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Neuer Mechanismus entdeckt: Wenn Tiere leuchten

Fluoreszenz, also das Leuchten unter UV-Licht, ist bei Tieren nicht neu. Der Mechanismus, mit dem der Wüstengecko Pachydactylus rangei seine Haut zum leuchten bringt sowie die Stärke der Fluoreszenz, die damit erreicht wird, war bis zu seiner Entdeckung bei Landwirbeltieren nicht bekannt. Die erstaunlichen Ergebnisse der Forschungen der Zoologischen Staatssammlung München, der LMU und der Hochschule München wurden im November 2021 im Fachjournal Scientific Report veröffentlicht.

Fluoreszenz: So kommt das Leuchten zustande

Normale Farben reflektieren oder streuen Licht bestimmter Wellenlängen. Bei fluoreszierenden Farben ist das anders. Licht von kürzerer Wellenlänge wird von ihnen absorbiert, Licht von längeren Wellenlängen wird emittiert. Das ausgestrahlte Licht erscheint durch den Wegfall eines Teils des Spektrums verändert. So etwa, wenn manche Reptilien mit UVA-Strahlung bestrahlt werden. Diese ist für uns Menschen nicht sichtbar. Wir sehen nur das Licht, das emittiert wird: Die Tiere scheinen blau bis grün zu leuchten. Das funktioniert übrigens nicht nur im Dunkeln. Allerdings können wir es nur dann sehen. Denn in der späten Dämmerung gibt es eine Situation, bei dem das grüne Fluoreszenzlicht ausnahmsweise stärker zu sehen ist. Warum zu diesem Zeitpunkt die Intensität des Lichts für Wellenlängen zwischen 350 und 500 nm ausnahmsweise höher ist als oberhalb von 500 nm ist noch nicht geklärt, erlaubt uns aber, das grüne Leuchten zu sehen.

Drei Arten von Fluoreszenz

Bei Reptilien wusste man bislang von zwei Bereichen, dass sie für das unheimliche Strahlen verantwortlich sind:

  • Knochen. Während die Knochen bei allen Wirbeltieren fluoreszieren, scheinen sie bei manchen Kröten, Geckos und auch Chamäleons durch die Haut. Unter UV-Licht werden sie so durch Fluoreszenz sichtbar.
  • Chemische Substanzen in der Lymphflüssigkeit von Amphibien.

Der Wüstengecko Pachydactylus rangei machte auf eine weitere, bislang unbekannte Quelle aufmerksam: Bei ihm leuchten spezielle Pigmentzellen in der Haut unter UV-Licht.

Pachydactylus rangei: Kommunikation im Dunkeln

Der kristalline Farbstoff in den speziellen Pigmentzellen, den sogenannten Iridophoren, findet sich bei Pachydactylus rangei an den Körperseiten und um die Augen. Im Rest des Körpers fehlen diese Zellen. Ist der Gecko nachts auf Beutezug in seinem Herkunftsgebiet, der Namib-Wüste, absorbieren die Pigmentzellen den blauen Anteil des Mondlichts und emittieren es als heller wirkendes, neon-grünes Licht. Die Seiten und die Flächen um die Augen treten so deutlich hervor und sind im Dunkeln deutlich zu sehen. Die Anordnung der fluoreszierenden Bereiche am Körper und die Stärke der Fluoreszenz lassen vermuten, dass sie eine Funktion in der Kommunikation zwischen Artgenossen erfüllt: Die Tiere sollen sich schon von Weitem erkennen. Auch damit hebt sich der Gecko von anderen fluoreszierenden Wirbeltieren ab, bei denen das grünlich-blaue Strahlen eher einem Zufall geschuldet ist.

Pachydactylus rangei im Terrarium

Zum Glück ist Pachydactylus rangei auch in der Terraristik kein Unbekannter. So kann man sich an dem tollen Farbspiel ganz aus der Nähe erfreuen. Dabei stellen die Geckos keine riesigen Ansprüche. Am besten werden sie als Paar oder in einer kleinen Gruppe gehalten. Für die richtigen Temperaturen sorgt eine Heizmatte, die unter dem Terrarium angebracht nicht mehr als ein Drittel der Grundfläche bedecken darf. Ein kleineres Glasterrarium mit grabfähigem Sand als Bodengrund und zur Dekoration ein paar Wurzeln und Hölzer oder Wüstenpflanzen, die allerdings untergraben werden, schaffen ein passendes Umfeld. Auch eine Wasserschale darf nicht fehlen. Und natürlich UV-Licht.