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Zwerggeckos - Haltung und Pflege im Terrarium

Zwerggeckos sind für ihre auffallende Farbpracht ebenso bekannt wie für ihre Kletterkünste. Auf der Jagd nach einem Insekt belohnen sie den Beobachter auch mal mit einem gewagten Sprung. Und beobachten lassen sich die flinken Kerlchen gut. Die tagaktiven Echsen stechen nicht nur durch ihre leuchtenden Farben ins Auge. Aufgrund ihrer kleinen Größe fühlen sie sich auch in relativ kleinen Terrarien wohl. So sind sie nicht nur schnell zu finden, sondern finden auch in kleinen Wohnungen ein artgerechtes Heim. Zudem stellen sie keine extremen Anforderungen an Ausstattung und Klima des Terrariums und sind daher nicht nur für Terraristik-Profis interessant.

Zwerggeckos im Terrarium halten

Mit wissenschaftlichem Namen sind die Zwerggeckos unter dem Begriff Lygodactylus bekannt. Über 60 Arten sind bekannt, die meisten davon sind in Afrika heimisch, zwei in Südamerika. Vier der afrikanischen Arten werden gerne im Terrarium gehalten:

  • Gelbkopf-Zwerggecko (Lygodactylus picturatus)
  • Streifen-Zwerggecko (Lygodactylus kimhowelli)
  • Conrau´s Zwerggecko (Lygodactylus conraui)
  • Himmelblauer Zwerggecko (Lygodactylus williamsi)

Sie alle zeichnen sich durch eine schöne Farbgebung und Zeichnung aus.

Gelbkopf-Zwerggecko Farbe und Zeichnung

Beim Gelbkopf-Zwerggecko zeigen beide Geschlechter den auffälligen gelben Kopf. Bei den Männchen ist die Kehle schwarz, der Körper graublau bis blau, die Weibchen haben einen braunen bis graublauen Körper und helle Kehle.

Streifen-Zwerggecko Farbe und Zeichnung

Beim Streifen-Zwerggecko haben beide Geschlechter einen gelben Kopf, einen blaugrauen Körper mit zwei seitlich und zwei über den Rücken verlaufenden schwarzen Streifen und einen gelben Bauch, die Männchen haben eine schwarze Kehle.

Conrau´s Zwerggecko Farbe und Zeichnung

Conrau´s Zwerggecko zeigt auf dem grauen Körper seitlich einen Streifen, der am Kopf schwarz, ab dem Nacken etwas heller ist. Daneben ist der Körper mit weißen Tupfen verschiedener Größe übersät, die von einer schwarzen Linie umrahmt werden können. Die größten Tupfen formen auf der Rückenmitte und den beiden Rückenlinien drei Längslinien. Kehle und Bauch sind hellgrau bis weiß. Beim Männchen hat der Schwanz eine rote Unterseite.

Himmelblauer Zwerggecko Farbe und Zeichnung

Am auffälligsten ist der himmelblaue Zwerggecko. Der Körper des Männchens schillert blau-grün, der Bauch orange, die Kehle ist schwarz. Die Weibchen zeigen sich mit Braun- und Goldtönen weniger farbenfroh, doch zum Bauch hin tritt ein bläulich-grüner Schimmer hinzu, der Bauch ist gelb, die Kehle grünlich mit zartem Muster. Beide Geschlechter haben schwarze Streifen am Kopf.

Neben der auffälligen Farbgebung ist allen Zwerggeckos gemeinsam eine Gesamtlänge von unter 10 cm, von der ungefähr die Hälfte auf den Schwanz entfällt, sowie eine Lebenserwartung von 5-10 Jahren bei artgerechter Haltung. Eine solche kann nur durch die Nachahmung der natürlichen Lebensbedingungen erreicht werden. Dazu zählt nicht nur eine möglichst naturnahe Einrichtung des Terrariums, sondern v. a. die richtige Temperatur, Beleuchtung und Luftfeuchtigkeit. Erst wenn das Terrarium allen Ansprüchen einer artgerechten Haltung entspricht, sollte an den Erwerb eines Zwerggeckos gedacht werden.

Zwerggecko kaufen

Beim Züchter kostet ein Tier zwischen 30 und 100 Euro. Von Wildfängen ist abzusehen. Der aufgrund seiner Farbe beliebte Himmelblaue Zwerggecko wurde durch diesen Raubbau an der Natur nahezu ausgerottet. Seit einigen Jahren genießen die restlichen Bestände durch das Washingtoner Artenschutzabkommen höchsten Schutzstatus. Der Himmelblaue Zwerggecko darf nur mit Genehmigung verkauft und gehalten werden.

Welche Mindestgröße für das Zwerggecko-Terrarium?

Zwerggeckos leben auf Bäumen. Zwischen den Blättern jagen sie und verstecken sie sich. Ihr Leben spielt sich in der Vertikalen ab. Deshalb muss das Terrarium für Zwerggeckos höher als breit sein. Dadurch nimmt es weniger Grundfläche in Anspruch. Da die Zwerggeckos mit unter 10 cm auch nicht groß sind, kommt man mit einem eher kleinen Terrarium aus. Für die kleineren Arten wie Conrau´s Zwerggecko ist bereits eine Größe von 30 x 30 x 40 cm (L x B x H) ausreichend, für die etwas größeren Arten wie den Gelbkopf-Zwerggecko, den Streifen-Zwerggecko und den Himmelblauen Zwerggecko sollte man eine Mindestgröße von 40 x 40 x 60 cm (L x B x H) nicht unterschreiten. Die Angaben gelten für ein Paar, für jedes weitere Tier muss mehr Platz eingerechnet werden.

Zwerggecko-Terrarium artgerecht einrichten

In seinem natürlichen Lebensraum verfügt der Zwerggecko über viele Kletter- und Versteckmöglichkeiten in Form von Ästen und Blättern. Wenn man drei Seiten des Terrariums mit Kork verkleidet, Äste senkrecht und horizontal einbringt sowie Ranken und großblättrige Pflanzen dazwischen setzt, kommt man dem sehr nahe. Ergänzen kann man gut mit einer Höhle und/oder Wetbox. Der Bodengrund kann aus 2-3 cm Sand oder einem Gemisch aus Sand und ungedüngter Erde bestehen. Auch Pflanzen dürfen weder gedüngt noch gespritzt sein, am besten hält man sich an Pflanzen aus dem Zoofachhandel. Außerdem müssen natürlich für den Gecko ungefährliche Pflanzen wie Ficus, Bromelien oder Bogenhanf gewählt werden. Echte Pflanzen wirken sich positiv auf das Klima im Terrarium aus. Man kann aber auch pflegeleichte Dekopflanzen nehmen. In jedes Zwerggecko-Terrarium gehört zudem eine Wasserschale mit frischem Wasser.

Die richtige Temperatur im Zwerggecko-Terrarium

Wie bei allen Geckos ist eine Vielzahl lebenswichtiger Körperfunktionen der Zwerggeckos von der richtigen Körpertemperatur abhängig. Es gibt einen Temperaturbereich, in dem Reptilien aktiv sind, und es gibt einen Temperaturbereich, den sie bevorzugen. Um diese Temperaturbereiche zu erreichen, sind die Tiere auf äußere Gegebenheiten, insbesondere eine Wärmequelle angewiesen. Allerdings wäre es falsch anzunehmen, dass es den Zwerggeckos am besten geht, wenn sie stets die Vorzugstemperatur erreichen. Im Gegenteil. Auch der Körper von Zwerggeckos braucht Ruhephasen. Um in diese eintreten zu können, müssen sie sich in kühlere Bereiche zurückziehen können. Das Terrarium braucht also Wärmeplätze, an denen die Zwerggeckos die richtige Temperatur z. B. für die Nahrungsaufnahme erlangen können. Es braucht aber auch kühlere Bereiche, Schattenplätze. Im Terrarium muss ein Temperaturgefälle von oben nach unten herrschen. Oben sollten 35-40 ℃ erreicht werden, im Rest des Terrariums um die 24-28 ℃. Nachts sollte die Temperatur auf 18-20 ℃ sinken. Am besten erreicht man dies mit einem Wärmestrahler.

Die richtige Beleuchtung im Zwerggecko-Terrarium

In der Natur gibt es Wärme im Allgemeinen nur in Verbindung mit Licht, und zwar von oben, und das auch nur tagsüber. Denn beides spendet die Sonne. Die Wärmequelle sollte also zugleich auch Licht spenden und den natürlichen Tag-Nacht-Rhythmus nachahmen. Für die Zwerggeckos sind das 14 Stunden „Sonne“ im Sommer und 10 im Winter. Idealerweise reicht für Wärme und Licht eine Metalldampflampe mit UVA- und UVB- Licht. Das Licht sollte in seinen Qualitäten dem natürlichen Tageslicht möglichst nahe kommen. Reptilien sehen in einem anderen Spektrum als Menschen und für uns nicht sichtbares Licht kann wichtige Signale an den Mitbewohnern sichtbar werden lassen. Insbesondere UV-Strahlung ist für Reptilien wichtig, etwa für gesunde Knochen. Da UV-Strahlung nicht durch Glas dringt, ist eine Abdeckung des Terrariums mit feinmaschiger Gaze sinnvoll. So kann die Wärme-/Lichtquelle außen angebracht werden. Ist dies nicht möglich und muss sie ins Terrarium verlegt werden, dann bitte nur mit Schutzkorb, dieser schützt gegen Verbrennungen. Außerdem muss dann auch im kleinen Terrarium noch ein Temperaturgefälle von oben nach unten gegeben sein.

Die richtige Luftfeuchtigkeit im Zwerggecko-Terrarium

Die Luftfeuchtigkeit sollte tags bei 60-70 %, nachts um die 90 % liegen. Dies lässt sich mithilfe einer Sprühflasche bewerkstelligen. Auf die Verwendung von möglichst kalkfreiem Wasser achten! Neben den Pflanzen darf auch der Boden besprüht werden, allerdings muss Staunässe vermieden werden. Insbesondere bei Automatisierung durch die Verwendung von Beregnungsanlagen oder Vernebler muss auf einen ausreichenden Abfluss geachtet werden.

Terrarium-Technik

Der Einsatz von Technik hält sich also in Grenzen. Eine Metalldampflampe, eventuell ergänzt um Hallogenstrahler für Wärme und Licht und eine Sprühflasche sorgen für das richtige Klima. Dass die Werte stimmen, muss regelmäßig mithilfe von Mess- und Regeltechnik kontrolliert und optimiert werden. Dafür sind Thermometer und Hygrometer zwar ausreichend. Einfacher und weniger fehleranfällig wird es aber, wenn man auf einen Thermostat und eine Zeitschaltuhr zurückgreift.

Reinigung des Terrariums

Hygiene ist wichtig, um die Tiere vor Erkrankungen zu schützen. Kot, Futter- und Häutungsreste müssen täglich entfernt werden. Die Wasserschale wird täglich mit heißem Wasser gesäubert und frisch befüllt. Einmal die Woche sollten Scheiben, Schiebetüren und verschmutzte Einrichtung gereinigt werden. Mit heißem Wasser oder besonders effektiv mit dem Dampfreiniger. Einmal im Jahr kann man das komplette Terrarium und die Einrichtung reinigen und desinfizieren. Der Bodengrund wird bei dieser Gelegenheit auch ausgetauscht. Bei jeder Reinigung dürfen nur Reinigungs- und Desinfektionsmittel aus dem Fachhandel zum Einsatz kommen. Übrigens: Die Hände gehören nicht nur vor dem Griff ins Terrarium desinfiziert, um die Tiere vor Krankheiten zu schützen. Auch nach der Arbeit am Terrarium sollte man die Hände gründlich reinigen. Geckos können Salmonellen aufweisen, die für sie selbst nicht gefährlich sind, aber bekanntlich zu schweren Erkrankungen beim Menschen führen können.

Ernährung von Zwerggeckos

Zwerggeckos jagen lebende Insekten. Daran ändert sich auch im Terrarium nichts. Adulte Tiere erhalten zwei- bis dreimal die Woche kleine Insekten wie Heimchen oder Grillen, Jungtiere werden täglich gefüttert. Wichtig ist, dass die Futtertiere nicht größer sind als der Kopf des Zwerggeckos breit ist. Zur optimalen Versorgung werden Futtertiere vor der Fütterung mit Mineralstoffpulver bestreut, am besten vorher das Futtertier etwas anfeuchten. Auch über reifes Obst in kleinen Stücken oder als Brei freuen sich die Geckos. Besonders beliebt sind z. B. Banane, Pfirsich, Mango oder Papaya. Eine Schale mit frischem Wasser muss immer zur Verfügung stehen.

Geschlechtsunterschiede

Männliche Zwerggeckos sind an der verdickten Schwanzwurzel, Präanalporen und den Hemipenistaschen im Bereich der Kloake zu erkennen. In der Regel sind sie auffälliger und leuchtender gefärbt und unter Umständen etwas größer als die Weibchen. Männchen zeigen ein aggressives Territorialverhalten und dürfen daher nicht gemeinsam gehalten werden. Da Zwerggeckos als Paar oder in Haremshaltung gehalten werden, muss sich jeder Halter fragen, wie er mit den Gelegen umgehen will. Die Zucht ist arbeitsaufwendig und kostet nicht nur Zeit, sondern auch Geld. Ausschlaggebend für die Entscheidung muss neben der Erfahrung v. a. die Frage sein, ob man die Jungen in gute Hände geben kann. Beim Himmelblauen Zwerggecko sind außerdem die Auflagen im Zusammenhang mit dem Schutzstatus zu bedenken.

Gesundheit der Zwerggeckos

Gesundheitliche Probleme, die bei Zwerggeckos beobachtet werden, sind:

  • Häutungsreste
  • Hautmilben
  • Abmagerungen
  • Veränderungen des Kots

Bei Häutungsresten kann eine Erhöhung der Luftfeuchtigkeit das Problem lösen. Eine Wetbox erlaubt dem Tier, sein Feuchtigkeitsbedürfnis selbst nach Bedarf zu regulieren. Für alle anderen Warnzeichen ist ein spezialisierter Tierarzt aufzusuchen. Muss man die Zwerggeckos aus dem Terrarium nehmen, ist ein Käscher eine gute Lösung. Die kleinen Tiere erleiden schnell Verletzungen, wenn sie vor der zugreifenden Hand flüchten. Im Übrigen sind und bleiben Zwerggeckos Wildtiere. Je weniger man sie in ihrem natürlichen Umfeld stört, desto besser. Und desto mehr Spaß hat man daran, die bunten Kletterkünstler zu beobachten.