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Tigerpython im Terrarium: Faszination Riesenschlange

Der Tigerpython gilt als friedliche Schlange und damit als für die Haltung im Terrarium besonders geeignet. Allerdings sollte man sich vor Augen halten, dass "friedlich" relativ ist. Der Tigerpython mag ein ruhiges Gemüt haben. Er ist aber auch eine der größten Riesenschlangen auf der Welt. Der Körper der bis zu 8 m langen und 130 kg schweren Schlange besteht zu fast 90 % aus Muskelgewebe. Auf Gift ist der Tigerpython nicht angewiesen, um Beute oder Angreifer zu töten. Die Würgeschlange stellt bei unachtsamem Umgang eine tödliche Gefahr auch für den stärksten Erwachsenen dar, was bei der Haltung berücksichtig werden muss. Ebenso wie die besonderen Ansprüche eines derart großen Tieres, dessen Heimat in den tropischen und subtropischen Regenwäldern, Grassümpfen und Feuchtsavannen Süd- und Südostasiens liegt. Ob friedlich oder nicht. Der Tigerpython ist kein Anfängertier. Im eigenen und insbesondere im Interesse des Tieres sollten sich nur erfahrene Schlangenhalter an die Haltung des Tigerpython im Terrarium wagen.

Tigerphyton: Besonderheiten

Der Tigerpython kommt in zwei Arten vor. Der helle Tigerpython findet sich v. a. in Indien, Pakistan und Sri Lanka. Er bleibt mit 2,50 m Länge deutlich kleiner als der dunkle Tigerpython. Dieser erreicht eine Länge von durchschnittlich 3-4 m, wobei einzelne Exemplare durchaus 6-8 m lang werden können. Der dunkle Tigerpython findet sich v. a. in Thailand, Kambodscha, Vietnam und Indonesien.
Der Tigerpython ist von cremefarbener, gelblich-brauner oder brauner Grundfärbung mit dunkleren Flecken auf dem Rücken. Der hellere Bauch ist unregelmäßig gefleckt. An einem dunklen Strich, der sich von Auge zu Mundwinkel zieht, ist der Tigerpython leicht zu erkennen.
Die Position der Augen seitlich am Kopf ermöglicht ein Sichtfeld von 130 Grad und ist damit an die Lebensumstände der Riesenschlange angepasst. Wie bei allen Schlangen werden Vibrationen, nicht aber Geräusche mit den wenig ausgebildeten Ohren wahrgenommen und die gespaltene Zunge spielt in Verbindung mit dem Jacobsonschen (oder auch Vomeronasalen) Organ an der Gaumendecke eine bedeutendere Rolle als die Nase bei der räumlichen Ortung von Beute durch Geruch. Eine Besonderheit gegenüber den meisten Schlangenarten sind die Labialgruben, über die nur Pythons und Boas verfügen, aber auch nicht alle Tiere dieser Unterfamilien. In den Schuppenreihen entlang der Lippen angebracht, ermöglichen sie dem Tigerpython das Infrarotsehen. Diese Wärmeortung, die auf die Körpertemperatur von Säugetieren reagiert, nimmt schon kleinste Temperaturunterschiede ab 0,003 °C wahr und verschafft dem nachtaktiven Tigerpython einen entscheidenden Vorteil bei der Jagd im Dunkeln.
Was die Ansprüche an eine artgerechte Haltung betrifft, unterscheiden sich heller und dunkler Tigerpython nur mit Blick auf die Größe des Terrariums. Ausstattung, Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Beleuchtung sind für beide Arten gleich.

Haltung des Tigerpythons im Terrarium

Wie bei allen Terrarientieren gilt auch für den Tigerpython, dass das Terrarium auf mehr oder in diesem Fall weniger kleinem Raum alle Funktionen anbieten muss, die auch im natürlichen Habitat vorhanden und für das Ausleben artspezifischer Verhaltensweisen wichtig sind. Entsprechend der Herkunftsgebiete muss für diese Riesenschlange also ein Tropenterrarium eingerichtet werden, das Vegetation und klimatische Bedingungen im Kleinen nachstellt. Darin unterscheidet sich die Haltung dieser großen Würgeschlange nicht von der Haltung anderer Reptilien. Der große Unterschied liegt jedoch in den Ansprüchen an das Platzangebot.

Tigerpython Haltung im Terrarium

Mindestgröße

Den offiziellen Vorgaben durch den Gesetzgeber entsprechend muss das Terrarium eine Mindestgröße von 1 x Körperlänge in der Länge, 0,7 x Körperlänge in der Breite und 0,7 x Körperlänge in der Höhe haben. Für einen 2,50m langen Tigerpython ist daher ein Terrarium mit mindestens 250 x 200 x 200 cm (L x B x H) bereitzustellen. Man erkennt an diesen Maßen schnell, dass ein klassisches Terrarium nur für die Haltung des hellen Tigerpythons in Frage kommt oder allenfalls für eine Haltung des dunklen Tigerpythons in den ersten drei Jahren. Danach und generell besser für die Tiere ist die Einrichtung eines Terrarienzimmers die beste und oft einzig richtige Wahl. Hierzu wird ein ganzer Raum oder ein entsprechend großer, abgeteilter Bereich auf die Bedürfnisse der Riesenschlange hin eingerichtet und mit der entsprechenden Technik auf die erforderlichen Werte bei Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Beleuchtung gebracht. Auch hierbei gilt es, die gesetzlichen Vorgaben zur Mindestgröße einzuhalten.

Einrichtung

Der Tigerpython hält sich sowohl auf dem Boden als auch auf Bäumen auf. Sein natürliches Habitat zeichnet sich darüber hinaus immer durch die Nähe zum Wasser aus. In ein Terrarium für einen Tigerpython, egal ob hell oder dunkel, gehören:

Mit Rücksicht auf Länge und Gewicht der Riesenschlangen ist darauf zu achten, dass Liegeflächen, Klettermöglichkeiten sowie die Verstecke und insbesondere deren Zugänge ausreichend groß bzw. ausreichend stabil sind. Als Bodengrund eignet sich Rindenmulch und -hecksel, Humus und/oder Kokosfaser-Briketts.

Temperatur, Beleuchtung, Luftfeuchtigkeit

Entsprechend der Temperaturen im Herkunftsgebiet sollten diese tagsüber zwischen 27 und 30 °C liegen und nachts um ca. 2 Grad sinken. An Sonnenplätzen sollten bis zu 40 °C erreicht werden. Die ideale Luftfeuchtigkeit liegt bei 60-70 % tags und 90 % nachts. Für einen natürlichen Tag-Nacht-Rhythmus sollte das Terrarium(zimmer) 12 Stunden am Tag beleuchtet werden.
In einem Terrarienzimmer lassen sich diese Verhältnisse am ehesten durch die Installation mehrerer Heatpanels an der Rückwand und eventuell der Decke, einer Grundbeleuchtung sowie mithilfe einer Beregnungsanlage erreichen. Eine gute Isolation ist umso wichtiger, je größer der Raum ist. Ein Deckenventilator (mit Schutzkorb) hilft dabei, die aufsteigende warme Luft nach unten zu drücken, so dass auch unten im Terrarium die nötigen Temperaturen erreicht werden, ohne dass es oben zu warm würde. Sonnenplätze lassen sich mit Wärmelampen mit Schutzkorb punktuell auf die richtige Temperatur bringen.

Reinigung

Die Reinigung gerade eines Großraumterrariums macht natürlich sehr viel mehr Arbeit als die Reinigung eines normalen Terrariums. Auch wenn im Einzelnen dieselben Arbeiten anfallen. So kann man sich vorstellen, dass es seine Zeit dauert, beispielsweise 6 m² Fläche von Kot, Futter- und Häutungsresten zu reinigen. Auch ein dem Tigerpython angemessenes Wasserbecken ist weniger schnell geleert, gereinigt und wieder gefüllt als eine normale Wasserschale. Wer sich die Faszination Riesenschlange in den eigenen vier Wänden gönnt, muss also auch bereit sein, entsprechend viel Zeit in sein Hobby zu investieren. Das gleiche gilt übrigens für die finanzielle Seite, angefangen bei der Ersteinrichtung bis hin zu den Betriebskosten.
Als Besonderheit beim Tigerpython kommt des Weiteren hinzu, dass bei der Reinigung gerade begehbarer Terrarienzimmer auf die Sicherheit der Halter zu achten ist. Am besten ist es, Arbeiten im Terrarien mindestens zu zweit auszuführen.

Wie gefährlich ist der Tigerpython?

Wie gesagt hat der Tigerpython den Ruf, eine eher friedliche Natur zu haben. Tatsächlich ist es in freier Natur so, dass die Tiere auf Bedrohung auch durch den Menschen am ehesten mit Flucht reagieren. Sollte diese nicht möglich sein, können sie natürlich zum Angriff übergehen. Warnzeichen sind Zischen und Muskelzuckungen. Bleibt die Bedrohung bestehen, kann es zu schmerzhaften Bissen kommen. Darüber hinaus ist ein Tigerpython natürlich ohne Weiteres in der Lage, auch einen ausgewachsenen Menschen mit der Kraft seines riesigen Körpers zu erdrücken. Von daher ist also auch bei der Haltung des eher ruhigen Tigerpythons auf einen vorausschauenden Umgang mit den Tieren zu achten.
Da eine bis zu 8 m lange und über 100 kg schwere Schlange nicht einfach aus dem Terrarium zu nehmen ist (wohin sollte man sie auch tun?), finden Fütterung und Reinigung in der Regel im besetzten Terrarium statt. Dabei sollte man nie alleine hantieren. Es versteht sich von selbst, dass das Terrarium ausbruchssicher gestaltet werden und stets sicher verschlossen sein muss. Wer kleine Kinder oder Haustiere hat, sollte seine Vorliebe für die Riesenschlange mit Rücksicht auf die Sicherheit nochmal überdenken.

Vergesellschaftung

Der Tigerpython ist in der Natur ein Einzelgänger. Allein zur Paarung im Frühjahr treffen Weibchen und Männchen aufeinander und gehen danach wieder getrennte Wege. Im Terrarium lassen sich aber auch zwei bis drei Schlangen dieser Art vergesellschaften. Allerdings nur, wenn ausreichend Platz zur Verfügung steht und jedem Tier genügend Liegeplätze, Verstecke und Klettermöglichkeiten gegeben sind. Idealer Weise erfolgt die Fütterung in diesem Fall getrennt, um zu vermeiden, dass sich die Tiere gegenseitig verletzten. Da die Fütterung aus offenkundigen Gründen nicht mal eben in einer Box erfolgen kann, gestaltet sich die Umsetzung dieser Idee aber unter Umständen schwierig.

Artgerechte Ernährung des Tigerpythons

Der Tigerpython ist ein Ansitzjäger. Das bedeutet, er liegt zusammengerollt auf der Lauer, bis ein potentielles Beutetier in Reichweite ist. Dann schnellt er trotz seines massigen Körpers blitzschnell vor, packt die Beute mit seinen spitzen Zähnen, umschlingt sie mit dem Körper und beginnt damit, sie Kopf voran zu verschlingen. In der freien Natur ernährt sich die Riesenschlange von Vögeln, Amphibien und Säugetieren. In der Terraristik haben sich mittlere und große Ratten, Kaninchen und Hasen bewährt. Menge und Intervall der Fütterung (sowie die Größe der Futtertiere) hängen maßgeblich von Alter und Größe des Tigerpython ab. Jungtiere werden in der Regel einmal die Woche mit einer mittleren Ratte versorgt. Ausgewachsene Tiere ein- bis zweimal im Monat mit größeren Hasen. Wie bereits erwähnt: Während der Fütterung auch auf die eigene Sicherheit achten! Eine flexible Gestaltung der Fütterungszeiten und wenn möglich des Ortes kommt dem natürlichen Verhältnis der Jagderfolge näher als die Fütterung zu festen Zeiten am immer selben Ort. Sie kann außerdem einen Beitrag zur Sicherheit leisten. Denn hat sich die Schlange erst einmal an Rhythmus und Ort gewöhnt, könnten Arbeiten am Terrarium zu dieser Zeit von der Schlange "missverstanden" werden.

Tigerpython Riesenschlange

Tigerphyton züchten?

Der Tigerpython wird mit 2-3 Jahren geschlechtsreif. Zur Werbung umschlingt das etwas kleinere Männchen das Weibchen und legt den Kopf auf dessen Rücken. Die eigentliche Paarung dauert nur wenige Minuten bis eine halbe Stunde. Auf die Paarung folgt eine drei- bis viermonatige Trächtigkeit, an deren Ende das Weibchen 30-40, ausgewachsene Tiere bis zu 100 Eier legen können. Die Jungen schlüpfen nach etwa 8 Wochen und sind ca. 40-60 cm lang. Die hohe Zahl ist unter natürlichen Bedingungen nötig. Neben Nesträubern wie dem Bengalenwaran fallen gerade Jungtiere natürlichen Feinden wie Königskobras, Indischen Mungos, großen Raubkatzen und manchen Greifvögeln zum Opfer. Im Übrigen ist oft der Mensch die größte Gefahr für den Tigerpython. Neben der direkten Bedrohung ist v. a. die Zerstörung seiner Lebensräume für einen Rückgang vieler Populationen verantwortlich.

Schutzstatus und Haltungsauflagen beim Tigerpython

Der helle Tigerpython ist akut vom Aussterben bedroht. Er wurde in Anhang A des Washingtoner Artenschutzübereinkommens aufgenommen. Der Handel mit hellen Tigerpythons ist verboten. Tiere aus Nachzuchten müssen über CITES-Dokumente verfügen und mit Transpondern markiert werden oder sich durch Fotodokumentation individuell unterscheiden lassen.
Der dunkle Tigerpython ist noch nicht unmittelbar vom Aussterben bedroht. Um es nicht so weit kommen zu lassen, wurde er in Anhang B des Washingtoner Artenschutzübereinkommens aufgenommen. Der Handel mit dem dunklen Tigerpython wird international reguliert. In der EU werden für den Kauf Herkunftsnachweise benötigt.
Für den Tigerpython besteht in Deutschland eine Meldepflicht bei der Naturschutzbehörde. Wer über die Anschaffung nachdenkt, sollte sich vorher vergewissern, dass die Haltung in seinem Bundesland erlaubt ist.