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Grüner Baumpython - Haltung und Pflege im Terrarium

Der grüne Baumpython gehört unter Reptilienhaltern zu einer der beliebtesten Schlangenarten, obwohl in der Fachliteratur seine Haltung oft als anspruchsvoll beschrieben wird. Das liegt sicher daran, dass er optisch zu den besonders schönen Riesenschlangen zu zählen ist. Im folgenden Beitrag finden Sie eine Einführung in die Spezies der grünen Baumpython. Es wird im Besonderen darauf eingegangen, wie groß das Terrarium sein sollte und welche Ausstattung und Bedingungen der Baumpython braucht. Einsteigern in die Schlangenhaltung wird grundsätzlich empfohlen, zu Beginn Erfahrungen mit robusten und eher unkomplizierten Schlangenarten zu sammeln, bevor ein grüner Baumpython einzieht. Dies könnte eine verwandte Pythonart, zum Beispiel der Teppichpython sein. In der Natur ist der tropische Regenwald der Lebensraum des grünen Baumpythons. Dort lebt er auf Bäumen, wo er in großen Schlingen eingerollt den Tag verbringt. Den Erdboden meidet das Tier. Er liebt also die Höhe, die Wärme und die Luftfeuchtigkeit und braucht diese für ein zufriedenes und gesundes Leben auch im Terrarium in unseren Breiten. Wenn der Halter es versteht, auf diese Bedürfnisse einzugehen, ist er nicht als besonders empfindlich zu bezeichnen.

Grüner Baumpython

Erscheinungsbild

Der grüne Baumpython, dessen lateinische Bezeichnung Morelia Viridis ist, hat einen schlanken Körper und der Kopf ist deutlich vom Hals abgesetzt. Er wird zwischen 1,50 und 1,80 m lang, wobei - wie bei Schlangen häufig anzutreffen - die Weibchen größer als die Männchen und bis 2,00 m lang werden können. Die Farbe der Baumpython ist variabel und wechselt mit dem Alter der Schlange. Jungtiere sind oft leuchtend gelb, aber auch rote und braune Farbtöne kommen vor. Ungewöhnlich ist die Umfärbung der Tiere in der zweiten Hälfte ihres ersten Lebensjahres. In einem relativ kurzen Zeitraum von oft nur einigen Tagen wechseln sie die Farbe. Erwachsene Baumpythons können hellgrün oder grün-gelb gefleckt sein. Auch blaue Exemplare sind bekannt.

Die Ausstattung des Terrariums

Artgerechte Haltung bedeutet, die Bedingungen der Terrarienhaltung an die natürlichen möglichst genau anzugleichen. Das bedeutet für den grünen Baumpython ein großes, hohes Terrarium. Grundsätzlich gilt, je größer das Tier, desto mehr Platz benötigt es. Das sollte umso mehr beachtet werden, wenn zwei Schlangen zusammen gehalten werden. Als Richtgröße für ein durchschnittlich großes Exemplar der Baumpython werden mindestens 80-120 cm in der Länge, 70 cm in der Höhe und 60 cm in der Tiefe empfohlen. Der Baumpython braucht Äste zum Wachen und Schlafen, die möglichst horizontal in unterschiedlichen Höhen angebracht werden sollten. So kann das Tier seinen Vorzugsbereich frei wählen. Da er nicht auf der Erde des Terrariums Schutz sucht, sollte sein Lebensraum dicht belaubt sein, damit er sich dort sicher und geschützt fühlt. Die Ausstattung des Terrariums mit geeigneten Ästen trägt entscheidend zur Lebensqualität der Baumpythons bei. Die horizontale Anbringung ist der eine Punkt, aber auch die Beschaffenheit gilt es zu bedenken. Bambusstäbe werden gerne verwendet, diese sind allerdings sehr glatt und neigen dazu aufzusplittern. Da der grüne Baumpython die Äste auch als Häutungshilfe verwendet, eignet Bambus sich nicht als alleiniges Material. Äste mit rauer Rinde erleichtern den Tieren die Häutung. Eine ausgewogene Mischung zwischen gewundenen Ästen und horizontalen Anteilen, die sich als Schlaf- und Ruheplätze eignen, ist zu empfehlen. Äste von Buchen oder Obstbäumen eignen sich hierfür recht gut, Nadelbäume sind durch die Harzbildung ungeeignet. Die Äste der vorgesehenen Liegeplätze sollten von ihrer Stärke ungefähr dem Umfang der Schlange entsprechen. Muss sie dauerhaft auf zu schmalen, dünnen Ästen ruhen, ist die dann ungünstige Druckverteilung im Verdauungstrakt der Schlange oft Auslöser von Verdauungsproblemen und Verstopfung.

Grüner Baumpython auf Ast

Lufttemperatur

Im tropischen Regenwald gibt es das ganze Jahr über keine Temperaturschwankungen. Sie liegt tagsüber zwischen 27 und 32 °C und fällt nachts auf 25-22 °C ab. Die Vorzugstemperatur im Terrarium der Baumpython liegt zwischen 28 und 30 °C. Die Tiere sollten durch die Höhe der Äste, auf denen sie sich aufhalten, auch eine Temperaturabstufung wählen können.

Luftfeuchtigkeit

In den Regenwaldgebieten fällt deutlich mehr Niederschlag als verdunsten kann. Daher ist die relative Luftfeuchtigkeit konstant sehr hoch und liegt tagsüber bei 70-85 %. Nachts kann sie 95-100 % betragen. Um diese extremen Werte dauerhaft im Terrarium zu halten, bedarf es gleichbleibender, täglicher Pflege. Als Bodenbedeckung eignet sich Terrarienerde oder ein wasserspeicherndes Substrat. Morgens und mehrmals im Tagesverlauf sollte warmes Wasser in der Luft vernebelt werden. Der Boden wird am besten feucht gehalten, aber nicht zu nass, denn Staunässe verträgt der Baumpython nicht. Die konstant hohe Luftfeuchtigkeit hilft den Tieren, über die Atmung ihren körpereigenen Wasserhaushalt zu regulieren. Ist die Luft zu trocken, droht Dehydrierung und sie werden bei der Häutung Probleme bekommen. Für den Austausch der verbrauchten Luft ist im Regenwaldterrarium ebenfalls zu sorgen, um den grünen Baumpython gesund zu erhalten. Achten Sie schon beim Kauf des Behälters darauf, dass genügend Lüftungsflächen vorgesehen sind und platzieren Sie ihn freistehend, damit der Luftaustausch nicht von einer Wand behindert wird.

Grüner Baumpython hängend

Umgang mit dem grünen Baumpython

Sollte eine Baumpython von seinem Ast gehoben werden müssen, sollte dies sehr ruhig und vorsichtig geschehen. Die Tiere klammern sich instinktiv fest und zu starkes Ziehen kann zu Verletzungen der Schwanzwirbelsäule führen. Dies gilt besonders für Jungtiere, deren Schwanz noch sehr dünn ist. Sie können leicht Wirbelverschiebungen erleiden. Baumpythons haben nicht selten abgeknickte Schwänze und auch Darmvorfälle treten auf. Auch von zu früher Geschlechtsbestimmung wird abgeraten, da ebenfalls ein höheres Verletzungsrisiko besteht.

Beleuchtung und Heizung des Baumpython-Terrariums

Der grüne Baumpython mag keine direkte und zu grelle Beleuchtung. Je nachdem, wie die gleichmäßige Temperatur im Terrarium gehalten werden soll, kann man die Wärmeerzeugung mit der Beleuchtung koppeln. Der Halter sollte dabei immer darauf achten, die Äste und besonders Liegeplätze nicht direkt mit einer Lampe anzustrahlen. Punktuell erhitzte Stellen können dem Tier Schaden zufügen, insbesondere, wenn es sich genau dort für längere Zeit niederlässt, zum Beispiel um zu verdauen. Der Schlange wird dann zu viel Körperflüssigkeit entzogen und der Verdauungsvorgang erschwert oder ganz verhindert. Auch die Häutung sollte nicht in Bereichen von direktem Licht und mit Austrocknungsgefahr geschehen, da der Prozess dadurch behindert wird. Um Heizgeräte oder Strahler herum sollte ein Schutzkorb angebracht werden, um Verletzungen zu vermeiden, da Schlangen Verbrennungen erst zu spät spüren. Es empfiehlt sich, die Grundwärme über Heatpanels und/oder die Heizleistung einer zusätzlichen Bodenheizung zu regeln. Letztere unterstützt das Regenwaldklima in Kombination mit dem feucht gehaltenen Bodensubstrat optimal.

Fütterung

Haben die Baumpythons sich im Terrarium eingewöhnt, fressen sie in der Regel gut und gerne. Als Fütterungsintervall für Jungtiere wird 7 Tage empfohlen, für halb ausgewachsene Tiere 14-21 Tage und erwachsene Schlangen 21-28 Tage. Der Baumpython kann Frostfutter bekommen, das vor der Darreichung aufgetaut und etwas erwärmt werden sollte, denn diese Spezies findet Futter über ihren Wärmesinn. Die Größe des Futtertieres wird durch die Körpergröße der Schlange bestimmt, kleine Exemplare bekommen vorzugsweise Mäuse, größere können auch Ratten erhalten. Der grüne Baumpython ist ein Lauerjäger, der in der Natur hauptsächlich nachts jagt und frisst. An dieses natürliche Verhalten kann man die Fütterung im Terrarium anpassen. Vorsicht grundsätzlich bei Eingriffen in das Becken bei Dunkelheit, da die Tiere auf jede Bewegung reagieren und oft blitzschnell zupacken. Werden zwei Schlangen gemeinsam gehalten, ist besondere Umsicht geboten, sodass diese sich nicht ineinander verbeißen. Sie sollten das Futter mit größtmöglichem Abstand bekommen. Geschieht es doch einmal, kann Besprühen mit kaltem Wasser helfen sie zu trennen.

Grüner Baumpython zusammengerollt

Kontrolle der Verdauung und Kotabgabe

Das Ende des Verdauungsvorgans und die bevorstehende Kotabgabe zeigen Baumpythons, besonders die erwachsenen Weibchen, oft durch einen herabhängenden Schwanz an. Bei diesem Zeichen sollte kein weiteres Futter angeboten werden, bevor der Kot abgesetzt wurde. Hat das Tier dabei offensichtliche Probleme, kann ihm durch ein warmes Bad geholfen werden. Auch ein kurzer Umzug in ein fremdes Terrarium kann zum Erfolg führen. Sollte ein Tier trotz dieser Maßnahmen keinen Kot absetzen können, ist vorsorglich ein Tierarzt aufzusuchen.