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Helmkopfgecko - Haltung und Pflege im Terrarium

Der Helmkopfgecko genannt Helmgecko (Tarentola chazaliae) ist nicht nur schön anzusehen, sondern kann sich auch hören lassen. Außerdem hält sich der Aufwand an Platz, Einrichtung und Technik für die Haltung der kleinen, aber imposanten Echsen in überschaubaren Grenzen. Wenn man sie denn findet. Der Helmkopfgecko hat seinen Namen von den großen Höckerschuppen am Hinterkopf, die an einen Helm erinnern. Dabei ist die Assoziation mit dem Kopfschutz vielleicht auch dem sonst eher wehrhaften Eindruck geschuldet, den die massige Statur des Geckos macht. Von den 10 cm Körperlänge entfallen vier auf den Schwanz. Während dieser mit Stacheln bewehrt, aber eher dünn ist, ist der Rumpf auffallend breit. Das liegt auch daran, dass die Fettreserven an den Seiten angelegt werden. Der Kopf ist deutlich vom Rumpf abgesetzt. Während der Rücken am Tag dunkle und helle Flecken auf braunem Grund aufweist, nimmt Tarentola chazaliae (oder auch Geckonia chazaliae) in der Nacht einen gräulichen Ton an. Der Bauch ist weiß und mit kleinen Punkten übersät. Damit ist der Helmkopfgecko zu jeder Tageszeit perfekt an seine Umgebung angepasst. Die auch kurz als Helmgecko bezeichnete Echse stammt nämlich aus Afrika und ist dort von der südmarokkanischen Küste über die Westsahara und Mauretanien bis in den Senegal entlang des Meeres anzutreffen. Ihr bevorzugter Lebensraum hier sind Dünen, Fels- und Steinwüsten. Dank seiner guten Tarnung kann der Helmkopfgecko tagsüber statt in Verstecken auf freier Fläche schlafen, bis er mit Einbruch der Dämmerung wieder mit der Umgebung verschmilzt, um unbemerkt auf Jagd nach Insekten und anderen Gliederfüßern zu gehen. Dabei unterstützt ihn sein besonders gut ausgeprägtes Sehvermögen. Die lidlosen Augen mit den senkrecht stehenden, vierfach gelappten Pupillen verfügen über extrem lichtempfindliche Stäbchenzellen auf der Netzhaut. Dies ermöglicht es dieser Echse als einziger Wirbeltierart, auch nachts Farben zu sehen!

Helmkopfgecko

Helmkopfgecko: Haltung im Terrarium

Die Haltung des Helmkopfgeckos im Terrarium ist relativ unkompliziert. Da insbesondere Männchen territorial reagieren, sollten Helmgeckos als Paar, in Haremshaltung oder nur Weibchen gehalten werden. Größe und natürlicher Lebensraum geben vor, wie das Terrarium auszusehen hat. Da die Echsen Bodenbewohner sind und nicht gut klettern, ist die Höhe weniger wichtig als die Grundfläche. Ausgefeilte Rückwände oder hohe und insbesondere steile Steinaufbauten sind an den Helmkopfgecko verschwendet und im Zweifelsfall sogar gefährlich. Wichtiger ist, dass die Umgebung farblich dem Herkunftsgebiet entspricht, damit die Tarnung funktioniert und das Tier sich sicher fühlt.

Mindestgröße

Für eine artgerechte Haltung ist eine ausreichende Größe des Terrariums nicht nur Voraussetzung, sondern auch gesetzliche Pflicht. Die Faustformel für die Berechnung der Mindestgröße lautet:

  • Länge: 5 x KRL
  • Tiefe: 4 x KRL
  • Höhe: 3 x KRL

Dabei ist KRL die Kopf-Rumpf-Länge. Im Falle des Helmkopfgeckos beträgt diese: 10 cm Gesamtlänge - 4 cm Schwanzlänge = 6 cm Kopf-Rumpf-Länge. Damit ergeben sich folgende Mindestanforderungen an die Terrariengröße für einen Helmkopfgecko:

  • Länge: 5 x 6 cm = 30 cm
  • Tiefe: 4 x 6 cm = 24 cm
  • Höhe: 3 x 6 cm = 18 cm

Für jedes weitere Tier kommen 15 % an Grundfläche hinzu. Wie gesagt handelt es sich dabei um das absolute Mindestmaß. Deine Helmkopfgeckos werden es Dir aber danken, wenn ihr Lebensraum deutlich größer ausfällt.

Einrichtung

Sand als Bodengrund und mäßig hohe Aufbauten aus Steinen imitieren das Herkunftsgebiet des Helmkopfgeckos. Wolfsmilchgewächse und Salzpflanzen gehören zum natürlichen Lebensraum und können etwas Farbe ins Terrarium bringen. Auch andere Bepflanzung ist denkbar, solange sie natürlich nicht giftig ist und nicht zu üppig ausfällt. Eine Rückwand aus Kork braucht weniger Klettermöglichkeiten - die allenfalls für Jungtiere noch interessant sind -, erlaubt es dem Gecko aber, sich farblich in die Umgebung einzupassen. Wurzeln und Hölzer ebenso. Die gelungene Tarnung ist Voraussetzung dafür, dass das Tier sich sicher fühlt. Insbesondere, da Helmkopfgeckos im Vertrauen auf diese auch tagsüber gerne auf offenen Flächen schlafen. Dennoch sollten ausreichend Verstecke angeboten werden, etwa eben in Form von Steinaufbauten, Wurzeln oder auch Höhlen. Gerade eine Wetbox darf nicht fehlen, um z. B. die Häutung zu erleichtern.

Temperatur, Beleuchtung, Luftfeuchtigkeit

Die ideale Temperatur im Helmkopfgecko-Terrarium bewegt sich tagsüber zwischen 25-28 °C, nachts darf sie auf 18-20°C absinken. Auch wenn die Helmkopfgeckos nachtaktiv sind, brauchen sie doch die Sonne. So benötigen sie nicht nur die Restwärme von am Tag aufgeheizten Felsen und Sand, sondern suchen auch während des Tages aktiv Sonnenplätze auf. An denen darf es dann bis zu 35 °C warm werden. Da sie dabei auch die wichtige UV-Strahlung aufnehmen, kommt an solchen Liegeplätzen am besten ein UV-Wärmespot zum Einsatz.
Für die Beleuchtung reicht dem nachtaktiven Helmkopfgecko z. B. eine T5 Leuchtstoffröhre, um einen natürlichen Tag-Nacht-Rhythmus herzustellen.
Bei der Luftfeuchtigkeit sind nicht nur die Werte im Herkunftsgebiet zu berücksichtigen. Diese schwanken zwischen 40 und 60 %. Wichtig ist auch, die Besonderheiten des Küstenklimas zu bedenken. So empfiehlt es sich, morgens vor "Sonnenaufgang" - also vor dem Einschalten der Beleuchtung -, Pflanzen und Einrichtung mit der Sprühflasche zu besprühen. So wird der Frühnebel im Verbreitungsgebiet simuliert, mit dessen Tröpfchen der Helmkopfgecko seinen Durst löscht.

Reinigung

Wie bei anderen Geckos auch sollten Kot-, Futter- und Häutungsreste sofern vorhanden täglich aus dem Terrarium des Helmkopfgeckos entfernt werden. Für einen schönen Blick ins (und aus dem) Terrarium wird man einmal die Woche die Scheiben mit warmem Wasser oder Wasserdampf reinigen. Einmal im Jahr kann der Bodengrund erneuert werden. Bei dieser Gelegenheit sollte man dann auch gleich eine Grundreinigung des ganzen Terrariums vornehmen. Bei allen Arbeiten rund um die Hygiene kommen mit Rücksicht auf die Gesundheit der Tiere nur Reinigungsmittel aus dem Fachhandel zum Einsatz.

Ernährung: Das frisst der Helmkopfgecko

In der Natur ernähren sich Helmkopfgeckos hauptsächlich von Gliederfüßern. Im Terrarium werden Asseln, Mehlwürmer und Wachsmaden gerne genommen, aber auch Futterinsekten wie Grillen, Heimchen und Heuschrecken stehen auf dem Speiseplan. Eine Wasserschale darf angeboten werden, allerdings decken die Helmkopfgeckos ihren Flüssigkeitsbedarf hauptsächlich aus den Tropfen, die sich nach dem Sprühen an Pflanzen und Einrichtung sammeln.

Der Helmkopfgecko überwintert

Und zwar in den kalten Wochen von Ende Dezember bis Anfang Februar. Die richtige Temperatur für die Winterruhe liegt bei 15 °C. Generell sollten die Geckos nach negativem Befund auf Parasiten (z. B. mithilfe eines Kotuntersuchungskits) und mit leerem Magen in die Winterruhe gehen. Temperatur und Beleuchtung werden wenige Wochen vor dem Start der Winterruhe langsam runtergefahren, gegen Ende umgekehrt wieder langsam gesteigert. An die Winterruhe schließt sich die Paarungszeit an.

Zucht und Fortpflanzung des Helmkopfgeckos

Die Vermehrung des Helmkopfgeckos im Terrarium ist relativ schwierig und gelingt nicht ohne weiteres. Dies ist vermutlich einer der Gründe, warum er sich in der Terraristik nicht so großer Beliebtheit erfreut wie andere Geckos. Vielleicht entsteht aber auch nur dieser Eindruck, weil er aufgrund der geringen Erfolgsrate bei der Nachzucht schwer zu erwerben ist. Dabei wären die Voraussetzungen eigentlich gut. Legt das Helmkopfgecko-Weibchen ca. 47 Tage nach der Paarung doch bis zu 13 Eier statt wie bei den meisten Geckos üblich nur zwei pro Gelege. Wer ein Paar Helmkopfgeckos hält und die Eier bei 28 °C 60-80 Tage inkubiert, kann mit ein bisschen Glück für den bei Liebhabern dieser Spezies begehrten Nachwuchs sorgen. Die Jungtiere sind zunächst nur ca. 40 mm lang und von dunkelgrauer Färbung.

Schutzstatus und Haltungsauflagen

Der Bestand der Helmkopfgeckos in den Herkunftsgebieten gilt als gefährdet, weshalb in der Regel keine Wildfänge erworben werden können. Auch dies erklärt neben den Schwierigkeiten bei der Vermehrung im Terrarium, warum der Helmkopfgecko relativ selten in deutschen Terrarien anzutreffen ist.

Schon gewusst?

Helmkopfgeckos geben nachts schnarrende, melodische Geräusche von sich. Und auch auf Bedrohung reagieren sie lautstark: Ein lautes Quäken soll den Angreifer verscheuchen. Schlägt diese Strategie fehlt, zeigt sich der Helmkopfgecko nicht weniger wehrhaft als er aussieht. Der Gegner wird angesprungen und gebissen. Dieser Überraschungsangriff reicht allerdings nicht, um den Gegner auszuschalten. Die folgende Verblüffung verschafft dem kleinen Helmkopfgecko aber Gelegenheit, die Flucht zu ergreifen und Distanz zwischen sich und die Gefahr zu bringen.
Helmkopfgeckos stellen weder extreme Anforderungen an das Platzangebot noch an die klimatischen Bedingungen im Terrarium. D. h., man kommt auch bei artgerechter Haltung mit einem relativ kleinen Terrarium und wenig Mess- und Regeltechnik aus. Auch die Einrichtung des Terrariums verlangt nicht nach viel Aufwand. Der imposante Körperbau der Helmkopfgeckos, der Farbwechsel in Abhängigkeit von der Tageszeit und ihre lautlichen Äußerungen machen sie zu attraktiven und interessanten Pfleglingen. Mit einer Lebenserwartung von 8-10 Jahren geht man zwar eine Verpflichtung ein, die sich aber im Vergleich zu Arten, die bis zu 20 Jahre alt werden können, in überschaubaren Grenzen hält. Wer sich in die Tierchen verliebt, muss allerdings im Vorfeld einiges an Recherche betreiben und Einsatz zeigen, um einen der wenigen Züchter zu finden und ein oder zwei der beliebten Jungtiere zu ergattern. Kontakte zu privaten Züchtern und Reptilienbörsen sind ein guter Anfang auf dem Weg zum Helmkopfgecko-Terrarium.