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Reptilienzucht oder Wahnsinn?

Bereits in den ersten Wochen des Jahres melden erste Züchter, dass die Reptilien bereits mit der Eiablage begonnen haben. So etwas könnte rein theoretisch mit den Wirren des Winterwetters zusammenhängen. Diese Erklärung wäre aber sicherlich sehr blau äugig. Denn inzwischen ist es ein Fakt, dass sich der Profit orientierte Züchter und Händler möglichst früh auf dem Markt zeigen muss.Hier werden (Hobby-)Züchter die eine möglichst natürliche Haltung ihrer Tiere bevorzugen, klar übervorteilt. Aber Käufer sind auch nur Menschen. Und wie alle Menschen wollen sie möglichst schnell ihr Verlangen stillen. Wenn es in diesem Fall das Verlangen nach einem neuen Tier ist, kann die schnellere Befriedigung des Wunsches auch eher zum Glücksgefühl des Besitzens führen.

Zu folgenden Reötilien haben wir Ihnen Haltungs- und Pflegetipps erstellt

 

Nachzucht natürlich

Wenn man an einer möglichst natürlichen Reptilienzucht oder Nachzucht interessiert ist, sollten immer Züchter gesucht werden, deren Anzahl der Zuchttiere je nach Art zwanzig nicht überschreiten sollte. Hierzu ein kurze Erklärung. Um zum Beispiel zwanzig Kornattern halten zu können und ihnen entsprechend artgerechte Haltungsbedingungen zu gewährleisten, müssen mindestens drei Kubikmeter Raum bereitsgestellt werden. Man sollte männliche und weibliche Tiere trennen und in Kleingruppen von zwei bis vier Tieren halten. Dies reduziert die Stressbelastung der Tiere enorm. Weil Rangkämpfe und "Balzverhalten" weitest gehend vermieden werden. Außerdem sollten die Terrarien, wie in einem unserer nächsten Artikel beschrieben wird, Art gerecht eingerichtet sein. In einem möglichst natürlichen Umfeld ist, nach der Winterruhe und der ersten Häutung die Zeit gekommen für die Verpaarung. Die Tiere zeigen ihre Paarungsbereitschaft durch Futterverweigerung an. Weiterhin können die Tiere zusammen gesetzt werden, um zu prüfen ob beide Tiere Paarungs bereit sind. Bevor des zur Verpaarung kommt, sollten Sie sich überlegen, welchen Farbmorph sie nach der Verpaarung erhalten möchten. Denn die Morphologie und Genethik ist eine Wissenschaft für sich. Auch hier zeichnet sich ein seriöser Züchter aus, in dem er nur eine begrenzte Anzahl an Verpaarungen pro Jahr durchführt, die klar genetisch vorkalkuliert wurden.

 

Züchten für den Profit?

Wenn ein Züchter als Einzelperson mit "über einhundert Nachzuchten" auf einer Börse erscheint und behauptet er ist ein Hobbyzüchter, sollten Sie immer hell hörig werden. Denn eine Nachzucht bedeutet immer viel Arbeit. In einem durchschnittlichen Gelege einer Kornnatter befinden sich zwischen 10 und 20 Eier. Diese müssen dann entsprechend inkubiert werden. Allein hier entstehen Kosten, für Anschaffung/ Bau der Inkubatoren und deren Betrieb. Hier sollten täglich die Umweltparameter kontrolliert werden. Was bei einer durchschnittlichen Inkubatorgröße, in den circa 20 Eier passen, pro Inkubator 2 bis 3 Minuten dauert. Zum Zeitpunkt des errechneten Schlupfes, sollte dann mehrmals pro Tag nach den Eiern geschaut werden. Das Umsetzen der Schlüpflinge in entsprechende Boxen mit Einstreu oder Zeitungspapier, Wasserbehälter und einem Versteck dauert auch einige Minuten. Dann sollte ein Rack für die Tiere vorbereitet werden. in dem die Tiere in den Boxen aureichend Wärme und Licht bekommen und ein Tageszyklus simuliert wird. Daher ist nicht nur Zeit und Geld sondern auch Platz gefragt. Wenn es nach der ersten Häutung zur ersten Futtergabe kommt, können bei einer gewissen Anzahl an Schlüpflingen schnell 30 Minuten und deutlich mehr daraus werden. Wenn man dann noch bedenkt, dass die Tiere regelmässig gereinigt werden müssen, kommt schnell ein Arbeitspensum zusammen, dass eine Hobbyzucht ab der oben genannten Größenordnung unmöglich macht. Hier stellt sich dann die Frage wie eine so große Anzahl von Nachzuchten produziert werden kann. Ebenfalls sollten Sie sich vor Händlern in acht nehmen, die auf Börsen Sonderangebote machen. Es handelt sich um Lebewesen und nicht um neue Socken!

 

Anmerkungen

Wer wirklich an einem Reptil interessiert ist. Sollte sich weit vor dem Kauftag mit Haltungsbedingungen, Habitatgröße, Futter und Aktivitäszyklen beschäftigen. Vorher sollte das passende Terrarium gewählt, eingerichtet und zum Test mehrere Tage gelaufen sein. Falls Sie zur Miete wohnen sollten Sie den Haltungswunscvh vorher mit dem Vermieter absprechen. Auch wenn es sich um ungefährliche und nicht meldepflichtige Exoten handelt, reagieren manche Menschen sehr merkwürdig, auf die Anwesenheit der Tiere. Oft ist es Unwissen aber manchmal auch Bosheit der Nachbarn oder Vermieter die zu großen Problemen führen können.