Das Helmchamäleon hat seinen Namen von dem ausgeprägten Helm auf dem Kopf. Zum charakteristischen Aussehen der Art Trioceros hoehnelii gehören ausserdem ein stacheliger Rückenkamm, der sich bis zum Schwanzende zieht sowie ein Kehl- und ein Bauchkamm. Die in den Bergregionen Ugandas und Kenias lebenden Tiere können sich je nach Population im Aussehen recht stark unterscheiden. So gibt es Chamäleons mit braun-grüner Grundfärbung, aber auch Tiere, bei denen Rottöne dominieren und sogar eine Form mit grünem Körper und gelbem Kopf. Mit einer Gesamtlänge von maximal 25 cm und moderaten Ansprüchen ans Klima sind Helmchamäleons ein dankbarer und schöner Besatz fürs Terrarium.

Helmchamäleon: artgerechte Haltung

Häufig findet sich mit Blick auf das Helmchamäleon der Hinweis, man könne die Tiere frei in der Wohnung halten. Alles was es brauche, seien eine oder mehrere große Zimmerpflanzen, denn die Haltungstemperaturen für Trioceros hoehnelii entsprechen in etwa der Zimmertemperatur in unseren Räumen. Gelegentlich wird auch noch auf den Bedarf an UV-Licht hingewiesen. Bei genauerer Überlegung fällt allerdings schnell auf, dass eine artgerechte Haltung nicht mit der grob richtigen Temperatur am Tag endet. Der so wichtige Temperaturgradient mit lokalem Sonnenplatz und nicht zu warmen, nicht zu kühlen Werten am Boden, eine passende Nachtabsenkung, die richtige Beleuchtungsdauer für die tagkativen Tiere, die hohe Luftfeuchtigkeit der ostafrikanischen Bergregionen und die generelle Sicherheit der Tiere lassen sich doch am besten in der kontrollierten Umgebung eines Terrariums umsetzen.

Mindestgröße

Das Helmchamäleon hat eine Kopf-Rumpf-Länge von 10 cm, die Gesamtlänge beträgt maximal 25 cm. Im natürlichen Habitat gehen sich die Tiere in der Regel aus dem Weg, weshalb auch im Terrarium die Einzelhaltung zu bevorzugen ist. Allein in einem größeren, gut strukturierten Terrarium kann auch eine Paarhaltung stattfinden, sogar eine Gruppenhaltung kann versucht werden. Doch auch dann sollte ein weiteres Becken zur Verfügung stehen, um trächtige Weibchen dem Zugriff des Männchens zu entziehen oder unterdrückte Tiere separieren zu können. Für ein einzelnes Tier sollte das Becken mindestens 120 x 70 x 120 cm (LxTxH) groß sein. Gerade an der Höhe sollte für die Baumbewohner nicht gespart werden.

Einrichtung

Im Terrarium des Helmchamäleons soll das natürliche Habitat möglichst naturgetreu nachgeahmt werden. Trioceros hoehnelii findet sich in Kenia und Uganda an Berghängen und Waldrändern, oft als Kulturfolger in der Nähe menschlicher Siedlungen, zum Beispiel in den Sträuchern der Kaffeeplantagen. Für die Pflege des Helmchamäleons ist deshalb entscheidend, dass das Terrarium eine üppige Bepflanzung aufweist, die nicht nur in der Waagerechten, sondern auch nach oben viel Platz zum Klettern und Verstecken bietet. Neben großblättrigen Pflanzen gehören auch viele Äste ins Terrarium, die als Laufstege dienen und unter dem Spot einen bequemen Liegeplatz zum Sonnen abgeben. Als Bodengrund für das Waldterrarium von Trioceros hoehnelii eignet sich ein Gemisch aus Walderde und Rinde. Da Chamäleons ihren Durst an bewegtem Wasser stillen, gehört eine Tropftränke zur Grundausstattung. Ein Wasserfall kann ebenfalls zum Trinken genutzt werden, trägt zur Luftfeuchtigkeit bei und sieht dabei auch noch toll aus.

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Temperatur, Beleuchtung und Luftfeuchtigkeit

Wie bereits erwähnt stellt Von Hoehnels Chamäleon keine extremen Ansprüche an die Temperaturen. Der Temperaturgradient von 20 bis 25 °C entspricht in etwa unserer Zimmertemperatur. Am Sonnenplatz unter dem Spot dürfen bis zu 30 °C erreicht werden. Wie im Herkunftsgebiet sollte auch im Terrarium eine deutliche Nachtabsenkung bis auf 15 und sogar 5 °C stattfinden. Je nach Größe des Terrariums lassen sich solche Werte durch einen oder mehrere Spotstrahler umsetzen. Vergiss nicht, auch die Temperatur im unteren Bereich des Terrariums zu messen. Gerade in hohen Terrarien werden oft im oberen Bereich die richtigen Werte erreicht, während es unten zu kühl ist und die Bewohner einen kalten Bauch haben. Sollte dies der Fall sein, kannst du zusätzlich zum Spot noch eine Heizmatte nutzen. Diese wird unter einem Teil des Terrariums angebracht und sorgt per Thermostat dafür, dass immer die richtige Temperatur herrscht. Da warme Luft nach oben steigt, kannst du dann auch am Energieverbrauch des Strahlers sparen.

Gerade bei tagaktiven Tieren spielt die richtige Beleuchtung eine große Rolle. Für die Pflege des Helmchamäleons ist nicht nur eine ausreichende Beleuchtungsdauer, sondern auch ein Angebot an UV-Strahlung wichtig. Da diese nicht über die gesamte Beleuchtungsdauer von 14 Stunden am Tag angeboten wird, empfiehlt es sich, neben dem Spotstrahler noch eine eigene UV-Lampe am Sonnenplatz zu installieren. So erhalten die Tiere Wärme und Licht wie von der Sonne. Für die Grundbeleuchtung des Terrariums von Trioceros hoehnelii eignen sich Leuchtstoffröhren oder LED.

Eine besondere Bedeutung in der Haltung des Helmchamäleons kommt der Luftfeuchtigkeit zu. Von Hoehnels Chamäleon stammt aus Höhenlagen von 1200 bis 3000 Metern. In den Wäldern der Berghänge herrscht eine Luftfeuchtigkeit von 60 bis 80 % am Tag, die in der Nacht bis auf 100 % steigen kann. Solche Werte lassen sich am besten durch ein Sprühen am Morgen und am Abend erreichen. Automatisiert geht dies mit Vernebler oder Beregnungsanlage.

Reinigung

Eine gute Hygiene ist für die Pflege von Terrarientieren wie Helmchamäleons wichtig. Zur täglichen Reinigung gehören Aufgaben wie das Entfernen von Kot, Häutungs- und Futterresten. Ist der Bodengrund so verschmutzt, dass auch das tägliche Aufsammeln von Verunreinigungen nicht mehr hilft, muss er ausgetauscht werden. Bei der Gelegenheit sollte dann gleich eine Grundreinigung durchgeführt werden. Das ganze Terrarium wird dabei ausgeräumt und desinfiziert. Dazu gehört auch, alle Einrichtungsgegenstände abzubacken oder abzukochen. Alle Reinigungsprodukte, die zur Anwendung kommen, müssen zur Sicherheit der Tiere aus dem Fachhandel stammen.

Ernährung: Das fressen Helmchamäleons

Mit Futterinsekten wie Heimchen, Heuschrecken und Schaben lässt sich eine ausgewogene Ernährung für Helmchamäleons gestalten. Für eine umfassende Versorgung ist es wichtig, diese vor jeder Fütterung mit einem Vitamin-und Mineralstoffpräparat zu bestäuben. Trächtige Weibchen haben einen erhöhten Bedarf an Vitaminen und Mineralstoffen. Achte darauf, die Größe der Futtertiere der Größe deiner Tiere anzupassen. Gerade bei Jungtieren muss auch die Beckengröße angepasst sein - in diesem Fall ist größer nicht besser. Helmchamäleons sind Lauerjäger. Während adulte Tiere durchaus ein paar Schritte auf ihre Beute zugehen, haben gerade unerfahrene junge Chamäleons in zu großen Terrarien Mühe, ihre Beute zu finden. Außerdem solltest du auf die richtige Art der Versorgung mit Trinkwasser achten. Aus einem Wassernapf wird Trioceros hoehnelii seinen Durst nicht stillen. Dafür braucht es bewegtes Wasser wie aus einer Tropftränke oder einem Wasserfall.

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Winterruhe: So überwinterst du das Helmchamäleon

Eine regelrechte Winterruhe hält das Helmchamäleon nicht. Trotzdem tut es ihm gut, wenn du für ca. zwei Monate im Jahr die Beleuchtungsdauer um zwei bis drei Stunden am Tag reduzierst und die Temperaturen am Tag um 8 bis 10 °C absenkst. Gleichzeitig wird auch die Feuchtigkeit runtergefahren. Am Ende der zwei Monate kannst du die Werte wieder langsam auf die normalen Parameter bringen.

Fortpflanzung und Zucht von Helmchamäleons

Die Zucht von Trioceros hoehnelii gelingt normalerweise problemlos. Die Tragzeit nach erfolgreicher Paarung beträgt vier bis sechs Monate, in denen die Weibchen am besten von den Männchen getrennt werden. Versucht das Männchen nämlich in dieser Zeit erneut eine Paarung, kommt es zu starken Aggressionen. Weitere Maßnahmen musst du nicht treffen. Helmchamäleons sind ovovivipar. Das bedeutet, die Eier werden im Mutterleib ausgebrütet, die Jungen werden lebend geboren und sind sofort selbständig.

Helmchamäleons sind hübsche Pfleglinge, die keine extremen Anforderungen an Platz oder Klima stellen. Das macht sie zu einem tollen Besatz für Waldterrarien. Sogar die Zucht gelingt relativ leicht. Haltung und Pflege von Trioceros hoehnelii können mit der entsprechenden Vorbereitung auch schon Anfängern zugemutet werden. Die Tiere werden relativ zutraulich und lassen sich gut beobachten. Auf das spektakulärste Verhalten dieser Chamäleons musst du in der Terrarienhaltung aber leider verzichten: Nähert sich ihr größter Fressfeind, eine Schlange, verfärben sie sich tiefschwarz, rollen den Körper zusammen und lassen sich zu Boden fallen, wo sie regungslos liegen bleiben.