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Goldstreifenvogelspinne: Haltung im Terrarium

Du suchst nach einem achtbeinigen Hingucker fürs Terrarium? Dann ist die Goldstreifenvogelspinne vielleicht das richtige für Dich. Mit ihrer tollen Färbung und den moderaten Ansprüchen an Platzangebot und Klima eignet sich diese Vogelspinne auch für Anfänger. Wir zeigen Dir, wie Du sie artgerecht hältst.
Wie alle Arten der Gattung Grammostola stammt auch Grammostola pulchripes aus Südamerika. Genauer gesagt aus einem relativ begrenzten Gebiet an der Grenze von Argentinien und Paraguay. Ihre tolle Färbung hat ihr zu ihrem Namen verholfen: Pulchripes ist Latein für schöner Fuß. Die im Deutschen gebräuchlichen Bezeichnungen Goldstreifenvogelspinne oder Goldknievogelspinne präzisieren dies. Charakteristisch sind die ocker-/goldfarbenen Streifen an den Beinen. Doch damit nicht genug. Bei schwarzer Grundfärbung sind sowohl die Oberseite des Vorderkörpers als auch die längeren Haare am Hinterkörper ockerfarben. Diese zeigen sich direkt nach der Häutung für kurze Zeit in einem Rosaton, kehren dann aber zu Ocker zurück. Damit ist die Goldstreifenvogelspinne besonders hübsch anzusehen. Ebenso schön ist, dass sie sich gerne außerhalb ihrer Wohnhöhle aufhält. Gerade Jungtiere und Männchen treibt es auch in der Natur in der warmen Jahreszeit auf dem Boden umher, wo sie unter Steinen, Wurzeln und Laub vorübergehend Schutz suchen. Adulte Weibchen neigen eher dazu, ihre Zeit in der Wohnhöhle zu verbringen, doch auch sie sind im Terrarium häufig zu sehen.

Goldstreifenvogelspinne im Terrarium

Goldstreifenvogelspinne im Terrarium: Artgerechte Haltung

Die tolle Optik und das aktive Wesen machen die Goldstreifenvogelspinne zu einem beliebten Pflegling fürs Terrarium. Dabei ist sie auch noch ausgesprochen friedlich. Um ein Bombardieren mit den Brennhaaren zu provozieren, muss man sie schon arg reizen. Schließlich verwendet sie diese lieber, um ihre Wohnhöhle damit auszukleiden und so vor Angreifern zu schützen. Angriffe mit den Vorderbeinen oder gar Bisse sind äußerst selten. Die Goldknievogelspinne ist ein Einzelgänger und kann von daher besonders gut alleine gehalten werden.

Mindestgröße

Mit einer Größe von maximal 9 cm bei adulten Weibchen braucht die Goldknievogelspinne nicht viel Platz. Ein typischer Spinnenwürfel von 30 x 30 x 30 cm ist für die Haltung eines erwachsenen Weibchens ausreichend. Damit punktet Grammostola pulchripes gleich nochmal in Sachen Haltung im Terrarium.

Einrichtung

Entscheidend, damit Deine Goldstreifenvogelspinne sich wohlfühlt, ist v. a. die Höhe des Substrats. Die bodenbewohnenden Spinnen graben sich Wohnhöhlen, in denen sie sich aufhalten, häuten oder auch Brutpflege betreiben. Damit dies gelingt, solltest Du den Bodengrund 10-15 cm hoch einfüllen. Geeignet sind etwa ein Gemisch aus Torf, Kokosfaser, Blumenerde und/oder Walderde. Egal welches Substrat du wählst, im Ergebnis muss es fest genug sein, um der Höhle Stabilität zu verleihen. Das kannst Du etwa durch einen Lehmanteil in der Erde erreichen. Insbesondere aber auch dadurch, dass Du den Bodengrund immer etwas feucht hältst. Damit der Einzug Deiner Spinne schnell gelingt, kannst Du bei der ersten Einrichtung Deines Terrariums schon eine Höhle vorstechen. Auch fertige Wohnhöhlen werden gerne genommen und überirdisch als Versteck genutzt. Eine Bepflanzung sorgt für weitere Rückzugsmöglichkeiten. Auf keinen Fall fehlen darf eine Wasserschale.

Temperatur, Beleuchtung, Luftfeuchtigkeit

Entsprechend dem südamerikanischen Ursprung mögen Goldstreifenvogelspinnen es warm und feucht. Die Temperaturen schwanken im Herkunftsgebiet über das Jahr nur wenig. Eine Temperatur von 22-26 °C am Tag ist ideal. Nachts dürfen und sollen die Temperaturen auf Zimmertemperatur fallen. 20-18 °C sind in Ordnung, unter 15 °C sollten es nicht sein, da die Goldstreifenvogelspinne sich sonst zu einer Winterruhe zurückzieht. Es sei denn natürlich, Du möchtest gerade eine solche durchführen. 
Da in der Natur die Wärme immer zusammen mit Licht von oben kommt, macht es Sinn, das auch im Terrarium so zu halten. Auf der kleinen Fläche leistet ein Spotstrahler gute Dienste. Aber auch eine Heizmatte oder ein Heatpanel können für die nötige Wärme sorgen. Wenn möglich, auch hier von oben. Wenn nicht, dann an einer Seitenwand anbringen. Unter der Bodenplatte macht die Wärmequelle weniger Sinn: Zum einen isoliert die Substratschicht erstaunlich gut, und Du verbrauchst mehr Energie als nötig, um die richtigen Werte zu erreichen. Zum anderen besteht die Gefahr, dass Deine Spinne überhitzt. Denn die bodenbewohnenden Tiere gehen davon aus, dass sie wie in der Natur in ihrer Wohnhöhle kühlere Temperaturen vorfinden als anderswo. Egal welche Wärmequelle Du verwendest: Es ist also wichtig, dass sie nicht die Höhle der Spinne direkt beheizt. Wähle für die Heizquelle am besten die entgegengesetzte Ecke des Terrariums. So ergibt sich automatisch ein Temperaturgefälle im Terrarium. Deine Goldknievogelspinne kann sich dann die Zone aussuchen, die gerade passt. Ein anderer Punkt, der zu bedenken ist: Unabhängig von der Art der Wärmequelle diese immer außerhalb des Terrariums anbringen. Sonst besteht Verbrennungsgefahr! 

Goldstreifenvogelspinne Haltung


Die Beleuchtung spielt für die nachtaktiven Vogelspinnen eine untergeordnete Rolle. Verwendest Du einen Spotstrahler, der für die Nachtabsenkung ausgeschaltet wird, erreichst Du damit auch gleich einen natürlichen Tag-Nacht-Rhythmus. Ansonsten reicht auch der Wechsel von Tag und Nacht im Zimmer, in dem Dein Terrarium steht. 
Vielleicht am wichtigsten von allen Werten ist die Luftfeuchtigkeit.

Die Herkunftsregion zeichnet sich durch hohe Niederschlagsmenge und entsprechend hohe Luftfeuchtigkeit aus. Diese sollte stets bei ca. 70 % liegen. Die Wasserschale und falls vorhanden eine natürliche Bepflanzung leisten dazu einen Beitrag. Darüber hinaus musst Du regelmäßig mit einer Sprühflasche sprühen. Am besten hältst Du eine Ecke des Bodens besonders feucht, doch auch das Substrat im restlichen Terrarium darf nicht austrocknen. Eine ausreichende Luftfeuchtigkeit ist besonders in der Häutung wichtig. Andererseits muss Staunässe unbedingt vermieden werden. Du solltest von daher auf eine gute Belüftung achten. 
Zur Kontrolle dieser Werte kommt die übliche Mess- und Regeltechnik zum Einsatz. Ein Thermometer und Hygrometer mit mehreren Fühlern kann sich als hilfreich erweisen, ebenso wie Geräte, die eine weitgehende Automatisierung der Vorgänge erlauben. 

Reinigung

Futter-, Kot- und Häutungsreste sind zeitnah zu entfernen. Die Wasserschale muss stets sauber und frisch befüllt sein. Es schadet auch nicht, einmal die Woche die Scheiben mit Dampf oder warmem Wasser zu reinigen. So hast Du immer einen guten Blick auf Deine Goldstreifenvogelspinne. Ansonsten kannst Du den Bodengrund austauschen, wenn er deutlich verschmutzt ist. Bei allen Reinigungsarbeiten bitte immer nur Reinigungsmittel aus dem Fachhandel einsetzen. Dank des ruhigen Gemüts der Goldknievogelspinne ist das Arbeiten am Terrarium recht entspannt. Solange Du das Tier nicht provozierst, wird es sich friedlich verhalten.

Ernährung: Das frisst die Goldstreifenvogelspinne

In freier Natur fressen Goldstreifenvogelspinnen alles, was passt. Und das sind alle Tiere, die nicht größer sind als ihr eigener Vorderkörper. Darunter auch kleine Eidechsen und junge Schlangen. Bei Haltung im Terrarium bieten sich verschiedene Futterinsekten an: Heimchen und Grillen z. B., oder auch Schaben, Mehlwürmer und Zophoba. Du kannst die lebende Beute ins Terrarium einbringen und Deine Goldknievogelspinne bei der Jagd beobachten. Oder Du fütterst sie mit der Futterpinzette und nutzt die Chance, sie ganz aus der Nähe zu beobachten. Adulte Tiere werden alle zwei bis drei Wochen gefüttert. Um den passenden Rhythmus für Deine Spinne herauszufinden, beobachte ihren Appetit, aber auch ihr Hinterteil: Fütterst Du zu viel, schwillt dieses an. Es besteht die Gefahr, dass es platzt, was die Spinne nicht überlebt. Jungtiere verbrauchen die Nährstoffe schneller für ihre Entwicklung und werden daher ein- bis zweimal die Woche gefüttert.

Winterruhe: keine Pflicht, aber sinnvoll

In ihrem südamerikanischen Herkunftsgebiet erleben die Tiere nie eine wirklich kalte Jahreszeit. Lediglich bei Vertretern der Goldstreifenvogelspinnen im nördlichen Argentinien wurde so etwas wie eine Winterruhe beobachtet. Diese wurden von Schmidt und Bullmer 2001 als Grammostola aureostriata beschrieben. Die Bestimmung als eigene Art ließ sich jedoch nicht aufrecht erhalten. 2009 synonymisierte Ray Gabriel sie mit Grammostola pulchripes, welches seither die einzig richtige Bezeichnung für die Art ist. Da die Tiere in ihrem natürlichen Habitat überwiegend keine Winterruhe halten, musst Du diese auch bei Haltung im Terrarium nicht durchführen. Möchtest Du allerdings Goldstreifenvogelspinnen züchten, ist die Winterruhe dennoch sinnvoll. Denn eine Paarung gelingt eher nach einer Ruhephase von 2 Monaten bei 15-18 °C. Um eine solche einzuleiten, werden Temperatur, Beleuchtung und Futtermenge langsam runtergefahren, die Fütterung schließlich ganz eingestellt. Der umgekehrte Weg wird zur Aufhebung der Winterruhe beschritten.

Goldstreifenvogelspinne Pflege

Fortpflanzung und Zucht

Die Paarung selbst verläuft in der Regel friedlich. Ein bis zwei Wochen danach beginnt das Weibchen mit dem Bau des Kokons. In diesen werden 300-400 Eier gelegt, aus denen nach ca. 10 Wochen die Larven schlüpfen. Für die Aufzucht kann man sich anfangs mit Filmdöschen behelfen, die Behälter und auch die Futtertiere sollten aber immer der Größe angepasst sein und dementsprechend mitwachsen. 
Wenn Du Dich für die Haltung von Vogelspinnen im Terrarium interessierst, hast Du die Qual der Wahl. Es gibt viele tolle Pfleglinge. Wie etwa die Mexikanische Rotknievogelspinne oder die Martinique-Baumvogelspinne. Allgemeines zur Pflege von Vogelspinnen im Terrarium findest Du hier. Jede Art hat ihre eigenen Besonderheiten. Wenn Du eine Vogelspinne mit besonders auffälliger Optik und friedlichem Gemüt suchst, die auch für Einsteiger zu empfehlen ist, wirst Du mit der Goldknievogelspinne sicher glücklich. Für die Art besteht kein Schutzstatus, dennoch sind aus Tierschutzgründen und mit Blick auf die Gesundheit des Tieres heimische Nachzuchten Importen vorzuziehen. Jungtiere gibt es bereits ab 15 Euro, und ein subadultes Weibchen sprengt mit um die 50 Euro auch nicht die Bank. Das relativ kleine Terrarium und die geringen technischen Voraussetzungen machen die Pflege einer Goldstreifenvogelspinne auch aus dieser Sicht attraktiv. In der oft kostspieligen Welt der Terraristik bewegt sich die Pflege dieser Tiere im günstigeren Bereich. So kannst Du guten Gewissens eine Goldstreifenvogelspinne bei Dir einziehen lassen und für 12 und mehr Jahre beobachten.