Warum sehe ich diese Meldung?

Sie haben Javascript für ihren Browser deaktiviert.
Aktivieren Sie Javascript jetzt, um unsere Seite komplett nutzen zu können.

Haben Sie Fragen? Telefon: 05921 / 7279540 | Mail
Warenkorb 0,00 €
tropic-shop.de

Vegetarische Spinne

Spinnen faszinieren Dich, aber Lebendfutter schreckt Dich ab? Wäre sie nur etwas größer, dann gäbe es eine Alternative für Insekten liebende Spinnenfreunde: Bagheera kiplingi ernährt sich fast ausschließlich vegetarisch!

Direkt aus dem Dschungelbuch

Der Name Bagheera kiplingi erinnert Dich an was? Dann hast Du vermutlich als Kind auch das Dschungelbuch gelesen. Eine der schönsten Charaktere, die Autor Rudyard Kipling geschaffen hat, ist der schwarze Panther Bagheera. Beide, Panther und Autor, haben der Spinne ihren Namen geliehen. Die kleine, farbenprächtige Springspinne stammt allerdings nicht aus dem Indischen Dschungel, sondern aus Mexiko, Costa Rica und Guatemala, wo sie auf den älteren Ästen bestimmter Akazien lebt. Sie zeigt eine ganze Reihe von Verhaltensweisen, die aus der Reihe fallen und sie damit für die zoologische wie die evolutionsbiologische Forschung interessant machen. Eine davon ist ihr Speiseplan.

Konkurrenz für die Ameisen

Der besteht zu 90 % aus den sogenannten Belt´schen Körperchen. Bei diesen handelt es sich um besonders eiweiß- und fettreiche Futterkörper, die an den jungen Trieben der Akazien den Wächterameisen als Nahrung dienen. Die wiederum leben in Symbiose mit den Pflanzen, die sie im Gegenzug für Nahrung vor Fressfeinden schützen. Damit die Spinne diesen nicht ins Gehege kommt, wohnt sie eben nicht direkt an der Futterquelle, sondern auf den älteren Ästen der Akazien. Wie alle Springspinnen begibt sie sich bei Hunger auf die Jagd. Und zwar in Richtung junger Triebe. Hier schleicht sie sich mit Bewegungen, die an die Fortbewegung der Ameisen erinnern, an diesen vorbei und schnappt sich die begehrte Kost. Wird sie doch entdeckt, entzieht sie sich den Verfolgern durch schnelle und geschickte Ausweichmanöver. Gelegentlich wird auch mal einer gefressen, oder die Larven der Ameisen. Ebenso wie der Nektar der Pflanze und die davon angezogenen Fliegen. Die eigenen Larven, die in der Sicherheit der älteren, ameisenfreien Äste gezeugt und aufgezogen werden, ähneln in der ersten Zeit den Ameisen, um bei einem Zusammentreffen unentdeckt zu bleiben und auch vor anderen Fressfeinden geschützt zu sein. Der Wächter der Akazien schützt also in gewisser Weise auch den Räuber.

Vegetarische Spinne keine Einzelheit

Während Bagheera kiplingi sich dadurch hervortut, dass sie sich hauptsächlich vegetarisch ernährt, haben Untersuchungen gezeigt, dass pflanzliche Kost bei vielen Spinnenarten einen größeren Stellenwert hat als erwartet. Vertreter aus insgesamt 10 Spinnenfamilien ergänzen ihren Speiseplan durch Blätter, Nektar, Pollen und Samen. 60 % davon gehören zu den Springspinnen wie auch Bagheera kiplingi. Warum diese Spinnen sich teils vegetarisch ernähren, ist noch nicht abschließend geklärt. Es steht aber zu vermuten, dass Misserfolge bei der Jagd so besser ausgeglichen werden können. Eine andere Erklärung könnte in einer ausgewogenen Versorgung mit allen wichtigen Nährstoffen liegen.

So oder so. Terrarianern, die vor der Verfütterung anderer Tiere zurückschrecken, bleibt die Spinnenhaltung vermutlich weiterhin verschlossen. Alle in der Terraristik beliebten Arten wie z. B. die Goldstreifenvogelspinne oder die Mexikanische Rotknievogelspinne jagen Futterinsekten, die lebend gefüttert werden. Bei manchen darf es auch mal eine nestjunge Maus als Frostfutter sein. Eine rein vegetarische Spinne fürs Terrarium gibt es aber nicht.