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Unterhaltungsprogramm für Deine Echse

Wie bitte? Du sollst Deine Echse unterhalten? Das klingt erst einmal absurd. Wissen wir doch alle: Reptilien sind Anschauungstiere. Nur beobachten, möglichst wenig anfassen, und auf keinen Fall schmusen und spielen. Und doch: Immer mehr Stimmen werden laut, die fordern, dass Halter ihre Tiere beschäftigen.

Beschäftigung für Reptilien

Reptilien beschäftigen heißt jetzt natürlich nicht, dass Du den Fernseher vors Terrarium stellst oder die Aktivitätsphase mit lauter Musik einläutest. Auch verlangt niemand von Dir, dass Du Deinem Pflegling Kunsttücke wie Sitz beibringst oder ihn sich auf Kommando tot stellen lässt. Obwohl das bei manchen Schlangen ein sehr interessantes Schauspiel ist. Allerdings hat die verdrehte Haltung und die aus dem Mund laufende Flüssigkeit nichts mit Erziehung und Dressur zu tun, sondern gehört vielmehr in den Bereich des artspezifischen Verhaltens.

Tiergerechte Haltung

Es handelt sich um einen Verteidigungsmechanismus, den die Tiere oft als letzten Weg angesichts einer starken Bedrohung einschlagen. Und das ist mit ordentlich Stress fürs Tier verbunden, schließlich steht es in dem Moment Todesangst aus. So soll das im Terrarium natürlich nicht laufen.

Was der gesunde Menschenverstand und auch das Tierschutzgesetz aber fordern ist, Tieren in Gefangenschaft nicht nur Schmerz und Schaden zu ersparen und ihre Gesundheit zu erhalten, sondern auch eine artgerechte Lebensweise zu ermöglichen. Tiergerechte Haltung ist gleichzeitig auch verhaltensgerechte Haltung. Dazu gehört neben der richtigen Ernährung und dem passenden Umfeld, das besonders bei Reptilien in puncto Klima von großer Bedeutung ist, eben auch, dass die Tiere ihre artspezifischen Verhaltensweisen ausleben können. Für Schlangen, Eidechsen, Schildkröten und Spinnentiere sind das vor allem:

  • Strategien zur Thermoregulation
  • Rückzug
  • Bewegung
  • Jagd

Verhaltensgerechte Beschäftigung von Reptilien

Eine artgerechte Beschäftigung von Reptilien sollte und kann sich nur auf diese vier Bereiche beziehen.

Dass den Tieren je nach Art Sonnen- oder Aufwärmplätze sowie kühlere, feuchtere und dunklere Ecken angeboten werden, ist für das Aufrechterhalten ihrer Gesundheit von grundlegender Bedeutung. Denn damit alle wichtigen körperlichen Funktionen wie Verdauung, Stoffwechsel oder Immunabwehr funktionieren, müssen sie eine Betriebstemperatur erreichen. Als wechselwarme Lebewesen können sie dies nur über die Außentemperatur. Das heißt, sie brauchen warme Plätze zum Aufwärmen und kühle Plätze zum Abkühlen. Je nachdem, wie viele Tiere gehalten werden, auch mehr als einen. Es liegt in der Verantwortung des Halters, durch Beleuchtung und Heizung für entsprechende Zonen zu sorgen und die so zu gestalten, dass sie aus Sicht des Tieres logisch sind: Reptilien kennen Wärme in Verbindung mit Licht, und zwar in der Regel von oben, nämlich der Sonne. Einen Wärmespot über einer Höhle anzubringen, würde dem Tier die falschen Signale liefern und es in Gefahr bringen, zu überhitzen. Wer aber eine kluge Struktur im Terrarium schafft, und diese von Zeit zu Zeit auch mal verändert, fordert seine Tiere dazu auf, aktiv nach den benötigten Bedingungen zu suchen, wie sie es auch in der Natur tun würden.

Rückzugsmöglichkeiten

Mit dem Stichpunkt Höhle sind wir bereits beim nächsten Punkt. Denn nicht nur vor zu großer Wärme ziehen sich Reptilien zurück. Auch eine empfundene Bedrohung, der Druck unter Artgenossen, zur Verdauung oder bei der Häutung ziehen sich die Tiere gerne zurück. Dazu müssen Verstecke zur Verfügung stehen. Auch hier sollte man für ein reiches Angebot und Abwechslung sorgen. So können Höhlen und Tunnel ebenso vor neugierigen Blicken schützen wie eine dichte Bepflanzung. Manche Arten benötigen grabfähiges Substrat, um selbst einen Unterschlupf anzulegen. Und auch hier gilt: Ab und an darf gerne etwas Neues probiert werden.

Bewegung

Selbstverständlich müssen alle Tiere auch die Möglichkeit haben, sich ausreichend und in artgerechter Form zu bewegen. Das sieht je nach Art sehr verschieden aus. Während manche Tiere wie Vogelspinnen nur einen geringen Bewegungsradius haben, klettern baumbewohnende Echsen gerne vor allem in die Höhe und Moschusschildkröten bewegen sich vornehmlich am Bodengrund ihres Aquariums, brauchen also viel Grundfläche. Hier gilt es, sich über die Bedürfnisse der gehaltenen Art vorab gut zu informieren und Terrarium und Einrichtung entsprechend zu planen. Ein Blick in die Tierporträts hilft Dir für die meisten Arten weiter.

Jagd

Alle Reptilien (bis auf den Grünen Leguan und Landschildkröten) sind omnivor oder karnivor, ernähren sich also von einer Mischkost aus tierischen und pflanzlichen Teilen (die meist den geringeren Anteil ausmachen), oder nur von Fleisch. Diese Tiere sind also alle Jäger, die meisten Lauerjäger. Und die wollen ihre Beute erjagen. In Fällen, in denen die Tiere auch tote Beute akzeptieren, wie Schlangen etwa, greift man aus Gründen des Tierschutzes auf Frostfutter zurück. Das erspart den Nagern den Stress der Jagd und einen - je nach Jagdgeschick der Schlange - schmerzhaften Tod. Eidechsen hingegen verweigern alles, was sich nicht bewegt. Sie ernähren sich vor allem von Insekten, die lebend ins Terrarium eingebracht werden. In beiden Fällen sollte man sich bemühen, die Fütterung möglichst interessant zu gestalten. So macht die richtige Temperatur der Maus und ihr Geruch das Ganze bereits spannender, zusätzlich kann man probieren, ob man die Beute an der Futterzange ein bisschen "zappeln" lässt, um die Aufmerksamkeit der Schlange zu fesseln. Und auch bei der Futterart ist für Abwechslung zu sorgen: Schlangen fressen nicht nur Mäuse, sondern je nach Größe auch Ratten, Küken und sogar Kaninchen. Allerdings sind viele Schlangen auch besonders wählerisch und gewöhnen sich schnell an eine Futtersorte. Ein abwechslungsreiches Angebot wäre in dem Fall eher abträglich. Den Speiseplan von Eidechsen hingegen kannst Du mit Heimchen, Heuschrecken, Grillen und gelegentlich ein paar Wachsmotten aufpeppen. Drei bis vier Futtersorten reichen. Die bekommst Du bequem im passenden Rhythmus und in der gewünschten Zusammenstellung direkt ans Haus geliefert, wenn Du unser Futter Abo abschließt. Das lohnt sich auch finanziell.

Wie Du siehst, kannst Du Deinem Schützling auch im Terrarium jede Menge zu tun geben. Solange es dem natürlichen Verhalten entspricht und der Gesundheit nutzt, trägt eine abwechslungsreiche Lebenswelt zu mehr Naturnähe und größerem Wohlbefinden Deiner Tiere bei.