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Dickfingergeckos - Haltung und Pflege im Terrarium

Die Gattung Chondrodactylus oder auch Pachydactylus umfasst mehrere Unterarten von Geckos. Die kleinste stellt der Gefleckte Dickfingergecko (Pachydactylus oder Chondrodactylus maculatus) mit 12 cm Länge dar. Einer der größten Vertreter ist Bibrons Dickfingergecko (Pachydactylus oder Chondrodactylus bibroni). Der aus Südafrika, dem Süden Namibias und Swaziland stammende Gecko ist im Zoohandel allerdings kaum noch erhältlich, da diese Länder die Tiere nicht mehr ausführen. Häufiger anzutreffen ist Turners Dickfingergecko (Chondrodactylus turneri). Bei diesem handelt es sich um eine Art mit Verbreitungsgebiet Rwanda, Tanzania, Mozambique, Malawi, Zambia, Zimbabwe, Botswana, Südafrika, auch Swaziland, Namibia, Angola und Kenia. Sie wurde in der Vergangenheit als Unterart von Bibrons Dickfingergecko geführt und wird heute noch häufig unter diesem Namen verkauft. Tatsächlich sehen sich die Tiere zum Verwechseln ähnlich und stellen die gleichen Anforderungen an die Haltung.

Dickfingergecko

Haltung von Dickfingergeckos im Terrarium

Gerade die relativ großen Arten Chondrodactylus Bibroni und Turneri erfreuen sich in der Terraristik großer Beliebtheit. Mit 20 cm Länge und einem eher massigen Körper mit dickem Schwanz und breitem Kopf kommen sie unter den kleinen Geckos recht stattlich daher. Der hellbraune Rücken ist mit schwarzen Querstreifen überzogen und weist vereinzelt weiße Punkte auf. Besonderes Merkmal sind die großen Tuberkelschuppen, knotige Schwellungen, die sich bei Männchen bis zum Schwanzansatz, bei Weibchen aber nur bis etwa zur Körpermitte erstrecken. Ein Hingucker sind die großen, goldenen Augen mit vertikal geschlitzter Pupille. Wie alle Geckos lebt der Dickfingergecko im natürlichen Umfeld in der Gruppe, und zwar bevorzugt an trockenen Stellen in Steinanhäufungen, Bäumen oder Sträuchern.

Mindestgröße

Auch wenn Bibrons bzw. Turners Dickfingergecko zu den größten Vertretern seiner Gattung zählt, so stellt die relativ geringe Größe auch bei Gruppenhaltung nur moderate Ansprüche an das Platzangebot. Ein 60 x 50 x 60 cm (B x T x H) Terrarium ist bereits gut für die Haltung einer kleinen Gruppe aus einem Männchen und zwei Weibchen geeignet.

Einrichtung

Dank der großen Haftteller an den Zehen sind die Dickfingergeckos exzellente Kletterer. Damit sie dieses natürliche Verhalten ausleben können, sollte die Terrarienrückwand mit Kork oder anderen Klettermöglichkeiten verkleidet sein. Im Innenraum sind mit ausreichend Ästen und Korkröhren verschiedene Klettermöglichkeiten anzubieten. Letztere werden auch gerne als Versteck genutzt. Wichtig ist, mit allen Aufbauten für genügend Nischen und Höhlen zu sorgen. Auch ein paar größere Steine sollten auf dem Boden zu finden sein, da sich die Geckos gerne darunter eingraben. Als Bodengrund eignet sich ein Erde-Sandgemisch oder Maisgranulat.

Temperatur, Beleuchtung, Luftfeuchtigkeit

Die ideale Temperatur liegt tagsüber bei 27-30 °C, an Sonnenplätzen darf sie auf bis 35 °C klettern, z. B. mithilfe eines 50 Watt Halogenspots. Darauf achten, dass alle Tiere bei Bedarf ein Sonnenbad nehmen können. Nachts sinkt die Temperatur auf 18-22 °C.
An die Beleuchtung stellen die dämmerungs- und nachtaktiven Dickfingergeckos keine besonderen Ansprüche, ein natürlicher Tag- und Nachtrhythmus lässt sich leicht durch eine Leuchtstoffröhre, T5 oder T8, herstellen.
Die Luftfeuchtigkeit sollte zwischen 40 und 60 % liegen und nachts leicht ansteigen. Dies lässt sich leicht mit einer Sprühflasche erreichen. Besonders am Abend, wenn die Tiere aktiv werden, sollte gesprüht werden. Die Dickfingergeckos decken ihren Flüssigkeitsbedarf nämlich durch das Auflecken der Tropfen.
Thermometer und Hygrometer sind Voraussetzung für die Kontrolle der Werte im Terrarium. Damit hält sich der Aufwand an Mess- und Regeltechnik für die Haltung der Dickfingergeckos also in überschaubaren Grenzen. Neben dem geringen Platzbedarf auch ein Pluspunkt gerade für Anfänger.

Reinigung

Futter-, Kot- und Häutungsreste sollten täglich entfernt werden. Einmal wöchentlich sollte man für den optimalen Blick auf und ins Terrarium der Dickfingergeckos die Scheiben reinigen. Neben Wasser oder Dampf können Reinigungsmittel aus dem Fachhandel verwendet werden. Der Bodengrund kann bei starker Verschmutzung in großen Abständen, etwa einmal im Jahr, erneuert werden.

Ernährung der Dickfingergeckos

Dickfingergeckos sind Lauerjäger, die bei Anbruch der Dämmerung und in der Nacht gut getarnt darauf warten, dass ein Beutetier sich nahe genug heranwagt. Zu diesen zählen die gängigen Futterinsekten wie Heimchen und Grillen sowie kleine Heuschrecken und Mehlwürmer, aber auch Fliegen, Spinnen oder Motten. Abwechslung im Speiseplan tut den Dickfingergeckos gut. Wichtig ist, die Futtertiere mit einem Vitamin- und Mineralstoffpräparat zu bestreuen, um Mangelerscheinungen vorzubeugen. Adulte Tiere neigen zur Verfettung. Eine Fütterung zwei- bis dreimal die Woche ist ausreichend.

Fortpflanzung und Zucht von Dickfingergeckos

Wie gesagt sind Männchen und Weibchen schon rein äußerlich gut an den Tuberkelschuppen zu unterscheiden. Auch hat das Weibchen einen etwas massigeren Kopf. Die Geschlechtsreife setzt bei Dickfingergeckos mit ca. zwei Jahren ein. Eine Zucht ist relativ einfach und auch für Neulinge nach ausreichend Erfahrung im Umgang mit ihren Pfleglingen gut machbar. Bei einer Gruppe aus einem Männchen und zwei Weibchen sind pro Gelege zwei bis drei Eier von jedem Weibchen zu erwarten. Das verspricht überschaubare Mengen an Nachwuchs, der auch wieder relativ wenig Platz in Anspruch nimmt.
Eine Verkürzung der Beleuchtungsdauer auf 8 Stunden am Tag für vier Wochen im Winter läutet die Paarungszeit ein. Etwa vier Wochen nach der Paarung legen die Weibchen ihre Eier. Diese werden gut versteckt: Unter Ästen, Steinen oder im Erdreich. Eine Anhäufung von Erde, die vorher nicht da war, kann einen Hinweis geben, wo die Eier zu finden sind. Diese sollten vorsichtig ausgegraben und in einen Inkubator überführt werden. Die Eier werden hier bei 27 °C gezeitigt. Nach durchschnittlich 7 Wochen schlüpfen die kleinen Dickfingergeckos, die getrennt von den Eltern gehalten werden sollten. Das Aufzuchtbecken muss dabei die gleichen Anforderungen erfüllen wie das Terrarium für die adulten Tiere.
Dickfingergeckos sind also alles in allem recht bescheiden in ihren Ansprüchen an die Haltung im Terrarium. Sie bedürfen weder extremer klimatischer Bedingungen sprich aufwendiger und teurer Technik. Noch brauchen sie ein besonders großes Terrarium. Als gute Kletterer freuen sie sich über mehr Höhe als Fläche, was das Terrarium nochmal platzsparender macht. Durch die geringe Größe lässt sich auch eine Gruppe von Dickfingergeckos auf überschaubarem Platz halten, was für den Beobachter von besonderem Reiz ist, da er das Sozialverhalten aus nächster Nähe verfolgen kann. Die Zucht gelingt ebenfalls mit relativ wenig Aufwand an Technik und Platz und ist sicher eine spannende Sache für jeden Terrarianer. Auch wenn die Dickfingergeckos nachtaktiv sind, lassen gerade gut eingewöhnte Tiere sich auch am Tag mal sehen und können handzahm werden. Mit ihrer ruhigen Art empfehlen sie sich dadurch gerade dem Anfänger. Allerdings muss man sich vor Augen halten, dass auch solche sogenannten Anfängertiere eine artgerechte Haltung brauchen, bei der all ihre Ansprüche genau erfüllt werden. Ist dies gegeben, können Dickfingergeckos zwischen 10 und 20 Jahre alt werden. Eine große Verpflichtung, aber auch viel Freude an den kleinen Kerlchen.