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Futtertiere selber züchten: Kosten und Nutzen abwägen:

Wer Reptilien hält, kommt am Verfüttern anderer Tiere in den allermeisten Fällen nicht vorbei. Schlangen werden in der Regel mit Mäusen, Ratten und Küken ernährt, die Mehrzahl aller Echsen frisst zumindest teilweise Insekten. Besonders naturnah und damit artgerecht ist natürlich die Lebendfütterung. Da drängt sich für viele Halter die Frage auf: Sollte ich die Futtertiere gleich selber züchten? Die Antwort darauf ist ja und nein. Es kommt darauf an, Kosten und Nutzen der Futtertierzucht gegenüber dem Bezug aus dem Handel abzuwägen. Und diese Rechnung kann je nach Tier ganz unterschiedlich ausfallen.

Vorteile der eigenen Futtertierzucht

Ein paar allgemeine Vorteile hat die Futtertierzucht dann aber doch, unabhängig davon, welche Tiere denn benötigt werden.

Vorteile der eigenen Futtertierzucht

  • Es steht immer Futter zur Verfügung.
  • Wie gut die Qualität der Futtertiere ist, hast Du selbst in der Hand.
  • Du kannst die Zucht der Futtertiere artgerecht und damit ethisch unbedenklich gestalten.

Hört sich gut an, ist aber nicht so einfach umzusetzen. Es fängt schon damit an, dass Du Mäuse und Ratten nicht einfach lebend verfüttern darfst. Das Tierschutzgesetz legt in Paragraf 1 fest, dass keinem Tier ohne vernünftigen Grund Schmerzen, Leiden oder Schaden zugefügt werden dürfen. Das gilt explizit für Wirbeltiere wie Mäuse und Ratten, aber auch Wirbellose wie Heimchen und Heuschrecken haben natürlich ein Recht auf faire Behandlung. Der springende Punkt ist die Vermeidbarkeit. Da Schlangen sich für gewöhnlich an Frostfutter gewöhnen lassen, ist eine Lebendfütterung nur da zugelassen, wo sich ebendies als unmöglich erwiesen hat. Der Grund: Bei der Jagd auf lebende Mäuse sterben diese unter Stress und Schmerzen. Die als Frostfutter angebotenen Tiere hingegen werden mit CO2 getötet, sie schlafen sozusagen "friedlich" ein. Bei Echsen sieht die Sache anders aus. Die lassen sich kaum auf totes Futter ein, außerdem werden Wirbellosen nicht die gleichen Rechte eingeräumt wie den Kleinnagern. Über die Moral dahinter kann man streiten. Fakt ist, dass Heimchen, Heuschrecken, Schaben und Co überwiegend lebendig verfüttert werden. Sollte ich als Halter also zumindest diese selber züchten?

Tatsächlich stimmt es, dass Du mit der eigenen Futtertierzucht zwei Dinge unter Kontrolle hast: Einmal die artgerechte, qualfreie Haltung der Futtertiere, die auch im Sinne des Gesetzgebers ist. Zum anderen deren Qualität. Wenn Du die Tiere nämlich wirklich artgerecht hältst und ernährst, kannst Du Dir sicher sein, dass sie erstens gesund sind und zweitens einen hohen Nährwert haben. Beides ist natürlich wichtig für Deine Reptilien. Trotzdem, die eigene Zucht will gut überlegt sein.

Nager und Futterinsekten aus eigener Zucht: Das kommt auf Dich zu

Die artgerechte Haltung von Futtertieren wurde bereits mehrfach erwähnt. Ist eine solche nicht gegeben, lösen sich alle Vorteile der eigenen Futtertierzucht in Luft auf. Damit Du Dir ein Bild davon machen kannst, was Dich erwartet, haben wir Dir die Haltungsbedingungen für die häufigsten Futtertiere kurz zusammengestellt.

Mäuse und Ratten

Wer Mäuse und Ratten halten und dann verfüttern möchte, sollte nicht nur imstande sein, die Tiere vor dem Verfüttern sachgemäß zu töten, sondern muss dies auch nachweisen können. Kommt eine Zucht nach dieser Überlegung immer noch in Frage, ist das oberste Gebot Hygiene. So leiden weder die Nager noch bringst Du die Gesundheit Deiner Schlange in Gefahr. Für optimale hygienische Bedingungen wiederum sorgt eine professionelle Ausstattung: ein Nagerkäfig (Plastikbox mit Gitterabdeckung), eine Futtertraufe und eine Tränke außerhalb des Käfigs und von den Tieren durch das Gitter erreichbar, Streu sowie Versteck- und Beschäftigungsmöglichkeiten in Form von Stroh oder Heu und Verstecken wie leeren Toilettenpapierrollen. Beim Futter sind die ökonomischste Form der Rundumversorgung Nagerpellets. Die Reinigung zweimal die Woche ist Pflicht, um Nager und Reptilien gesund zu halten. Übrigens gibt es gesetzliche Vorgaben zur Belegung der Käfige: In einem Käfig der Größe 4 kommen 16 Mäuse zu 21-30 g oder 7 Ratten zu 100-250 g unter. In die Rechnung zu Kosten und Nutzen fallen aber nicht nur Anschaffungs- und Futterkosten, sondern auch der "Ertrag": Mäuse beginnen nach drei bis vier Wochen mit der Fortpflanzung und sind nach sechs bis acht Wochen auf einem Gewicht von ca. 30 g. Zu diesem Zeitpunkt können sie als adulte Maus verfüttert werden. Ratten sind ebenfalls nach ca. einem Monat geschlechtsreif, Männchen brauchen aber drei Monate, Weibchen sogar sechs oder sieben Monate, bis sie ein Gewicht von 250 g erreicht haben und als adultes Futtertier von normaler Größe durchgehen.

Heimchen und Grillen

Heimchen und Grillen sind das täglich Brot der Echsenhaltung. Die Tiere werden gerne genommen und sind relativ pflegeleicht.

Haltungsbedingungen Heimchen und Grillen

  • Faunarium
  • 18-24° C
  • Bodengrund Sand, Holzspäne, Weizenkleie, Küchenrolle oder gar nichts; praktisch ist ein Gitterboden mit Schublade darunter, um die Reinigung zu erleichtern.
  • Einrichtung Eierkartons und kleine Äste
  • Wasser und Obst und Grünzeug, gute Alternative Insektenfutter und Wassergel

Für die Heimchenzucht brauchst Du weder eine extra Wärmequelle noch eine eigene Beleuchtung, wohl aber eine Sprühflasche, um die nötige Luftfeuchtigkeit herzustellen. Hinzu kommen Zuchtbehälter zur Aufzucht der Larven.

Heuschrecken

Heuschrecken sind besonders nahrhaft. Allerdings ist ihre Haltung nicht ganz so einfach. Hier bewegen wir uns mit der Zucht schon in der Größenordnung eines eigenen Hobbys, das ein relativ großes Terrarium sowie extra Wärme und Beleuchtung und eine Überwachung der klimatischen Bedingungen erfordert.

  • Faunarium für ca. 40 Tiere, bei mehr Tieren ein richtiges Terrarium
  • 29° - 31° C
  • Bodengrund Sand, Holzspäne, Weizenkleie, Küchenrolle oder gar nichts; praktisch ist ein Gitterboden mit Schublade darunter, um die Reinigung zu erleichtern.
  • Einrichtung Eierkartons und kleine Äste
  • Wasser und Obst und Grünzeug, gute Alternative Insektenfutter und Wassergel

Für die Heuschreckenzucht benötigst Du einen Wärmespot, Beleuchtung und eine Sprühflasche, um die nötige Luftfeuchtigkeit herzustellen. Hinzu kommen Zuchtbehälter zur Aufzucht der Larven.

Selbstläufer: Schaben, Fruchtfliegen, Asseln und Co

Weniger Arbeit als Heimchen oder gar Heuschrecken machen Schaben, Fruchtfliegen, Asseln, Mehlwürmer, Fliegen und Zophobas. Sie brauchen ein ausbruchssicheres Behältnis und natürlich Futter, kommen aber mit Zimmertemperaturen und ohne Beleuchtung prima zurecht und stellen keinerlei Ansprüche mit Blick auf die Einrichtung. Allenfalls kannst Du durch Eierkartons die Aktionsfläche vergrößern. Die Tiere vermehren sich sozusagen ohne Zutun ganz von selbst. Mit unseren praktischen Zuchtansätzen bist Du direkt ab Lieferung startklar. Du solltest allerdings bedenken, dass die meisten dieser Futtertiere allenfalls als Leckerei zu geben sind und nicht den Hauptbestandteil einer ausgewogenen Ernährung für Reptilien ausmachen dürfen. Dafür solltest Du auf Heimchen, Grillen und Heuschrecken zurückgreifen, die aber wieder mehr Arbeit machen, ganz besonders die nährreichen Heuschrecken.

Lohnt sich die Zucht von Futtertieren?

Sogar die Selbstläufer unter den Futtertieren erzeugen sich nicht aus dem Nichts. Du brauchst in jedem Fall ein Behältnis, Futter und Wasser, möglicherweise Bodengrund und ein bisschen Einrichtung wie Kletter- und Versteckmöglichkeiten sowie Eiablageplätze. Hinzu kommen Zuchtbehälter, in denen Du die Larven aufziehst. Im schlimmsten Fall wie bei den Heuschrecken werden Heizung und Beleuchtung nötig sowie Mess- und Regeltechnik, um diese zu kontrollieren. Das alles kostet Geld. Das fließt nicht nur bei der Anschaffung, sondern auch fürs Futter und bei den Heuschrecken auch in die monatliche Stromrechnung. Der zeitliche Aufwand für Fütterung und vor allem Reinigung ist dabei ebenfalls zu bedenken. Je nach Tier kommt die Belästigung durch Geräusche oder Gerüche dazu. Und wenn Dir doch mal einer der Krabbler entwischt, hast Du bald mehr Tiere als dir lieb ist.

Demgegenüber steht der finanzielle und zeitliche Aufwand bei Bezug von Futtertieren. Die Preise für Frostfutter und Futterinsekten sind auch bei großen Mengen so gering, dass sie keine eigene Zucht rechtfertigen. Sie machen tatsächlich einen nur sehr geringen Anteil an den Kosten eines Terrariums aus. In puncto Zeit fällt bei Frostfutter nur die Überlegung an, rechtzeitig aufzutauen. Futterinsekten wie Heimchen und Heuschrecken müssen zwar bis zur Verfütterung artgerecht gehalten werden. Gegenüber der Zucht ist die Zeit der Aufbewahrung aber sehr beschränkt, so dass sich die Aufbewahrung/Haltung sehr viel einfacher gestaltet als bei der Zucht. Bedenken bei der Beschaffung brauchst Du nicht zu haben. Die Futterinsekten in unserem Shop werden alle artgerecht gehalten und erst wenige Stunden vor dem Versand verpackt. Und auch unser Frostfutter stammt aus artgerechten Zuchten. So kommen gesunde, wohlgenährte Tiere bei Dir an. Mit unserem Futtertier Abo geht das noch einmal leichter. Stelle Deinen Reptilien einen abwechslungsreichen Speiseplan aus mehreren Futtertieren in der benötigten Menge zusammen, bestimme das richtige Lieferintervall und zahle bequem per Lastschrift und sogar mit Abbuchung zum Wunschtermin. Einmal eingerichtet, erhältst Du Deine Bestellung vollständig und pünktlich direkt an die Haustüre, bis Du das Abo kündigst. Das geht jederzeit bis zu sieben Tage vor Lieferung. Unser Formular führt Dich durch alle wichtigen Schritte zu Deinem persönlichen Futtertier Abo. Du hast noch Fragen? Dann schreibe uns eine Email oder rufe uns an. Wir helfen Dir gerne, die Ernährung Deiner Reptilien zu planen und geben Auskunft über alle Fragen rund ums Futter in unserem Shop.

Futtertiere für Reptilien kann man halten, muss man aber nicht. In den allermeisten Fällen lohnt sich der Aufwand nicht. Die Kosten für gesunde Futtertiere aus artgerechter Haltung sind verschwindend gering und logistisch lässt der automatisierte Bezug per Futtertier Abo keine Wünsche offen. Einfacher geht es einfach nicht. Wenn Dich aber doch die Neugier gepackt hat, kannst Du mit unseren Zuchtansätzen sehr bequem eine Futtertierzucht einrichten, ohne gleich in ein neues Hobby einzusteigen.