Warane brauchen in der Regel sehr viel Platz. Außerdem sind die meisten eher groß und kräftig und verfügen über ausgesprochen scharfen Zähne. Alles zusammengenommen keine Tiere für Anfänger. Der gelb-braune Steppenwaran bildet da (bedingt) eine Ausnahme. Das eher ruhige Wesen von Varanus exantematicus und seine im Vergleich zu anderen Waranen geringere Größe machen ihn zumindest zu einer guten Wahl für den Einstieg in die Waranhaltung. Viel Platz brauchst du trotzdem.

Steppenwaran: artgerechte Haltung

Steppenwarane sind mit einer Länge von etwas über einem Meter auch nicht größer als viele der beliebtesten Schlangen. Wie diese "riechen" auch sie mit der gespaltenen Zunge, die beim Waran blau ist, ihre Beute, die im Ganzen verschlungen wird. Die Tiere sind in der Natur Einzelgänger und können deshalb gut alleine gehalten werden, sie kommen aber auch als Paar oder in einer Haremsgruppe zurecht.

Mindestgröße

Für ein einzelnes Tier kann ein Quadratmeter Grundfläche ausreichen, besser ist es aber, dem Waran die doppelte Fläche anzubieten. Für ein Paar sollte die Mindestgröße 300 x 200 x 200 cm (LxTxH) nicht unterschreiten, bei einer kleinen Gruppe braucht man eine Grundfläche von mindestens 3 x 4 m. Am besten ist es, man kann ein ganzes Zimmer zu einem artgerechten Lebensraum für Varanus exantematicus umgestalten. Schließlich muss auch genug Platz zur Verfügung stehen, um am Terrarium arbeiten zu können. Dabei solltest Du auch nicht vergessen, dass Steppenwarane trotz ihres eher gelassenen Natur heftig mit dem kräftigen Schwanz austeilen oder zubeißen können, wenn sie sich bedroht fühlen.

Einrichtung

Blickt man auf das Herkunftsgebiet des Steppenwarans, die Graslandschaften West- und Zentralafrikas vom Senegal bis in den Sudan, kommt lehmhaltiger Sand als Bodengrund den natürlichen Beschaffenheiten am nächsten. Er erlaubt es den Tieren auch, darin zu graben, was sie mit ihren kräftigen Krallen gerne tun. Bei großer Hitze oder in der Nacht zieht sich Varanus exantematicus in Höhlen zurück, entsprechend müssen für alle Tiere ausreichend viele und ausreichend große Verstecke zur Verfügung stehen. Zusätzliche Rückzugsorte und Struktur schaffen Korkröhren, Äste und Pflanzen. Der Steppenwaran ist an sich ein Bodenbewohner, kann solche Einrichtungsgegenstände aber auch zum Klettern nutzen, was für mehr Bewegung sorgt. Es ist übrigens eine Überlegung wert, im Falle von Waranen auf künstliche Bepflanzung zurückzugreifen, da zarte Pflänzchen den massigen Tieren nicht viel entgegenzusetzen haben. Warane suchen im natürlichen Verbreitungsgebiet oft die Nähe zum Wasser, eine Badeschale ist deshalb unabdingbar.

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Temperatur, Beleuchtung, Luftfeuchtigkeit

Steppenwarane sind tagaktiv und mögen es entsprechend der afrikanischen Heimat warm und hell. Am Tag sollte sich die Temperatur deswegen zwischen 25-35 °C bewegen, am Sonnenplatz sollten bis zu 45 °C herrschen. In der Nacht dürfen die Temperaturen auf 20 °C sinken. Am besten lassen sich solche Werte mit einer Heizmatte und zusätzlichen Spotstrahlern umsetzen.

Als tagaktiver Steppenbewohner ist Varanus exantematicus auf Wärme und Licht angewiesen. Für die richtige Beleuchtung am am Sonnenplatz sorgen Spotstrahler, die den Tieren durch die größere Helligkeit die höheren Temperaturen anzeigen. Außerdem sollten sie dort UV-Strahlung, und zwar eine Mischung aus UVA- und UVB vorfinden. Für die Grundbeleuchtung können ansonsten Leuchtstoffröhren verwendet werden.

Die durchschnittliche Luftfeuchtigkeit für Steppenwarane sollte um die 70 % liegen. Allerdings kennen die Tiere aus dem Herkunftsgebiet eine trockene Winterzeit und eine darauffolgende Regenzeit. Dementsprechend sollten im Winter nur etwa 60 %, im Frühling dann 90-100 % Luftfeuchtigkeit erreicht werden. Dazu wird morgens und abends mit der Sprühflasche gesprüht oder automatisiert mit einer Beregnungsanlage. Die Badeschale, die auch als Trinkgelegenheit herhält, trägt ebenfalls zu stabilen Werten bei.

Reinigung

Ein Tier dieser Größe produziert entsprechend viel Abfall und der muss weg, wenn es hygienisch bleiben soll. Der Bodengrund sollte deshalb besonders gut gereinigt werden. Außerdem muss die Wasserschale stets sauber sein und täglich frisch befüllt werden. Wer einen Raum zum Terrarium umfunktioniert hat, hat damit einiges zu tun, darf sich aber über die nötige Bewegungsfreiheit freuen.

Ernährung: Das fressen Steppenwarane

Steppenwarane sind zwar groß, sollten aber eher sparsam ernährt werden. Die Tiere erleben im natürlichen Verbreitungsgebiet ausgedehnte Trockenzeiten mit knappem Nahrungsangebot. Deswegen fressen sie, wenn es etwas gibt und was es gibt. Das führt schnell dazu, dass sie verfetten. Für Steppenwarane im Terrarium ist eine Fütterung ein- bis zweimal die Woche ausreichend. Auf dem Speiseplan sollten vor allem Futterinsekten stehen, zum Beispiel Heimchen, Schnecken, Regenwürmer und Schaben. Gelegentlich dürfen es auch Zophobas als Leckerbissen sein. Mäuse oder Küken sowie Ei oder Fleisch sollten nur ganz gelegentlich gegeben werden. Im Allgemeinen ist Lebendfutter vorzuziehen, sodass die Tiere einen Grund haben, ihr natürliches Jagdverhalten auszuleben und sich zu bewegen. Varanus exantematicus ist nämlich nicht nur vom Gemüt her eher ruhig, sondern bewegt sich auch nicht ganz so viel.

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Winterruhe: So überwintern Steppenwarane

In der freien Natur überdauern die Steppenwarane die besonders karge Trockenzeit von zwei bis drei Monaten, indem sie alle Aktivität runterfahren. Im Terrarium solltest Du ihnen deshalb ebenfalls eine Ruhephase ermöglichen. Die Sommerruhe kannst Du dabei in unseren Breiten in eine Winterruhe umwandeln, da auf der Südhalbkugel der Sommer in unseren Winter fällt. Senke die Beleuchtungsdauer ab Oktober schrittweise von 12 bis 10 Stunden auf 6 Stunden am Tag. Die Temperaturen kannst Du am Tag auf 26-28 °C, in der Nacht auf 18-20 °C absenken. Am Ende der Winterruhe erhöhst Du Temperatur und Beleuchtungsdauer wieder schrittweise bis auf die normalen Werte. Mit dem Ende der Winterruhe solltest Du mit einer Beregnungsanlage den Beginn der Regenzeit simulieren, der die Tiere in Paarungslaune versetzt.

Fortpflanzung und Zucht von Steppenwaranen

Nach erfolgreicher Paarung legt das Weibchen nach vier bis sechs Wochen ein Gelege von ca. 15 bis 50 Eiern. Du findest sie vergraben unter Einrichtungsgegenständen oder im Versteck. Diese werden im Inkubator bei 29-30 °C gezeitigt, nach 150 bis 180 Tagen schlüpfen die Jungen, die am Anfang etwa 12 cm groß sind.

Der Steppenwaran ist mit seiner beachtlichen Größe und Stärke nicht das üblichste Anfängertier. Für den Einstieg in die Waranhaltung eignet er sich allerdings besonders gut aufgrund seines ruhigen Wesens. Viel Platz braucht er natürlich immer noch, und zwar langfristig. Varanus exantematicus kann im Terrarium ein Alter von bis zu 30 Jahren erreichen.