Warum sehe ich diese Meldung?

Sie haben Javascript für ihren Browser deaktiviert.
Aktivieren Sie Javascript jetzt, um unsere Seite komplett nutzen zu können.

Haben Sie Fragen? Telefon: 05921 / 7279540 | Mail
Warenkorb 0,00 €
tropic-shop.de

Symptom: Verzögertes Wachstum

Verzögertes Wachstum bei Reptilien ist ein Grund zur Sorge. Schließlich willst Du, dass der Nachwuchs gedeiht und sich wohlfühlt. Wenn junge Reptilien nicht wachsen oder zu langsam wachsen, ist das ein Zeichen, dass etwas nicht stimmt.

Ursachen für verzögertes Wachstum bei Reptilien

Nicht immer muss die Ursache für fehlendes oder langsames Wachstum von Jungtieren dramatisch sein. In aller Regel sind Haltungsfehler daran Schuld. Entweder sind die Temperaturen zu niedrig oder die Ernährung nicht optimal. Das lässt sich leicht beheben und einer guten Entwicklung der Jungtiere steht dann nichts mehr im Wege.

Unangenehmer wird es, wenn eine der folgenden Beschwerden hinter dem verzögerten Wachstum von Reptilien steckt:

  • Dehydration
  • Parasiten
  • Tumor

Egal, welches die Ursache für das verzögerte Wachstum bei Jungtieren ist: Sie muss behandelt werden. Denn je nach zugrundeliegendem Problem drohen schwere Folgen.

Zu niedrige Temperaturen

Reptilien sind wechselwarm. Das bedeutet, sie können ihre Körpertemperatur nicht stabil halten oder selbst steuern. Ihre Körpertemperatur passt sich im Wesentlichen der Umgebungstemperatur an. Das hat seine Vorteile. So braucht ein Körper, der nicht selbst für Wärme sorgen muss, weniger Energie. Das heißt auch, weniger Nahrung. Und Nahrung ist in vielen Herkunftsgebieten von Reptilien knapp. Man denke an Wüstenbewohner wie die Bartagame. Aber auch da, wo es Beute im Überfluss gibt, können Tiere schon mal Tage lang leer ausgehen. Denn die meisten Reptilien sind Jäger, und nicht jede Jagd ist erfolgreich.

Die Abhängigkeit von der Umgebungstemperatur bringt aber auch Nachteile. Denn verschiedene Prozesse im Körper wie die Verdauung zum Beispiel laufen nur bei idealen Temperaturen ab. Um diese Betriebstemperatur zu erreichen, müssen sich die Tiere ausreichend aufwärmen können. Umgekehrt brauchen sie auch die Möglichkeit, sich im Schatten abzukühlen, wenn es ihnen zu warm wird. Denn auch dann funktioniert der Organismus nicht mehr richtig. Was genau es für Reptilien bedeutet, dass sie wechselwarm sind, erfährst Du in unserem Beitrag Wechselwarm: So überleben Reptilien das Wetter.

Während im Ursprungsgebiet in aller Regel die Temperaturen herrschen, an die die Tiere angepasst sind, liegt die Verantwortung für das Klima im Terrarium allein beim Halter. Deshalb ist es so wichtig, dass Du Dich vor der Anschaffung einer Art genau über deren Anforderungen informierst. Alle wichtigen Informationen in Kürze liefern Dir unsere Tierporträts zu den beliebtesten Arten in der Terraristik. Aufgrund dieser Informationen kannst Du dann mithilfe der richtigen Beleuchtung und gegebenenfalls zusätzlichen Heizmitteln für ausreichend warme Sonnenplätze sorgen. Richtig angebracht und ergänzt um dunkle Verstecke im Schatten schaffst Du so den wichtigen Temperaturgradienten. Dieser ermöglicht es Deinen Tieren, auf dem begrenzten Raum des Terrariums wie im natürlichen Habitat die gerade benötigten Temperaturbereiche aufzusuchen.

Sollten Deine Jungtiere also ein verzögertes Wachstum zeigen, überprüfe zuerst die Temperatur, insbesondere am Sonnenplatz. Bleibt sie unter den Angaben in der Fachliteratur, sorge für mehr Wärme.

Mangelernährung

Zeigt Dein Tier neben Wachstumsverzögerungen auch hervorstehende Knochen, eingesunkene Augen und schlaffe Haut, leidet es möglicherweise an Mangelernährung. Und das vermutlich nicht erst seit gestern. Damit es gar nicht so weit kommt, solltest Du auf frühe Warnsignale achten: Helle, glänzende Durchfälle von schmieriger Konsistenz oder eine gespannte Bauchdecke bis hin zum aufgetriebenen Bauch gehören zu den frühen Symptomen von Mangelernährung. Diese tritt auf, wenn Tiere zu wenig oder das Falsche zu fressen bekommen. Stimmt der Speiseplan, kann es aber auch sein, dass die Nahrung nicht richtig verwertet wird. Schuld sind dann oft zu niedrige Haltungstemperaturen (siehe oben). Genauso können Darmparasiten (siehe unten), Erkrankungen der Leber, Bauchspeicheldrüse, des Magen-Darm-Traktes oder der Gallenwege Schuld sein. Manchmal liegt die Erklärung in einem Darmverschluss oder Medikamenten.

Ist Mangelernährung der Grund für ein fehlendes oder verlangsamtes Wachstum junger Reptilien, musst Du zunächst herausfinden, worin der Mangel begründet liegt. Ein unzureichendes oder falsches Futterangebot ist mit einem Blick in die Literatur schnell zu korrigieren. Sind Erkrankungen der Grund für Unterversorgung mit Nährstoffen, steht ein Besuch beim Tierarzt an.

Dehydration

Reptilien haben einen äußerst effizienten Stoffwechsel. Das gilt auch für ihren Wasserhaushalt. In der Regel decken sie bereits einen Teil ihres Flüssigkeitsbedarfs über die Nahrung. Aber nur dann, wenn das richtige Futter angeboten wird. Trockenfutter schneidet da aus offensichtlichen Gründen schlechter ab als Lebend- und Frostfutter. Außerdem brauchen die Tiere auch bei optimaler Ernährung ein zusätzliches Angebot an Wasser. Und zwar in der richtigen Form. Denn während manche Tiere wie Schlangen aus dem Wassernapf trinken, lecken Geckos zum Beispiel lieber die Tropfen nach dem Sprühen oder dem Einsatz der Beregnungsanlage von Einrichtung und Scheiben. Notorisch schwierige Trinker hingegen sind Chamäleons, nicht selten muss man trotz Anschaffung einer Tropftränke mit der Pipette nachhelfen. Weitere Gründe für eine Dehydration sind zu trockene Haltung, eine ungünstige Überwinterung beziehungsweise Sommerruhe oder auch Krankheiten wie Diabetes, Durchfall, Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes oder Parasiten.

Dass das verzögerte Wachstum Deiner jungen Reptilien auf Dehydration zurückzuführen ist, erkennst Du an den zusätzlichen Symptomen: Gewichtsverlust, faltige Haut, eingesunkene Augen, Verstopfung. Außerdem siehst Du Deine Tiere öfter trinken, aber weniger fressen. Allgemein wird die Aktivität abnehmen.

Dehydration bringt den gesamten Organismus durcheinander. Insbesondere die Nieren arbeiten ohne ausreichend Wasser nicht richtig. Das schädigt nicht nur die Nieren selbst, sondern führt darüber hinaus zu einer Ansammlung von Toxinen im Blut, einer erhöhten Harnkonzentration und in der Folge Nierensteinen, Urämie oder Gicht. Da zudem dem Kot die Flüssigkeit fehlt, kommt es zu Verstopfung bis hin zum Darmverschluss.

Unabhängig von der Ursache der Dehydration musst Du zunächst das Flüssigkeitsangebot optimieren. Das bedeutet, mehr Wasser in der richtigen Form zur Verfügung stellen und wo nötig die Tiere zum Trinken animieren. Ein wenig Stroh im Wassernapf oder direktes Ansprühen können trinkfaulen Reptilien den richtigen Anstoß geben. Für manche Tiere, die wie Schlangen und Schildkröten Wasser auch über die Haut oder Harnblase aufnehmen, ist eine frisch befüllte Badeschale wichtig. Generell solltest Du bei Dehydration auf eine erhöhte Luftfeuchtigkeit achten: Öfter sprühen als sonst und die Wetbox nicht vergessen. Wenn Du bislang viel Trockenfutter gegeben hast, wird es Zeit, Echsen auf Lebendfutter und Schlangen auf Frostfutter umzustellen! Das ist ohnehin die artgerechteste Ernährungsform und macht sich auch beim Nährstoffgehalt positiv bemerkbar. In besonders schlimmen Fällen von Dehydration kannst Du Ringerflüssigkeit direkt oral mit einer Spritze ohne Nadel verabreichen, eventuell unter Zusatz von Mineral- und Vitaminpräparaten. Auch tägliches Baden in einer lauwarmen Elektrolytmischung schafft schnelle Erleichterung. Zeigt sich aber nicht innerhalb kürzester Zeit eine Besserung des Zustandes, muss das Tier einem reptilienkundigen Tierarzt vorgestellt werden.

Parasiten

Parasitenfreie Reptilien gibt es in freier Natur nicht. In der Regel spielt sich bei ansonsten gesunden Tieren ein Gleichgewicht zwischen Wirt und Parasit ein, das die Tiere nicht weiter belastet. Bei Parasiten im Terrarium sieht das anders aus. Auf dem kleineren Raum steigt der Infektionsdruck. Greift der Halter nicht ein, gerät das feine Gleichgewicht schon bald aus den Fugen und die Tiere zeigen ernsthafte Beschwerden. Spulwürmer, Bandwürmer, Hakenwürmer und zahlreiche Darmparasiten entziehen dem Tier wertvolle Nährstoffe, können den Darm beschädigen und innere Blutungen verursachen. Sogar abgestorbene Parasiten sind gefährlich, da große Mengen davon im Kot zu einem Darmverschluss führen können.

Die beste Waffe im Kampf gegen Parasiten ist Vorsorge. Das geht ganz einfach mit einem Kot Kit. Je früher Du einen Befall erkennst, desto besser die Chancen, ihn einzudämmen, bevor er ernste Folgen wie Mangelernährung und Wachstumsverzögerung zeitigt. Ist der Befund positiv, kann der Tierarzt entsprechende Medikamente verschreiben. Zuhause kannst Du Dein Tier mit Wärme von unten unterstützen, etwa durch ein Heizkabel, eine Heizmatte oder einen Heizstein. Eine zusätzliche Gabe von Vitaminen kann Mangelerscheinungen ausgleichen.

Tumor

Geht die Wachstumsstörung mit einer starken Gewichtsabnahme einher und stellst Du zusätzlich Schwellungen fest, treten Blutungen auf und hängt die Haut schlaff herab, kann ein Tumor für die Schwächung des Körpers und das fehlende oder verlangsamte Wachstum von Reptilien verantwortlich sein. Bei einem solchen Verdacht solltest Du möglichst schnell einen Tierarzt aufsuchen.

Wachsen junge Reptilien nicht oder nur langsam, funktioniert der Organismus nicht so, wie er soll. Direkt verantwortlich ist in der Regel ein Mangel an Nährstoffen. Der kann wiederum viele Ursachen haben. Mögliche Erklärungen reichen von unzureichendem oder falschem Nahrungsangebot oder zu niedrigen Temperaturen, um dieses zu verwerten, über Dehydration und Parasiten bis hin zu Tumoren. Jede dieser Ursachen bringt noch andere Probleme als ein verzögertes Wachstum mit sich, die zum Teil schwerwiegende bis tödliche Folgen haben können. Es ist daher wichtig, die Ursache einzugrenzen und für Abhilfe zu sorgen. Dabei soll Dir dieser Artikel eine erste Hilfe bieten.