Teppichpython - Haltung und Pflege im Terrarium
Der Teppichpython (Morelia spilota)
Teppichpython - Einteilung, Morphologie und Verbreitung
Der Teppichpython (Morelia spilota), auch als Rautenpython oder Diamantpython bekannt, gehört zur Familie der Pythonidae (Pythonschlangen) und in die Gattung Morelia (Rautenpythons). Üblicherweise werden sieben Unterarten unterschieden. Diese sind:
- Morelia spilota spilota (der Rautenpython oder Diamantpython)
- Morelia spilota cheynei (der Dschungel-Diamantpython)
- Morelia spilota harrisoni (der Papua- oder Neuguinea-Teppichpython)
- Morelia spilota mcdowelli (der Küsten-Teppichpython)
- Morelia spilota variegata (der Darwin-Teppichpython)
- Morelia spilota imbricata (der westaustralische Teppichpython)
- Morelia spilota metcalfei (der Inland-Teppichpython)
Obwohl eng verwandt mit dem Diamantpython wird der zentralaustralische Teppichpython und Wüstenbewohner Morelia bredli seit den 1980er-Jahren als eigene Art gelistet. Das Verbreitungsgebiet von Morelia spilota liegt in Australien und Neuguinea, wobei unterschiedliche Habitate von Wüsten bis zu Regenwäldern bewohnt werden. Je nach Unterart und bevölkertem Lebensraum findet man die Tiere in Höhlen oder auf Bäumen lebend. Häufig hält sich der Teppichpython in unmittelbarerer Nähe menschlicher Behausungen auf, um Nager oder Vögel zu jagen. Aber auch verschiedene Reptilienarten gehören zu seinem Speiseplan. Die Schlangen sind nachtaktiv, obwohl bestimmte Klimaverhältnisse auch zu einer Aktivität und zu Jagdverhalten während des Tages führen können.
Die durchschnittliche Länge eines Teppichpythons beträgt etwa zwei Meter, jedoch existieren auch sehr große (bis zu vier Metern) sowie recht kleine Spezies. Wie groß der Teppichpython letztendlich wird, hängt auch von der Unterart ab. Morelia spilota harrisoni beispielsweise besitzt im Vergleich zu anderen Morelia-Arten eine geringere Größe (1,3 bis 1,5 m). Aufgrund des etwas geringeren Platzbedarfs macht ihn das zu einem beliebten Haustier für Einsteiger in die Riesenschlangenhaltung. Bei guten Haltungsbedingungen kann der Teppichpython bis zu 20 Jahre alt werden. Die Bezeichnung Teppichpython erhielten die Schlangen aufgrund ihrer Färbung. Die komplexe Zeichnung aus unregelmäßigen Bändern erinnert an einen Orientteppich. In der Natur dient sie der Tarnung und der Feindabwehr. Die Morelia spilota-Unterarten (sowohl die Wild- als auch die Zuchtformen) kommen in unterschiedlichen Farbvarianten vor. Der Dschungel-Diamantpython hat zum Beispiel eine auffallende Färbung aus Gelb und Schwarz, während andere Vertreter der Schlangenart auch Grauschwarz, Graubraun oder Rötlichbraun sein können. Der Kopf ist bei Morelia spilota stets dreieckig und klar vom Beginn des Halses abgrenzbar. Die Grubenorgane, mit denen die warmblütige Beute detektiert wird, sind gut zu erkennen. Die Augen liegen seitlich am Kopf und sind mittelgroß.
Den Teppichpython im Terrarium halten - Terrarium-Maße und -Ausstattung
Für die Haltung von Morelia spilota eignen sich Terrarien mit Längen ab 150-200 cm. Während die Tiefe in der Regel 75 bis 100 cm beträgt, sollte auf eine ausreichende Höhe geachtet werden. Das Mindestmaß liegt hier bei 90 cm, besser wären jedoch 100-150 cm. Das bietet genügend Platz, um Äste oder Plateaus in unterschiedlichen Höhen einzubauen, sodass der Teppichpython seinem natürlichen Klettertrieb nachkommen kann. Die einzelnen Plattformen sollten dabei schon von Haltungsbeginn an groß genug berechnet werden, damit auch ausgewachsene Schlangen dieser Art darauf Platz finden. Ein Terrarium für einen Teppichpython sollte solide gefertigt und leicht zu säubern sein. Gleichzeitig muss es über eine gute Isolierung verfügen, um für den Python kontinuierlich artgerechte Klimaverhältnisse zu schaffen. Hervorragend eignen sich selbst gebaute Terrarien aus beschichteten Holzwerkstoffen oder auch hochwertige Kunststoff-Terrarien. Auch Glas-Terrarien sind erhältlich, jedoch ist es nicht immer leicht, Temperatur und Luftfeuchtigkeit optimal zu regulieren und zu halten.
Wer einen Teppichpython artgerecht halten möchte, sollte sich gut über die entsprechende Unterart, die angeschafft werden soll, informieren. Je nach Lebensraum haben die Tiere unterschiedliche Ansprüche an Umgebungstemperatur und Luftfeuchte. Für einen Regenwald-Teppichpython sind zum Beispiel Temperaturen zwischen 27-31 Grad Celsius und eine Luftfeuchte von 60 bis 80 Prozent optimal. Nachts wird die Temperatur um einige Grad abgesenkt, ebenso im Winter. Und auch die Zeit der Beleuchtung darf zwei bis drei Stunden weniger betragen. Mittels Heizmatten oder Strahlern können außerdem sogenannte "Hot Spots" erzeugt werden, welche die Schlangen zum Sonnen und Aufwärmen nutzen. Bei der Verwendung von Heizmatten ist darauf zu achten, dass sie vor Spritzwasser geschützt sind und mit einem Thermostat verbunden sind. So lässt sich die Temperatur leicht kontrollieren und regulieren. Eine Temperatur zwischen 35 und 37 Grad Celsius stellt einen guten Platz zum Aufwärmen dar. Strahler einer Terrarium-Beleuchtung müssen allerdings durch Drahtkörbe gesichert sein, damit sich die Schlangen nicht durch den direkten Kontakt mit den Lampen Brandverletzungen zuziehen.
Zu der Ausstattung eines Teppichpython-Terrariums gehören außerdem Möglichkeiten zum Verstecken wie Wurzeln, Rindenstücke, Korkröhren oder Schüsseln sowie eine flache, feststehende Bodenwanne mit Wasser zum Baden oder Trinken. Wichtig ist, dass die Verstecke sowie die Plattformen im Terrarium nicht alle in demselben Temperaturbereich liegen, sondern möglichst viele Temperaturzonen abdecken. Alle Gegenstände, die in das Terrarium gebracht werden, ob selbst gebaut oder gekauft, dürfen für die Tiere keine Gefahr darstellen und sollten pflegeleicht und gut zu reinigen sein, um die nötige Hygiene und Milbenfreiheit zu gewährleisten.
Aber nicht nur die Herstellung und Einrichtung des Terrariums sollte verantwortungsvoll erfolgen, sondern auch der Schlangenkauf. Das Tier oder die Tiere sollten aus der Nachzucht eines verantwortungsvollen Züchters stammen, um den natürlichen Bestand nicht zu gefährden. Der Herkunftsnachweis beziehungsweise die Quittung für den Kauf ist in jedem Fall aufzubewahren, um im Zweifelsfall einen Nachweis zur Hand zu haben. Im Übrigen ist bei der Haltung eines Teppichpythons zu bedenken, dass eine Meldepflicht besteht. In manchen Bundesländern kann das Halten von Riesenschlangen auch untersagt sein.
Welcher Bodengrund für den Teppichpython?
Als Bodengrund für das Terrarium des Teppichpythons können sowohl ein herkömmliches Schlangen-Einstreu oder Terrarienerde als auch Küchenkrepp oder Zeitungen gewählt werden. Welcher Boden genutzt wird, kann auch davon abhängig gemacht werden, ob es sich um ein Aufzucht-Terrarium oder ein Terrarium für adulte Tiere handelt. In jedem Fall sollte der Bodengrund saugfähig sein und leicht erneuert werden können. Bei der Verwendung von Einstreu ist die Reinigung insofern erleichtert, als dass auch mal nur verschmutzte Teilbereiche herausgenommen und ersetzt werden können. Zudem ist sie meist saugfähiger als Krepp oder Zeitungspapier. Natürlich muss außerdem darauf geachtet werden, dass der Boden keinerlei Splitter oder andere spitze Dinge enthält, die den Python äußerlich oder innerlich (durch das Verschlucken der Fremdpartikel) verletzen könnten. Auch Weichholzgranulat eignet sich gut als Bodengrund für Teppichpython-Terrarien.
Das richtige Licht für Morelia spilota
Um Tageslicht zu imitieren, können Lichtquellen mit einer Farbtemperatur von 6500 Kelvin eingesetzt werden. Sparsame LED-Lampen oder Leuchtstoffröhren werden häufig verwendet. Die Lampen spenden hauptsächlich weißes Licht und erzeugen keine oder nur eine geringe Wärme, wodurch kein Problem mit einer zusätzlichen Aufheizung beziehungsweise Überhitzung des Terrariums entsteht. Durch eine mit der Beleuchtung verbundene Zeitschaltuhr lässt sich der Tagesverlauf nachstellen. Damit herrschen immer die passenden Lichtverhältnisse im Terrarium, die den natürlichen Lebensbedingungen der Schlangen entsprechen. Wenn gewünscht, darf auch eine Ausstattung mit UV-Strahlern oder Wärmestrahlern erfolgen. Auch diese können zur Schaffung von Wärmespots eingesetzt werden. Heizmatten bieten allerdings den Vorteil, dass die Wärme auch während der Dämmerungs- und Nachtzeit noch beibehalten werden kann und nicht mit dem Licht ausgeschaltet wird.
Das Teppichpython-Heim heizen: So geht`s!
Um den Teppichpython gesund zu erhalten, muss eine für die Art passende Umgebungstemperatur erreicht werden. Zudem sollte ein Temperaturgradient vorhanden sein, damit die Tiere nach Bedarf zwischen wärmeren und kühleren Bereichen im Terrarium wechseln können. Deckenheizungen, sogenannte Heatpanels, sorgen für die richtige Temperatur im Terrarium. Auch Bodenheizungen für Terrarien eigen sich für diesen Zweck besonders gut. Sie können beispielsweise nur einen Teilbereich des Bodens abdecken, sodass zwar eine konstante Temperatur der Terrarienluft aufrechterhalten wird, jedoch Teile des Bodens kühler bleiben als andere. Haben die Schlangen einen eigenen Raum zur Verfügung, könnte auch die Temperatur für den gesamten Raum optimal angepasst werden, zum Beispiel mit unabhängigen Raumthermostaten und Ventilatoren an der Decke. Ein Wärmespot im Terrarium selbst lässt sich durch eine zusätzliche Heizmatte oder einen zusätzlichen Wärmestrahler realisieren. Alle Heizelemente sollten mit Temperaturfühlern und -reglern verbunden sein. Dabei messen die Fühler sowohl die Temperatur des "Hot Spots" als auch die allgemeine Terrarientemperatur. Für die geeignete Luftfeuchtigkeit empfiehlt sich das regelmäßige Sprühen mit einer Handspühflasche, ist zwingend erforderlich, sowie die Verwendung von einem Hygrometer, sodass auch dieser wichtige Parameter der Morelia-Haltung immer im Blick behalten werden kann.
Eine programmierbare Beregnungsanlage ist besonders praktisch. Gerade nachts kann so leicht eine etwas höhere Luftfeuchte erreicht werden, um die natürlichen Lebensbedingungen (zum Beispiel von einem Regenwald-Python) besser nachzustellen. Um das Klima im Python-Heim noch gesünder und artgerechter zu gestalten und um das Terrarium für die Augen etwas dekorativer zu gestalten, können zudem passende Terrarienpflanzen hinzugefügt werden.
Was frisst der Teppichpython?
Für die Fütterung eines Teppichpythons in Terrarien-Haltung eignet sich Frostfutter besonders gut. Je nach Größe des Pythons können zum Beispiel 100 bis 300 Gramm schwere Frostmäuse oder Frostratten an adulte Teppichpythons verfüttert werden, während Jungpythons zunächst mit Babymäusen gefüttert werden sollten. Die Fütterung erfolgt in Abständen von ein bis drei Wochen.
Ablauf der Fütterung
Wer mehr als einen Teppichpython in einem Terrarium hält, sollte die Schlangen für die Fütterung trennen. Auch wenn Teppichpythons generell friedlich zusammenleben, könnte es während der Fütterung zu Verletzungen kommen.
Werden gefrorene Futtertiere verwendet, müssen diese zuvor auftauen. Bei großen Ratten kann das bis zu 24 Stunden in Anspruch nehmen. Die Tiere sollten erst verfüttert werden, wenn sie Raumtemperatur angenommen haben. Durch das Auftauen in warmem Wasser kann auch eine körperwarme Temperatur erreicht werden, jedoch bleibt an den nassen Futtertieren oft viel Einstreu kleben, die der Teppichpython dann ebenfalls aufnimmt und mitunter nur schwer verdauen kann. Die aufgetauten Beutetiere werden am besten mit Futterzangen gereicht, wobei sie direkt vor die Nase der Schlange geführt werden. Der Python schnappt blitzschnell zu und wickelt sich um die Beute, um sie zu ersticken. In der Natur frisst der Python die Beute erst, wenn sie sicher erlegt ist und keine Lebenszeichen mehr zeigt. Adulte Teppichpythons gelten als pflegeleicht und fressen in der Regel gut, daher sollte es kaum Probleme bei der Fütterung geben. Es kommt jedoch vor, dass die Schlangen nur lebende Beute akzeptieren und aufgetaute Futtertiere verschmähen. Wer sich einen Teppichpython halten möchte, sollte dies bedenken und sich vor dem Kauf eines Tieres Gedanken machen, ob damit umgegangen werden kann.