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Rückenstreifen Zierschildkröte: Haltung im Aquarium

Wer sich für die Haltung von Schildkröten begeistert, braucht in der Regel vor allem eines: eine Menge Platz. Egal ob Land- oder Wasserschildkröte, die meisten Tiere gehören in ein großzügiges Freigehege. Für Leute mit wenig Raum gibt es leider nur eine sehr beschränkte Zahl an Tieren, die in Frage kommen. Das ist aber nicht so schlimm. Denn mit der Rückenstreifen-Zierschildkröte holst Du Dir nicht nur eine der kleinsten Schildkrötenarten überhaupt ins Haus, sondern noch dazu eine ganz besonders schöne. Denn Chrysemys picta dorsalis ist nicht nur klein, sondern auch bunt. Namengebend ist der auf dem Rückenpanzer von vorne nach hinten mittig verlaufende bunte Streifen. Dieser Dorsalstreifen kann gelb bis rot sein, und auch die Ränder des Panzers sind von einer farbigen Linie gesäumt. Daneben zeigen sich gelbe Punkte hinter den Augen und Linien, die im Verlauf vom Kopf zum Hals von Gelb zu Rot wechseln. Die bunten Streifen in Gelb oder Rot finden sich auch an den Gliedmaßen.

Rückenstreifen-Zierschildkröte Terrarium: artgerechte Haltung

Damit ist die Rückenstreifen-Zierschildkröte ein echter Hingucker. Ein weiterer Pluspunkt: Ihre Pflege stellt keine besonders hohen Ansprüche an den Halter. In ihrem natürlichen Verbreitungsgebiet, das sich in Nordamerika vom südlichen Illinois bis in den Nordwesten von Alabama und entlang des Mississippi River bis zum Golf von Mexiko erstreckt, sind die Reptilien wie alle Schildkröten Einzelgänger. Mit Ausnahme von Männchen können sie aber auch innerhalb derselben Art vergesellschaftet werden, dann am besten vier Weibchen in einer Kleingruppe. Wer züchten möchte, sollte das Männchen aufgrund des ständigen Paarungsdranges getrennt halten. Die Tiere leben hauptsächlich im Wasser und sind dementsprechend hervorragende Schwimmer, die ein Aquarium mit einem kleinen Landteil zum Sonnen und für die Eiablage brauchen. Und gemessen an anderen Schildkröten, braucht man dafür relativ wenig Platz.

Rückenstreifen Zierschildkröte im Aquarium

Mindestgröße

Die Rückenstreifen-Zierschildkröte erreicht eine maximale Panzerlänge von 16 cm. Das gilt zumindest für die Weibchen. Männchen bleiben mit ca. 13 cm Panzerlänge deutlich kleiner. Wer besonders wenig Raum zur Verfügung hat, sollte sich daher für ein Männchen entscheiden und kommt dann mit einem Aquarium von 100 x 40 x 50 cm (200 Liter) aus. Ein weibliches Tier braucht hingegen mindestens 100 x 50 x 50 cm (250 Liter). Für zwei bis vier Weibchen sollten es dann schon 150 x 50 x 50 cm (375 Liter) sein. Der Wasserstand sollte mindestens 25 cm betragen. Es versteht sich, dass dies die absoluten Mindestmaße sind. Für den Landteil braucht man zumindest bei den Männchen keinen Schwimmplatz zu opfern. Sie sind bereits mit einer Korkrinde, die zwischen Front- und Rückscheibe geklemmt wird, zufrieden. Hier können sie sich sonnen und auf Beute lauern, aber auch schnell im Wasser abtauchen, wenn sie sich bedroht fühlen. Weibchen hingegen brauchen einen Eiablageplatz mit grabfähigem Substrat (Lehm-Sand-Gemisch) in Höhe von mindestens der Panzerlänge. Doch auch dafür reicht eine kleine Kiste, die in eine Ecke des Aquariums eingeklebt wird.

Einrichtung

Auch bei der Einrichtung zeigen sich Rückenstreifen-Zierschildkröten genügsam. Als Bodengrund eignet sich Kies oder Sand. Mit ein paar robusten Pflanzen, Wurzeln und Hölzern und einer Höhle oder einem Tunnel schafft man schnell ein paar Versteckmöglichkeiten. Als Landteil reicht eine eingeklemmte Korkrinde, für die Weibchen wird noch ein Eiablageplatz wie eben beschrieben benötigt.

Temperatur und Beleuchtung

Ähnlich wie die Einrichtung sollte auch die Temperatur im Aquarium der Rückenstreifen-Zierschildkröte die natürlichen Bedingungen abbilden. Das heißt, dass sich die Temperatur im Verlauf der Jahreszeiten stetig ändert. Die wärmste Zeit fällt in die Monate Juli und August, in denen das Wasser 28 °C warm sein sollte, danach fällt die Temperatur um ca. 3 Grad pro Monat, bis sie im November zwischen 17 und 20 °C liegen sollte, um für die nächsten drei Monate auf 10-15 °C zu fallen. Im März beginnt man mit einer Steigerung auf 17-20 °C und dann wieder um 3 Grad pro Monat, bis der Hochsommer erreicht ist.

Das, was für die Temperatur gilt, gilt gleichermaßen für die Beleuchtung. Auch deren Dauer verändert sich im Verlauf der Jahreszeiten. Im Aquarium wird dementsprechend in den Wintermonaten Dezember bis Februar gar nicht beleuchtet, im März dann 6 Stunden, und dann jeden Monat zwei Stunden mehr, bis im Juni und Juli 13 Stunden erreicht sind. Danach werden die künstlichen Tage wieder kürzer, die Beleuchtungsdauer sinkt von 11 Stunden im August über 10 im September bis auf 8 im Oktober, bevor im November stufenweise bis auf 0 runtergefahren wird. So stellt sich auch die Winterruhe ganz natürlich ein. Wie die funktioniert, erklären wir Dir weiter unten im Text.

In Sachen Technik wird das Wasser mit einem entsprechenden Aquarienheizer auf die richtige Temperatur gebracht. Nicht vergessen: Der Landteil ist zugleich Sonnenplatz und muss eigens beheizt werden. Und zwar tanken die wechselwarmen Tiere hier nicht nur Wärme, sondern auch UV-Strahlung. Über der Insel ist am besten eine UV-Metalldampflampe zu verwenden, die aber nur ein paar Stunden am Tag brennen muss. Für Tageslicht sorgen Leuchtstoffröhren in Verbindung mit einer Zeitschaltuhr. Da die Temperaturen regelmäßig kontrolliert werden müssen, wird auch ein Thermometer benötigt.

Rückenstreifen Zierschildkröte

Reinigung

Für die Reinigung des Wassers ist ein starker Filter zu empfehlen, am besten ein Außenfilter, daneben muss alle 14 Tage die Hälfte des Wassers gewechselt werden. Hat sich viel Mulm angesammelt, kann der mit einem solchen Reiniger abgesaugt werden. Außerdem sollten sich alle Einrichtungsgegenstände für eine gelegentliche Grundreinigung leicht entfernen und säubern lassen. Um die Aussäuerung des Wassers durch Kotabgabe zu vermindern, kannst Du zum Beispiel einen Turtle Conditioner verwenden. Der stärkt zugleich den Panzer und deckt den Bedarf Deiner Rückenstreifen-Zierschildkröten nach Kalzium und Vitamin B1.

Ernährung: Das frisst die Rückenstreifen-Zierschildkröte

Kalzium solltest Du ansonsten in Form von Sepiaschalen anbieten. Vitamine erhalten die Tiere am besten über eine ausgewogene, abwechslungsreiche Ernährung. Diese besteht für Rückenstreifen-Zierschildkröten etwa zur Hälfte aus pflanzlicher Nahrung, zur anderen Hälfte aus tierischen Proteinen. In der Natur fressen die Reptilien alles, was in den Mund passt, tot oder lebendig. Im Aquarium kannst Du Wasserpflanzen wie Wasserlinse und Entengrütze, aber auch Löwenzahn und Wildkräuter anbieten. Bei Jungtieren mit ihrem erhöhten Proteinbedarf macht dieser Teil nur etwas mehr als 10 % der Nahrung aus, doch adulte Tiere ernähren sich zu nahezu 90 % von pflanzlichen Stoffen. Als Proteinquelle kannst Du auf eine Reihe von Futterinsekten wie Würmer und Heuschrecken, aber auch gelegentlich auf Süßwasserfische und Stinte zurückgreifen. Die Beutetiere können als Frostfutter oder lebend angeboten werden, und auch Trockenfutter wie etwa geeignete Schildkrötensticks dürfen gelegentlich auf dem Speiseplan stehen, zumal sie mehr Kontrolle bei der Vitaminversorgung erlauben. Mit Ausnahme der Zeit der Winterstarre werden Deine Schildkröten täglich gefüttert.

Winterruhe: So überwinterst Du die Rückenstreifen-Zierschildkröte

Auf die Überwinterung wird die Rückenstreifen-Zierschildkröte automatisch vorbereitet, wenn Du wie oben beschrieben Beleuchtungsdauer und Temperaturverlauf den Jahreszeiten anpasst. Die eigentliche Überwinterung erfolgt in einer mit Wasser und Laub gefüllten Box im (eigens dafür verwendeten) Kühlschrank oder einem kühlen, dunklen Kellerraum. Die Box sollte dabei etwa doppelt so lang sein wie die Panzerlänge Deiner Schildkröte, der Wasserstand mindestens so hoch, wie die Panzerbreite, damit sie sich bei Bedarf vom Rücken wieder auf den Bauch drehen kann. Das Laub ersetzt zum einen den Schlamm, in dem die Tiere im natürlichen Habitat überwintern und sorgt durch die Säuerung des Wassers dafür, dass Bakterien in Schach gehalten werden. Das Wasser nimmst Du am besten aus dem Aquarium. Die richtige Überwinterungstemperatur liegt bei ca. 12 °C und muss täglich durch ein Thermometer überwacht werden.

Wer seine Tiere im Kühlschrank überwintert, muss einmal die Woche die Tür öffnen, um für ausreichende Lüftung zu sorgen. Außerdem kannst Du bei der Gelegenheit auch gleich den Zustand der Tiere überprüfen. Einmal im Monat kannst Du darüber hinaus die Schildkröten herausnehmen und Panzer und Gewicht kontrollieren. Ein starker Gewichtsverlust deutet auf großen Flüssigkeitsverlust hin und kann es erforderlich machen, die Winterruhe vorzeitig abzubrechen. Vor der Winterruhe sollte außerdem eine Kotprobe auf Parasiten untersucht werden. Warum das so wichtig ist, erklären wir hier. Alle Informationen rund um die Überwinterung von Reptilien findest Du in diesem Artikel.

Fortpflanzung und Zucht der Rückenstreifen-Zierschildkröte

Die Geschlechtsreife tritt bei männlichen Rückenstreifen-Zierschildkröten etwa bei einer Panzerlänge von 7 cm bzw. im Alter von drei Jahren ein, Weibchen sind ab 11 cm Panzerlänge oder einem Alter von fünf Jahren bereit für die Fortpflanzung. Die Paarungszeit schließt sich an die Winterruhe an. Bei erfolgreicher Befruchtung werden im Zeitraum von April bis Juli je nach Größe und Alter des Tieres zwei bis fünf Gelege aus einem bis sechs Eiern produziert. Die Eier legt das Weibchen in eine 5-10 cm tiefe Grube, die sie am Eiablageplatz selbst ausgehoben hat und nach der Ablage wieder abdeckt. Stößt sie dabei auf ein Hindernis, etwa weil das Substrat nicht hoch genug eingefüllt wurde, bricht sie übrigens die Eiablage ab, was tödliche Folgen haben kann. Du solltest die Eier vorsichtig entnehmen und in einem Inkubator bei 26 bis 30°C 41-67 Tage zeitigen. Ab 28,5 °C schlüpfen überwiegend Weibchen.

Rückenstreifen Zierschildkröte

Die Rückenstreifen-Zierschildkröte Chrysemys picta dorsalis ist die südlichste der insgesamt vier Zierschildkrötenarten, zu denen auch die Östliche Zierschildkröte Chrysemys picta picta, die Mittelländische Zierschildkröte Chrysemys picta marginata und die Westliche Zierschildkröte Chrysemys picta bellii zählen. Sie steht unter Artenschutz und unterliegt deshalb der Meldepflicht. Mit einer Lebenserwartung von über 40 Jahren holst Du Dir mit Chrysemys picta dorsalis ein schönes Tier ins Haus, das dank seiner relativ geringen Größe verhältnismäßig einfach zu halten ist.