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Westliche Hakennasennatter: Haltung im Terrarium

Die Hakennase entspricht in der Regel nicht dem gängigen Schönheitsideal. Im Falle der Westlichen Hakennasennatter, kurz auch Hakennasennatter, aber ist sie einfach umwerfend. Dabei handelt es sich bei dem charakteristischen Merkmal an der Schnauzenspitze natürlich nicht um die Nase des Tieres, sondern den Rostralschild, der bei Falle dieser Natter schaufelartig nach oben gebogen ist und ihr den deutschen Namen verliehen hat. Für den wissenschaftlichen Namen Heterodon nasicus stand das Grabinstrument, mit dem sich die Schlange sehr effizient einen Weg durch den Bodengrund gräbt, ebenso Pate wie die nach hinten gelegenen Giftzähne. Heterodon ist eine Wortbildung aus den griechischen Wörtern hetero = unterschiedlich und odous = Zahn. Von den gefurchten Giftzähnen geht für gesunde Erwachsene allerdings keine tödliche Gefahr aus. Die Art beißt nicht zur Verteidigung, sondern nur bei der Jagd. Die langen Zähne dienen wahrscheinlich dazu, erbeutete Frösche, die sich im Mund aufblasen, aufzustechen. Vermutlich wirkt das Speichelgift der Hakennasennatter auf diese auch neurotoxisch, während Menschen mit wenn auch schmerzhaften Schwellungen davonkommen.

Hakennasennatter im Versteck

Hakennasennatter Terrarium: artgerechte Haltung

Hakennasennattern können alleine, paarweise oder in kleinen Gruppen gehalten werden. Am stressfreisten für die Tiere ist die Einzelhaltung. Bei einer Größe von 50-70 cm, maximal 90 cm, bleiben die Schlangen relativ klein, Männchen deutlich kleiner als Weibchen. Allerdings graben sie gerne ganze Tunnelsysteme in den Bodengrund, was bei der Größe des Terrariums berücksichtigt werden muss.

Mindestgröße

Für eine einzelne Hakennasennatter reicht ein Terrarium mit den Maßen 90 x 50 x 60 cm, wenn es unbedingt sein muss könnte man bei Männchen noch etwas runter gehen und auf 60 x 50 x 30 cm verkürzen. Für ein Paar sollten es 120 x 50 x 60 cm sein.

Einrichtung

Da die Hakennasennatter gerne gräbt, ist der wichtigste Punkt bei der Einrichtung des Terrariums der Bodengrund, der 8-12 cm hoch eingefüllt werden sollte. In Frage kommen alle grabfähigen Materialien wie Kokosfaser, Torf oder Erde. Auch Sand kann beigemischt werden. Von der Haltung auf reinem Sand ist abzusehen, da unter solchen Umständen auf lange Sicht Deformierungen am Rostralschild zu beobachten sind.

Obwohl die tagaktive Hakennasennatter sich gerne durch den Grund und unter allen Einrichtungsgegenständen durch gräbt, ist sie auch oft an der Oberfläche zu sehen. Dementsprechend braucht sie Verstecke, ein bis zwei pro Tier, am besten in Form von größeren Steinen, Korkröhren und Höhlen. Eines der Verstecke darf gerne als Wetbox gestaltet werden, um die Tiere bei Häutung und Eiablage zu unterstützen. Alle Einrichtungsgegenstände müssen gut gesichert sein, damit sie nicht auf die Schlange stürzen, wenn sie sie untergräbt. Wer eine Rückwand mit Styropor und Fliesenkleber gestaltet, sollte letzteren besonders großzügig einsetzen, da die Grabtätigkeiten sonst auch an der Wand nicht halt machen. Aus demselben Grund hat echte Bepflanzung im Terrarium schlechte Chancen. In diesem Fall sind klar Dekopflanzen vorzuziehen. Einen Hinweis auf geeignete Dichte der Bepflanzung gibt das natürliche Habitat. Die Hakennasennatter bewohnt halbtrockene Steppen und Halbwüsten in Nordamerika und dem nördlichen Mexiko. Zu guter Letzt darf auch eine Wasserschale nicht fehlen. Damit das Baden nicht zur Gefahr wird, sollte diese nicht zu tief sein.

Hakennasennatter Terrarienbodengrund

Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Beleuchtung

Die ideale Temperatur für die Hakennasennatter liegt bei 25-30 C° am Tag mit maximalen Temperaturen um die 35 C° am Sonnenplatz. In der Nacht dürfen die Temperaturen auf Zimmertemperatur sinken. Am besten erreichst Du solche Verhältnisse, indem Du auf einen der Steine einen Spotstrahler richtest, entweder von außen oder mit Schutzkorb gesichert und in ausreichender Höhe, damit die Höchsttemperatur nicht überschritten wird. Heizkabel und Heizmatte sind in diesem Fall (wie so oft) weniger geeignet, zumal die Tiere sich häufig im Substrat aufhalten. Ist es am und im Boden sehr warm, besteht die Gefahr der Austrocknung. Auch in der Natur finden die Schlangen im Erdreich Kühlung, so dass diese Verhältnisse im Terrarium nachgebildet werden sollten. Es sollte sich pro Tier mindestens ein Versteck im warmen und ein Versteck im kühleren Bereich des Terrariums finden.

Mit ein oder zwei Leuchtstoffröhren, T5 oder T8, wird eine Grundbeleuchtung geschaffen, die je nach Jahreszeit 6-14 Stunden am Tag für Licht sorgen sollte. Hinzu kommen Licht und Wärme des Spotstrahlers am Sonnenplatz.

Die ideale Luftfeuchtigkeit von 40-60 % erfordert keine großen Maßnahmen. Eine Ecke, in der der Bodengrund feucht gehalten wird, sollte zusammen mit der Wasserschale für die richtigen Werte ausreichen. Für Zeiten mit höherem Feuchtigkeitsbedarf kannst Du eine Wetbox anbieten. Damit die Werte immer stimmen, kommt die übliche Mess- und Regeltechnik zum Einsatz. Mindestausstattung sind ein Thermometer und ein Hygrometer.

Reinigung

Kot, Futter- und Hautreste müssen täglich entfernt werden. Die Wasserschale ist ebenfalls regelmäßig zu reinigen und frisch zu befüllen. Einmal die Woche die Scheiben mit warmem Wasser oder Dampf zu reinigen, sorgt für einen freien Blick auf Deine Hakennasennatter. Ist der Bodengrund stark verschmutzt, solltest Du ihn erneuern. Bei allen Reinigungsarbeiten am Terrarium bitte nur Produkte aus dem Fachhandel benutzen.

Ernährung: Das frisst die Hakennasennatter

Vielleicht sollte man besser formulieren: Was frisst die Hakennasennatter!? Die Tiere sind notorisch wählerisch und es kann zu langen Perioden kommen, in denen die angebotenen Beutetiere nicht genommen werden. Hier heißt es: rantasten und beharrlich bleiben. Ein paar Tricks gibt es aber schon, die Du im Ernstfall probieren kannst.

In freier Natur frisst Deine Hakennasennatter vor allem Kröten und Frösche, aber auch andere Reptilien, Vögel, kleine Säuger. Bei der Haltung im Terrarium nimmt sie idealer Weise Frostfutter an. Teste aus, was Deine Schlange mag: Farbmäuse, Vielsitzenmäuse oder Ratten. Ist sie mit nichts zu locken, kannst Du es mit Prekilled versuchen. Lebendfütterung sollte die letzte Alternative sein. Zum einen, um den Beutetieren unnötige Qualen zu ersparen. Zum anderen neigen Hakennasennattern - wenn sie denn dann fressen - dazu, gierig zuzuschlagen, egal in welche Richtung das Beutetier im Maul landet. Auch mit Kopf voran oder seitlich. Ein Frosch, der sich aufbläht, ist mit den Zähnen schnell aufgestochen und verschluckt. Bei Nagern, die feststecken, geht das leider nicht so einfach. Übrigens: Westliche Hakennasennattern gehören zu den wenigen Schlangen, die auch an Aas gehen. Unter Umständen wird die Beute erst nach zwei Tagen so richtig attraktiv. Alternativ kann man das Futter auch mit Saft vom Thunfisch anregender gestalten. Oder Hühnchenfleisch kann das Eis für die üblichen Futtertiere brechen. In diesem Fall gilt: Erlaubt ist, was funktioniert.

Jungtiere bis zu einem Alter von zwei Jahren werden alle 4-5 Tage gefüttert, adulte Tiere alle 8-12. Bei Paar- und Gruppenhaltung sollten die Schlangen einzeln außerhalb des Terrariums gefüttert werden, damit es nicht zu Unfällen kommt, wenn zwei Tiere an dasselbe Futtertier gehen.

Hakennasennatter Futter

Winterruhe: So überwintert die Hakennasennatter

Eine Winterruhe ist selbst für die Zucht nicht zwingend erforderlich. Allerdings tut sie den Tieren gut und ist im Falle der Hakennasennatter auch nicht schwierig durchzuführen. Im Dezember fängst Du an, Temperaturen und Beleuchtungsdauer langsam runterzufahren, nach ca. zwei Wochen sollten es nur noch 7-10 °C und die Tage nicht länger als 4-6 Stunden sein. Wichtig ist auch, die Futtermenge zu reduzieren und das Füttern schließlich einzustellen. Die Schlangen sollten sich komplett entleeren können, bevor die Winterruhe eingeleitet wird. Auch eine Kotuntersuchung auf Parasiten mit ausreichend Vorlauf für eine Behandlung ist sinnvoll. Wie und warum erfährst Du hier.

Fortpflanzung und Zucht der Hakennasennatter

Auch ohne Winterruhe fällt die Paarungszeit der Hakennasennattern in die Zeit von März bis Mai. Die deutlich größeren und massigeren Weibchen mit dem markant abgesetzten Schwanz gehen nach erfolgreicher Befruchtung 10-14 Tage vor der Eiablage in die letzte Häutung. Nicht wundern, wenn sie jetzt auch nicht mehr fressen. Als Ablagemöglichkeit kannst Du eine Box anbieten, die vor neugierigen Blicken schützt und reichlich mit feuchtem Substrat gefüllt ist. Die Größe der Gelege ist von Alter und Futterangebot abhängig, 5-20 Eier sind zu erwarten, es wurden aber auch schon bis zu 40 gezählt. Die Eier werden aus der Ablagebox in einen Inkubator überführt und bei 27 °C auf feuchtem Vermiculit gezeitigt. Nach ungefähr 55 Tagen schlüpfen die Jungen und häuten sich sofort. Danach kann es schon mal sechs Monate bis zur nächsten Häutung dauern.

Schön anzusehen

Schön anzusehen ist die Hakennasennatter nicht nur wegen ihres namengebenden Rostralschilds. Auch sonst kann sich ihr Erscheinungsbild sehen lassen. Auf einer Grundfarbe zwischen beige, rot und braun hebt sich mit heller Umrandung die dunklere Sattelfleckenzeichnung deutlich ab. Darüber hinaus ist diese Schlange auch erfreulich aktiv, sowohl unter als auch über der Erde. Da macht das Beobachten natürlich umso mehr Freude.

Besonders eindrucksvoll ist ihr Verteidigungsverhalten. Die Trugnatter richtet bei Bedrohung ihren Oberkörper S-förmig auf und spreizt wie eine Kobra die Halsregion. Damit nicht genug, ahmt sie dabei die Zischlaute der Zwergklapperschlange nach, mit der sie sich das Verbreitungsgebiet teilt. Stößt sie zu einem Angriff vor, bleibt das Maul allerdings geschlossen, so dass Bissunfälle in solchen Situationen eher unwahrscheinlich sind.

Lässt der Angreifer sich so nicht täuschen, greift die Hakennasennatter zu einer anderen Taktik: Sehr eindrucksvoll täuscht sie ihren Tod vor. Dazu dreht sie sich auf den Rücken und über den Analschild tropft eine weißliche, übel riechende Flüssigkeit aus, während sie aus dem Mund blutet. Um diesen Trick zu bewerkstelligen, kann die Schlange kleine Blutgefäße im Mundraum platzen lassen. Allerdings sollte man auf dieses imposante Schauspiel als Halter verzichten. Um die Schlange im Terrarium zu diesem Auftritt zu reizen, müsste man ihr schon erheblichen Stress verursachen. Das möchtest Du natürlich lieber nicht. Bei guter Haltung kannst Du Dich dann zwischen 15 und 20 Jahren an Deiner Hakennasennatter freuen.

Hakennasennatter Terrariendekoration