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Stachelleguane: Haltung im Terrarium

Du interessierst Dich für die Haltung von Leguanen? Dann sind Stachelleguane die richtigen Pfleglinge für Deinen Einstieg in das spannende Hobby. Nicht zu groß und schön anzusehen, gestaltet sich auch die Pflege recht einfach. Die beliebtesten Arten fürs Terrarium stellen wir Dir hier kurz vor.

Stachelleguane sind eine Gattung von Echsen, die v. a. in Mittel- und Nordamerika beheimatet sind. Die etwas über 90 Arten innerhalb der Gattung zeichnen sich naturgemäß durch viele Gemeinsamkeiten aus, weisen untereinander aber auch Unterschiede auf. So bewohnen Sie je nach Art und Vorkommen so verschiedene Lebensräume wie Felsformationen, Wüsten, Steppen sowie Kiefer- und Nebenwälder in Höhen von bis zu 3800 Metern. Während die meisten Arten bodenbewohnend sind, gibt es auch Stachelleguane, die auf Bäumen oder in selbst gegrabenen Höhlen leben. Allen Stachelleguanen gemeinsam ist der Körperbau mit breitem, abgeflachtem Kopf und kurzen, kräftigen Gliedmaßen, von denen die Hinterbeine etwas länger sind als die Vorderbeine. Mit den Krallen an den langen Zehen sind alle Stachelleguane gute Kletterer. Für die Haltung im Terrarium ergeben sich daraus einige Grundgrößen, die für alle Arten gleich sind. Die Details hingegen hängen maßgeblich vom Ursprungsgebiet und der Lebensweise der jeweiligen Art ab.

Stachelleguan

Bild Urheber: Zoo Tierpark Fotos

Stachelleguane im Terrarium: Artgerechte Haltung

Stachelleguane sind mit bis zu 30 cm Länge relativ klein im Verhältnis zu anderen Leguanen, aber groß im Vergleich zu anderen Echsen wie etwa den beliebten Geckos. Sie zeigen einen stark ausgeprägten Geschlechtsdimorphismus. Dabei zeichnen sich die Männchen oft durch eine kräftige und bei einigen Arten sehr auffällige Färbung aus. Je nach Art reicht die Farbskala von grau über weiß, gelb bis orange und olivgrün. In Abhängigkeit von der Temperatur können Stachelleguane Ihre Farbe ändern, in der Paarungszeit zeigen sich die Männchen in besonders kräftigen Tönen. Die Zeichnung weist häufig Querbänder auf. Ihren deutschen Namen haben sie von den charakteristischen Schuppen, die gekielt sind und überlappen. Ihr schönes Aussehen macht sie zu interessanten Pfleglingen fürs Terrarium. Auch stellen die klimatischen Bedingungen in den Ursprungsgebieten keine großen Herausforderungen an die Haltung, was die Tiere auch für Einsteiger in die Terraristik interessant macht. Ein weiterer Vorteil: Anschaffung und Haltung sind günstig.

Mindestgröße

Mit einer Gesamtlänge von bis zu 30 cm sind Stachelleguane stattliche Pfleglinge fürs Terrarium. Das ist bei der Wahl der richtigen Größe zu berücksichtigen. Eine Faustformel für die Mindestgröße des Stachelleguan-Terrariums kann nur nach Lebensraum getrennt gegeben werden.

Für bodenbewohnende Stachelleguane aus den Trockengebieten Nord-,Mittel- und Südamerikas lautet diese:

  • Länge: 5 x KRL
  • Breite: 4 x KRL
  • Höhe: 4 x KRL

Für felsbewohnende Stachelleguane aus Trockengebieten lautet die Faustformel:

  • Länge: 5 x KRL
  • Breite: 4 x KRL
  • Höhe: 6 x KRL

Für baumbewohnende Stachelleguane aus feuchten Gebirgsregionen lautet die Faustformel:

  • Länge: 5 x KRL
  • Breite: 4 x KRL
  • Höhe: 5 x KRL

oder alternativ

  • Länge: 6 x KRL
  • Breite: 4 x KRL
  • Höhe: 4 x KRL

KRL meint dabei die Kopf-Rumpf-Länge, also die Länge des Tieres ohne den Schwanz. Die Werte gelten für die Haltung eines Paares. Da Stachelleguane allerdings auch in Haremsgruppen aus einem Männchen und mehreren Weibchen gehalten werden können, müssen in der Praxis für jedes weitere Tier 15 % der Grundfläche hinzugerechnet werden. Die Haltung von mehreren Männchen in einer gemischten Gruppe kann funktionieren. Oder auch nicht.
Besonders zu beachten ist - wie auch in der entsprechenden Formel ausgedrückt -, dass Baumbewohner mehr Platz in der Höhe brauchen.

Stachelleguan auf Stein

Einrichtung

Je nach Herkunftsgebiet der zu haltenden Art wird entweder ein Trockenterrarium oder Halbfeuchtterrarium benötigt. Baumbewohnende Arten sollten über viele Wurzeln und Hölzer verfügen können, die sowohl vertikal als auch horizontal ins Terrarium eingebracht werden. Zusammen mit einer eher dichten Bepflanzung ergeben sich so viele Kletter- und Versteckmöglichkeiten. Boden- und felsbewohnende Stachelleguane aus Trockengebieten kommen mit weniger Bepflanzung aus. Neben Ästen können hier Steinaufbauten für ausreichend Kletter- und Versteckmöglichkeiten sorgen. Alle Stachelleguane freuen sich über strukturierte Rückwände, die je nach Lebensraum mit Kork, Rinde oder in Felsoptik verkleidet werden. Auch hier dürfen Vorsprünge und Spalten zum Verstecken nicht fehlen. Eine Badegelegenheit in Form einer größeren Wasserschale ist v. a. für Bewohner von Feuchtgebieten interessant. Diese nehmen ihr Trinkwasser hauptsächlich über die "Tautropfen" auf, die sich beim Besprühen des Terrariums an Einrichtung und Scheiben absetzen. Generell und gerade für Bewohner von trockenen Habitaten kann auch eine Wasserschale zum Trinken angeboten werden. Der Bodengrund variiert je nach Art und Herkunftsgebiet etwa zwischen Sand, Fels und Terrarienerde.

Temperatur, Beleuchtung, Luftfeuchtigkeit

Die Temperaturen für eine artgerechte Haltung richten sich naturgemäß nach dem Herkunftsgebiet. Grob kann man folgende Unterscheidung treffen:

  • Bodenbewohner aus Trockengebieten: tagsüber 20-25 °C, an Sonnenplätzen bis zu 45 °C
  • Felsbewohner aus Trockengebieten: tagsüber 25-30 °C, an Sonnenplätzen bis zu 50 °C
  • Baumbewohner aus feuchten Gebirgsregionen (namentlich der Malachit-Stachelleguan): tagsüber 22-25 °C, an Sonnenplätzen bis zu 40 °C

Diese Temperaturen werden wesentlich über die Wärmestrahler über den Sonneninseln erreicht, ergänzt durch die Beleuchtung. Nachts muss die Temperatur um ein paar Grad sinken. Dies wird in der Regel einfach durch Ausschalten der Beleuchtung erreicht.
In puncto Beleuchtung verlangen die tagaktiven Echsen nach einem natürlichen Tag-Nacht-Wechsel mit einer Beleuchtungsdauer von 12-14 Stunden am Tag. Für die Grundbeleuchtung sorgen Leuchtstoffröhren, T5 oder T8. Im Aufenthaltsbereich sorgen HQI-Strahler für gute Lichtverhältnisse und Wärme. Da die Stachelleguane UV-Strahlung benötigen, um das für die Knochengesundheit wichtige Vitamin D3 zu bilden, darf auch eine UV-Quelle nicht fehlen. Je nach Intensität wird diese ganztägig betrieben oder zeitweise zugeschaltet. Klug ist die Verbindung von UV-Strahlung und Wärme, etwa am Sonnenplatz. Denn die Tiere verbinden Wärme und Licht miteinander und werden bei Bedarf an dem einen dorthin gehen, wo sie das jeweils andere finden.
Die Luftfeuchtigkeit in einem Terrarium für Stachelleguane aus Trockenregionen wird niedriger ausfallen als die Werte für Bewohner von feuchten Regionen, in denen 70-80 % erreicht werden. Um diese herzustellen, kann man entweder zur Sprühflasche greifen oder z. B. einen Vernebler einsetzen. Wichtig ist, auf eine gute Belüftung zu achten, so dass es nicht zu Schimmelbildung kommt.
Zur Einstellung und Kontrolle der Werte kommt die übliche Mess- und Regeltechnik wie Thermometer und Hygrometer zum Einsatz.

Reinigung

Wie bei allen Echsen müssen auch für den Stachelleguan täglich Futter-, Kot- und Hautreste aus dem Terrarium entfernt werden. Einmal die Woche kannst Du mit warmem Wasser oder Dampf die Scheiben reinigen. Ansonsten kann man beim Austausch des Substrats einmal im Jahr eine Grundreinigung vornehmen. Wichtig mit Blick auf die Gesundheit der Tiere ist, nur Reinigungsprodukte aus dem Fachhandel zu verwenden.

Stachelleguan grün

Beliebte Stachelleguane fürs Terrarium

Für die Haltung im Terrarium kommen v. a. fünf Arten in Frage:

  • Malachit - Stachelleguan
  • Blauer Stachelleguan
  • Mexikanischer Stachelleguan
  • Wüstenstachelleguan
  • Pinkbauch-Stachelleguan

Der Grund für die Beliebtheit dieser Arten ist die im Vergleich zu anderen Leguanen eher geringe Größe und die unkomplizierte Pflege. Am häufigsten ist dabei der Malachit-Stachelleguan in deutschen Terrarien zu finden, gefolgt vom Blauen Stachelleguan. Es ist hier nicht der Platz, ein detailliertes Porträt für jede dieser Arten zu geben. Allerdings sollen sie alle kurz mit den jeweils artgerechten Haltungsbedingungen vorgestellt werden. Malachit Stachelleguan

  • Lebensraum: Baumbewohner feuchter Gebirgsregion
  • Terrarium: Waldterrarium mit Kletterästen und Strukturrückwand
  • Temperatur: tags 22-25 °C, Sonnenplätze bis 40 °C
  • Ernährung: hauptsächlich Insekten mit etwas pflanzlicher Kost

Blauer Stachelleguan

  • Lebensraum: Felsenbewohner von Trockenregionen
  • Terrarium: Trockenterrarium mit Steinaufbauten und Strukturrückwand
  • Temperatur: tags 28–33°C, Sonnenplätze bis 40 °C
  • Ernährung: hauptsächlich Insekten mit etwas pflanzlicher Kost

Mexikanischer Stachelleguan

  • Lebensraum: Felsenbewohner von Trockenregionen
  • Terrarium: Trockenterrarium mit Steinaufbauten und Strukturrückwand
  • Temperatur: tags 25-31 °C, Sonnenplätze bis 40 °C
  • Ernährung: hauptsächlich Insekten mit etwas pflanzlicher Kost

Wüstenstachelleguan

  • Lebensraum: Felsen- und Baumbewohner von Trockenregionen
  • Terrarium: Trockenterrarium mit Steinaufbauten, Kletterästen und Strukturrückwand
  • Temperatur: tags 30-35 °C, Sonnenplätze über 40 °C
  • Ernährung: hauptsächlich Insekten mit etwas pflanzlicher Kost

Pinkbauch-Stachelleguan

  • Lebensraum: Felsen- und Baumbewohner von Trockenregionen
  • Terrarium: Trockenterrarium mit Steinaufbauten, Kletterästen und Strukturrückwand
  • Temperatur: tags 25-30 °C, Sonnenplätze um 45 °C
  • Ernährung: hauptsächlich Insekten mit etwas pflanzlicher Kost

Ernährung: Das fressen Stachelleguane

Stachelleguane sind Allesfresser. Den Hauptteil ihrer Nahrung machen Insekten aus. Aber auch Spinnentiere und kleinere Echsen stehen auf dem Speiseplan. Gelegentlich dürfen es auch Früchte und Blüten sein. Bei Haltung im Terrarium werden dementsprechend v. a. Futterinsekten wie etwa Heimchen, Grillen, Schaben, Stubenfliegen, Wachsmotten oder Mehlkäfer gegeben. Ab und an grüne Blätter oder Früchte. Für eine optimale Versorgung mit allen wichtigen Nährstoffen ist es wichtig, das Futter mit einem Vitamin- und Mineralstoffpräparat zu bestäuben. Bringt man die Futtertiere einfach ins Terrarium ein, kann man die Stachelleguane bei der Jagd beobachten. Wer sicher gehen will, dass jedes Tier bekommt, was es braucht, kann mit der Futterpinzette füttern. Das hat den Vorteil, dass sich die Tiere eher an den Pfleger gewöhnen. Das ist nicht nur nützlich, wenn Du Deinen Leguan mal aus dem Terrarium nehmen musst, sondern auch eine seltene Gelegenheit, den Beobachtungstieren nahe zu kommen.

Stachelleguane halten Winterruhe

Wie viele Leguane halten auch Stachelleguane eine Winterruhe. Abhängig vom Klima im Ursprungsgebiet kann die von wenigen Wochen bis zu mehreren Monaten dauern. Die genauen Zeiten sind für jede Art eigens zu recherchieren. Die Winterruhe wird eingeläutet, indem Temperaturen und Beleuchtungsdauer schrittweise runtergefahren werden. Zum Aufheben der Winterruhe wird der umgekehrte Weg gegangen und Temperaturen und Beleuchtungsdauer wieder schrittweise hochgefahren. Vor der Winterruhe sollte eine Untersuchung auf Parasiten erfolgen, etwa mit einem Kotuntersuchungsset. Dabei sollte genug Vorlauf bestehen, um bei positivem Befund noch eine Behandlung vor der Winterruhe durchführen zu können. Mehr über die Winterruhe bei Reptilien erfährst Du hier.

Fortpflanzung und Zucht

Stachelleguane sind ovovivipar. Das bedeutet, die weiblichen Tiere entwickeln Eier, die nach der Befruchtung im Mutterleib ausgebrütet werden. Die Jungen schlüpfen dadurch direkt nach der Eiablage. Die Paarungszeit schließt sich an die Winterruhe an und dauert von Frühling bis Sommer. Nach mehreren Monaten Trächtigkeit werden mehrere Gelege mit bis zu 20 Eiern in einer selbst gegrabenen Mulde im Boden abgelegt und wieder mit Erde bedeckt. Die Eier können im Terrarium belassen oder in eine Brutmaschine überführt werden. Schlüpfen die Jungen im Terrarium, müssen sie sofort von den Eltern getrennt werden. Sonst laufen sie Gefahr, von diesen gefressen zu werden.
Stachelleguane sind schön anzusehen und im Vergleich zu anderen Echsen relativ groß, dabei aber die kleineren unter den Leguanen. Ihre Ansprüche an Platz, Klima und Ernährung sind verhältnismäßig bescheiden. Das macht sie zu beliebten Pfleglingen fürs Terrarium und zu einem guten Einstieg in die ansonsten nicht ganz einfache Haltung von Leguanen. Wenn Du Dich jetzt für die Haltung von Stachelleguanen entschieden hast, solltest Du überlegen, welche Art für Dich in Frage kommt und Dich zu dieser ausgiebig informieren.