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Pantherschildkröte: Haltung im Terrarium

Pantherschildkröten und Haltung im Terrarium. Geht das? Nein. Jedenfalls keine adulten Tiere. Mit Panzerlängen von bis zu über 50 cm und einem Gewicht von bis zu 50 kg brauchen die Tiere richtig viel Platz. Wie Du sie trotzdem artgerecht zuhause hältst, zeigen wir Dir hier.


Pantherschildkröten sind die viertgrößten Schildkröten auf der Welt. Sie erreichen eine Panzerlänge von über 50 cm, der Rekord liegt bei nachgewiesenen 70 cm! Damit sind die tropischen Exoten keine typischen Terrarium-Pfleglinge. Wer aber über ausreichend Platz (und Geld) verfügt, kann sich die schönen Giganten mit der namengebenden dunklen Zeichnung auf hellerem Grund nach Hause holen. Dabei hat man die Wahl zwischen südafrikanischen Exemplaren (Stigmochelys pardalis pardalis) und den ostafrikanischen Vertretern (Stigmochelys pardalis babcocki). Die Aufteilung der Pantherschildkröten (Stigmochelys Gray) in Unterarten konnte zwar nach neuesten genetischen Untersuchungen nicht bestätigt werden. Deutlich ist und bleibt aber die verschiedene Ausprägung der beiden Linien. So verfügen die ostafrikanischen Pantherschildkröten über einen höheren Rücken von dunklerer Grundfarbe und eine weniger deutlich ausgeprägte Zeichnung als ihre südafrikanischen Verwandten. Damit sich die Tiere richtig wohl fühlen und gut entwickeln, muss bei der Haltung allerdings einiges berücksichtigt werden.

Pantherschildkröte: Terrarienzimmer und Außengehege

Pantherschildkröten können bis zu 60 Jahre alt werden. Während eine ausgewachsene Schildkröte dieser Art über einen halben Meter Panzerlänge erreichen kann, sind die neu geschlüpften Jungen gerade mal 5 cm groß. Das erleichtert dem künftigen Halter den Start. Allerdings ist die Aufgabe, für ein ungemein großes Platzangebot zu sorgen, nicht aufgehoben, sondern nur aufgeschoben.

Pantherschildkröte Terrarium

Mindestgröße

Wer sich ein Jungtier zulegt, kommt mit einem normalen Terrarium aus. Als Mindestgröße wird die doppelte Länge des Tieres empfohlen. Allerdings sollte man berücksichtigen, dass Pantherschildkröten sich gerne und viel bewegen. Dass sie diese Neigung ausleben können, ist. u. a. für die Verdauung wichtig. Deshalb sollten auch kleine Jungtiere deutlich mehr Platz haben. Ein Richtwert für eine großzügigere Haltung ist 10 x die Länge der Schildkröte und 5 x die Breite. Spätestens ab vier Jahren ist dann aber mit der Terrarienhaltung Schluss. Von ca. April bis Oktober sollte den Panzerschildkröten ein Freigehege von mindestens 50 qm, ab dem 8. Lebensjahr 100 qm zur Verfügung stehen. Hinzu kommt ein ständig zugänglicher beheizter Raum, in dem die Echsen bei kühleren Temperaturen die für manche Körperfunktionen benötigten 30 °C vorfinden. Den hierzulande kalten Winter verbringen die Giganten aus dem Osten und Süden Afrikas in einem Innengehege. Ein mit entsprechender Technik ausgerüsteter Kellerraum ist ideal. Dieser sollte mindestens 10 qm haben.

Einrichtung

Während die Größe im Falle eines Terrariums für Pantherschildkröten sicherlich der wichtigste Parameter ist, muss natürlich auch die Einrichtung berücksichtigt werden. Da kommen die Tiere dem Halter etwas entgegen. Besiedeln sie in ihren afrikanischen Herkunftsgebieten doch ganz unterschiedliche Habitate. Man findet sie sowohl in heißen Halbwüsten als auch in trockenen Savannen und Buschlandschaften. Gleichzeitig bewohnen sie aber auch sehr regenreiche Gebiete. Ob Meeresniveau oder 2000 m Höhe - die Pantherschildkröten kommen nahezu überall zurecht, wo Dornbüsche und Gräser Schatten spenden und Raum zum Verstecken bieten. Allzu dicht sollte die Vegetation allerdings nicht sein. Für die großen und schweren Pantherschildkröten sind dicht bewaldete Gebiete unzugänglich. Diese Vorgaben bestimmen, was ins Terrarium kommt.
Mit Ausnahme von Jungtieren bevorzugen Pantherschildkröten einen trockenen Bodengrund. Ein Gemisch aus Sand und Gartenerde etwa ist als Substrat geeignet, Kleintierstreu eher ungünstig. Äste und Steinplatten schaffen Struktur und insbesondere die Bepflanzung sorgt für Schattenbereiche, als Verstecke eignen sich insbesondere hohle Baumstämme und Heuhaufen. Wichtig ist es, auf eine den Schildkröten angemessene Größe und Stabilität der Einrichtungsgegenstände zu achten. Man darf nicht vergessen, dass die Echsen bis zu 50 kg schwer werden. Allenfalls bei Jungtieren im Terrarium kommt man mit den üblichen Einrichtungsgegenständen noch weiter. Nicht fehlen dürfen eine Tränke und ein Badebecken mit flachem Zugang, ebenfalls in entsprechenden Dimensionen. Das Außengehege muss gerade bei jungen Tieren gegen Fressfeinde wie streunende Hunde oder Krähen und Raubvögel gesichert werden.

Temperatur, Beleuchtung, Luftfeuchtigkeit

Entsprechend des afrikanischen Ursprungs müssen die Temperaturen am Tag bei 30 °C liegen. An Sonnenplätzen dürfen 35-40 °C erreicht werden. In der Nacht fällt die Temperatur auf bis zu 19-22 °C, aber keinesfalls darunter. Auch während der Sommermonate muss neben dem Außengehege stets ein beheizbarer Raum zugänglich sein, der auf 30 °C erwärmt wird. So können die Pantherschildkröten auch an kühlen Tagen einen warmen Bereich aufsuchen, um etwa den Stoffwechsel in Gang zu bringen. Egal ob Sommer oder Winter, benötigt werden also eine Heizanlage, die auch große Räume auf tropische Temperaturen bringen kann, und Wärmelampen für die Sonnenplätze. Am besten kombiniert man die direkte Wärmestrahlung mit UV-Strahlung. Denn in der Natur ist die Sonne die einzige Quelle für beides. Die UV-Strahlung wiederum brauchen die Schildkröten für die Synthese von Vitamin D3, das Knochen gesund hält.
Während des Aufenthaltes im Außengehege brauchen die tagaktiven Pantherschildkröten keine zusätzliche Beleuchtung. Im Innengehege sollte aber selbstverständlich für einen natürlichen Tag-Nacht-Rhythmus gesorgt werden.
Adulte Pantherschildkröten mögen es eher trocken, Jungtiere etwas feuchter. Für eine konstante Luftfeuchtigkeit sorgt das Besprühen der Pflanzen und die Badegelegenheit, die nicht öfter als an drei Tagen die Woche aufgesucht werden sollte. In kleinen Gehegen kommt man noch mit der Sprühflasche weiter, für größere Anlagen empfiehlt sich ein Schlauch. Eine nasse Haltung sollte aber auch hier vermieden werden.

Reinigung

Für die Gesundheit Deiner Pantherschildkröten ist es besonders wichtig, dass sie auf trockenem Grund leben (siehe die Einschränkungen für Jungtiere). Staunässe und Schimmel öffnen Krankheiten Tor und Tür. Und auch ansonsten müssen die hygienischen Verhältnisse natürlich stimmen. Kot und Futterreste sollten daher regelmäßig entfernt werden, bevor sie für die Verbreitung von Gerüchen und Erregern sorgen. Ein- bis zweimal im Monat sollte das Substrat erneuert werden, um all das, was nicht entfernt werden konnte, zu beseitigen und wieder für trockenen Untergrund zu sorgen.

Ernährung: Das frisst die Pantherschildkröte

Pantherschildkröten sind Vegetarier. Im Sommergehege suchen sie sich ihr Futter am liebsten selbst. Sie sollten dort deshalb Gras, verschiedene Kräuter und saftige Pflanzen vorfinden. Ergänzend kann Heu angeboten werden. Im deutschen Winter, der dem afrikanischen Sommer entspricht, kann für eine artgerechte Ernährung gesorgt werden, indem die Bepflanzung aus Gras und Kräutern einige Wochen vor Eintritt der Trockenzeit nicht mehr gegossen wird. Wichtig ist, dass die Tiere ihren Feuchtigkeitsbedarf v. a. über die Nahrung decken können. In ihrer überwiegend trockenen Heimat bevorzugen sie hierfür neben Gras auch Disteln, Liliengewächse und den Feigenkaktus. Gemüse und Obst gehören wenn überhaupt nur sehr begrenzt, Fleisch, Milch- und Getreideprodukte überhaupt nicht auf den Speiseplan von Pantherschildkröten. Statt verwitternde Knochen und Säugetierkot sorgen in Gefangenschaft Nahrungsergänzungsmittel für eine ausreichende Versorgung mit allen wichtigen Stoffen wie etwa Kalzium.

Pantherschildkröte Winterschlaf

Die Pantherschildkröte hält Sommerruhe

Anders als unsere europäischen Landschildkröten hält die Pantherschildkröte keine Winterruhe. Schließlich kennt die afrikanische Heimat keine kalten Winter. Dafür aber die Trockenzeit. An das verminderte Nahrungsangebot in dieser Dürreperiode haben sich die Pantherschildkröten angepasst, indem sie ihre Aktivität für eine Sommerruhe runterfahren. Die Nahrungsaufnahme ist für mehrere Wochen minimal und die Körpertemperatur kann unter 18 °C sinken.

Fortpflanzung und Zucht

Pantherschildkröten sind friedliche Zeitgenossen. Sie können - bei entsprechend viel Platz - gut in Gruppen leben. Sogar mit anderen Spornschildkröten kann man sie bedingt vergesellschaften, wenn in etwa gleiche Größenverhältnisse gegeben sind. Auch in freier Natur überlappen sich die Gebiete, in denen sich die Schildkröten bewegen. Zu Zusammenstößen kommt es aber in der Regel nur in der Paarungszeit im Frühjahr und Sommer. Dann allerdings im Wortsinne. Rivalisierende Männchen rammen den Panzer des anderen, bis einer sich zurückzieht. Auf ähnliche Weise werden die Weibchen von der Paarung überzeugt. Das Männchen stößt solange gegen den Panzer des Weibchens, bis dieses Kopf und Beine einzieht und ihm das Aufreiten erlaubt. Nach mehreren Monaten Trächtigkeit gräbt das Weibchen mit den besonders kräftigen Krallen der Hinterbeine in feuchter Erde eine Grube, in die es 10-20 Eier ablegt. Pro Jahr werden so im Abstand von 25 Tagen zwischen drei und sechs Gelege produziert. Die Eier sollten vorsichtig ausgegraben und in eine Brutmaschine überführt werden. Bei Temperaturen von 30° C und einer Luftfeuchtigkeit von ca. 70 % schlüpfen die Jungen nach 180-250 Tagen. In Freiheit kann dieser Prozess in Abhängigkeit von den klimatischen Begebenheiten bis zu 450 Tage dauern. Die Jungtiere sollten von den adulten Tieren getrennt werden, da der extreme Größenunterschied ihnen zum Verhängnis werden könnte. Untereinander vertragen sie sich aber problemlos und können genauso gehalten werden wie adulte Tiere. Von diesen unterscheiden sie sich durch die kontrastreiche Zeichnung aus zentral auf den hellen Panzerplatten platzierten dunklen Flecken. Die ostafrikanischen Vertreter bleiben in der Zeichnung deutlich hinter ihren südafrikanischen Verwandten zurück, die mehr und deutlichere Flecken und einen flacheren Rücken aufweisen. Mit der Zeit dunkeln allerdings alle Panzerschildkröten so weit nach, dass sie fast einfarbig sind. Die Geschlechtsreife erreichen die Jungtiere mit einer Panzerlänge von ca. 20-25 cm. Männchen bleiben etwas kleiner als Weibchen, der Körper ist im Vergleich lang gestreckt und der Schwanz ist länger.

Pantherschildkröte Futter

Aufgepasst: Höckerbildung

Es ist ein ungeklärtes Geheimnis, warum Pantherschildkröten in freier Natur einen völlig glatten Panzer aufweisen, während selbst gesunde Tiere in Gefangenschaft zur Höckerbildung neigen. Da die Ursachen nicht bekannt sind, kann man nur versuchen, durch artgerechte und optimale Bedingungen Vorsorge zu leisten. Eine etwas höhere Feuchtigkeit in den ersten drei Lebensjahren und Wechsel zu einer eher trockenen Lebensweise danach sowie eine möglichst naturgetreue Ernährung und ausreichende Versorgung mit Trinkwasser gehören dazu. Während die Tiere in der Natur ihren Wasserbedarf v. a. über die Nahrung decken, sollte man bei der Haltung im Gehege zur Sicherheit jeden Tag eine Schale mit frischem Wasser bereitstellen. Ist diese geleert, darf sie aber bis zum nächsten Tag leer bleiben. Pantherschildkröten haben sich an ihre weitestgehend trockene Heimat angepasst und können Wasser speichern. Die Haltung und Pflege von Pantherschildkröten ist wie man sieht nichts, was in einem üblichen Terrarium stattfinden kann. Auch sonst sprengen die Ansprüche der Exoten die normalen Bedingungen in der Terraristik. Das schlägt sich auch in den Ausgaben nieder. Wer aber bereit ist, Platz, Zeit und Geld zu investieren, findet in den Panzerschildkröten außergewöhnliche Pfleglinge und ein wahrhaft exotisches Hobby.