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Tigerbein-Makifrosch: Haltung im Terrarium

Der Tigerbein-Makifrosch trägt zwei seiner charakteristischen Besonderheiten bereits im Namen. Zum einen sind die Innenseiten seiner Beine schwarz und orange gestreift, und auch der Bauch zeigt eine kontrastierende Färbung in Gelb und Schwarz, gestreift oder gesprenkelt. Zum anderen stehen sich die ersten beiden Zehen bzw. Finger gegenüber, so dass die Frösche gut greifen können und sich ähnlich wie die namengebenden Affen laufend durch die Kronen der von ihnen bewohnten Bäume fortbewegen, wobei sie dünnere Äste fest umgreifen. Von oben gesehen sind sie dabei bestens getarnt. Wenn sie den Tag auf Blättern schlafend verbringen, verschmelzen sie dank grüner Färbung des Rückens mit ihrer Umgebung. In der Nacht, wenn sie jagen, wechselt diese zu unauffälligem Braun. Die englische Bezeichnung der Gattung Phyllomedusa als Waxy Monkey Tree Frogs hingegen spielt auf das wachsartige Sekret an, das in Drüsen an der Rückseite der Ellbogen und am Rumpf produziert wird. Mit diesem reibt sich der Tigerbein-Makifrosch am Morgen ein und kann so auch bei großer Hitze und Trockenheit ausharren, ohne Schatten aufzusuchen. Die Wachsschicht reduziert den Flüssigkeitsverlust auf ein ähnlich niedriges Niveau wie bei Reptilien. Die Beschreibung des Frosches wird schließlich komplettiert durch den wissenschaftlichen Namen Phyllomedusa hypochondrialis. Die Gelege erinnern an Quallen (Medusen), die in Blätter (altgriechisch: phyllon) eingewickelt sind.

Tigerbein-Makifrosch

Tigerbein-Makifrosch Terrarium: artgerechte Haltung

Der Tigerbein-Makifrosch stammt aus Südamerika, namentlich Venezuela, Surinam, Guayana und Brasilien. Sein natürliches Habitat sind Wälder und Savannen, wo sich die Frösche in der dichten Ufervegetation von stehenden Gewässern aufhalten. Neben dem Angebot an Kletter- und Versteckmöglichkeiten ist das tropische Klima mit dem Wechsel zwischen Trocken- und Regenzeit für die Haltung im Terrarium zu berücksichtigen. Zu beachten ist dabei, dass die Frösche nicht im eigentlichen Regenwald leben, sondern in der Uferzone, die gelegentlich überschwemmt wird, aber insbesondere am Tag schnell abtrocknet. Ebenso wie die Tatsache, dass die 4-5 cm großen Frösche am besten in Gruppen von 4-5 Tieren gehalten werden, in denen die Zahl der Weibchen überwiegen sollte.

Mindestgröße

Für eine Gruppe von 5 Tigerbein-Makifröschen sollte ein Terrarium mit den Mindestmaßen von 60 x 50 x 60 cm (BxTxH) zur Verfügung stehen. Größer ist dabei immer besser, auch für den Halter, der so einfacher für Struktur und Sauberkeit sorgen kann. Wichtig ist in Nachahmung des natürlichen Habitats Platz in der Breite und in der Höhe.

Tigerbein-Makifrosch

Einrichtung

Wie gesagt bewohnen Tigerbein-Makifrösche im Herkunftsgebiet die dichte Vegetation am Ufer von stehenden Gewässern und haben sich mit den besonderen Greiffüßen optimal an diese Lebensweise angepasst. Die einander gegenüberliegenden Zehen bieten guten Halt auch an dünnen Ästen. Was sie allem voran benötigen, sind deshalb Kletter- und natürlich auch Versteckmöglichkeiten. Beides bieten Wurzeln und Hölzer sowie die Bepflanzung. Für eine einfache Reinigung können künstliche Dekopflanzen genommen werden, wer lieber echte Pflanzen mag sollte sie in Töpfen auf Untersetzern ins Terrarium einbringen, so ist das Saubermachen leichter. Eine strukturierte Rückwand bzw. ebensolche Seitenwände erweitern den nutzbaren Raum. Als Bodengrund haben sich Kokosfaser oder Moos bewährt. Eine Badeschale oder ein fest integrierter Wasserteil sind ein unverzichtbarer Teil der Ausstattung.

Bei der Einrichtung des Terrariums besonders zu beachten ist eine gute Durchlüftung. Zwar herrscht im Herkunftsgebiet eine relativ hohe Luftfeuchtigkeit, doch sitzen die Tigerbein-Makifrösche nicht gerne im Nassen. Schließlich trocknet die Ufervegetation im natürlichen Lebensraum tagsüber rasch aus. Nicht umsonst können die Frösche sich mit ihrem wachsartigen Sekret gut vor dem Austrocknen schützen. Das heißt, auch im Terrarium sollte die Einrichtung zügig abtrocknen können. Damit das gelingt, muss zumindest ein Teil der Abdeckung aus Gaze bestehen.

Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Beleuchtung

Die ideale Temperatur im Tigerbein-Makifrosch-Terrarium ist nicht schwer herzustellen. Sie liegt zwischen 23 - 27 °C am Tag und sollte in der Nacht auf 19 - 20 °C absinken. Je nach Jahreszeit kommt dem bereits die Zimmertemperatur nahe, im Sommer kann es sogar sein, dass Du für Kühlung sorgen musst. Wie das funktioniert, erfährst Du hier. Trotz moderater Temperaturansprüche und Nachtaktivität sollte aber auch der Tigerbein-Makifrosch über Sonnenplätze verfügen. Aufgrund des wachsähnlichen Sekrets, mit dem die Frösche ihre Haut über Drüsen bedecken, können sie auch großer Hitze und Trockenheit begegnen, ohne direkt von Austrocknung bedroht zu sein. So suchen sie in der Natur am Tag nicht gezielt schattige Plätze auf. Das bedeutet, dass sie auch im Terrarium dem "Sonnenlicht" ausgesetzt sein sollten, sprich: Eine eigene Wärmequelle von oben sollte nicht nur für ein Temperaturgefälle im Terrarium sorgen, so dass die wechselwarmen Tiere die für sie jeweils optimale Temperatur vorfinden. Der Spotstrahler sollte auch UV-Strahlung liefern.

Tigerbein-Makifrosch

Ansonsten stellen die nachtaktiven Tigerbein-Makifrösche an die Beleuchtung keine großen Ansprüche. Um in unseren Breiten auf eine Beleuchtungsdauer von ca. 12 Stunden zu kommen, kann man sich einer Leuchtstoffröhre, T5 oder T8 bedienen.

Von größerer Bedeutung für Gesundheit und Wohlbefinden der Tigerbein-Makifrösche ist hingegen die richtige Luftfeuchtigkeit. Je nach Trocken- oder Regenzeit sollte diese bei 60 - 70 % am Tag liegen und in der Nacht auf bis zu 90 % steigen. Dies erreichst Du am ehesten durch Sprühen mit der Sprühflasche am Abend. Wie bereits erwähnt, ist dabei besonders auf eine gute Durchlüftung zu achten. Die Frösche mögen es nicht zu nass und reagieren empfindlich auf Staunässe und Schimmelbildung.

Reinigung

Kot-, Futter- und Häutungsreste sind täglich aus dem Terrarium der Tigerbein-Makifrösche zu entfernen. Insbesondere die Wasserstelle muss täglich gereinigt und frisch befüllt werden. Das geht mit einer Wasserschale sehr viel leichter als bei einem integrierten Wasserteil, der sich aber gerade in einem größeren Terrarium schön macht. In diesem Fall sollte ein Filter eingesetzt werden. Ansonsten sorgst Du einmal die Woche für Durchblick, indem Du die Scheiben mit warmem Wasser oder Dampf reinigst. Ist der Bodengrund stark verschmutzt, muss er erneuert werden. Bei allen Arbeiten am Terrarium gilt: Kommen Reinigungsmittel zum Einsatz, bitte nur solche aus dem Fachhandel verwenden. Dies ist gerade bei Fröschen, die Feuchtigkeit und alle darin gelösten Stoffe durch die Haut aufnehmen, besonders wichtig.

Ernährung: Das frisst der Tigerbein-Makifrosch

Tigerbein-Makifrösche ernähren sich von Insekten. Ihrem Lebensbereich in den Bäumen entsprechend bevorzugen sie geflügelte Beute, etwa Fliegen, Heimchen und Grillen. Wichtig ist es, die Futterinsekten in angemessener Größe auszuwählen. Außerdem solltest Du diese vor jeder Fütterung mit Vitaminen und Mineralien bestäuben, um Mangelerscheinungen vorzubeugen.

Bei der richtigen Futtermenge musst Du als Halter ein wenig Fingerspitzengefühl entwickeln. Deine Tigerbein-Makifrösche dürfen nicht verfetten, denn das reduziert die Lebenserwartung. Adulte Tiere sollten mit einer Fütterung alle zwei bis drei Tage ausreichend versorgt sein. Jungtiere werden täglich gefüttert.

Tigerbein-Makifrosch

Zucht und Fortpflanzung des Tigerbein-Makifrosches

Ob Du unter Deinen Tigerbein-Makifröschen für Nachwuchs sorgen kannst, erfährst Du erst, wenn die Frösche ein Alter von ca. 6 Monaten erreichen. Vorher ist das Geschlecht äußerlich nicht zu bestimmen. Weibchen zeichnen sich dadurch aus, dass sie etwas größer und schwerer sind als die Männchen.

Nach der Trockenzeit, in der die Luftfeuchtigkeit und das Futterangebot etwas geringer, dafür die Temperaturen etwas höher (29-32 °C) ausfallen dürfen, versetzt die Regenzeit die Tigerbein-Makifrösche in Paarungsbereitschaft. Am einfachsten setzt Du die Frösche dafür in ein Terrarium mit Beregnungsanlage um. Am Rufen der Männchen erkennst Du, dass die Simulation erfolgreich war. Nach dem Amplexus, der mehrere Tage dauern kann, legt das Weibchen zwischen 40 und 120 Eier in Blätter, die wie eine Tüte zusammengerollt wurden. Die Eier werden dabei vom Männchen befruchtet. Für einen Wasservorrat in diesen Gelegen sorgen übrigens leere Eihüllen, die mit den Eiern gemeinsam abgelegt werden. Ein Weibchen kann dabei mehrere Gelege produzieren. Nach etwas mehr als einer Woche schlüpfen recht weit entwickelte Larven, die sich durch schlängelnde Bewegungen selbst ins Wasser am Boden befördern. Sie können mit Flockenfutter für Fische gefüttert werden. Übrigens hat der nahe Verwandte des Tigerbein-Makifrosches, Phyllomedusa azureus, seinen Namen vom blauen Schwanz der Kaulquappen. Tatsächlich ist die Ähnlichkeit zwischen beiden so groß und das Verbreitungsgebiet schließt sich direkt südlich an das von Phyllomedusa hypochondrialis an, dass man P. azurea auch als Unterart zu dieser führt. Nach einer Metamorphose von 7 bis 10 Wochen werden die Jungfrösche in ein artgerechtes Terrarium überführt.

Tigerbein-Makifrosch

Die Lebenserwartung der Tigerbein-Makifrösche liegt bei 4-5 Jahren, kann bei guter Haltung aber auch schon mal zehn Jahre erreichen. Als Gruppe und mit der markanten Färbung geben sie prachtvolle Terrarientiere ab, die aufgrund der wenig extremen klimatischen Bedingungen auch gut für Anfänger geeignet sind.