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Strumpfbandnatter: Haltung im Terrarium

Nager verfüttern ist nicht Dein Ding? Dann ist die Strumpfbandnatter vielleicht die richtige Schlange für Dich. Tamnophis zählen der Form nach zu den Wassernattern und lassen sich von daher zu großen Teilen mit Fisch ernähren. Dabei leben die 23 Arten und zahlreichen Unterarten allerdings hauptsächlich auf dem Land, in Gewässernähe, und zwar in den USA bis Mexiko und Südkanada, von der Küste bis hinauf in Höhen von bis zu 2800 m. Am beliebtesten unter Terrarianern sind die Gewöhnliche Strumpfbandnatter Thamnophis sirtalis sowie die Östliche Bändernatter Thamnophis sauritus.

Strumpfbandnatter Terrarium: artgerechte Haltung

Je nach Art können Strumpfbandnattern 50-80 cm klein bleiben, wie etwa die Präriestrumpfbandnatter Thamnophis radix oder auch Größen über einen Meter erreichen, wie die Florida-Strumpfbandnatter Thamnophis sirtalis similis. Durchschnittlich kann man mit einer Größe von 60-100 cm rechnen. In Färbung und Musterung unterscheiden sich die einzelnen Arten voneinander, im Allgemeinen ist die Grundfarbe eher dunkel - in Tönen zwischen Schwarz, Braun, Oliv und Grün, mit hellerem Bauch und einer Zeichnung in Flecken, Querbalken und/oder Streifen. Die Körperform ist eher lang und schlank, je nach Art mal mehr, mal weniger. Ebenso unterschiedlich ist das Verhalten. Die ungiftigen Schlangen sind artabhängig eher gelassen oder auch schon mal ein bisschen nervös, wie zum Beispiel die Florida-Strumpfbandnatter. Das kann aber natürlich auch von Tier zu Tier variieren und hängt ein bisschen mit der Eingewöhnung und Pflege im Terrarium zusammen. Untereinander sind Strumpfbandnattern derselben Art recht verträglich und können von daher paarweise oder in kleinen Gruppen gehalten werden.

Strumpfbandnatter artgerechte Haltung

Mindestgröße

Die Faustformel zur Berechnung der Mindestgröße für ein Strumpfbandnatter-Terrarium lautet: 1,25 x 0,75 x 0,5 mal die Gesamtlänge. So kommt man auf die Mindestmaße für ein Terrarium mit zwei adulten Tieren. Für jedes weitere Tier müssen 20 % der Grundfläche hinzugerechnet werden.

Einrichtung

Bei der Einrichtung sind Strumpfbandnattern nicht ganz so anspruchslos. Denn sie brauchen sowohl eine große, aber nicht zu tiefe Badestelle, die bis zu 50 % der Grundfläche ausmachen darf, als auch einen abwechslungsreich gestalteten Landteil mit vielen Kletter- und Versteckmöglichkeiten. Eine strukturierte Rückwand und sogar ebenso mit Liegeflächen versehene Seitenwände erlauben es den Tieren, von oben auf Beute zu lauern. Ergänzt wird das Angebot an Klettermöglichkeiten durch Wurzeln und Hölzer sowie Felsaufbauten. Wichtig ist, dass die entsprechenden Stücke fest verankert und der Größe der agilen Schlangen angepasst sind.

Daneben brauchen die Strumpfbandnattern viele Verstecke, mindestens eines pro Tier. Diese kann man zum Beispiel in Form von fertigen Höhlen und Tunneln anbieten. Eine Bepflanzung in Anlehnung an das natürliche Habitat bietet nicht nur weitere Versteckmöglichkeiten, sondern hilft auch, die Luftfeuchtigkeit stabil zu halten. Eine Wetbox mit feuchtem Moos sollte nicht fehlen. Die an die Nähe zum Wasser gewöhnten Tiere mögen Feuchtigkeit und sind besonders in der Häutung darauf angewiesen.

Damit der Bodengrund nicht zu trocken gerät, aber auch keine Staunässe und Schimmel auftreten, muss das Substrat saugfähig sein und möglichst natürlich. Ca. ein Viertel der Bodenfläche sollte stets gut feucht gehalten werden. Terrarium-Erde oder ein Sand-Erde-Gemisch haben sich bewährt. Manche Tiere graben sich auch gerne mal ein, was in lockerem Substrat gut geht. Von gröberen Strukturen wie Rindenmulch ist abzusehen. Strumpfbandnattern fressen gerne an Land. Dabei wird die Beute oft von allen Seiten paniert. Zu große und feste Stücke können über kurz oder lang für die Schlange den Tod bedeuten.

Strumpfbandnatter Terrariengrösse

Temperatur, Beleuchtung, Luftfeuchtigkeit

Die ideale Temperatur im Strumpfbandnatter-Terrarium liegt tags bei 24-28 °C, mit lokaler Erwärmung auf bis zu 30-35 °C. Ein Spotstrahler über dem Sonnenplatz sorgt für die richtige Temperatur und das entsprechende Gefälle mit abnehmender Entfernung. Wird die Grundtemperatur auf diese Weise nicht erreicht, kann mit einer Heizmatte nachgeholfen werden. Diese darf aber nicht mehr als ein Drittel der Bodenfläche einnehmen und sollte im selben Bereich angebracht werden, der auch vom Spotstrahler erwärmt wird. Sonst verliert sich das Temperaturgefälle und die Schlangen finden keine kühleren Stellen mehr. In der Nacht werden alle Heizgeräte ausgeschaltet und so eine Absenkung auf 18-20 °C erreicht.

Neben dem Spotstrahler am Sonnenplatz sorgen Leuchtstoffröhren, T5 oder T8, für eine Grundbeleuchtung, die für die tagaktiven Schlangen 10-12 Stunden am Tag brennen sollte. UV-Licht ist nicht zwingend notwendig, entspricht aber den natürlichen Verhältnissen. Wird eine UV-Lampe verwendet, immer daran denken, dass die Strahlung Glasdeckel nicht durchdringen kann. Also muss entweder eine andere Abdeckung gefunden oder die Lampe im Innern des Terrariums installiert werden. In diesem Fall natürlich mit Schutzkorb, um Verbrennungen bei den Tieren zu vermeiden.

Besonderer Bedeutung für Wohlbefinden und Gesundheit der Strumpfbandnatter kommt dem Thema Luftfeuchtigkeit zu. Wie gesagt dürfen eine große Badestelle und eine Wetbox im Terrarium nicht fehlen. Darüber hinaus sollte ca. ein Viertel der Bodenfläche feucht gehalten werden. Die optimale Luftfeuchtigkeit beträgt 50-60 % am Tag und darf in der Nacht sogar noch ein wenig ansteigen. Wer nicht täglich mit der Sprühflasche nachhelfen will (Vorsicht: lauwarmes Wasser verwenden), kann auf eine Beregnungsanlage oder einen Vernebler zurückgreifen.

Zur Kontrolle der Werte kommt die übliche Mess- und Regeltechnik zum Einsatz, Mindestausstattung sind ein Thermometer und ein Hygrometer.

Strumpfbandnatter terrariendekoration

Reinigung

Kot sowie Futter- und Häutungsreste, sofern vorhanden, sollten täglich aus dem Terrarium der Strumpfbandnatter entfernt werden. Damit Du einen guten Blick auf Deine Tiere hast, solltest Du einmal die Woche mit warmem Wasser oder Dampf die Scheiben säubern. Ansonsten muss das Moos in der Wetbox in regelmäßigen Abständen gewechselt werden, der Bodengrund sollte bei starker Verschmutzung, die sich nicht mehr lokal entfernen lässt, erneuert werden. Wichtig ist, bei allen Arbeiten am Terrarium nur Reinigungsprodukte aus dem Fachhandel zu verwenden.

Ernährung: So fütterst Du die Strumpfbandnatter

In der Natur hängen Strumpfbandnattern oft auf Ästen über dem Wasser und lauern auf schwimmende Beute. Sie ernähren sich hauptsächlich von Fisch, Amphibien, Wirbellosen und auch mal einem kleinen Vogel. Bei der Pflege im Terrarium kann man neben dem gelegentlichen Regenwurm vor allem Stinte anbieten, lebend zur Jagd im Wasser oder gefroren an der Futterpinzette. Da Fischfleisch, zumal Frostfutter, arm an Vitaminen ist, muss mit einem entsprechenden Präparat nachgeholfen werden.

Aufgrund des höheren Stoffwechsels der Wassernattern werden adulte Strumpfbandnattern alle 5-7 Tage gefüttert, Jungtiere zwei- bis dreimal die Woche.

Futter für Strumpfbandnatter

Winterruhe: Strumpfbandnatter überwintern

Je nach Herkunftsgebiet führen Strumpfbandnattern in der Natur eine Winterruhe durch. Diese tut ihnen auch im Terrarium gut. Dabei wird die Temperatur und Beleuchtungsdauer stufenweise runtergefahren und die Fütterung eingestellt, bis die Werte nach 6-8 Wochen wieder auf normales Niveau gebracht werden. Vor der Winterruhe sollte unbedingt eine Kotuntersuchung auf Parasiten durchgeführt werden. Warum das wichtig ist, erfährst Du hier. Alles rund ums Überwintern von Reptilien haben wir in diesem Beitrag für Dich zusammengestellt.

Zucht und Fortpflanzung der Strumpfbandnatter

Nach der Winterruhe sollte die Paarungszeit eingeläutet sein. Die Geschlechtsreife erreichen Strumpfbandnattern mit zwei bis drei Jahren. Ab diesem Zeitpunkt lässt sich das Geschlecht mit ein bisschen Glück auch äußerlich bestimmen, die Männchen sind an der etwas verdickten Schwanzwurzel und dem längeren Schwanz erkennbar. Ist man sich nicht sicher, kann ein erfahrener Halter oder der Tierarzt sondieren. Nach der Paarung dauert es an die drei Monate, bis je nach Größe und Alter der Mutter um die 10 Junge zur Welt kommen. Das Besondere dabei: Strumpfbandnattern sind lebendgebärend!

Ganz anspruchslos sind Strumpfbandnattern nicht in der Pflege. Sie brauchen ein gut strukturiertes Terrarium mit großer Badestelle, vielen Kletter- und Versteckmöglichkeiten und viel Feuchtigkeit. Für sie spricht sicher die relativ geringe Größe, die große Bandbreite an Farbe und Musterung der verschiedenen Arten und Unterarten und die Möglichkeit, auf das Füttern von Nagern verzichten zu können. Mit Fisch tun sich die meisten Menschen nicht so schwer, schon gar nicht aus der Tiefkühltruhe. Deshalb wurden die Tiere in der Vergangenheit gerne als Anfängerschlange empfohlen. Wer ein relativ einfach zu haltendes Tier sucht, sollte dabei nicht nur aus Artenschutzgründen auf Nachzuchten zurückgreifen: Wildfänge, die leider immer noch häufig angeboten werden, sind oft von Parasiten befallen und sterben gerne früh. Ein gesundes Tier kann bei guter Haltung allerdings um die 8-10 Jahre alt werden.

Strumpfbandnatter