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Goldgecko - Haltung und Pflege im Terrarium

Du suchst als Terrarianer nach einer Herausforderung? Mit dem Goldgecko kannst Du Dich auf noch wenig ausgetretene Wege begeben. Denn in der Literatur wird der vietnamesische Gecko mit der schönen Färbung überraschend wenig behandelt. Und auch in deutschen Terrarien findet er sich relativ selten.

Der Goldgecko: Gekko badenii und Gecko ulikovskii

Wer zuerst kommt, mal zuerst. Das gilt auch in der Biologie. Bei der Benennung und Beschreibung von Tieren hat der ältere Name den Vorrang. Im Falle des Goldgeckos machten deshalb Shcherbak & Nekrasova das Rennen, die die Tiere erstmals 1994 in der vietnamesischen Provinz Tây Ninh beschrieben und als Gekko badenii benannten. Der Goldgecko ist also im Vergleich zu vielen anderen Terrarienzöglingen ein relativer Neuling. Dafür wurde er gleich zweimal entdeckt. Und zwar in kurzem Abstand. Nur einen Monat später wurden dieselben Geckos nämlich von Darevsky & Orlov in der Provinz Kon Tum als Gekko ulikovskii beschrieben. Daher ist der Goldgecko manchmal auch unter diesem Namen zu finden. Gemeint ist aber dasselbe bis zu 25 cm große Tier mit seiner namengebenden Färbung des Rückens in hellgelb bis hellorange, die mit steigenden Temperaturen einen Goldton annimmt. Dieser wird nur von 4-8 hellen Querstreifen vom Nacken bis zum Schwanz unterbrochen. Gliedmaßen sind hellrosa bis weiß, die Bauchseite ebenfalls weißlich. Die weiblichen Tiere bleiben dabei kleiner und haben eine dezentere hellbraune Rückenfärbung. Sie scheinen auch scheuer zu sein als die Männchen, die sich trotz Nachtaktivität auch tagsüber gerne mal sehen lassen. In einer kleinen Gruppe von einem Männchen und mehreren Weibchen gehalten, sind Goldgeckos damit ein schöner und interessanter Besatz fürs Terrarium.

Goldgecko: Haltung im Terrarium

Aufgrund der relativ geringen Größe der Goldgeckos kommt man auch beim Terrarium mit verhältnismäßig wenig Platz aus, wobei man bedenken muss, dass die Tiere in einer kleinen Gruppe gehalten werden sollen. Einrichtung und Klima müssen den Gegebenheiten des tropischen/subtropischen Herkunftsgebiets angepasst werden.

Goldgecko

Mindestgröße

Da der Goldgecko mit seinen Haftlamellen ein guter Kletterer ist und sich in der Natur an Sandsteinformationen und Bäumen aufhält, ist die Höhe entscheidender als die Grundfläche. Für eine Haremsgruppe aus einem Männchen mit zwei Weibchen beträgt die Mindestgröße des Terrariums 80 x 80 x 120 cm (L x B x H).

Einrichtung

Der Goldgecko lebt in seinem Herkunftsgebiet in den Übergangsregionen von Bergwäldern zu Regenwäldern. Die Sandsteinformationen seines Lebensraums bieten viele Klettermöglichkeiten und Verstecke in Form von Felsvorsprüngen bzw. Felsspalten. Gerade jüngere Tiere wurden auch auf Bäumen beobachtet, möglicherweise entgehen sie so dem Prädationsdruck der adulten Goldgeckos, die den Jungtieren nachstellen. Für die Einrichtung des Goldgecko-Terrariums bedeutet dies, das auch in Gefangenschaft viele Klettermöglichkeiten und Verstecke angeboten werden müssen. Eine entsprechend gestaltete Rückwand mit Vorsprüngen zum Erklimmen und Spalten zum Verstecken ist Pflicht. Im Innenraum können Wurzeln und Hölzer, großblättrige Pflanzen und Höhlen und Tunnel zum Klettern und Verstecken genutzt werden. Als Bodengrund eignen sich Torf oder feine Rindenstücke.

Temperatur, Beleuchtung, Luftfeuchtigkeit

Die Temperatur im Tropenterrarium sollte tagsüber um die 25-30 °C liegen. Nachts darf sie auf ca. 20 °C absinken. Auf ein Temperaturgefälle achten, damit die Geckos je nach Bedarf kühlere Regionen aufsuchen oder Wärme tanken können. Für dämmerungs- und nachtaktive Tiere heißt letzteres v. a., dass es Stellen geben muss, die auch in der Nacht noch Wärme abgeben. Ein tagsüber von einem Wärmestrahler bestrahlter Stein oder eine Stelle an der Rückwand z. B. ein Wärme abstrahlendes Leuchtmittel hilft auch, die Lufttemperatur richtig einzustellen. Eine Heizmatte oder Heizkabel an einem Teil von Boden oder Rückwand sorgt dafür, dass neben kühlen auch warme Verstecke für den Tag zur Verfügung stehen.
An die Beleuchtung stellen die dämmerungs- und nachtaktiven Goldgeckos geringe Ansprüche. Eine Grundbeleuchtung mit Leuchtstoffröhren wie T5 oder T8 sorgt für einen natürlichen Tag-Nacht-Rhythmus. Eine UV-Lampe trägt zu einem natürlichen Lichtspektrum bei und versorgt die Tiere mit dem für die Vitamin B3-Synthese nötigen UVB-Anteil.
Die Luftfeuchtigkeit im Herkunftsgebiet der Goldgeckos liegt bei 70-80 % und sollte zur Nacht hin ansteigen. Diese Werte lassen sich einfach mit einer Sprühflasche oder automatisiert z. B. mit einer Beregnungsanlage erreichen. Wichtig ist, dass gerade zum Abend nochmal "Regen" fällt, da die Tiere ihren Flüssigkeitsbedarf durch Auflecken der Tropfen decken, die sich an Scheiben und den Blättern der Pflanzen sammeln. Auch eine Wetbox darf nicht fehlen. Diese können die Goldgeckos aufsuchen, wenn sie eine besonders hohe Luftfeuchtigkeit brauchen. Etwa während der Häutung.
Zur Kontrolle der Werte finden die üblichen Hilfsmittel aus Mess- und Regeltechnik Anwendung.

Reinigung

Kot-, Futter- und eventuelle Häutungsreste sollten täglich aus dem Goldgecko-Terrarium entfernt werden. Ansonsten kann man die Scheiben einmal die Woche mit warmem Wasser, Dampf und Reinigungsmitteln aus dem Fachhandel säubern, um für optimalen Durchblick zu sorgen. Einmal im Jahr sollte das Substrat erneuert werden.

Ernährung

Goldgeckos sind Lauerjäger. Sie verharren regungslos an ihrem Platz, bis ein Beutetier nahe genug herankommt, um mit einem Satz überwältigt zu werden. Zu solchen Beutetieren zählen in der Natur Insekten und Spinnentiere, aber auch schon mal kleinere Wirbeltiere sowie Obst. Im Terrarium können die üblichen Futterinsekten gegeben werden, etwa Grillen, Würmer oder Maden. Als Obst wird z. B. Banane gerne genommen, auch in Form von Brei. Jungtiere sollten jeden Tag gefüttert werden, adulte Tiere erhalten ca. dreimal die Woche ein kleineres Heimchen. Für eine optimale Versorgung mit allen nötigen Nährstoffen sollten die Futtertiere mit einem Vitamin- und Mineralstoffpräparat entsprechend Packungsanweisung bestäubt werden. Eine Schale mit Sepiapulver sollte immer zur Verfügung stehen. Die Futtertiere können einfach ins Terrarium eingebracht werden. Das hat den Vorteil, dass man den Jagdvorgang schön beobachten kann. Allerdings hat man so weniger Kontrolle darüber, welches Tier wie viel frisst. Dies funktioniert besser mit einer Futterpinzette. Dabei gewöhnen sich die Goldgeckos auch an den regelmäßigen Umgang mit Dir, was nicht nur schön ist. Es erleichtert Dir auch die Arbeit, wenn Du sie mal raus nehmen musst. Etwa um das Terrarium von Grund auf zu reinigen. Oder bei Verdacht auf Krankheit zur Untersuchung, dem Besuch beim Tierarzt oder zur Umsetzung ins Quarantänebecken.

Überwinterung

Für ca. zwei Monate im Winter müssen die Temperaturen auf 15-18 °C gesenkt werden. Auch die Beleuchtungsdauer wird reduziert, und zwar auf ca. 6 Stunden pro Tag. Die Winterruhe ist wichtig für die Goldgeckos und wirkt sich positiv auf die Fortpflanzung aus.

Fortpflanzung und Zucht

Die Goldgeckos erreichen die volle Geschlechtsreife mit ca. 15 Monaten. Die kühleren Temperaturen im Winter läuten die Paarungszeit im Frühjahr ein, die etwa bis September dauert. Pro Gelege klebt das Weibchen zwei hartschalige Eier an Scheiben, Rückwand oder Einrichtungsgegenstände wie Äste. Abhängig von den Temperaturen schlüpfen die Jungen nach ca. 70 bis 90 Tagen. Man sollte sie dann in ein Aufzuchtbecken setzen, da sie von den adulten Tieren gejagt werden.
Der Goldgecko ist ein schöner Pflegling fürs Terrarium. Er braucht weder auffallend viel Platz noch stellt er extreme Ansprüche an die Haltung. Umso erstaunlicher ist es, dass es kaum Informationen zur Haltung des vietnamesischen Exoten gibt. Umso interessanter aber ist die Beobachtung. Das Wichtigste haben wir in diesem Beitrag für Dich zusammengefasst.