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Zwischen Teufel und Heiligem: Wahrnehmung von Schlangen

Der Ursprung der Schlangen reicht ganze 128 Millionen Jahre zurück. Das ist sehr viel länger, als es den Menschen gibt. Der hat sich dementsprechend von Anbeginn seiner Geschichte mit den kriechenden Reptilien auseinandergesetzt, auf die er sicher sehr viel öfter getroffen ist als wir heute in unserer modernen Welt. Dabei kamen verschiedene Kulturen und verschiedene Zeiten zu ganz unterschiedlichen Urteilen über die Schlange, die mal verehrt, mal verteufelt wurde.

Indien: Helfende Gottheit mit Macht übers Wasser

In Indien finden sich Darstellungen der sogenannten "Nagas" als architektonischer Schmuck an vielen Bauwerken. Die Schlangengottheiten in Form einfacher oder mehrköpfiger Schlangen und mythischer Mischwesen aus Mensch und Schlange galten den Indern als Helfer der Götter und Schutzpatrone von Wasser und Wolken. Damit konnten sie Segen, aber auch Katastrophen wie Überschwemmungen und Dürre über das Land bringen. Im Buddhismus beschenken sie Buddha, zu deren Lehren sie sich bekennen und dem sie helfend zur Seite stehen.

Wohlstand verheißendes Omen und Schutzgottheit im alten Griechenland

Bereits in Mykene wurden Schlangen als gutes Omen gedeutet und symbolisierten eine Verbindung mit der Erde. In manchen Fällen war die Anwesenheit der Schlange Voraussetzung für das Bestehen einer Zivilisation - so fiel nach Meinung des Mythos Athen den Persern in die Hände, weil der schlangenförmige Urkönig Erichthonios, Sohn der Erde, die Zitadelle verlassen hatte. Nicht von ungefähr verehrte man die heiligen Schlangen am Grab des Erechtheus auf der Athener Akropolis. Die positive Besetzung verdanken die Reptilien der Verbindung zur Erde und der Tatsache, dass sie von der Wärme des Hausherdes angezogen wurden. Die harmlosen Tiere wurden zum Zeichen für den Wohlstand des Hauses. Die regelmäßige Häutung hingegen symbolisierte Wiedergeburt und damit ewige Jugend und Unsterblichkeit. Auch wahrsagerische Fähigkeiten wurden den Schlangen nachgesagt.

Rom: Prophetische Gabe und Verbindung zur Heilkunst

Im Jahre 293 v. Chr. wurde Rom von einer Pest heimgesucht. Zur Rettung kam Asklepios, und zwar in Gestalt einer Schlange. Denn in der griechischen Mythologie war es die Schlange, die dem Heros die heilende Kraft der Kräuter verriet. Deshalb windet sich auch eine Schlange um das Attribut des Gottes, den Äskulapstab, der über Vermittlung der alten Römer noch heute das Wahrzeichen der Apotheker und Ärzte ist.

Verführerischer Teufel im Christentum

Mit dem Christentum kam die Wende in der Wahrnehmung der Schlange als Heilsbringer und gutes Omen und verkehrte sich ins Gegenteil. Denn es war der gefallene Luzifer, der in Gestalt der Schlange Eva zum Biss in den Apfel verführte. So läutete derselbe Hochmut, der bereits ihm zum Verhängnis geworden war, für den Menschen das Ende der paradiesischen Zustände ein. Durch den Wunsch, Gott ebenbürtig zu sein, fand das Böse Eingang in eine an sich gute Schöpfung. Allerdings kann man das auch anders lesen: Geblieben ist uns Menschen immerhin die Erkenntnis. Und auch die Bibel hat den Heilsaspekt der Schlange nicht ganz vergessen, wenn Moses mit einem ehernen Bild des Reptils eine Schlangenplage beendet.

In der wissenschaftlich geprägten Welt von heute ist die Schlange ein Tier, das unter Beobachtung fasziniert, in freier Natur aber als Gefahr wahrgenommen wird. Deshalb ist es vielleicht überraschend zu sehen, dass Kulturen, die in engem Kontakt zu den Reptilien standen, diese durchweg positiv bewertet haben. Allein das Christentum vollzieht eine Kehrtwende, ohne die allerdings die Heilsbotschaft nicht möglich ist - ohne die Sünde bräuchte es keine Erlösung. Schlangenfans freilich wird das positive Bild der Schlange nicht überraschen. Die Haltung im Terrarium ist zwar weniger dazu angetan, finanziellen Wohlstand zu schaffen, bringt aber durchaus eine Menge Glück ins Haus. Welche Schlange Dich besonders glücklich machen würde und wie Du sie artgerecht hältst, ohne die Bank zu sprengen, kannst Du in der Rubrik Reptilien nachlesen.