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Reptilien züchten: Entscheidungshilfe

Reptilien züchten - ja oder nein? Nicht jeder freut sich über Nachwuchs im Terrarium. Tatsächlich ist die Vermehrung von Schlangen, Echsen, Amphibien oder Spinnentieren je nach Art mit mehr oder weniger großem Aufwand verbunden und setzt zumindest ein wenig Erfahrung in der Haltung von Terrarientieren voraus. Es gibt aber auch viele gute Gründe für die Zucht von Reptilien.

Warum Reptilien züchten?

Reptilien sind Beobachtungstiere. Besonders spannend wird es, wenn du alle natürlichen Verhaltensweisen aus nächster Nähe mitverfolgen kannst. Dazu gehören auch und ganz besonders Paarung, Eiablage, Schlupf und die Entwicklung von Jungtieren. Für viele Halter Motivation, sich an die Zucht ihrer Terrarientiere zu wagen. Neben der eigenen Neugier gibt es jedoch noch andere Gründe, Schlangen, Echsen, Amphibien und Spinnentiere im Terrarium zu vermehren. So sind zum Beispiel viele Arten in ihrem natürlichen Bestand bedroht. Hier kann die Zucht einen Beitrag zur Arterhaltung leisten. Außerdem werden durch die Nachzucht gerade solche Arten für andere Terrarianer zugänglich, denn der Handel mit gefährdeten Tieren ist streng reglementiert und auf Wildfänge sollte man aus verschiedenen Gründen ohnehin besser verzichten. Für so manchen erfahrenen Halter kann sich die Zucht vor diesem Hintergrund mit der Zeit zu einer professionellen Beschäftigung entwickeln.

Reptilienzucht als Hobby oder Beruf

Die Reptilienzucht als Hobby und die professionelle Reptilienzucht unterscheiden sich erheblich in Bezug auf Umfang, Engagement und Ziele. Hobbyzüchter züchten Reptilien in der Regel zum persönlichen Vergnügen, aus Freude an der Beobachtung des Zuchtprozesses und um ihre Kenntnisse und Fähigkeiten in der Terraristik zu erweitern. Die professionelle Zucht hingegen wird häufig nicht nur zum Arterhalt betrieben, sondern verfolgt handfeste kommerzielle Interessen. Sie ist mit einem entsprechend größeren Aufwand an Zeit und Ressourcen verbunden und unterliegt je nach Art strengen Vorschriften, die unter anderem ausführliche Aufzeichnungen und Kennzeichnung der Tiere umfassen und die Kontrolle durch das Veterinäramt notwendig machen können. Wer mit der Zucht von Reptilien Geld verdienen möchte, muss natürlich wirtschaftlich vorgehen. Eine Minimierung der Ausgaben bei gleichzeitiger Steigerung der Produktivität darf aber niemals zu Kosten der Tiere gehen. Diese brauchen auch in großen Zuchten der Art und dem Alter angepasste Haltungsbedingungen. Eine frühe oder zu häufige Verpaarung und das sogenannte Powerfeeding etwa, das durch überreichliche Futtergabe für unverhältnismäßig schnelles Wachstum sorgt, schaden der Gesundheit der Tiere genauso wie auf lange Sicht den Interessen der Züchter. Auch für diese zahlt sich Qualität vor Masse aus.

 

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Von Morphen und Qualzuchten

Gerade professionelle Züchter haben bei der Zucht bestimmte äußere Merkmale vor Augen, die sie durch geschickte Auswahl der Elterntiere erzielen möchten. Häufig sind besondere Muster und Färbungen oder auch Größen auf genetische Mutationen zurückzuführen. Einige dieser sogenannten Morphen sind auf dem Markt besonders beliebt und damit lukrativer als beispielweise die Naturformen der Art. Gerade unter Schlangenhaltern ist das Experimentieren mit den Morphen aber auch unter Hobbyzüchtern verbreitet. Im Prinzip spricht auch nichts dagegen, sich mit der Art und ihrer Genetik intensiv zu beschäftigen und sich im Ergebnis über ganz besonders schönen Nachwuchs zu freuen. Dabei sollte aber immer die Gesundheit der nächsten Generation oberste Priorität sein. An den sogenannten Scaleless Varianten, also Schlangen und Echsen ohne Schuppen, scheiden sich zum Beispiel die Geister. Schließlich spielen die Schuppen von Reptilien eine Rolle beim Schutz der Tiere vor Verletzung und Austrocknung und wirken auch an der Thermoregulation mit. Auch bei besonderen Farbvarianten muss genau geprüft werden, ob in der Natur nicht oder nur selten vorkommende Färbungen sich bei der gezielten Zucht negativ auf die Gesundheit auswirken. So können Albinotiere zum Beispiel durch die reduzierte Pigmentierung an empfindlicher Haut, schlechterer Sehfähigkeit und Empfindlichkeit gegenüber der für die Knochengesundheit so wichtigen UV-Strahlung leiden. Auch neurologische Probleme können auftreten, insbesondere wenn bei der gezielten Verpaarung der in der Natur seltenen Albinos Inzucht für genetische Störungen sorgt. Solche sind auch ein Risiko bei den sogenannten Doppel-Het-Morphen, bei denen Züchter versuchen, mehrere Mutationen in einem einzelnen Tier zu kombinieren. Ist die Gesundheit der Tiere durch Zuchtpraktiken in Mitleidenschaft gezogen, spricht man auch von Qualzuchten.

Reptilienzucht von der Paarung zum Jungtier

Die Reptilienzucht beginnt schon mit der Auswahl der Elterntiere. Für eine erfolgreiche Zucht müssen diese natürlich geschlechtsreif und darüber hinaus auch ausreichend entwickelt sein. Eine zu frühe Verpaarung schadet zum Beispiel sowohl den Muttertieren als auch dem Nachwuchs. Je nach Art können die Paare das ganze Jahr über gemeinsam gehalten werden, viele Reptilien sind allerdings Einzelgänger und werden besser getrennt untergebracht. Werden Männchen und Weibchen nur zur Fortpflanzung zusammengesetzt, schützt das die Weibchen vor einem zu hohen Paarungsdruck und erlaubt ihnen besonders viel Ruhe während Trächtigkeit und Eiablage.

Für diese müssen artgerecht gestaltete Plätze zur Eiablage bereit stehen. Ansonsten kann es schnell zur lebensgefährlichen Legenot kommen. Manche Arten wie der Grüne Leguan oder einige Warane zum Beispiel vergraben ihre Eier in selbstgegrabenen Höhlen, Geckos kleben sie gerne an die Terrarieneinrichtung oder Scheiben, viele Schlangen legen ihr Gelege am Boden, etwa unter Laub oder in Felsspalten ab, andere bauen Nester.

Wer züchten möchte, wird die Eier in der Regel aus dem Terrarium in einen Inkubator überführen. Denn dort können sie unter kontrollierten Bedingungen gezeitigt werden. Temperatur und Luftfeuchtigkeit haben in dieser empfindlichen Phase des Reptilienlebens eine besonders große Bedeutung. So ist etwa zwischen trockener und feuchter Inkubation zu unterscheiden. Bei manchen Arten wie der Bartagame, dem Grünen Leguan, Anolis oder der Lederschildkröte zum Beispiel nimmt die Temperatur nicht nur Einfluss auf die Dauer bis zum Schlupf, sondern sogar auf das Geschlecht des Nachwuchses. So können Züchter das Ergebnis ihrer Zucht regelrecht steuern. Während der Zeitigung müssen die so wichtigen Umweltparameter einmal täglich kontrolliert werden, um den errechneten Schlupfzeitpunkt herum musst du mehrmals am Tag nach den Eiern sehen.

Sobald die Jungen schlüpfen, müssen diese in für sie geeignete Aufzuchtbecken umgesetzt werden. Je nach Art reicht der Aufwand für diese von einer kleinen Filmrolle bis zum voll eingerichteten Terrarium. Manche Tiere können gemeinsam aufgezogen werden, viele werden aber besser einzeln gehalten. Für die meisten Arten ist es auch sinnvoll, das Aufzuchtbecken mitwachsen zu lassen. Ganz kleine Reptilien mit keiner oder erst geringer Jagderfahrung tun sich im großen Becken schwer, Beute zu machen. Außerdem bietet ein großes Terrarium kleinen Tieren viele Versteckmöglichkeiten, sodass dir das ein oder andere bei der täglichen Kontrolle von Gesundheit und Entwicklung womöglich entgeht. Sobald die Tiere geschlechtsreif sind - was wieder für jede Art anders ist - kannst du mit ihnen die nächste Generation züchten.

 

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Zeitlicher Aufwand und Kosten der Reptilienzucht

Im natürlichen Habitat von Reptilien nehmen die Dinge ganz von selbst ihren Lauf. Im Terrarium muss sich der Halter darum kümmern, dass zwei gesunde Tiere zueinanderfinden und die richtigen Bedingungen für eine Paarung vorliegen. So wird die Paarungszeit für viele Arten nach einer Winterruhe durch steigende Temperaturen, manchmal auch mit Einsetzen der Regenzeit eingeleitet. Beginn und Ende des Winters mit den zugehörigen klimatischen Bedingungen muss der Halter über das Runter- und Rauffahren von Temperatur und Beleuchtung, gegebenfalls auch durch stärkeres Sprühen oder den Einsatz einer Beregnungsanlage simulieren. Dann müssen Männchen und Weibchen, sofern sie nicht ohnehin als Paar gehalten werden, zusammengesetzt und am besten nach der Paarung wieder getrennt werden. Für das Gelege sollte ein Inkubator bereitstehen, Temperatur und Luftfeuchtigkeit darin müssen täglich kontrolliert werden. Um den Schlupf herum steigert sich der Aufwand für die Kontrolle, nach dem Schlupf braucht es genügend Aufzuchtbecken mit der richtigen Ausstattung. Hinzu kommt die tägliche Fütterung und Kontrolle der Jungtiere, die unter Umständen mehrfach umziehen, in jeweils größere und neu einzurichtende Becken. Das alles kostet Zeit und Geld. Es liegt auf der Hand, dass für eine professionelle Zucht dabei in ganz anderen Kategorien gedacht werden muss als beim privaten Züchten. Doch gerade Hobby-Züchter müssen sich im Vorfeld intensiv mit der Thematik auseinandersetzen und sich fragen, ob sie so viel Aufwand betreiben wollen und können. Außerdem ist zu bedenken, was langfristig mit den Jungtieren geschehen soll. Nicht jeder hat ausreichend Platz, um seinen Bestand an Reptilien ständig zu erweitern. Dann müssen Abnehmer gefunden werden, die den Tieren ein gutes Zuhause bieten können. Wer sich vor diesem Hintergrund entscheidet, lieber doch nicht zu züchten, sollte Männchen und Weibchen am besten gar nicht erst zusammenbringen. Wo es bei Gruppenhaltung etwa doch zu einem Gelege kommt, müssen die Eier gefunden und durch Einfrieren abgetötet werden. Keinesfalls gehören ungewünschte Jungtiere ausgesetzt oder die Eier in den Müll. Dort könnten sie durch die natürliche Wärme gezeitigt werden. Arten, die in unseren Breiten nicht dauerhaft zurechtkommen, würden dann unnötig unter den schlechten Bedingungen leiden, Arten, die sich behaupten, werden schnell zur Gefahr für die einheimische Fauna.

Reptilien zu züchten ist sicher einer der spannendsten Aspekte der Terraristik. Allerdings verlangt die Zucht von Schlangen, Echsen, Amphibien und Spinnentieren ein hohes Maß an Verantwortung. Nicht zu vernachlässigen ist auch der Aufwand an Zeit und Geld, der mit der Zucht einhergeht. Deshalb ist es wichtig, sich vor der Zucht gut über die Ansprüche der gehaltenen Art zu informieren und sich zu überlegen, ob man diese erfüllen kann.