Reptilien und Nachwuchs? Wenn Dich das Thema interessiert, kommst Du an einer Brutmaschine nicht vorbei. Warum das so ist, welche Modelle es gibt und worauf Du beim Kauf achten solltest, erfährst Du hier.

Darum brauchst Du eine Brutmaschine

Reptilieneier sind empfindlich. Damit aus einem Gelege gesunde Junge schlüpfen, müssen die Bedingungen stimmen, namentlich Luftfeuchtigkeit und Temperatur. Welche Parameter die richtigen sind, hängt maßgeblich von der gehaltenen Art ab. Im Allgemeinen gilt aber: Die Eier brauchen stabile Temperaturen, die oft etwas höher sind als die Temperatur, bei der die Erwachsenen gehalten werden. Und auch die Anforderungen an die Luftfeuchtigkeit sind größer. Wie genau die Eier zu behandeln sind, erfährst Du im Beitrag Reptilienzucht: Alles rund ums Ei. Zusammenfassend lässt sich aber sagen, dass es schwierig ist, die richtigen Werte im Terrarium zu garantieren. Deswegen gehen die meisten Halter auf Nummer sicher und überführen die Gelege in einen Inkubator.

Wie funktioniert eine Brutmaschine

Eine Brutmaschine ist in der einfachsten Form ein geschlossenes Behältnis mit einem Heizelement. Wichtig ist die Isolierung, so dass Wärme und Luftfeuchtigkeit gehalten werden. Die Eier kommen vor dem Bebrüten in eine Inkubationsbox.

In dieser Box liegen die Eier entweder in einem feuchten Substrat wie Vermiculite (feuchte Brut) oder auf einem Rost über feuchtem Substrat bzw. Wasser (trockene Brut).

Drei Arten von Inkubatoren

Es gibt drei Arten von Brutmaschinen:

• 1. Flächenbrüter
• 2. Motorbrüter
• 3. Aquarien-Methode

Sehen wir uns die einzelnen Modelle und ihre Vor- und Nachteile im Einzeln an.

Flächenbrüter

Wie der Name schon vermuten lässt, befinden sich die Eier bei einem Flächenbrüter alle in einer Ebene. Es gibt sozusagen nur eine Fläche, auf der Eier in ihren Inkubationsboxen abgelegt werden können. Das Heizelement ist an der Decke der Box angebracht, die aus einem isolierenden Material sein muss. Mit ein bisschen Geschick lässt sich also ein Flächenbrüter aus einer Styroporbox und einem Heizelement basteln. Ein Thermometer und ein Hygrometer ergänzen die Minimalausstattung.

Unsere Flächenbrüter können natürlich deutlich mehr. Der Exo Terra Inkubator Pro macht seinem Namen alle Ehre und kommt mit professioneller Ausstattung wie einem dimmbaren, impulsproportionalen Thermostat und einem Hygrometer, das die Luftfeuchtigkeit über einen USB-Luftbefeuchter reguliert. Sowohl die Einstellungen für die Temperatur als auch die für die Luftfeuchtigkeit werden im Falle eines vorübergehenden Stromausfalls beibehalten. Das kluge System sorgt für gute Durchlüftung ohne Zugluft, während Kondenswasser über den abgestuften Behälter in das Befeuchterreservoir zurückgeführt wird. So kann eine relative Luftfeuchtigkeit von bis zu 95 % umgesetzt werden. Die isolierenden Seitenwände aus Styropor sorgen für gleichbleibende Temperaturen, die sich zwischen 10 und 38 °C einstellen lassen. Das 55 W Heizelement strahlt nach dem Vorbild der Natur die Wärme von oben aus, der durchsichtige Deckel erlaubt die Kontrolle der Eier ohne Störung. Eine weitere Alternative aus unserem Angebot sind der ReptiBator® Digital Egg Inkubator und der DRAGON PREMIUM INCUBATOR.

Motorbrüter

Beim Motorbrüter handelt es sich um einen Brutschrank mit mehreren Einschüben, die vertikal übereinander angeordnet sind. Ein Lüfter sorgt für die richtige Luftzirkulation und eine gleichmäßige Temperatur auf allen Ebenen. Unsere große Brutmaschine zum Beispiel verfügt über vier Einschubfächer mit separaten Eier-Boxen. So können Eier unterschiedlicher Arten nach Art, Farbe und weiteren Merkmalen sortiert inkubiert werden. Der Abstand zwischen den Einschüben ist groß genug, um die Eier vor Stößen zu schützen. Der Doppelthermostat lässt sich über ein modernes Schaltpad mit digitaler Anzeige des eingestellten und tatsächlichen Temperaturwerts steuern. Du machst lieber alles selber? Dann haben wir das Ganze als Bausatz für Dich. Der Brutkasten mit Einschubfächern wird fertig geliefert, Heizkabel und Steuerung sind mit dabei und müssen nur noch angeschlossen werden. Die Lüftungstechnik muss eigens erworben und eingebaut werden. So sparst Du Dir den Umbau eines alten Minikühlschranks und kommst schnell zu einer praktischen und optisch ansprechenden Lösung. Ein Wort zur Warnung: Wenn Du im Internet nach Motobrütern suchst, triffst Du oft auf Geräte für die Hühnerzucht. Die meisten von diesen haben eine Funktion zum automatischen Wenden der Eier. Das ist bei Reptilieneiern zu vermeiden. Zwar ist nicht abschließend geklärt, ob eine Veränderung der Position der Eier dem Embryo schadet oder nicht. Ein ständiges Wenden ist aber ausgeschlossen.

Aquarien-Methode

Die Aquarien-Methode ist mehr etwas für Bastler, die eine einfache und günstige Lösung für das Ausbrüten der Eier suchen. Benötigt wird ein wärmeisolierendes Behältnis, dessen Boden mit Wasser gefüllt und per Thermostat beheizt wird. Die Eier liegen ohne direkten Kontakt zum Wasser auf einem Rost. Kleine Plastikstückchen hindern sie am Wegrollen.

Mehr Technik, mehr Komfort

Technik ist nicht die Antwort auf alle Fragen. Im Falle der Inkubation bringt sie aber ein erhebliches Maß an Komfort. Und Sicherheit. Anders als bei der Aufzucht junger Reptilien, die einige Erfahrung mit der Art erfordert, brauchen die Eier vor allem eines: Eine geeignete, stabile Temperatur und eine ebensolche Luftfeuchtigkeit. Je mehr der Inkubator "kann", desto einfacher lässt sich das umsetzen. Geräte wie der Exo Terra Inkubator etwa können heizen und kühlen. Über die digitale Kontrolle lässt sich die richtige Temperatur einstellen, eine helle LED-Anzeige zeigt den tatsächlichen Wert gut lesbar an. Steigt die tatsächliche Temperatur über den programmierten Wert, beginnt das Gerät zu kühlen. Fällt die tatsächliche Temperatur über die eingestellte Temperatur, beginnt es wieder zu heizen, bis die angestrebte Temperatur erreicht ist. Eine ausziehbare Wanne am Boden hilft bei der Regulierung der Luftfeuchtigkeit. Sehr bequem ist auch die Innenbeleuchtung, die sich von außen ein- und ausschalten lässt. Sie macht die Kontrolle der Eier möglich, ohne den Brutschrank öffnen zu müssen. Besonders praktisch ist der Tragegriff, mit dem sich das kompakte Gerät als Transportbox nutzen lässt. So ist auch auf langen Strecken die optimale Temperatur garantiert. Wer sich also nicht mit schwankenden Temperaturen und sich sammelndem Kondenswasser herumschlagen und das Gelege gefährden möchte, tut gut daran, in möglichst ausgeklügelte Systeme zu investieren, die dem Halter alle Arbeit abnehmen.

Checkliste: Das sollte Dein Inkubator mitbringen

Wie gesagt sind nicht alle Punkte auf dieser Liste unabdingbar. Es geht auch ganz einfach mit Styroporbox, Heizelement und ein bisschen Messtechnik. Die folgende Aufstellung dient als Orientierungshilfe auf dem Weg zu dem für Dich passenden Inkubator.

• durchsichtige Tür oder Deckel zur freien Sicht auf die Eier
• Innenbeleuchtung zur besseren Sicht auf die Eier
• eingebaute Lüftung
• eingebaute Ableitung von Kondenswasser
• leicht bedienbares, gut lesbares Kontrollpad
• Thermostat, der sich im benötigten Temperaturbereich einstellen lässt
• automatische Anpassung der Temperatur
• Automatische Anpassung der Luftfeuchtigkeit
• Kühlfunktion, auch für die Überwinterung nutzbar
• Tragegriff, auch als Transportbox nutzbar

Die Inkubation von Reptilieneiern muss nicht schwierig sein. Die richtige Brutmaschine kann Dir fast alle Arbeit abnehmen. Der wirklich knifflige Teil beginnt mit dem Schlüpfen der Jungtiere. Diese gesund und munter groß zu bekommen, liegt dann in Deinen erfahrenen Händen.