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Quarantänebecken vorbereiten: Das brauchst Du

Ein Quarantänebecken vorzubereiten kostet ein wenig Zeit und ein bisschen mehr Geld. Lohnt sich das? Wir denken, ja! Denn Krankheiten melden sich nicht an und selbst Neuanschaffungen geschehen im Sturm der Begeisterung nicht immer ganz geplant. In solchen Fällen ist es gut, wenn ein Quarantänebecken bereitsteht.

Warum Quarantänebecken vorbereiten

Die Notwendigkeit der Quarantäne wird immer mal wieder von einzelnen Haltern angezweifelt. Es lässt sich allerdings nicht bestreiten, dass Neuzugänge prinzipiell Parasiten oder Krankheiten mitbringen können, die sich erst bei genauerer Beobachtung über ein paar Tage zeigen. Und wenn Du eine Gruppe von Tieren hältst, breiten sich Schädlinge und Erreger im begrenzten Raum des Terrariums schnell aus. Neue Tiere erst einmal getrennt zu halten und bei Verdacht auf Krankheit das betroffene Tier von den Mitbewohnern zu separieren, erspart Deinen anderen Pfleglingen unnötiges Leid. Und Dir eine Menge Arbeit und unter Umständen hohe Tierarztkosten. Denn sowohl Parasiten als auch Krankheit stellen große Anforderungen an die Hygiene und machen nicht nur eine Grundsanierung, sondern auch den Besuch beim spezialisierten Veterinär oft unumgänglich. Je weniger Tiere zu behandeln sind, umso besser. Und je einfacher das Becken, in dem sich betroffene Tiere aufhalten, umso leichter das Einhalten der erhöhten Hygienestandards. Letzteres ist auch ein guter Grund für ein Quarantänebecken, selbst wenn Du nur ein Tier pflegst.

Quarantänebecken: Darauf musst Du achten

Wie gesagt, ein Quarantänebecken muss vor allem einer Anforderung gerecht werden: Hygiene! Denn auch, wenn Du das verdächtige Tier von eventuellen Mitbewohnern getrennt hast, ist darauf zu achten, die Belastung durch Keime oder Parasiten im Becken dieses Tieres möglichst gering zu halten. In dem geschlossenen System Terrarium steigt sonst der Infektionsdruck schnell und die Tiere stecken sich immer wieder an. So zieht sich das Ganze unnötig in die Länge, kostet Dich Nerven und Geld, und Deinem Pflegling geht es nicht gut. Du musst also sicherstellen, dass sich das Quarantänebecken täglich gründlich und doch schnell reinigen lässt. Auch das Desinfizieren nach Abschluss der Quarantäne sollte uneingeschränkt möglich sein. Du willst ja kein Terrarium wegwerfen! Damit Du mit Deinem Quarantänebecken gut vorbereitet bist, achte auf folgende Punkte.

Das Material, aus dem das Becken ist, kann Dir die Arbeit erleichtern oder erschweren. Die meisten Terrarien sind aus Kunststoff, Glas oder Holz. Zunächst einmal ist Holz schwieriger zu reinigen und desinfizieren als Kunststoff oder Glas. Kochendes Wasser, Reinigungs- und Desinfektionsmittel sind für letztere kein Problem, und auch Risse und Kratzer, in denen sich Bakterien festsetzen könnten, sollten sich in Grenzen halten. Natürlich kannst Du zumindest versiegeltes Holz auch reinigen. Es verlangt Dir aber mehr Zeit und Mühe ab.

Ein anderer Punkt ist die Größe. So eine Quarantäne dauert ja nicht ewig. Für Neuzugänge wird eine Beobachtung von vier bis neun Wochen mit 14-tägig wiederholten Kotproben empfohlen. Bei Krankheit kann man natürlich nicht sagen, wann sie überstanden ist. Doch wird es in jedem Fall das Ziel jeder Behandlung sein, die Tiere so schnell wie möglich wieder auf die Beine zu bekommen. Deshalb muss das Quarantänebecken nicht ganz so groß sein wie das normale Terrarium. Gerade kranke Tiere leiden oft unter Bewegungsunlust und würden den Raum ohnehin nicht nutzen. Und selbst gesunde Tiere, die nur zur Beobachtung in Quarantäne sind, kommen auch ein paar Wochen mit weniger Platz aus. Zumindest dann, wenn die Einrichtung ihnen die Erfüllung aller natürlichen Verhaltensweisen erlaubt. Wie das Aufsuchen eines warmen und hellen Sonnenplatzes oder eines kühlen und dunklen Verstecks. Denn nur so können wechselwarme Tiere ihren Organismus je nach Bedarf auf Touren bringen oder runterfahren. Das Quarantänebecken muss also mindestens groß genug sein, um einen ordentlichen Temperaturgradienten hinzukriegen.

Damit ist bereits ein weiterer Punkt angesprochen, der auch im Quarantänebecken wichtig ist. Die Technik. Zwar gilt mit Blick auf die Reinigung: je spartanischer, desto sauberer. Dieses Motto darf sich aber nicht auf Heizung, Beleuchtung und das Sprühen erstrecken. Ganz im Gegenteil. Gerade bei Krankheit müssen nicht nur die artgerechten klimatischen Bedingungen hergestellt werden, sondern ein wenig mehr Wärme und Licht sowie Luftfeuchtigkeit und/oder Trinkwasser fördern je nach Diagnose die Heilung. Im Quarantänebecken muss also dieselbe Technik verbaut werden wie im normalen Terrarium. Allenfalls die Leistungsstärke muss der unter Umständen geringeren Größe des Beckens so angepasst werden, dass es nicht zu heiß, zu hell oder zu nass wird. Um das zu kontrollieren, brauchst Du auch im Quarantänebecken zumindest ein Thermometer und ein Hygrometer.

Noch ein Nachtrag zum Thema artgerechtes Verhalten auf engem Raum. Das Bedürfnis nach Schutz vor neugierigen Blicken und Zugriff gehört ebenfalls zum instinktiven Verhalten aller Terrarienbewohner. Ein Versteck gehört also in jedem Fall auch ins kleinste Becken.

Je nach Art ist es auch eine gute Idee, dieses Versteck als Wetbox anzulegen oder eine solche zusätzlich anzubieten.

Dass auch während der Quarantäne Futter und Wasser bereitstehen und je nach Art die entsprechenden Wasser- und Futterschalen vorhanden sein müssen, um diese anzubieten, versteht sich von selbst.

Übrigens: Gerade da, wo eine Belastung durch Erreger und/oder Parasiten besteht, ist eine gute Lüftung unverzichtbar. Ja nach Becken also nochmal kontrollieren, ob die belastete Luft auch wirklich gut abziehen und durch saubere ersetzt werden kann.

So richtest Du das Quarantänebecken ein

Die Anforderungen an das Quarantänebecken geben uns bereits eine gute Vorstellung von der nötigen Einrichtung.

Einrichtung Quarantänebecken:

  • Heizung
  • Beleuchtung
  • Versteck, eventuell Wetbox
  • Wasser- und Futterschale nach Bedarf

Bei der Auswahl der Einrichtung ist darauf zu achten, dass sich alle Gegenstände entweder verlustfrei entsorgen lassen oder gut zu reinigen sind. Bei Heiz- und Beleuchtungsmitteln muss man natürlich auf die normale Technik zurückgreifen. Bei Verstecken aber kann man mit ein bisschen Überlegung Zeit und Geld sparen. Wie Du generell das richtige Versteck findest, erfährst Du hier. Im Quarantänebecken nimmst Du am besten eine Höhle aus glatter Keramik oder Plastik statt dekorativer Felsoptik mit Vorsprüngen und Ritzen. Oder Du könntest einen Pappkarton zuschneiden, der dann spätestens am Ende der Quarantäne in den Müll wandert. Für Wasser- und Futterschalen setzt Du ebenfalls am besten auf möglichst glatte, gut zu reinigende Materialien. Welche es gibt und wie Du die passende Schale zum Tier findest, erklären wir Dir im Beitrag Wasserschale für Terrarium kaufen. Wasser und Futter kannst Du aber je nach Größe der Tiere genauso gut in Flaschendeckeln oder ähnlichem anbieten. Spülmaschinenfest oder auskochbar ist für Einrichtungsgegenstände im Quarantänebecken besonders zu empfehlen.

Alle Terrarientiere brauchen einen artgerechten Bodengrund. Im Quarantänebecken müssen sie allerdings darauf verzichten. Jedes übliche Substrat lässt sich schlicht und einfach nicht mehrmals täglich komplett keimfrei "überholen". Als Ersatz dient Küchenpapier, im Notfall auch Zeitungspapier. Täglich einsammeln und mit dem Kot und Urin auch die Erreger und Parasiten entsorgen.

Auch Bepflanzung hat im Quarantänebecken keinen Platz. Ansonsten ist sie natürlich ein wichtiger Bestandteil des künstlichen Habitats. Wer im Terrarium Kunstpflanzen verwendet, spart bei der Grundsanierung im Krankheitsfall zumindest Kosten: Diese lassen sich bequem reinigen und müssen nicht wie echte Pflanzen entsorgt werden.

Wichtig: Hast Du mehrere Terrarien, versorge das Quarantänebecken immer zuletzt! So verhinderst Du, ungewollt Erreger und Parasiten auf Deine anderen Tiere zu übertragen. Aus demselben Grund solltest Du einen zweiten Satz nötiger Helfer wie Futterzangen und Schlangenhaken anschaffen, der nur im Quarantänebecken zum Einsatz kommt. Einweghandschuhe und Händewaschen tragen ebenfalls zur Hygiene bei.

Wie Du siehst, sind die Anforderungen an das Quarantänebecken relativ gering. Der Hauptkostenfaktor ist die Technik. Die meisten Menschen, die vom Reptilienfieber befallen sind, haben ohnehin früher oder später mehr als ein Terrarium rumstehen. Da schadet es nichts, dieses mit ein bisschen Aufwand für den Notfall vorzubereiten. Hältst Du eine Art, die eine Winter- oder Sommerruhe durchführt, könntest Du dieses Becken dann auch für diese Zeiten benutzen. So lohnt sich die Investition doppelt.