Jemenchamäleons erfreuen sich aufgrund ihrer intensiven Färbung und ihrer geringen Pflegeansprüche großer Beliebtheit in der Terrarienhaltung. Hier erfahren Sie, was das Jemenchamäleon auszeichnet und worauf Sie achten sollten, um herauszufinden, ob sich dieses Tier für Sie eignet.

Aussehen des Jemenchamäleons

Chamaeleo calyptratus, wie das Jemenchamäleon auf Latein heißt, ist sehr farbenfroh. Um seinen Halter zu bezaubern, greift es auf viele Variablen seines Farbspektrums zurück und kann Grün oder Blau, Weiß, Gelb oder Orange und sogar Schwarz sein. Oftmals gehen unerfahrene Halter davon aus, dass die Farbe des Chamäleons eine Form der Tarnung ist. Mit der Körperfarbe drückt ein Jemenchamäleon seinen aktuellen Gemütszustand aus und zeigt Ihnen, ob es gut gelaunt, ängstlich oder vielleicht besorgt ist. Männliche Tiere erreichen eine stolze Größe von bis zu 60 Zentimetern. Weibliche Chamaeleo calyptratus sind ein wenig kleiner. Beide Geschlechter gelte mit einem Jahr als ausgewachsen.

Haltung eines Jemenchamäleons

Das Jemenchamäleon ist sehr pflegeleicht. Dennoch ist es kein Anfängertier, wenn Sie bisher noch keinerlei Erfahrungen in der Terraristik gesammelt haben. An seinen Lebensraum stellt das große Chamäleon einige Ansprüche und legt größten Wert darauf, allein gehalten zu werden und sein Territorium für sich zu beanspruchen. Jemenchamäleons sind sehr stressanfällig und reagieren mit einer Schwächung des Immunsystems, wenn sie dauerhaftem Stress - sei es auch nur der Blickkontakt zu Artgenossen und anderen Haustieren - ausgesetzt sind. Laute Fauch- und Zischgeräusche zeigen Ihnen, dass sich Ihr Jemenchamäleon bedroht und unwohl fühlt.

Temperaturen

Tagsüber sind 28°C ideal. In der Nacht darf die Temperatur auf bis zu 20°C sinken. Ein ideales Terrarium für Jemenchamäleons hat Sonnenplätze, auf denen die lokale Temperatur tagsüber bis auf 35°C ansteigt. Bedenken Sie, dass die Tiere ausreichend UV-Strahlung benötigen. Während der Beleuchtungsdauer von rund 13 Stunden sollten dementsprechende Leuchtstofflampen aus dem Terraristikbedarf genutzt werden. Ein weiterer Blick richtet sich auf die Luftfeuchtigkeit, die Sie durch tägliches Sprühen bei durchschnittlich 70% halten sollten.

Winterzeit: Temperaturumstellung erforderlich

Jemenchamäleons halten eine Winterruhe von durchschnittlich zwei Monaten. Auch im Terrarium sollten Sie diese Ruhephase einleiten. In der Winterzeit liegt die ideale Tagestemperatur bei etwa 20°C. In der Nacht erfolgt eine Absenkung auf 16°C. Die UV-Beleuchtungsdauer reduzieren Sie nun auf einen Zeitraum von 10 Stunden. Bedenken Sie auch, dass Ihr Jemenchamäleon in der Ruhephase weniger bis gar kein Futter benötigt. Eine Überfütterung sorgt für Unruhe und richtet mehr Schaden an, als sie nützt.

Das richtige Terrarium für Jemenchamäleons

Sie können ein Chamäleon-Terrarium selbst bauen, oder sich für ein handelsübliches Modell aus Acryl, Glas oder aus Holz entscheiden. Nutzen Sie einen Deckel aus luftdurchlässiger Gaze und achten Sie auf eine zusätzliche Belüftungsfläche, die bestenfalls 2/3 einer Seitenscheibe einnimmt. Kaufen Sie ein Terrarium für Baumbewohner, das für ein adultes Männchen 150 cm hoch, 100 cm lang und 75 cm tief sein sollte. Drei der vier Seiten sollten Sie verkleiden, damit das Jemenchamäleon ausreichend Sichtschutz hat und sich sicher fühlt.

Einrichtung im Terrarium

Versteck- und Klettermöglichkeiten sind für Jemenchamäleons essenziell. Diesbezüglich eignen sich Äste und Pflanzen sowie stabile, einsturzsichere Steinaufbauten. Für die Errichtung von Sonnenterrassen können Sie flache Steine oder Holz verwenden. Der ideale Boden besteht aus einem Erde-Sand-Gemisch, da diese Kombination die Luftfeuchtigkeit bewahrt. Echte Pflanzen beeinflussen das Klima im Terrarium positiv. Hier nutzen Sie bestenfalls Farne, Birkenfeigen, Bromelie oder Sukkulenten.

Ernährung für Jemenchamäleons

Jemenchamäleons sind hauptsächlich Insektenfresser, die Heimchen, Grillen und Heuschrecken schätzen. Für eine ausgewogene Ernährung sollten zusätzlich Früchte und Löwenzahn oder vitaminreicher Pflücksalat angeboten werden. Da Chamäleons wie die meisten Reptilien bei Vitamin-D Mangel zu Rachitis neigen, sollten die Futterinsekten bestenfalls mit einem vitaminreichen Ergänzungspräparat bestäubt werden. Lebendfutter wird alle zwei Tage gegeben. Im Terrarium verbleibende, nicht verzehrte Futterinsekten, sollten spätestens am Abend entfernt werden. Grillen, aber auch Zophobas können das Jemenchamäleon mit ihren Beißwerkzeugen verletzen.

Angelehnt an die natürliche Wasseraufnahme über Regen- und Tautropfen, sollten Sie Ihrem Chamäleon im Terrarium eine Tropftränke anbieten. Ist Ihr Jemenchamäleon zutraulich, können Sie es auch mit der Pipette tränken. Die meisten Chamäleons stillen ihren Wasserbedarf, während Sie die Innenseiten des Terrariums und die Pflanzen mit Wasser besprühen.