Warum sehe ich diese Meldung?

Sie haben Javascript für ihren Browser deaktiviert.
Aktivieren Sie Javascript jetzt, um unsere Seite komplett nutzen zu können.

Haben Sie Fragen? Telefon: 05921 / 7279540 | Mail
Warenkorb 0,00 €
tropic-shop.de

Martinique-Anolis: Haltung im Terrarium

Der Martinique-Anolis ist wie der Name schon sagt eine Anolis Art, die auf der Karibikinsel Martinique heimisch ist. Auch als Karibik-Anolis bekannt, umfasst die Art Lacerta roquet insgesamt 7 Unterarten:

  • Anolis roquet roquet (Nominalform)
  • Anolis roquet caracoli
  • Anolis roquet majolgris
  • Anolis roquet salinei
  • Anolis roquet summus
  • Anolis roquet zebrilus

Eine ehemals achte Unterart, Anolis roquet extremus, wird heute als eigene Art geführt.

Die kleine bis mittelgroße Echse ist ein naher Verwandter der größeren Leguane und hübsch anzusehen mit der grün-blauen Färbung mit in Reihen angeordneten weißlichen Punkten auf der Oberseite. Dunkle Bereiche können sowohl die Punkte umgeben als auch, gerade bei Anolis aus dem Hochland, Kopf und Vorderkörper zieren. Auffälliges Merkmal ist die große gelb-orange Kehlfahne, die bei der Balz oder gegenüber Eindringlingen aufgebläht wird. Auch ein Hautsaum im Nacken und am Rumpf kann aufgestellt werden, wenn die Tiere größer erscheinen möchten, um Angreifer abzuschrecken. Erregungszustände lassen sich darüber hinaus auch an der Farbe ablesen: Diese verändert sich unter Stress, ebenso in Abhängigkeit von Temperatur und Tageszeit. Diese bestimmt auch ihre Aktivität. Im Hochland sind die Tiere am Mittag, im Tiefland morgens und abends besonders umtriebig, also immer dann, wenn es warm, aber nicht zu warm ist. Die relativ handliche Größe, das interessante Aussehen und charakteristische Verhalten machen den Martinique-Anolis zu einem spannenden und lohnenden Beobachtungsobjekt fürs Terrarium.

Martinique-Anolis auf Ast

Martinique-Anolis im Terrarium: Artgerechte Haltung

Auf Martinique besiedelt Lacerta roquet nicht nur die feuchten Bergregenwälder des Hochlandes, sondern auch Kulturlandschaften wie Gärten und Plantagen im trockenen Tiefland. Der Martinique-Anolis lebt als Paar bevorzugt auf einzel stehenden Bäumen, findet sich aber auch in Büschen, auf Kakteen, an dicht stehendem Bambus, Felsen und sogar Mauern und Häusern. Tatsächlich ist die Population in der Umgebung von Siedlungen besonders groß. Dass die Nähe zum Menschen kein Problem darstellt, ist natürlich von Vorteil bei der Haltung im Terrarium. Wie im natürlichen Habitat sollten Martinique-Anolis immer als Paar gehalten werden. Auch Haremsgruppen mit bis zu vier Weibchen auf ein Männchen sind möglich. Männchen sind sehr territorial und sollten daher nicht gemeinsam gehalten werden.

Mindestgröße

Die Mindestanforderungen an die Größe des Terrariums für den Martinique-Anolis lassen sich nach folgender Faustformel berechnen:

  • Länge: 6 x KRL
  • Breite: 6 x KRL
  • Höhe: 8 x KRL

Bei einer Kopf-Rumpf-Länge von maximal 8 cm kommt man so auf ein Terrarium mit den Maßen 48 x 48 x 64 cm (LxBxH) für ein Paar. Für jedes weitere Tier werden 15 % der Grundfläche hinzugerechnet. Dies sind allerdings die absoluten Mindestmaße. Mehr Platz macht es nicht nur den Anolis angenehmer, sondern auch dem Halter, der das Terrarium naturnah und mit Blick auf ein Temperaturgefälle strukturieren muss. Für ein Päarchen sollte man von daher nicht unter 80 x 60 x 100 cm gehen. In jedem Fall muss die Höhe für die baumbewohnenden Martinique-Anolis großzügiger ausfallen als Breite und Länge.

Einrichtung

Entsprechend des natürlichen Habitats benötigen Martinique-Anolis viele Kletter- und Versteckmöglichkeiten. Neben strukturierten Rückwänden können auch die Seitenwände entsprechend genutzt werden. In der Vertikalen und Horizontalen bieten im Innenraum eine üppige Bepflanzung, Wurzeln und Hölzer, Verstecke, Höhlen und Tunnel aus Kork, Rinde und Stein vielfältige Möglichkeiten zum Klettern und Verstecken. Als Bodengrund eignet sich etwa ein Gemisch aus Erde und Kokosfaser-Humus. Auch eine Wasserschale zum Baden darf nicht fehlen.

Martinique-Anolis

Temperatur, Beleuchtung, Luftfeuchtigkeit

Der Martinique-Anolis mag es mild und feucht. Die Temperatur sollte am Tag zwischen 22 und 28 °C liegen, lokal dürfen an Sonnenplätzen um die 35-40 °C erreicht werden. Nachts sollte die Temperatur auf ca. 20 °C fallen. Wärme- bzw. Spotstrahler sorgen für die richtigen Werte an Sonnenplätzen, die nicht direkt beheizten Stellen sind naturgemäß kühler, am Abend sorgt das Abschalten der Heizquelle für die erforderliche Nachtabsenkung.

Die Strahler sorgen auch für Helligkeit. Idealerweise in Kombination mit UV-Strahlung, die für die Synthese von Vitamin D3 nötig ist, das wiederum für die Knochen gebraucht wird. Ergänzen kann man die Beleuchtung für die tagaktiven Martinique-Anolis durch Leuchtstoffröhren, T5 oder T8.

Neben ausreichender Helligkeit ist vor allem die Luftfeuchtigkeit für das Wohlbefinden der Martinique-Anolis von Bedeutung. Die Werte sollten sich am Tag um die 80 % bewegen und in der Nacht sogar noch ansteigen. Um dies zu erreichen, muss mehrmals am Tag mit der Sprühflasche gesprüht werden. Einfacher geht es, wenn man mit einer Beregnungsanlage oder einem Vernebler automatisiert.

Zur Kontrolle und Steuerung der einzelnen Parameter kommt die übliche Mess- und Regeltechnik zum Einsatz, insbesondere Thermostat und Hygrometer sind unverzichtbar.

Reinigung

Gerade beim Einsatz von Beregnungsanlage oder Vernebler muss darauf geachtet werden, dass diese möglichst keimfrei bleiben. Ansonsten sollten Kot-, Futter- und gegebenenfalls Häutungsreste täglich entfernt werden. Einmal die Woche empfiehlt es sich, die Scheiben mit warmem Wasser oder Dampf zu reinigen. Je nach Verschmutzungsgrad sollte der Bodengrund ein- bis zweimal im Jahr ausgetauscht werden, dabei kann auch gleich eine Grundreinigung des gesamten Terrariums samt Einrichtung vorgenommen werden. Bei allen Arbeiten am Terrarium dürfen nur Reinigungsmittel aus dem Fachhandel zum Einsatz kommen.

Martinique-Anolis im Terrarium

Ernährung: Das frisst der Martinique-Anolis

Der Martinique-Anolis ernährt sich in Freiheit überwiegend von fliegenden Insekten, Käfern und Ameisen. Bei der Haltung im Terrarium können die üblichen Futterinsekten gegeben werden: Heimchen, Grillen und kleine Heuschrecken werden ebenso gerne angenommen wie Fliegen, Wachsmotten und deren Raupen. Die Futtertiere sollten regelmäßig mit Vitaminen und Mineralien bestäubt werden, um Mangelerscheinungen vorzubeugen. Adulte Tiere erhalten je nach Entwicklung ein mittelgroßes Futterinsekt alle zwei Tage, Jungtiere werden täglich gefüttert. Wer seine Tiere bei der Jagd beobachten möchte, kann die Futtertiere einfach ins Terrarium geben. Dann sollte allerdings beobachtet werden, ob alle Echsen ausreichend zu fressen bekommen. Es kann sonst auch vorkommen, dass die einen mehr fressen als gut für sie ist und andere leer ausgehen. Das kann man verhindern, indem man mit der Futterpinzette füttert. Das hilft auch dabei, die Tiere an den Halter zu gewöhnen und erleichtert das Handling, wenn es mal sein muss. Etwa, wenn ein Besuch beim Tierarzt ansteht.

Winterruhe: So überwinterst Du den Martinique-Anolis

Für Gesundheit und allgemeines Wohlbefinden der Martinique-Anolis ist eine Winterruhe von zwei bis drei Monaten zu empfehlen. Sie wirkt sich auch positiv auf die Zucht aus. Um die Winterruhe einzuleiten, wird die Temperatur über mehrere Wochen schrittweise auf 20-24 °C gesenkt. Auch die Beleuchtungsdauer und Futtermenge wird langsam runtergefahren. Zum Aufheben der Winterruhe wird der umgekehrte Weg beschritten. Wichtig ist es, mit ausreichend Vorlauf vor der Winterruhe eine Kotuntersuchung auf Parasiten durchführen zu lassen, damit bei Befall noch behandelt werden kann. Warum das wichtig ist, erfährst Du in unserem Beitrag zu Parasiten. Ausführliche Informationen zur Winterruhe gibt es hier.

Martinique-Anolis 

Fortpflanzung und Zucht des Martinique-Anolis

Beim Martinique-Anolis lassen sich die Geschlechter rein äußerlich unterscheiden. So ist das Männchen etwas größer und kräftiger gebaut und verfügt über eine erkennbar dickere Schwanzwurzel als das Weibchen, das wiederum im Gegensatz zum Männchen einen hellen Dorsalstreifen, aber keine oder weniger Rückenflecken hat. Auch die Kehlfahne ist bei Weibchen kleiner.

Die Geschlechtsreife erreicht der Martinique-Anolis in etwa mit einem Jahr. In der Paarungszeit balzen die Männchen mit aufgespannter Kehlfahne, Kopfnicken und zitternden Bewegungen um die Gunst der Weibchen. Nach erfolgreicher Paarung legt das Weibchen über das ganze Jahr verteilt immer wieder ein Gelege aus ein bis zwei Eiern, die einzeln in der Erde vergraben werden. Aufs ganze Jahr gesehen kommen so an die 30 Eier zusammen. Werden die Eier bei 24-28 °C im Inkubator gezeitigt, schlüpfen nach 40-50 Tagen die nur 5-6 cm großen Jungtiere. Diese sollten von den Eltern getrennt aufgezogen und mit reichlich Futter sowie Vitaminen und Mineralien versorgt werden.

Der Martinique-Anolis ist praktisch überall auf Martinique in großer Zahl anzutreffen und gilt deshalb als nicht gefährdet. Der internationale Handel wird dementsprechend nicht durch CITES geregelt. Mit Blick auf den Artenschutz und die Gesundheit der Tiere empfiehlt es sich aber, beim Erwerb von Martinique-Anolis auf lokale Nachzuchten zurückzugreifen. Bei guter Pflege hast Du dann 5-7 Jahre Freude an den flinken, hübschen Echsen.