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Nano-Terrarium: Terraristik auf kleinem Raum

Kleines Becken übrig oder wenig Stellplatz und jeder sagt: Da geht höchstens eine Stabschrecke! Dummerweise hängt Dein Herz aber an einer Echse. Oder einer Schlange oder einem Frosch. Aus der Traum? Nicht unbedingt. Einige Reptilien und Amphibien fühlen sich auch im Nano-Terrarium zuhause.

Was ist ein Nano-Terrarium?

Nano von griechisch nanos = Zwerg meint klein. So ist eine Nanosekunde eine milliardstel Sekunde. Ganz so klein ist das Nano-Terrarium dann doch nicht. Zwergenhaft aber schon. Die kleinsten Terrarien haben Kantenlängen von 25 cm. Zwar gibt es auch noch kleinere Becken. Die sollten dann aber wirklich nicht als dauerhafter Lebensraum für ausgewachsene Tiere genutzt werden, zumal es schwer wird, auf so kleinem Raum zu strukturieren und ein stabiles Klima hinzubekommen.

Sind Nano-Terrarien Tierquälerei?

In der Regel gilt in der Terraristik: Je größer umso besser. Allerdings gibt es auch Gründe, die für ein kleineres Becken sprechen. Zum einen kostet ein kleines Terrarium in Anschaffung und Betrieb weniger, und die Pflege nimmt auch nicht so viel Zeit in Anspruch wie bei einem großen. Für Leute mit kleinem Budget und engem Zeitplan ein enormer Vorteil. Auch für Einsteiger in die Terraristik, die erst sehen müssen, ob ihnen das Hobby Freude macht, sind kleine Terrarien dadurch attraktiv. In diesem Fall sollte man zusätzlich darauf achten, ein Tier zu wählen, das nicht gerade eine Lebenserwartung von 20 Jahren und mehr hat. Zum anderen ist es bei manchen Tieren besonders sinnvoll, immer zu wissen, wo sie sind. Nicht nur Gifttiere hat man besser im Blick, wenn man ins Terrarium greift.

Während es also gute Gründe gibt, die aus Sicht des Halters für ein Nano-Becken sprechen, kann ein kleines Terrarium auch für die Tiere selbst von Vorteil sein. So gehen Lauerjäger in einem zu großen Becken bei der Jagd oft leer aus, wenn die Futterinsekten die entlegenen Ecken des Terrariums für sich entdecken. Außerdem erleichtert ein Becken mit sehr viel Rückzugsraum es den Tieren, den Kontakt zum Pfleger zu vermeiden. Während das dem natürlichen Verhalten entspricht, ist es doch so, dass sich der Umgang zwischen Mensch und Tier in der Terraristik nicht ganz vermeiden lässt. Zwar ist unnötiges Herausnehmen der Pfleglinge sicher zu vermeiden, es muss aber doch zum Wohle des Tieres der Gesundheitszustand regelmäßig überprüft und bei Problemen gehandelt werden. Ein Tier, das sich nicht an den Halter gewöhnt hat, leidet dann in solchen Ausnahmesituationen noch zusätzlich unter starkem Stress.

Natürlich kann man diese Punkte mit Bezug aufs Tier auch in einem weniger kleinen Terrarium berücksichtigen. Und so sehr die finanziellen Ausgaben und der Zeitaufwand manchmal schmerzen: Sie sollten nicht der Beweggrund für Entscheidungen sein. Im Vordergrund hat immer das Wohl des Tieres zu stehen. Da dieses entscheidend davon abhängt, dass die Pfleglinge ihre angeborenen Verhaltensweisen ausleben können und dafür ausreichend Platz und entsprechende Struktur nötig ist, darf das Terrarium nicht zu klein ausfallen. Allerdings ist es auch nicht nötig, den natürlichen Lebensraum eins zu eins in Echtgröße nachzubilden. Deine Tiere mögen zwar in der Natur weite Strecken zurücklegen. Für viele ist das aber auf ein knappes Angebot an Wasser, Futter und Paarungsmöglichkeiten zurückzuführen. Die meisten Tiere sind daher auch auf weniger Raum zufrieden, solange diese Bedürfnisse in Reichweite befriedigt werden. Ausnahme sind natürlich solche Tiere, die für ihre natürliche Form der Bewegung viel Platz brauchen wie etwa der Graue Laubfrosch, der seiner Beute mit hohen und weiten Sprüngen nachstellt. Ein gutes Gleichgewicht zwischen den Ansprüchen der Tiere und der Halter lässt sich im Allgemeinen mit folgender Formel erreichen: So groß wie nötig, so klein wie möglich!

Besonderheiten von Nano-Terrarien

Neben dem begrenzten Bewegungsraum, der nicht für jedes Tier geeignet ist, stellen Nano-Terrarien den Terrarianer vor allem vor eine große Herausforderung: Das Klima. Ein Temperaturgefälle auf so kleinem Raum stabil umzusetzen ist ebenso unmöglich wie feuchte und weniger feuchte Zonen zu schaffen. In Frage kommen nur Tiere, die es entweder trocken, feucht oder nass mögen und dabei mit Zimmertemperatur zwischen 18 und 24 °C und einem natürlichen Nachtgefälle zurechtkommen. Die Beleuchtung kann für ein paar extra Grad Wärme sorgen, ebenso wie ein schwacher Heizstein (solange von diesem keine Gefahr für das Tier ausgeht). Wärmespots, die in anderen Terrarien für die Einrichtung von Sonnenplätzen verwendet werden, würden auf dem kleinen Raum hingegen schnell zur Überhitzung im gesamten Becken führen. Der Vorteil: Die geringe Technik hält die Preise für Anschaffung und Betrieb gering und Einsteiger ins Hobby müssen sich erstmal nicht ums Klima sorgen.

Tiere für Nano-Terrarien

Tiere, die sich dauerhaft in einem Nano-Terrarium wohlfühlen sollen, müssen also folgende Bedingungen erfüllen:

  • Weisen eine geringe Körpergröße auf
  • Zeigen wenig Bewegungsdrang
  • Brauchen ein gleichbleibendes Klima

Tiere, die diese Bedingungen erfüllen, sind neben Wirbellosen und Vogelspinnen unter den Amphibien und Reptilien vor allem kleine Lauerjäger, die nicht zu schreckhaft sind. Eine panische Flucht endet im Nano-Terrarium unweigerlich an der Scheibe, was zu schweren Verletzungen führen kann. Dazu sollten die Tiere am besten von Natur aus Einzelgänger sein, wobei aber schon in den kleinsten Becken je nach Art auch Paare und sogar kleine Gruppen unterkommen.

Wirbellose

  • Gottesanbeterin: Einzelhaltung, ab 20 x 20 x 30 cm (Länge x Breite x Höhe)
  • Gespenstschrecke/Wandelndes Blatt: Am wenigsten Platz braucht das Große Wandelnde Blatt (Phyllium giganteum) mit 25 x 25 x 40 cm (Breite x Tiefe x Höhe) für ein Tier.
  • Rosenkäfer: Die Riesenkäfer brauchen mindestens 40 x 30 x 35 cm (B x H x T) pro Tier, mindestens zwei Käfer sollten es sein.
  • Tausendfüßer: Terrarien für Tausendfüßer sollten dreimal so lang und zweimal so breit sein wie die Endgrösse der Tiere. Mit einer Gruppe von Afrikanischen Riesentausendfüßern verlässt man damit schon den Nano-Bereich, das Terrarium sollte über mindestens 80 x 40 x 40 cm (Länge x Tiefe x Höhe) verfügen.

Spinnen

Viele Spinnen lassen sich besonders gut im sogenannten Cube halten. Besonders beliebt sind Vogelspinnen, z. B.

Amphibien

  • Molche, die mit Zimmertemperatur klarkommen, z. B. Cynops orientalis und Cynops pyrrhogaster
  • vollaquatile Frösche wie Hymenochirus boettgeri, Silurana tropicalis, Reisfrösche
  • Baumsteigerfrösche/Pfeilgiftfrösche: 6 Tiere auf 60 x 40 x 50 cm (Länge x Breite x Höhe)
  • Unken: Für vier Rot- oder Gelbbauchunken reichen bereits 60 x 30 x 30 cm (Länge x Breite x Höhe)
  • kleine Kröten: Arten wie die Grüne Zwergwüstenkröte kommen schon auf 30 x 40 cm (L x B) alleine unter, ab 60 x 40 cm reicht der Platz für ein Paar.

Reptilien

  • kleine Arten der Wassertrugnattern wie Enhydris chinensis: Jungtiere schon ab 40 x 25 x 25 cm, adulte Tiere aber mindestens 100 x 40 x 40 cm. Am besten auf ein männliches Tier beschränken, das mit 50 cm ganze 20 cm kleiner bleibt als die weiblichen Tiere.
  • Zwerggeckos: kleinere Arten wie Conrau´s Zwerggecko als Paar auf 30 x 30 x 40 cm (L x B x H), größere Arten wie Gelbkopf-Zwerggecko, Streifen-Zwerggecko und Himmelblauer Zwerggecko als Paar auf 40 x 40 x 60 cm (L x B x H)
  • Dickfingergeckos: Eine Haremsgruppe aus drei Tieren kommt mit 60 x 50 x 60 cm (B x T x H) aus, was immer noch recht klein ist. Für ein Paar Helmkopfgeckos darf es sogar noch etwas niedriger sein.
  • Baumstammanolis: Ein Paar fühlt sich bereits auf 50 x 50 x 60 cm (Länge x Breite x Höhe) wohl.

Wie Du siehst, ist die Liste der Tiere, die Du in einem Nano-Terrarium halten kannst, gar nicht so kurz und erlaubt eine Auswahl nach Deinen Vorlieben für Wirbellose, Spinnentiere, Amphibien, Echsen und sogar eine Schlange. Je nach Art, kannst Du ein Aquaterrarium, ein Feucht- oder Trockenterrarium einrichten. Dabei bringen die kleinen Terrarien auch ein paar Vorteile in Bezug auf Geld- und Zeitaufwand mit, und Terraristik-Neulinge müssen sich nicht mit komplizierten Klimaanforderungen und viel Technik auseinandersetzen. Es spricht also nichts dagegen, um auch auf kleinem Platz einen echten Hingucker zu gestalten.