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Die richtige UV-Lampe finden: So sorgst Du für ausreichend UV-Strahlung

UV-Strahlung ist ein zentrales Thema im Terrarium. Und doch wird die Verwendung von UV-Lampen heiß diskutiert. Welche Lampe für welches Tier die richtige ist und wie sie verwendet wird, sind Fragen, die gerade für Anfänger mit sehr viel Unsicherheit behaftet sind. Wenn man die Möglichkeiten, die zur Auswahl stehen, kennt und ein paar Dinge hinsichtlich Installation und Betrieb beachtet, ist die Versorgung von Reptilien mit UV-Strahlung aber gar keine so große Sache.

Darum ist UV-Strahlung für Reptilien wichtig

UV-Strahlung ist für Reptilien gleich in drei Punkten von Bedeutung:

  • Knochenbildung
  • Hautmilieu
  • Vitalität

Einen besonders hohen Bedarf haben Jungtiere in der Entwicklung und weibliche Tiere während der Trächtigkeit.

Was aber ist UV-Strahlung und wie trägt sie zur Gesundheit von Knochen und Haut sowie dem allgemeinen Wohlbefinden von Reptilien bei?

UV-Strahlung ist ein Sammelbegriff für ein Spektrum von Licht verschiedener Wellenlängen.

UVA-Strahlung

UVA-Strahlung ist eine langwellige Strahlung im Bereich von 380-315 nm. Es handelt sich um eine milde Strahlung, die für Reptilien sichtbar ist. Der höchste Anteil an UVA-Strahlung findet sich unter natürlichen Gegebenheiten bei niedrigem Sonnenstand, so etwa am Vormittag oder Nachmittag, im Schatten oder bei Bewölkung.

Was die Wirksamkeit von UVA-Strahlung für Vitalität, Knochengesundheit und Hautmilieu angeht, lässt sich folgendes beobachten:

  • UVA-Strahlung stimuliert die Ausschüttung von Noradrenalin, das wiederum eine steigernde Wirkung auf Wachheit, Stimmung und Antrieb hat.
  • Die Vitamin-D3-Synthese und damit die Einlagerung von Kalzium in den Knochen fördert UVA am stärksten in einem Bereich zwischen 290 und 305 nm.
  • UVA-Strahlung wirkt keimtötend, vor allem auf Pilze und Viren.

UVB-Strahlung

UVB-Strahlung ist eine kurzwellige Strahlung im Bereich von 315–280 nm. Es handelt sich um eine relativ aggressive Strahlung, die in zu hoher Dosierung zu Verbrennungen führen kann. Der höchste Anteil an UVB-Strahlung findet sich unter natürlichen Gegebenheiten bei hohem Sonnenstand, so etwa am Mittag, in Äquatornähe, im Gebirge und bei direkter Sonnenbestrahlung.

Was die Wirksamkeit von UVB-Strahlung für Vitalität, Knochengesundheit und Hautmilieu angeht, lässt sich folgendes beobachten:

  • UVB-Strahlung stimuliert die Ausschüttung von Noradrenalin, das wiederum eine stark steigernde Wirkung auf Wachheit, Stimmung und Antrieb hat.
  • Die Vitamin-D3-Synthese und damit die Einlagerung von Kalzium in den Knochen fördert UVB am stärksten in einem Bereich zwischen 290 und 305 nm.
  • UVA-Strahlung wirkt keimtötend, vor allem auf Pilze und Viren.

UVC-Strahlung

UVC-Strahlung ist eine sehr kurzwellige Strahlung im Bereich von 280–100 nm. Es handelt sich um eine äußerst aggressive und energiereiche Strahlung, die durch die Atmosphäre herausgefiltert wird und deshalb unter natürlichen Bedingungen normalerweise nicht vorkommt.

Was die Wirksamkeit von UVC-Strahlung für Vitalität, Knochengesundheit und Hautmilieu angeht, lässt sich folgendes beobachten:

  • UVC-Strahlung fördert intensiv die Vitamin-D3-Synthese und damit die Einlagerung von Kalzium in den Knochen. Aufgrund der Aggressivität der Strahlung eignet sie sich aber nicht zum gewohnheitsmäßigen Einsatz im Terrarium. Zu therapeutischen Zwecken kann ein kurzfristiger Einsatz von UVC-Strahlung aber sinnvoll sein.
  • UVC-Strahlung schädigt die DNA und wirkt dadurch stark keimtötend auf Pilze, Viren und Bakterien. Sie wird deshalb gerne zur Desinfektion eingesetzt.

Welche UV-Lampen gibt es und wie gut sind sie?

Wenn wir von Beleuchtung im Terrarium sprechen, geht es immer darum, die Wirkung der Sonne im natürlichen Habitat der Tiere möglichst naturnah nachzustellen. Das heißt, eine richtige Beleuchtung liefert den Tieren Wärme und Licht und UV-Strahlung in einem Maße, wie es für das Herkunftsgebiet der Reptilien charakteristisch ist. Je nach den Ansprüchen der gehaltenen Art und abhängig vom Leistungsumfang und der Leistungsstärke der Lampen lässt sich dies durch eine Kombination verschiedener Leuchtmittel oder eine einzige Lichtquelle erreichen. Wenn es um UV-Strahlung geht, gibt es verschiedene Möglichkeiten zur Auswahl, über deren Besonderheiten Du Dir vor dem Kauf im Klaren sein solltest.

Halogenstrahler - ungeeignet

Es ist schon richtig. Halogenstrahler geben UV-Strahlung ab. Allerdings nicht so viel, wie manche Hersteller uns gerne glauben lassen. Während Halogenstrahler als Wärmestrahler durchaus einen Platz im Terrarium haben und neben der Wärme natürlich auch für Helligkeit sorgen, sind sie als einzige UV-Quelle nicht ausreichend.

Mischlichtlampen - bedingt geeignet

Mischlichtlampen kombinieren HQL-Leuchte, Glühlampe und Vorschaltgerät. Hier hatte man oft das umgekehrte Problem wie bei den Halogenstrahlern: Eine zu hohe UV-Strahlung kann Augen und Haut der Reptilien verletzen. Da nicht klar zu erkennen ist, welche Produkte am Markt sicher sind und welche nicht, ist es besser, ganz darauf zu verzichten. Einzige Ausnahme: Die Osram Ultra Vitalux ist und bleibt der Klassiker, wenn es um Leistungsstärke geht. Die Wirkung des Kraftpaketes ist noch in einem Meter Distanz zu spüren, weshalb die Lampe gerne in Groß- und Hochterrarien verbaut wird. Der extrem hohe UV-Anteil macht sie in normal großen Terrarien zum täglichen Einsatz ungeeignet. Bei kurzzeitiger Nutzung aber, die 30 Minuten am Tag nicht übersteigen sollte, ist der Strahler ideal zur Vorbeugung und Behandlung von Erkrankungen wie Rachitis.

HQI-UV-Halogenmetalldampflampen - ideal

HQI-Strahler sind momentan das Nonplusultra der Terrarienbeleuchtung. Mit einer ausgezeichneten Wärmeleistung, hoher Lichtintensität von guter Qualität und einem optimalen UV-Anteil holen sie sozusagen die Sonne ins Terrarium. Gerne verwendet werden zum Beispiel die Lucky Reptile Bright Sun oder der Solar Raptor Spot. Oft findet man als zusätzliche Orientierungshilfe Angaben wie Desert oder Jungle. Diese haben weniger mit der UV-Strahlung zu tun als mit der Lichtfarbe. Den Unterschied sehen - falls überhaupt - freilich nur die Reptilien.

Leuchtstofflampen - ideal

Zu den Leuchtstofflampen zählen sowohl die kompakten Leuchtstofflampen, die ihr Licht auf kleinerer Fläche gleichmäßig und eher diffus abgeben, und die Leuchtstoffröhren T5 und T8, die ihr Licht ebenfalls ausgewogen über eine große Fläche hinweg verteilen. Beide entwickeln kaum Wärme, und die UV-Strahlung wirkt nur auf kurzer Distanz.

Wie nutze ich die UV-Lampe richtig?

Es ist so eine Sache mit der UV-Strahlung. Ohne geht es nicht, zu viel ist aber auch gefährlich. Welche UV-Lampe die richtige für Dein Terrarium ist, hängt zum einen von der gehaltenen Art ab. Einfluss auf die Intensität der Strahlung der gewählten Lampe hat dann der Abstand, in dem diese zum Aufenthaltsbereich der Tiere installiert wird. Wie viel der Strahlung die Tiere dann aufnehmen, hängt wiederum vom Fokus ab. Außerdem muss Verbrennungen vorgebeugt werden. Und dann ist da noch die Sache mit der Laufzeit.

Einfluss der gehaltenen Art auf die Wahl der UV-Lampe

Wie wir bereits gesehen haben, geben HQI-Strahler Licht, Wärme und UV-Strahlung in hoher Intensität punktuell ab, kompakte Leuchtstofflampen sorgen nur für Licht und UV-Strahlung auf einer begrenzten Fläche, während Leuchtstoffröhren Licht und UV-Strahlung gleichmäßig über eine große Fläche verteilen. Wärme darf man von beiden nicht erwarten. Daran sieht man schon, dass nicht jede Lampe für jedes Tier geeignet ist. Reptilien, die sich aktiv sonnen, brauchen eine punktförmige Bestrahlung, denn durch diese lässt sich ein heißer, heller Sonnenplatz mit direkter UV-Bestrahlung schaffen. In dem Fall sind HQI-Strahler die beste Wahl. Tiere, die im natürlichen Habitat weniger direkter Bestrahlung ausgesetzt sind und nachtaktive Tiere, die tagsüber im Schatten UV-Strahlung tanken, ziehen eine flächigere Bestrahlung durch Leuchtstofflampen vor. Hier entscheidet dann nochmal das Herkunftsgebiet, ob diese einen höheren Anteil an UVA oder UVB benötigen.

Der richtige Abstand der UV-Lampe

In puncto Abstand der UV-Lampe zum Aufenthaltsbereich der Tiere ist Fingerspitzengefühl gefragt. Zu weit weg, und die Lampe bleibt wirkungslos. Zu nah, und es drohen Verbrennungen. Vor allem die empfindliche Horn- und Bindehaut der Augen ist gefährdet. Durch den richtigen Abstand lässt sich auch regeln, wie viel von welcher UV-Strahlung die Reptilien erhalten. Bei einem größeren Abstand kommt vor allem langwellige UVA-Strahlung bei den Tieren an, je kleiner der Abstand wird, desto mehr nimmt der Anteil an kurzwelliger UVB- und UVC-Strahlung zu. Das erklärt auch das Risiko für Verbrennungen bei zu geringem Abstand: Die kurzwellige Strahlung ist viel aggressiver als die langwellige, UVC kann sogar die DNA schädigen.

Fokus groß genug wählen

Nur wenn die Tiere ganz bestrahlt werden, ist eine wirksame Vitamin-D3-Synthese möglich. Auskunft über Streuscheibe und Abstrahlwinkel gibt die Reflektorgröße. Diese ist in der Terraristik genormt von PAR 38 für Flood über PAR 30 für Spot und PAR 20 für Mini. Je größer der Reflektor, desto größer ist auch die ausgeleuchtete Fläche bei gleichem Abstand. Der Spot (PAR 30) ist der Standard, der für normal große Terrarien gewählt wird, während Floodstrahler in Großterrarien und Ministrahler in sehr niedrigen Terrarien und Aufzuchtbecken zum Einsatz kommen. Dass die Reflektorgröße mit geringer werdendem Abstand abnimmt ist wichtig, um Verbrennungen durch stark gebündelte Strahlung zu vermeiden.

Anbringung der UV-Lampe

Bei der Anbringung der UV-Lampe sind zwei Dinge zu berücksichtigen: Erstens der Winkel, und zweitens der Ort. UV-Lampen sollten immer senkrecht installiert werden. Bei einer schrägen Anbringung besteht die Gefahr, dass UV-Strahlung direkt auf die empfindlichen Augen der Reptilien trifft und diese schädigt. Was den richtigen Ort für die UV-Lampe betrifft, so muss bedacht werden, dass Terrarienglas UV-Strahlung herausfiltert. Eine Anbringung außerhalb des Terrariums bringt also gar nichts, solange sich eine Glasscheibe zwischen Lampe und Tier befindet. Am besten wird die Lampe direkt im Terrarium installiert - natürlich mit einem Schutzkorb. Wenn dies nicht geht, kann die Lampe auch über den Lüftungsflächen angebracht werden. Allerdings hält auch Metallgaze immerhin noch 30-35 % der UV-Strahlung zurück.

UV-Lampen rechtzeitig austauschen

Bei HQI-Lampen und Leuchtstofflampen laufen im Innern eines Gaskolbens Verbrennungsprozesse ab. Bei diesen bilden sich Abfallprodukte, die sich mit der Zeit im Kolben ablagern und die UV-Strahlung filtern. Das bedeutet, dass diese UV-Lampen mit der Zeit an Leistung verlieren, es kommt immer weniger UV-Strahlung bei den Tieren an. Nach ca. 3500 Betriebsstunden sollte deshalb das Leuchtmittel durch ein neues ersetzt werden. Wem das zuviel Rechnerei ist, kann nach ca. 6 Monaten, also zweimal im Jahr die UV-Lampen austauschen. Vorsicht: Im Umkehrschluß gilt aber auch, dass die UV-Strahlung bei Inbetriebnahme einer neuen Lampe am höchsten ist. Gerade in den ersten Wochen solltest Du den Abstand also lieber etwas großzügiger wählen.

Von vielen Dingen im Leben sagt man, es gehe nicht mit und nicht ohne. Ohne UV-Lampen geht es in der Terraristik eher nicht. Zwar kann man das für die Einlagerung von Kalzium in die Knochen so wichtige Vitamin-D3 auch in Form von Vitaminpräparaten geben. Doch ist hier wieder die richtige Dosierung schwierig und ein Zuviel kann genau wie beim UV-Licht schwerwiegende Folgen haben. Und für die Hautgesundheit ist UV-Strahlung ohnehin unersätzlich. Außerdem gehört UV-Strahlung ganz einfach zu einer naturnahen Haltung, denn sogar nachtaktive Tiere bekommen tagsüber im Schatten noch einen gewissen Anteil davon ab. Hältst Du Dich an moderne Leuchtmittel wie HQI-Lampen und Leuchtstofflampen in einer passenden Größe und betreibst diese im richtigen Abstand und Winkel, sind Du und Deine Tiere auf der sicheren Seite.