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Sicher unterwegs: Reptilien transportieren

Deine Schlange muss zum Arzt? Dann kannst du nicht einfach den Bus nehmen. Damit würdest Du weder den anderen Fahrgästen noch dem Tier einen Gefallen tun. Trotzdem lässt sich der Transport von Reptilien, Amphibien und Wirbellosen nicht immer vermeiden. Gelegentlich geht es zum Veterinär. Manchmal auch zu einer Messe. Zumindest einmal im Leben treten die meisten Exoten eine Reise an, nämlich wenn sie vom Züchter in ihr neues Zuhause ziehen.

Von A nach B: 4 Risiken beim Transport von Reptilien

So absurd die Vorstellung von der Schlange im Bus ist, sie führt jedenfalls die Gefahren einer (solchen) Reise deutlich vor Augen. Während jeder Nicht-Terrarianer sich bei dieser Vorstellung sofort einen grausamen Gifttod ausmalt, dürfte der Gedanke die Halter der Tiere nicht minder entsetzen. Und das mit mehr Grund. Denn während natürlich niemand mit einer Giftschlange (oder irgendeiner anderen Schlange) um den Hals gewickelt in den öffentlichen Nahverkehr einsteigt, gibt es auch bei vernünftig durchgeführten Transporten von Reptilien einige Punkte zu bedenken.

4 Risiken beim Reptilientransport

  • Unterkühlung
  • Überhitzung
  • Verletzung
  • Ersticken

Zunächst einmal sind Reptilien wechselwarm. Ihr Überleben hängt stark davon ab, dass die klimatischen Bedingungen in ihrer Umgebung denen des natürlichen Habitats ähneln. Während diese für jede Art anders aussehen, bleibt allen Tieren eines gemeinsam: Sie vertragen keine starken Abweichungen von den idealen Bedingungen, und erst recht keine Temperaturschwankungen.

Dabei kommen die meisten wechselwarmen Tiere mit zum Teil erheblich kühlen Temperaturen noch erstaunlich gut zurecht, solange keine Feuchtigkeit oder Zugluft hinzutreten. Da die meisten Arten eine Winterruhe halten, sind sie von der Natur für solche Ausnahmesituationen ausgestattet. Der Körper fährt die meisten Funktionen einfach runter und harrt aus, bis es wieder wärmer wird. Überhitzung ist da viel gefährlicher. Zwar brauchen die meisten Reptilien verhältnismäßig hohe Temperaturen, damit der Organismus richtig funktioniert. Wird es aber zu warm, und haben die Tiere anders als in der Natur oder dem Terrarium mit Temperaturgradienten nicht die Möglichkeit, sich dieser Wärme zu entziehen, brechen wichtige Körperfunktionen zusammen: Lethargie, Krämpfe oder Schaum vor dem Mund machen deutlich, wie groß die Gefahr ist.

Die große Bedeutung des Klimas für Reptilien bedeutet für ihren Transport, dass auf diesem für verträgliche Temperaturen gesorgt sein muss. Und zwar während der gesamten Reise, ob die in einer halbstündigen Fahrt zum Tierarzt besteht oder sich als Fahrt durch ganz Deutschland zum nächsten Halter gestaltet. Es darf nicht zu kalt werden, aber auch nicht zu heiß sein. Außerdem muss diese für den Transport ideale Temperatur von der Umgebungstemperatur unabhängig sein. Denn wenn sich die Temperatur vom Haus nach draußen und wieder ins Auto und noch einmal nach draußen bis hin zum neuen Zuhause mehrfach deutlich ändert, ändert sich auch immer die Körpertemperatur der Tiere. Das ist für den Organismus zu anstrengend.

Wenn man sich den Weg, den so ein Reptil auf seiner Reise nimmt, einmal auf diese Weise vor Augen führt, wird schnell klar: Da ist viel Bewegung im Spiel. Und die übersetzt sich in Energie, die auf das Tier einwirkt. Wenn Du Schlange, Echse und Co. auf die Reise schickst, musst Du also sicherstellen, dass die Tiere nicht hin- und her gestoßen werden, denn dabei könnten sie sich verletzen. In dieser Hinsicht sicher wäre zwar der Transport in der Hand. Die Liste der Dinge, die dagegen sprechen, nimmt allerdings kein Ende: Das Tier könnte Dir entschlüpfen und verloren gehen, es wäre den Temperaturschwankungen ungeschützt ausgesetzt, Luftzug, Bakterien, Stress, die Reaktion der Mitmenschen... Ein Transportbehältnis muss also her. Eines, das groß genug ist, damit das Tier sich auch mal drehen kann, aber klein genug, um aus Sicht des Tieres ein sicheres Versteck abzugeben. Eines, indem die Tiere nicht bei jeder Erschütterung hin- und her geschleudert werden. Eines, bei dem es keine scharfen Ecken und Kanten gibt, an denen sich die Tiere verletzen könnten. Und eines, in dem die Atemluft nicht knapp wird.

Vorbereitung ist alles: Transportbox für Reptilien

Wenn Du den Transport für eines Deiner Reptilien vorbereitest, kommt es zunächst einmal darauf an, wo es hingeht. Dabei ist dem Tier der Bestimmungsort natürlich egal. Allerdings macht es für die Art des Transports schon einen Unterschied, ob Du Dein Tier zum Tierarzt und wieder nachhause bringst, oder ob es eine große Strecke vom Züchter bis zum neuen Halter zurücklegen muss. Auch weite Umzüge sind eine Herausforderung.

Im ersten Fall dürfte sich die Reise eher kurz gestalten. Und auch die Bedingungen lassen sich auf kurzen Wegen, die man selber mit dem Tier antritt, einigermaßen gut kontrollieren. Was hier besonders zählt, sind praktische und schnelle Handhabung, um den Stress für Dein Tier (und Dich) möglichst gering zu halten. Faunarien und Plastikboxen sind für solche Aufgaben gut geeignet. Auf langen Strecken aber sind die Anforderungen an die Transportbox ganz andere. Gerade wenn das Tier im Auto, ob mit Dir selbst oder mit der Tierspedition, mehrere Stunden ausharren muss, kommt es auf stabile Temperaturen, ausreichende Luftzufuhr und Sicherung gegen Verletzungen besonders an. Für solche Fahrten sind Faunarien und Plastikboxen nur das Ausgangsmaterial. Richtig sicher aufgehoben sind die Tiere aber erst in einer Styroporbox, am besten mit Karton.

Kurze Strecken in Faunarium oder Plastikbox

Kurze Strecken wie die zum Tierarzt werden am besten in Faunarien oder BraPlast Boxen durchgeführt. Diese kommen bereits mit Lüftungssystem und praktischen Griffen zum Handhaben und machen das Öffnen der Box einfach und sicher. Eine praktische Alternative sind auch Heimchenboxen. Auf den Boden der Transportbox kommt Küchenrolle (nur bei Amphibien feucht, bei allen anderen Tieren droht sonst eine Lungenentzündung!). Diese nimmt nicht nur Kot und Urin auf, sondern gibt den Tieren auch Halt, wenn es um die Kurve geht.

Die Box ist der Größe des Tieres anzupassen. Dabei ist das Platzangebot eher schnell zu groß als zu klein. Wenig Freiraum bedeutet weniger Gefahr, ins Rutschen zu kommen und mit viel Energie gegen eine der Seiten zu stoßen. Außerdem nehmen die Tiere Enge anders wahr - füllt man seine Höhle selber ganz aus, ist kein Platz für einen Angreifer! Ein enges Versteck kommt dem Bedürfnis von Reptilien nach sicherem Rückzug entgegen.

Um diesen Effekt noch zu verstärken, sollte die Box (außer bei Gefahrentieren) blickdicht gestaltet werden. Wenn Du dazu Zeitungspapier nimmst und damit die Zwischenräume zwischen Tier und Seiten ausfüllst, hast Du gleichzeitig die Stoßsicherheit der Transportbox erhöht und sorgst dafür, dass das Klima stabil bleibt. Denn Zeitungspapier isoliert sehr gut. In der kalten Jahreszeit solltest Du diese Transportbox auch auf kurzen Wegen trotzdem noch in eine Styroporbox verpacken, um eine zu schnelle Auskühlung zu vermeiden.

Schlangen und größere Reptilien lassen sich übrigens besonders gut in einem Schlangenbeutel transportieren. Die Tiere lassen sich unkompliziert einpacken und auch wieder herausholen. Wichtig ist, dass der Sack keine losen Fäden an den Nähten hat, in denen sich die Tiere verfangen können! Und auch die Ecken müssen so gearbeitet sein, dass die Tiere sich nicht einklemmen. Sind sie dann drin, wird der Hals einmalig umgebogen und mit der zugehörigen Kordel oder Klebeband fest verschlossen. Das Umbiegen verhindert, dass gerade Schlangen ein Schlupfloch finden - der Weg wird ihnen sozusagen abgeschnitten. Ist der obere Teil des Sacks lang genug, kann man auch einfach einen festen Knoten machen. Natürlich vor dem Schließen des Beutels immer sicherstellen, dass sich der Kopf des Tieres unterhalb der Verschlussstelle befindet! Beim Verschließen darauf achten, dass noch genügend Luft mit drin ist. Dafür, dass diese nicht knapp wird, sorgt luftdurchlässige Baumwolle. An warmen Tagen kann der Schlangenbeutel samt Inhalt vor Stößen geschützt in einem Korb transportiert werden. Bei kaltem Wetter kommt auch hier die Styroporbox zum Einsatz.

Lange Strecken im Auto

Für lange Strecken ist zumindest im Inland das Auto die einzige Wahl. Entweder Du fährst selbst oder beauftragst eine Tierspedition. Einen guten Tierspediteur erkennst Du daran, dass er die Tiere zu einem bestimmten Termin, zum Beispiel am Nachmittag, abholt, und am nächsten Vormittag an ihrem Bestimmungsort in einem vorher mitgeteilten Zeitfenster abgibt. Betreiber von Tierspeditionen müssen ihre Eignung durch einen Befähigungsnachweis belegen können. So oder so, vor einer langen Fahrt musst Du Dein Tier ganz besonders gut vorbereiten.

So bereitest Du Dein Tier für eine längere Fahrt vor

  • 1. Gerade Schlangen sollten die letzten drei oder vier Tage vor dem Versand nicht gefüttert werden.
  • 2. Die Tiere werden wie für eine kleinere Strecke in einer Plastikbox oder im Schlangenbeutel verpackt. Mehrere Lagen zerknülltes Zeitungspapier in der Plastikbox dienen hier weniger dem Sichtschutz als dem Extraschutz vor Stößen.
  • 3. Die Plastikbox oder der Schlangenbeutel kommt in eine Styroporbox. Ein Karton um die Styroporbox erhöht die Stabilität und die Isolierfähigkeit.
  • 4. Karton und Styroporbox werden vor dem Verpacken (also ohne Tier!) mit Luftlöchern versehen.
  • 5. In der kalten Jahreszeit kannst Du einen Taschenwärmer vor die Luftlöcher kleben.
  • 6. Nach diesen Vorbereitungen kannst Du die kleine Transportbox in die große Styroporbox einsetzen.
  • 7. Die Zwischenräume zwischen Plastikbox und Styroporbox werden wieder mit Zeitungspapier aufgefüllt.
  • 8. Klebe den Deckel der Styroporbox und des Kartons zu.
  • 9.Achte darauf, dass Absender und Adressat korrekt angegeben sind.

Transport von Reptilien: Die häufigsten Fehler

Bei guter Vorbereitung kann der Transport von Reptilien eigentlich nicht schiefgehen. Einige Fehler begegnen aber immer wieder.

Häufige Fehler beim Reptilientransport

  • Überhitzung: Übertreibe es vor allem nicht mit dem Taschenwärmer. Der kommt nur in der kalten Jahreszeit zum Einsatz, ansonsten überstehen Reptilien problemlos auch die Abkühlung in der Nacht, wenn die Isolation der Boxen stimmt. Vor allem darfst Du den Taschenwärmer nicht auf oder unter die Plastikbox mit dem Tier kleben. Das wäre, als müsste es den ganzen Tag unter dem Spot verbringen. Ohne Rückzugsmöglichkeit wird die gut gemeinte Wärme schnell zur Gefahr.
  • Luftlöcher werden verstellt: Am besten bringst Du die Luftlöcher an zwei Seiten des Kartons mit Styroporkiste an. Sollte die Box beim Transport mit einer Seite gegen etwas rutschen, zum Beispiel eine andere Box, bleiben immer noch die Luftlöcher auf der anderen Seite frei. Wenn Du den Taschenwärmer vor die Luftlöcher klebst, um einströmende kalte Luft zu erwärmen, achte darauf, die Löcher nicht völlig abzudichten. Es reicht, wenn Du den Taschenwärmer am oberen und unteren Rand mit einem Klebeband befestigst.
  • Zu große Transportbox: Wählst Du die eigentliche Transportbox, in der das Tier sitzt, zu groß, fühlt es sich zum einen nicht sicher. Zum anderen ist es das auch nicht. Denn je mehr Platz das Tier hat, desto mehr kann es bei Bewegung im Auto hin- und her geschleudert werden.
  • Kein Küchenpapier: Kein Küchenpapier sieht erst einmal hygienischer aus - Tier am Zielort rausholen und ausspülen. Allerdings verteilen sich ohne den Küchenkrepp Urin und Kot in der ganzen Box, und ohne den zusätzlichen Halt rutscht das Tier darin herum. Dabei kann es sich auch verletzen.
  • Küchenpapier anfeuchten: Für Amphibien eine gute Idee, bei Reptilien aber ein sicherer Weg, diese krank zu machen. Ja, Reptilien brauchen Feuchtigkeit. Aber nicht ständig. Ein feuchtes Tuch am Boden einer so kleinen geschlossenen Box macht ein Ausweichen unmöglich und eine Lungenentzündung wahrscheinlich.

Der Transport von Reptilien flößt den meisten Haltern erst einmal Respekt ein. Schließlich handelt es sich um empfindliche Tiere, die gerade in Sachen Klima sehr anfällig sind. Mit ein bisschen gesundem Menschenverstand kann man aber auch diese Exoten gut von A nach B befördern. Und das nicht nur auf kurzem Weg zum Tierarzt, sondern auch über lange Strecken. Wer das nicht selbst übernehmen möchte, kann eine Tierspedition beauftragen, die den Versand zügig und fachgerecht erledigt. Denke nur daran, Dir vom Empfänger bestätigen zu lassen, dass er das Tier auch wirklich zur abgesprochenen Zeit annimmt. Da gerade kleinere Wege wie der zum Tierarzt gerne ganz plötzlich zur Notwendigkeit werden, ist es gut, zumindest ein Faunarium oder eine BraPlast Box in passender Größe bereitstehen zu haben. Nicht sicher, welche die richtige ist für Dein Tier? Wir beraten Dich gerne. Einfach anrufen!