Der Querstreifen-Taggecko trägt seinen Namen - anders als zu vermuten wäre - nicht zur Schau. Jedenfalls weisen adulte Exemplare von Phelsuma standingi auf der grau-grünlichen Oberseite eher eine Marmorierung als deutlich erkennbare Querstreifen auf. Solche treten allenfalls am blau-türkisen Schwanz gut hervor. Verstärkt wird der Kontrast nur dann, wenn sich die Tiere stimmungsabhängig heller verfärben. Dass die Musterung trotzdem zum namensgebenden Merkmal wurde, liegt daran, dass die Erstbeschreibung an einem Jungtier erfolgte - hier sorgen leuchtend-grüne Querstreifen offenbar dafür, dass der Nachwuchs von seinen Eltern und anderen adulten Verwandten verschont wird. Diese machen ansonsten nämlich durchaus Jagd auf kleinere Geckos, denen sie durch ihre stattliche Größe von bis zu 28 cm Gesamtlänge überlegen sind.

Querstreifen-Taggecko: artgerechte Haltung

Aufgrund ihrer enormen Größe brauchen Querstreifen-Taggeckos natürlich reichlich Platz. Nach dem Großen Madagaskar-Taggecko (Phelsuma grandis) sind sie die zweitgrößte Art der Gattung. Mit dem Madagaskar-Taggecko teilen sie sich aber nicht nur die vorderen Plätze in Sachen Größe, sondern auch das Herkunftsgebiet. Phelsuma standingi ist im Südwesten Madagaskars zu Hause und bewohnt dort vor allem Dornstrauchsavannen und laubabwerfende Dornwälder. Von dort haben die Tiere auch den alternativen Namen "Dornwald-Taggecko". Besonders häufig finden sich einzelne Exemplare oder Paare von Querstreifen-Taggeckos an Akazien, Tamarinden oder Sterkulien, auf dem Boden sind die Baumbewohner praktisch nie anzutreffen. Deshalb ist bei der Haltung im Terrarium insbesondere an eine ausreichende Höhe des Beckens zu denken.

Mindestgröße

Bei der Auswahl der richtigen Größe des Terrariums für Querstreifen-Taggeckos ist nicht nur die Körpergröße und die baumbewohnende Lebensweise der Tiere zu berücksichtigen. Eine Rolle spielt auch, dass die Tiere offenbar monogam leben und sich selbst nach dem Tod des Partners nicht erneut paaren. Eine paarweise Haltung ist demnach zu empfehlen, eine Einzelhaltung ist vorstellbar.

Die Berechnung der Mindestgröße des Terrariums für Phelsuma standingi erfolgt auf Grundlage der Kopf-Rumpf-Länge. Diese beträgt beim ausgewachsenen Querstreifen-Taggecko immerhin etwa 15 cm. Dementsprechend sollten für ein Paar der großen Geckos Maße von 80 x 80 x 120 cm (LxTxH) nicht unterschritten werden. Deutlich besser wären 90 oder 100 cm Kantenlänge. Dann lässt sich das Terrarium auch besser strukturieren.

Einrichtung

Besondere Beachtung bei der Einrichtung des Terrariums für den Querstreifen-Taggecko verdienen die Klettermöglichkeiten. Diese werden vor allem durch große und dicke Äste geschaffen, die sowohl horizontal als auch vertikal eingebracht und gut befestigt werden. Einige dieser Äste sollten eine rauhe Oberfläche haben, andere können ruhig glatt sein - schließlich verfügen die Taggeckos über Haftlamellen an den Zehen, mit denen sie sogar an senkrechten Glasscheiben Halt finden. Bambus ist ein gutes Beispiel für geeignete Kletteräste. Ist er hohl, bietet er den Tieren zusätzlich eine Rückzugsmöglichkeit. Eine üppige Bepflanzung, insbesondere solche mit ausgeprägten Blätterkelchen für die Eiablage wie Bromelien, sorgt ebenfalls dafür, dass die Echsen sich bei Bedarf verborgen halten können. Dornige Sukkulenten aus Madagaskar können ebenfalls eingesetzt werden, allerdings sollten die Kletteräste nicht bedornt sein. Dass die Tiere in Dornwäldern leben bedeutet nicht, dass sie unbeeindruckt auf die Dornen treten. Ganz im Gegenteil bewegen sie sich im natürlichen Habitat äußerst vorsichtig dazwischen. Als Bodengrund eignet sich mit Blick auf das Herkunftsgebiet zum Beispiel ein Gemisch aus Sand und Blumenerde mit Rindenstücken. Auch die Rückwand kann mit Rinde gestaltet werden. Eine kleine Wasserschale ergänzt die Einrichtung und stellt neben den Tropfen nach dem Sprühen eine weitere Quelle zur Versorgung mit Flüssigkeit dar. Allerdings sollte bedacht werden, dass die Querstreifen-Taggeckos aus einem ausgeprochen trockenen Gebiet kommen, in dem es auch Perioden ganz ohne Niederschlag gibt.

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Temperatur, Beleuchtung und Luftfeuchtigkeit

Dem trockenen Klima der madagassischen Heimat der Querstreifen-Taggeckos ist auch im Terrarium Rechnung zu tragen. Außerdem musst du berücksichtigen, dass die Tiere - wie der Name schon vermuten lässt - tagaktiv sind, also Wärme und Licht brauchen. Am besten setzt du das mit einer HQI-Lampe über dem Sonnenplatz um. Dadurch ergibt sich auch gleich ein Temperaturgradient von oben nach unten. Direkt am Sonnenplatz sollten Temperaturen bis zu 40 °C, ansonsten von oben nach unten zwischen 35 und 30 °C erreicht werden, zumindest während der warmen Jahreszeit.

Besonders schön an der Lösung mit dem HQI-Strahler am Sonnenplatz ist, dass er Wärme und Licht wie die Sonne im Paket von oben liefert. Und auch die wichtige UV-Strahlung ist gleich mit dabei. Für die Grundbeleuchtung des gesamten Terrariums kannst du ansonsten auf Leuchtstoffröhren zurückgreifen, die am besten über die gesamte Länge des Terrariums gehen. Im Sommer bleibt die Beleuchtung 14 Stunden am Tag an.

Trotz ausgeprägt trockenen Klimas im Herkunftsgebiet der Querstreifen-Taggeckos muss natürlich auch in ihrem Terrarium gesprüht werden. Am Tag sollten Werte von 50 bis 60 % herrschen, in der Nacht darf die Luftfeuchtigkeit auf 80 % ansteigen. Das erreichst du, indem du am Abend sprühst.

Reinigung

Zu den täglichen Aufgaben in der Haltung von Querstreifen-Taggeckos gehört das regelmäßige Entfernen von Kot, Futter- und Häutungsresten. Ebenso ist es erforderlich, die Wasserschale jeden Tag gründlich zu säubern und mit frischem Wasser zu befüllen. Wenn die Sicht ins Terrarium beeinträchtigt ist, empfiehlt es sich, die Scheiben mit warmem Wasser oder Wasserdampf zu reinigen. Einmal jährlich solltest du eine umfassende Reinigung des Terrariums durchführen. Dabei wird das Becken komplett geleert, gereinigt und desinfiziert. Alle Einrichtungsgegenstände sollten entweder abgekocht oder abgebacken werden. Außerdem solltest du den Bodengrund bei dieser Gelegenheit erneuern. Bei sämtlichen Reinigungsmaßnahmen am Terrarium sollten ausschließlich Produkte aus dem Fachhandel verwendet werden, um die Gesundheit der Tiere nicht zu beeinträchtigen.

Ernährung: Das fressen Querstreifen-Taggeckos

Die Ernährung der Querstreifen-Taggeckos besteht hauptsächlich aus Insekten wie Motten und Fliegen, die geschickt aus der Luft gefangen werden. In der Terraristik lässt sich leicht ein abwechslungsreicher Speiseplan mit Heimchen, Grillen, Schaben und Fliegen zusammenstellen. Einmal die Woche darf auch Fruchtbrei angeboten werden. Darüber hinaus sollten die Futterinsekten regelmäßig mit einem Vitamin- und Mineralstoffpräparat bestäubt werden, um eine ausgewogene Ernährung zu gewährleisten. Besonders für weibliche Geckos in der Zucht ist eine ausreichende Kalziumzufuhr von großer Bedeutung, um die Bildung gesunder Eier zu fördern.

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Winterruhe: So überwintern Querstreifen-Taggeckos

Der madagassische Winter erstreckt sich von Mai bis Oktober und ist durch eine intensive Trockenperiode gekennzeichnet. In dieser Zeit müssen die Querstreifen-Taggeckos von ihren Fettreserven leben und dementsprechend möglichst wenig Energie verbrauchen. Geringere Temperaturen und kürzere Tage helfen ihnen dabei, ihre Aktivität runterzufahren. Da aus Tierschutzgründen keine legalen Wildfänge der gefährdeten Art angeboten werden, sondern im Handel nur Nachzuchten zu erwerben sind, brauchst du die Tiere nicht erst langsam an unsere Jahreszeiten zu gewöhnen. Du kannst in der Winterzeit für zwei bis drei Monate die Temperatur auf 15 bis 20 °C absenken und die Beleuchtungsdauer auf 6 bis 10 Stunden am Tag verkürzen, um den Geckos die wichtige Ruhepause zu gönnen.

Fortpflanzung und Zucht von Querstreifen-Taggeckos

Mit dem Beginn der Regenperiode im Dezember bis März beginnt für Phelsuma standingi die Paarungszeit. In dieser Zeit erstrahlen die Farben der Querstreifen-Taggeckos besonders schön. Sechs Wochen nach erfolgreicher Paarung legt das Weibchen zwei Eier in eine Blattachsel ab, insgesamt werden über den Sommer sechs Gelege produziert. Die Eier können im Terrarium gezeitigt werden, die Jungen schlüpfen nach etwa zwei Monaten. Das auffällig leuchtende Muster mit den deutlich zu erkennenden Querstreifen schützt sie vor Übergriffen der Elterntiere. Da die jungen Geckos allerdings anders als die gefrässigen Eltern täglich gefüttert werden, ist eine Haltung im Aufzuchtbecken praktischer.

Querstreifen-Taggeckos sind ein schöner Besatz für Terrarianer, die vor allem Platz in der Höhe haben. Die stattlichen Tiere leben auf Bäumen und gerne als Paar. Das macht sie nicht nur zu interessanten Beobachtungstieren, sondern ermöglicht auch die Zucht. Diese gelingt im Terrarium praktisch von selbst und belohnt den Halter im besten Fall mit zwei Jungtieren, die durch die leuchtend grünen Querstreifen dem Namen ihrer Art alle Ehre machen.