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Regenbogenboa: Haltung im Terrarium

In allen Farben des Regenbogens strahlt das Schuppenkleid der Regenbogenboa. Zumindest dann, wenn es im richtigen Winkel vom Licht getroffen wird. Und ganz besonders schön bei Jungtieren und nach der Häutung. Doch auch sonst ist Epicrates cenchria was fürs Auge. Von den 10 Unterarten der in Süd- und Mittelamerika beheimateten Schlankboa werden besonders gerne die Rote Regenbogenboa bzw. Brasilianische Regenbogenboa (Epicrates cenchria cenchria) und die Braune bzw. Kolumbianische Regenbogenboa (Epicrates cenchria maurus) gehalten. Beide zeichnen sich durch eine markante Zeichnung aus dunklen Kreisen und Bögen am Körper und zumindest einer Linie auf dem Kopf aus, die insbesondere bei der Braunen Regenbogenboa allerdings mit zunehmendem Alter immer mehr verwischt. Mit der kupferroten bis orangeroten Grundfärbung, die jedoch im Alter etwas nachdunkelt, ist die Rote Regenbogenboa deutlich auffälliger und hat in puncto Beliebtheit bei Terrarianern die Nase vorne.

Terrarienbodengrund für Boa Terrarien

Regenbogenboa-Terrarium: artgerechte Haltung

Unter den Riesenschlangen hat die Regenbogenboa mit 1,30 m bis 2,30 m Länge und einem Gewicht von 4 bis 5 kg Ausmaße, mit denen man auch ohne extreme Anstrengungen im Terrarienbau hinkommt. Die Tiere sind verhältnismäßig gelassen und können bei entsprechendem Platzangebot und guter Strukturierung auch als Paar oder Gruppe im Terrarium gehalten werden.

Mindestgröße

Für ein Tier sollte das Terrarium eine Mindestgröße von 180 x 90 x 135 cm (Länge x Breite x Höhe) nicht unterschreiten. Mit jedem weiteren Tier muss das Platzangebot steigen. Die Mindestmaße errechnen sich nach der Formel 1 x 0,5 x 0,75 der Körperlänge in Zentimeter. Die so erhaltene Höhe ist im Falle der Regenbogenboa also laut Richtlinie mit mehr als einem Meter vorgegeben. Gerade adulte Tiere aber, die dem Rechenbeispiel mit einer durchschnittlichen Länge von 1,80 m zugrunde liegen, klettern so gut wie gar nicht und werden den Raum nach oben kaum nutzen. In Länge und Breite hingegen darf es gerne auch mehr sein.

Einrichtung

Wie gesagt sind adulte Regenbogenboas fast ausschließlich auf dem Boden anzutreffen. Wie im natürlichen Habitat der süd- und mittelamerikanischen Regenwälder verbergen sie sich dort tags gerne im feuchten Laub oder Verstecken wie hohlen Baumstämmen, bevor sie in der Dämmerung aktiv werden. Von größter Bedeutung für die Einrichtung ist damit neben mindestens einem Versteck pro Schlange der Bodengrund. Natürliche Materialien wie ungedüngter Torf und Rindenmulch haben sich bewährt. Da die Schlangen Feuchtigkeit mögen, kann auch viel mit Moos gearbeitet werden, nicht nur in den Verstecken. Bis zu einem Drittel der Grundfläche kann so ordentlich feucht gehalten werden. Auch eine ausreichend große Badestelle gehört ins Terrarium. Die Wasserschale sollte es der Schlange erlauben, sich ganz hineinzulegen. Ein oder zwei stabile Kletteräste schaden nicht, gerade bei jüngeren Tieren. Adulte Regenbogenboas wird man dort eher selten finden.

Einrichtung für Boaterrarien

Temperatur, Beleuchtung und Luftfeuchtigkeit

Die Regenbogenboa mag es warm. So kennt sie es aus ihrer Heimat. Die ideale Temperatur liegt bei 30 °C in der Luft und 27-28 °C am Boden. Das Temperaturgefälle wird sich durch den feuchten Boden automatisch so einstellen, solange ausreichend geheizt wird. Auch in der Nacht muss geheizt werden, allerdings kann man dann mit den Temperaturen auf ca. 23-24 °C runter gehen. Dazu kann ein Heatpanel verwendet werden, ein Spotstrahler sorgt für eine Wärmeinsel mit bis zu 33 °C. Völlig ungeeignet für die Beheizung eines Regenbogenboa-Terrariums hingegen sind Heizmatten und Heizkabel unter dem Terrarienboden. Die feuchtigkeitsliebenden Tiere trocknen schnell aus und leiden dann an einer Stoffwechselerkrankung, in deren Verlauf sie sich ständig häuten und die tödlich endet. Auch im Terrarium kommt die Wärme also am besten von oben.

An die Beleuchtung stellen die dämmerungs- und nachtaktiven Regenbogenboas keine großen Ansprüche. Eine Grundbeleuchtung mit Leuchtstoffröhren, T5 oder T8, 12 Stunden am Tag sorgt für einen natürlichen Tag-Nacht-Wechsel. UV-Licht ist nicht zwingend nötig, bringt aber das regenbogenhafte Schimmern gut zur Geltung. Mit einem Mondlicht lassen sich die Tiere auch in der Nacht schön beobachten.

Große Ansprüche stellt die Regenbogenboa hingegen an die richtige Luftfeuchtigkeit. Diese muss mit 60-80 % konstant hoch gehalten werden. Am besten gelingt dies mit einer Beregnungsanlage. Wer Zeit hat, kann auch mehrmals am Tag mit der Sprühflasche sprühen. Dabei darf sich natürlich keine Staunässe bilden, und Zugluft verträgt Epicrates cenchria auch nicht gut. Auf kluge Belüftung durch ausreichend Belüftungsschlitze ist also zu achten.

Wie in jedem Terrarium gehören auch für die Regenbogenboa Thermometer und Hygrometer zur Grundausstattung an Mess- und Regeltechnik. Zeitschaltuhr und Beregnungsanlage erleichtern das Leben.

Reinigung

Wie bei allen Schlangen müssen auch im Terrarium von Epicrates cenchria Kot sowie Futter- und Häutungsreste sofern vorhanden täglich entfernt werden. Die Badestelle ist ebenfalls täglich zu reinigen und frisch zu befüllen. Ist der Bodengrund sehr verschmutzt, muss er erneuert werden. Ansonsten kannst Du einmal die Woche die Scheiben mit warmem Wasser oder Dampf reinigen. So hast Du Deine Schlange schön im Blick. Bei allen Reinigungsarbeiten bitte immer nur Produkte aus dem Fachhandel verwenden, um Schäden an den Tieren zu vermeiden.

Ernährung: So fütterst Du die Regenbogenboa

In freier Wildbahn ernährt sich die Regenbogenboa von allen möglichen Kleinsäugern und Vögeln. In der Terraristik ist Frostfutter leicht erhältlich. Mäuse, Ratten und Küken werden gerne genommen.

Jungtiere und Weibchen für die Zucht werden einmal die Woche gefüttert. Schließlich legen die Weibchen während der Trächtigkeit eine längere Fresspause ein. Adulte Männchen kann man alle zwei bis drei Wochen füttern.

Die Größe der Beutetiere ist der Größe der Schlange anzupassen. Allerdings darf man sich vom kleinen Kopf und der schlanken Statur nicht täuschen lassen. Regenbogenboas haben Appetit. Ein adultes Tier kann leicht eine mittelgroße Ratte verschlingen, und schon Jungtiere gehen an bereits behaarte Mäuse.

Bei Einzelhaltung kann die Fütterung direkt im Terrarium erfolgen. Das erspart dem Tier den Stress des Umsetzens. Hält man einen merkbaren Abstand zwischen Pflegearbeiten im Terrarium und Fütterungszeiten ein, minimiert sich das Risiko, dass die Hand versehentlich für Futter gehalten wird. Bei Gruppenhaltung sollte allerdings getrennt außerhalb des Terrariums gefüttert werden, um Unfälle zu vermeiden. Gehen zwei Schlangen ans gleiche Beutetier, können sie sich ineinander verhaken oder die kleinere wird gleich mit verschlungen. Beides endet nie gut.

Das Futter wird aufgetaut ins Terrarium gelegt. Wenn es noch feucht ist, kann man auch mit der Futterzange füttern, damit der Bodenbelag nicht am ganzen Tier haftet. Bei jeder Fütterung oder jeder zweiten Fütterung kann man zur Vorbeugung von Mangelerscheinungen ein Vitamin- und Mineralstoffpräparat per Spritze in das aufgetaute Futtertier injizieren oder ein paar Tropfen darauf geben. Letzteres besser erst, wenn die Schlange das Futter bereits angenommen hat. Ansonsten könnte der Geruch sie vom Fressen abschrecken.

 

Zucht und Fortpflanzung der Regenbogenboa

Bei Schlangen aus dem Regenwald reicht schon eine Absenkung der Temperatur um ca. 2 °C in der Nacht für wenige Tage, um die Paarungszeit einzuläuten. Für Regenbogenboas fällt die in die Zeit von November bis März. Die Weibchen sind mit 3-4 Jahren geschlechtsreif. Nach einer Tragzeit von 110 - 130 Tagen bringt die Mutter 10 - 30 voll entwickelte Junge lebend zur Welt. Die erste Fütterung der Jungtiere erfolgt nach der ersten Häutung.

Mit ihrer moderaten Größe, dem ruhigen Gemüt und dem auffälligen Äußeren sind Regenbogenboas beliebte Tiere fürs Terrarium, auch unter Anfängern. Diese sollten sich allerdings gut informieren, bevor sie sich an die Haltung von Epicrates cenchia wagen. Bei Luftfeuchtigkeit und Belüftung dürfen keine Fehler passieren. Wer alles richtig macht, kann sich gute 20 Jahre an den Tieren erfreuen. Sie gelten als nicht gefährdet und sind einfach als Nachzuchten zu erhalten. Da zum Schutz der Art der Handel reguliert ist, wird in der EU ein Herkunftsnachweis verlangt. Die Haltung muss in Deutschland der Naturschutzbehörde gemeldet werden. Bestimmungen darüber, was als Gefahrentier gilt und welche Einschränkungen bei der Haltung bestehen, variieren von Bundesland zu Bundesland und sollten vor der Anschaffung für den eigenen Fall erfragt werden.