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Korallenfinger-Laubfrosch: Haltung im Terrarium

Der Korallenfinger-Laubfrosch hat seinen deutschen Namen von den korallenfarbenen Fingern. Auf die teils bläuliche Grünfärbung, die je nach Stimmung, Umgebung und Temperatur auch ins Braune wechseln kann, spielt die lateinische Bezeichnung Litoria caerulea an. Die Bauchseite ist weißlich. Der sehr ortstreue Frosch besiedelt ursprünglich in Australien und Papua-Neuguinea, mittlerweile aber auch in Teilen der USA und Neuseelands Regen- und Trockenwälder ebenso wie Grasland und menschliche Siedlungen. Dort ist er nicht nur in Gartenhäusern und Regenrinnen anzutreffen. Gelegentlich wird er geradezu im Haus gehalten, um Insekten zu bekämpfen. Die Frösche selbst sind vor Parasiten durch eine wachsartige Schicht auf der Haut geschützt, deren Sekrete Peptide enthalten, die in der Pharmakologie für Aufsehen sorgten.

Korallenfinger Laubfrosch

Korallenfinger-Laubfrosch im Terrarium: artgerechte Haltung

Korallenfinger-Laubfrösche können einzeln gehalten werden, aber auch Paar- oder Gruppenhaltung sind möglich. Da sie sich in ihrem natürlichen Habitat nicht über weite Strecken bewegen, sind die Baumbewohner gut für die Haltung im Terrarium geeignet.

Mindestgröße

Mit einer Größe von 10-15 cm ist der Korallenfinger-Laubfrosch im Verhältnis zu anderen Fröschen recht groß. Zudem ist Litoria caerulea am Abend und in der Nacht recht aktiv. Das wirkt sich auf das Platzbedürfnis aus. Mindestmaße von 60 x 60 x 100 cm (LxTxH) sollten für eine kleine Gruppe aus drei Tieren nicht unterschritten werden. Insbesondere die Höhe muss für die baumbewohnende Art großzügig ausfallen. Bei Gruppenhaltung sollten immer mehr Weibchen als Männchen gehalten werden, um den Paarungsdruck unter den weiblichen Tieren zu verteilen.

Einrichtung

Für die guten Kletterer sollte der Platz durch eine strukturierte Rückwand und ebensolche Seitenwände möglichst gut genutzt werden. Der Innenraum des Terrariums sollte sowohl in der Horizontalen als auch in der Vertikalen viele weitere Klettermöglichkeiten in Form von Bepflanzung, Wurzeln und Hölzern anbieten. Verstecke, Höhlen und Tunnel komplettieren die Einrichtung. Als Bodengrund eignet sich ein Erde-Sand-Gemisch, aber auch Walderde oder Kokoshumus haben sich bewährt. Der Korallenfinger-Laubfrosch mag das Wasser und sollte entweder über eine große Wasserschale oder einen integrierten Wasserteil in einem Aquaterrarium verfügen. Der Ein- und Ausstieg muss leicht gestaltet sein, etwa über eine Rampe.

Temperatur, Beleuchtung, Luftfeuchtigkeit

Die Temperatur im Terrarium für Korallenfinger-Laubfrösche sollte tags zwischen 23 und 28 °C liegen, an Sonnenplätzen dürfen bis zu 35 °C erreicht werden. Das gelingt am ehesten mit einem Spotstrahler, der zum Schutz vor Verbrennungen entweder außen am Terrarium anzubringen oder durch einen Schutzkorb zu sichern ist. Wird die ideale Umgebungstemperatur durch den Spot alleine nicht erreicht, kann eine schwache Heizmatte an der Rückseite oder einer Seitenwand von außen angebracht werden. Sie sollte auf keinen Fall mehr als ein Drittel der Fläche beheizen, denn die wechselwarmen Tiere benötigen kühlere Rückzugsorte. In der Nacht müssen die Temperaturen um ein paar Grad sinken, nicht aber unter 20 °C. Die Temperatur im Wasserteil sollte um die 25 °C liegen, bei Bedarf muss eine eigene Beheizung her. Ein UV-Anteil in der Beleuchtung ist empfehlenswert. Ansonsten stellen die nachtaktiven Korallenfinger-Laubfrösche keine hohen Anforderungen an die Beleuchtung. Für ausreichendes Licht sorgt neben der Wärmequelle eine Grundbeleuchtung mit Leuchtstoffröhren, T5 oder T8. Für einen natürlichen Tag-Nacht-Rhythmus sorgt eine Beleuchtungsdauer von 12 Stunden. Die Luftfeuchtigkeit für den Korallenfinger-Laubfrosch sollte sich zwischen 60 und 80 % am Tag bewegen und in der Nacht auf bis zu 90 % ansteigen. Dabei kann man den Verlauf der Jahreszeiten berücksichtigen. In den Monaten von Februar bis Oktober ist im Herkunftsgebiet Trockenzeit, jetzt reichen Werte von 50-70 %. Im Rest des Jahres kann es mit 80-95 % dann deutlich feuchter sein. Zum Erreichen der richtigen Werte kann man mit der Sprühflasche sprühen oder mit Vernebler bzw. Beregnungsanlage automatisieren. Für die Kontrolle und Aufrechterhaltung aller kritischen Werte kommt die übliche Mess- und Regeltechnik zum Einsatz, insbesondere Thermometer und Hygrometer. Entsprechende Technik ist für den Wasserteil einzusetzen. Eine Zeitschaltuhr erleichtert die Arbeit.

Korallenfinger Laubfrosch im Terrarium halten

Reinigung

Kot-, Futter- und Häutungsreste sind wie immer in der Terraristik täglich zu entfernen. Auch die Wasserschale muss täglich gereinigt und frisch befüllt werden. Wer einen Vernebler oder eine Beregnungsanlage betreibt, muss auf gute Hygiene achten, da sich hier gerne Keime festsetzen und mit dem Wasser verbreiten. Ein integrierter Wasserteil profitiert enorm von einem Filter. Die Tiere koten viel, auch ins Wasser. Einmal die Woche kann man die Scheiben mit warmem Wasser oder Dampf reinigen. Ein Tipp: Wer zum Sprühen Osmose-Wasser verwendet, spart sich die Kalkflecken. Bei allen Arbeiten am Terrarium sollten ausschließlich Reinigungsmittel aus dem Fachhandel verwendet werden.

Ernährung: Das frisst der Korallenfinger-Laubfrosch

Korallenfinger-Laubfrösche verfügen weder über die faszinierende lange Schleuderzunge noch über gute Zähne. Was ins Maul passt, wird mit den Kiefern gepackt und mit den Händen nachgeschoben. Deshalb muss die Größe der Futtertiere verhältnismäßig sein. Bei den Futterinsekten darf man ruhig für Abwechslung sorgen. Heimchen und Grillen, Springschwänze und weiße Asseln, Fruchtfliegen, Spinnen, Nacktschnecken und Regenwürmer werden alle gerne genommen. Sogar eine nestjunge Maus darf gelegentlich auf dem Speiseplan stehen. Allerdings nicht zu oft, sonst laufen die Korallenfinger-Laubfrösche Gefahr, Fett anzusetzen. Um dem vorzubeugen, werden adulte Frösche nur alle drei Tage gefüttert, Jungtiere noch alle zwei Tage. Das Futter sollte immer mit Vitaminen und Mineralien bestäubt werden und am Abend lebend ins Terrarium gesetzt werden. So kann man die Tiere auch schön bei der Jagd beobachten.

Fortpflanzung und Zucht des Korallenfinger-Laubfrosches

Während die Weibchen größer und schwerer sind als die Männchen, sind letztere auch gut an ihrem weißen Kehlsack und der Falte für die Schallblase sowie der bräunlichen Brunftschwiele an der Innenseite des jeweils ersten Fingers zu erkennen. Die Geschlechtsreife erreicht Litoria caerulea mit ca. zwei Jahren. Die Paarungszeit beginnt mit der Regenzeit. Beabsichtigst Du eine Zucht von Korallenfinger-Laubfröschen, solltest Du also den Wechsel von Trocken- und Regenzeit im Terrarium imitieren (siehe oben zur Luftfeuchtigkeit). Für die Zucht richtest Du am besten ein eigenes Zuchtterrarium her. Hier sollte der größte Teil der Bodenfläche von Wasser bedeckt sein, das eine Tiefe von 5-20 cm haben sollte. Das Weibchen legt etwa 200 bis 300 Eier ins Wasser ab, die vom Männchen befruchtet werden und in gallertartigen Ballen zum Grund sinken, bis zu 10 davon im Jahr. Bei einer Wassertemperatur von 28-35 °C schlüpfen nach ca. drei Tagen die Kaulquappen. Die Metamorphose dauert zwei bis drei Monate. Dann kommen die jungen Frösche in kleinen Gruppen in Aquaterrarien oder ein Terrarium mit Wasserschale. Der Korallenfinger-Laubfrosch gilt nicht als gefährdet. Dennoch steht er wie alle australischen Tier- und Pflanzenarten unter Schutz und die Ausfuhr ist stark reglementiert. Wer eine Nachzucht erwirbt und sie artgerecht pflegt, kann sich bis zu 20 Jahren an den farbenfrohen Fröschen erfreuen.