
Jungferngeckos: Haltung im Terrarium
Der Jungferngecko ist eine der besonders beliebten Arten in der Terraristik. Das liegt vor allem an der relativ geringen Größe von ungefähr acht Zentimetern. Außerdem stellt der auch als Schuppenfingergecko bekannte Lepidodactylus lugubris keine besonders hohen Ansprüche an das Klima im Terrarium. So ist der flinke Gecko gerade bei Einsteigern in das Hobby beliebt. Doch nicht nur die relativ einfache Haltung spricht für den flinken Gecko. Die braune Grundfarbe ändert sich bei hohen Temperaturen zu beige und beginnt, dunkle Punkte auf Rücken und Schwanz zu zeigen. In einem dem indopazifischen Herkunftsgebiet nachgebildeten Tropenterrarium mit dichter Bepflanzung ist der Jungferngecko ein echter Hingucker. Das absolute Highlight an diesem Reptil ist aber die Art und Weise, wie es sich fortpflanzt: Wie der Name verrät, vermehrt sich die Art ohne das Zutun männlicher Artgenossen! Die Weibchen legen bereits befruchtete Eier, aus denen sich im Grunde Klone entwickeln.
Jungferngecko Terrarium: artgerechte Haltung
Der Jungferngecko stammt zwar aus dem tropischen Raum, hat sich aber mittlerweile praktisch auf der ganzen Welt ausgebreitet, und das nicht nur in Terrarien. Er ist also recht anpassungsfähig, was natürlich nicht von der Verantwortung befreit, für optimale Bedingungen in der Haltung zu sorgen. Die Tiere können alleine, als Paar oder in der Gruppe gehalten werden, sind gute Kletterer und relativ scheu. Sie zeigen eine hohe Toleranz bei den Temperaturen, Kälte wird ihnen aber schnell gefährlich. Dies sind die groben Orientierungspunkte, an denen sich die Gestaltung eines Terrariums für Jungferngeckos ausrichten sollte.
Mindestgröße
Für Geckos wird die Mindestgröße des Terrariums gerne auf Grundlage der Kopf-Rumpf-Länge (KRL) errechnet:
6 KRL x 6 KRL x 8 KRL (Länge x Breite x Höhe)
Da der Schwanz beim Jungferngecko knapp die Hälfte der Körpergröße ausmacht, rechnet man mit einer Kopf-Rumpf-Länge von ca. 5 cm. Das ergäbe für zwei Geckos ein Terrarium der Größe 30 x 30 x 40 cm. Angenehmer für die Tiere und einfacher mit Blick auf die so wichtigen Temperaturzonen wird es allerdings ab einer Terrariengröße von 40 x 40 x 60 cm (Länge x Breite x Höhe). Für jedes weitere Tier kommen nochmal 15 % der Grundfläche hinzu. Besonderes Augenmerk verdient übrigens die Höhe. Jungferngeckos sind Baumbewohner und brauchen Platz zum Klettern. Deswegen ist die Höhe wichtiger als die Grundfläche.
Terrarien für Jungferngecko
Einrichtung
Auf dem Boden wird man die Jungferngeckos also eher selten finden. Das Substrat ist daher von untergeordneter Rolle. Allerdings sollte es dazu beitragen, die nötige Luftfeuchtigkeit zu halten und die Reinigung nicht erschweren. Terrarienerde und Kokossubstrat sind gute Optionen. Dein Hauptaugenmerk bei der Gestaltung des Terrariums sollte auf der Bepflanzung liegen. Wie gesagt leben und jagen die kleinen Geckos in den Blättern des Regenwaldes. Diese dienen den Tieren auch als Versteck vor den zahlreichen Fressfeinden. Dein Jungferngecko-Terrarium sollte also über reichlich Wurzeln und Äste verfügen, deren Zwischenräume mit Blätterwerk und Ranken ausgefüllt sind. So ergeben sich auf natürliche Weise zahlreiche Möglichkeiten zum Klettern und Verstecken sowohl in der Horizontalen als auch in der Vertikalen. Zusätzliche Verstecke schaffst Du am besten mit hohlem Bambus oder Korkröhren. Eine klassische Höhle auf dem Boden ist hingegen weniger geeignet. Hier ist ein bisschen Logik bei der Auswahl der Verstecke gefragt! Die Aktionsfläche kannst Du übrigens durch strukturierte Rückwände einfach erweitern und auch die beiden Seiten so gestalten. Achte auch auf ausreichend Liegeplätze, an denen sich die Tiere nicht wie auf dem Präsentierteller fühlen. Eine Wasserschale komplettiert die Einrichtung. Diese nicht zu tief wählen, damit die Geckos bei Bedarf schnell wieder rauskommen.
Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Beleuchtung
Wie bereits erwähnt ist der Jungferngecko ziemlich anpassungsfähig und stellt an die Temperaturen keine extremen Anforderungen. Am Tag sollten sich die Temperaturen zwischen Schattenecke und Sonnenplatz zwischen 23 und 30° C bewegen, in der Nacht reicht Zimmertemperatur und Restwärme am Liegeplatz. Angesichts der relativ geringen Größe des Terrariums sollte für die Beheizung eine Wärmelampe bereits ausreichen, hältst Du eine Gruppe in einem größeren Becken, musst Du unter Umständen mehrere Wärmelampen installieren oder mit einer zusätzlichen Heizmatte für eine ausreichende Umgebungstemperatur sorgen. Bitte achte bei Wärmelampen darauf, diese mit einem Schutzkorb vor neugierigen Geckos zu sichern.
Auch an die Beleuchtung haben die dämmerungs- und nachtaktiven Jungferngeckos keine gehobenen Ansprüche. Ein Tag-Nacht-Rhythmus mit Beleuchtungszeiten von 10-14 Stunden reicht, um die natürlichen Ruhe- und Aktivitätsphasen zu unterstützen. Steht das Terrarium nicht an einem sehr dunklen Platz, reicht bereits die Wärmelampe. UV-Licht ist bei nachtaktiven Tieren nicht zwingend nötig, kann aber trotzdem für ein kurzes Sonnenbad am Tag angeboten werden.
Die Luftfeuchtigkeit sollte sich im Mittel zwischen 50 und 60 % bewegen, am Abend etwas ansteigen. Das Sprühen mit der Sprühflasche zweimal am Tag, vor allem am Abend, reicht dafür aus, zumal Bodengrund und Bepflanzung die Feuchtigkeit gut halten.
Unsere Empfehlung Terrarienbeleuchtung für Jungferngecko
Reinigung
Kot-, Futter- und Häutungsreste müssen aus Gründen der Hygiene täglich aus dem Terrarium der Jungferngeckos entfernt werden. Auch die Wasserschale muss täglich frisch befüllt werden. Einmal die Woche solltest Du sie gründlich reinigen und am besten auch abkochen. Wenn nötig, reinige die Scheiben mit warmem Wasser oder Wasserdampf. Einmal im Jahr steht eine Grundreinigung an. Dabei wird das gesamte Terrarium ausgeräumt und mit Terrarienreingiger gereinigt. Alle Einrichtungsgegenstände werden gesäubert und entweder abgekocht oder im Ofen abgebacken. Jetzt sind künstliche Dekopflanzen besonders praktisch! Der Bodengrund kann bei dieser Gelegenheit auch erneuert werden.
Fortpflanzung und Zucht des Jungferngeckos
Wie bereits erwähnt zeichnen sich Jungferngeckos dadurch aus, dass sie bereits befruchtete Eier legen. Diese Art der Fortpflanzung nennt man auch Parthenogenese. Dadurch sind alle Nachkommen praktisch Klone der Mutter. Männliche Exemplare sind sehr selten und eine Laune der Natur. Jedes Weibchen legt monatlich zwei Eier. Besondere Bedingungen brauchen die Tiere auch hierfür nicht, die Gelege finden sich an Blättern, in Verstecken und an den Scheiben. Die Zucht gelingt unter normalen Bedingungen im Terrarium, nur nach dem Schlupf solltest Du darauf achten, dass die Jungen anders als die adulten Tiere täglich mit in der Größe angepassten Futterinsekten gefüttert werden.
Unterm Strich ist nicht der Erfolg der Zucht das Problem, sondern die Eindämmung der Vermehrung. Die Population wächst stetig. Du solltest Dir also bereits vor der Anschaffung Gedanken darüber machen, wie viele Geckos Du halten möchtest und für wie viele Du Platz hast. Unerwünschte Eier können im Gefrierschrank abgetötet und dann in den Müll entsorgt werden. Übersiehst Du doch mal ein paar Eier und findest dann zwei bis drei Monate später den Nachwuchs, kannst Du ihn entweder behalten, an Interessenten abgeben oder an größere Terrarientiere verfüttern. Auf keinen Fall dürfen die Jungferngeckos in die Natur entlassen werden! Zwar würden das nicht alle Tiere überleben. Die, die durchkommen, würden aufgrund der hohen Vermehrungsrate aber eine deutliche Gefahr für die heimischen Reptilien darstellen.
Jungferngeckos sind hübsche, relativ anspruchslose Reptilien, die sich bereits auf kleinem Raum auch von unerfahrenen (aber gut informierten) Haltern pflegen lassen. Die Parthenogenese ist natürlich ein besonders interessantes Phänomen, das durch die schnelle Vermehrung aber auch zum Problem werden kann. Wer sich für Jungferngeckos entscheidet, muss also auch von Anfang an eine Lösung für den ungewollten Nachwuchs organisieren.
Ernährung: Das frisst der Jungferngecko
Jungferngeckos ernähren sich überwiegend von kleinen Insekten. Als Futterinsekten kommen in der Terraristik Drosophila, Fliegen sowie Heuschrecken und Grillen in den Größen Micro/Small in Frage. Auch bei hochwertigen Futtertieren wie denen aus unserem Shop sollten diese zur Sicherheit einmal die Woche mit einem Vitamin- und Mineralstoffpräparat bestäubt werden. Schließlich kann man nicht sicher sein, welches Insekt wie viel gefressen hat. Ergänzend freuen sich Jungferngeckos über süße Früchte. Besonders praktisch kannst Du die in Form von Fruchtbreis und Jellys anbieten.
Jungtiere fressen täglich, adulte Tiere zwei- bis dreimal die Woche. Am besten entlässt Du die Futtertiere an der Pinzette ins Terrarium. Achte aber darauf, dass wirklich alle Geckos genügend Futter bekommen. Gut versorgt sind Deine Tiere stets mit unserem Futtertier Abo. Wir helfen Dir gerne dabei, die richtige Auswahl an Futtertieren in der passenden Menge und dem besten Intervall zusammenzustellen. Rufe uns an, schreib uns eine Mail oder fülle das Bestellformular aus. Die Lieferung kommt dann wie vereinbart pünktlich direkt an Deine Haustür. Natürlich kannst Du das Abo jederzeit kündigen bis zu sieben Tagen vor der Lieferung. Bezahlung erfolgt per Abbuchung zum Wunschtermin, und 5 % Rabatt auf alle anderen Waren gibt es auch noch.
Ihren Flüssigkeitsbedarf decken die Jungferngeckos hauptsächlich durch das Aufschlecken der Tropfen nach dem Sprühen. Zusätzlich können sie sich auch aus der Wasserschale bedienen. Diese oder je nach Größe des Terrariums auch mehrere kleine am besten an den Ästen befestigen, sodass die Tiere nicht auf den Boden herunterkommen müssen. (Auch das Jelly wird am besten im Astwerk angeboten).