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Blutpython: Haltung im Terrarium

Blutpython hört sich gefährlich an. Tatsächlich geht das Gerücht, die Schlange habe die martialische Bezeichnung ihrem aggressiven Naturell zu verdanken. Andere denken, dass die blutrote Färbung mancher Exemplare ihnen zu dem Namen verholfen hat. Daneben ist die Boa ebenso als Buntpython und mit Blick auf die untersetzte Statur als Kurzschwanzpython bekannt. Überhaupt ist es bei dieser Schlange mit den Namen so eine Sache.

Blutpython

Von Unterart zur eigenen Art: Python brongersmai, Python curtus, Python breitensteini

Ebenfalls auf den kurzen Schwanz hebt die wissenschaftliche Bezeichnung Python curtus ab. Die Art wurde ehemals in drei Unterarten gegliedert:

  • Python curtus brongersmai aus Sumatra, Bangka, Belitung in Indonesien, Malaysia und Thailand bis Vietnam und Myanmar
  • Python curtus curtus aus Sumatra und Siberut in Indonesien
  • Python curtus breitensteini aus Kalimantan in Indonesien, Sabah und Sarawak in Malaysia sowie Brunei

Mit der Zeit stellte man jedoch fest, dass die vermeintlichen Unterarten nicht so viel miteinander gemein hatten wie gedacht, so dass sie seit 2001 als drei selbständige Arten geführt werden:

  • Python brongersmai
  • Python curtus
  • Python breitensteini

Die deutschen Bezeichnungen haben sich dabei für alle drei Arten erhalten. Tatsächlich zeichnen sie sich alle durch den kurzen Schwanz und einen massigen, gedrungenen Körper aus, von dem der dreieckige und schmale Kopf deutlich abgesetzt ist. Alle drei Arten verfügen über senkrecht geschlitzte Pupillen, eine schwarze Mittelline auf dem Kopf und eine gelbliche, braune bis schwarze oder eben auch blutrote Grundfärbung, auf der sich ein gelbes bis graues Muster aus Sattelflecken und Bändern an Rücken und Seiten abzeichnet. Die größte Farbvielfalt weist dabei - auch dank Zucht - Python brongersmai auf, darunter auch das auffällige und namengebende Rot. Python curtus ist häufig nahezu schwarz, Python breitensteini eher ocker bis braun.

Blutpython im Terrarium

Blutpython Terrarium: artgerechte Haltung

Der Blutpython ist eher massig statt lang, was ihn für die Haltung im Terrarium interessant macht. Dennoch erreichen auch diese Tiere Größen von durchschnittlich 1,50 m, einzelne Exemplare sogar bis 2,80 m. Männchen bleiben wie bei den meisten Schlangen dabei etwas kleiner und mit durchschnittlich 3,6 kg Gewicht auch merkbar leichter als Weibchen mit ca. 4,6 kg. Das sollte man bei der Planung des Terrariums berücksichtigen.

Mindestgröße

Die deutschen Richtlinien schreiben eine Mindestgröße des Terrariums von 0,7 x 0,5 Körperlänge für zwei Tiere von bis zu 2,50 m Länge vor, für jedes weitere Tier kommen 20 % an Grundfläche hinzu. Die Höhe sollte drei viertel der Gesamtlänge betragen. Für den bodenbewohnenden Blutpython ist allerdings die Höhe weniger wichtig. Etwas großzügiger darf man aber durchaus die Breite bemessen, damit sich die massige Schlange gut drehen kann.

Einrichtung

Der Blutpython ist in seinem Verbreitungsgebiet ein Bodenbewohner. Einen Hinweis darauf gibt bereits seine Färbung und Musterung, die ihn auf dem Waldboden nahezu unsichtbar macht. Klettermöglichkeiten kann man in entsprechender Stärke anbieten. Viel wichtiger aber ist ein Bodengrund, der die Feuchtigkeit gut hält, ohne zu Staunässe zu führen. Ein Gemisch aus Torf und Erde zum Beispiel, daneben kannst Du auch viel mit Moos arbeiten. Zum Beispiel in den Verstecken, von denen ausreichend viele zur Verfügung stehen müssen. Insbesondere eine große Wasserschale als Badestelle darf nicht fehlen. Aufgrund der hohen Feuchtigkeit ist ein Glasterrarium eine Überlegung wert. Bepflanzung sollte vor allem in den Bereichen eingebracht werden, die von den Schlangen eher schwerer zu erreichen sind. Wie gesagt verbringt der Lauerjäger die meiste Zeit auf dem Boden oder im Versteck liegend. Wenn sich der Blutpython aber mal in Bewegung setzt, haben zarte Pflänzchen in seinem Weg keine Chance. Dekopflanzen kommen vermutlich noch am glimpflichsten davon.

Blutpython auf Bodengrund

Quelle:davidgauner

Temperatur, Beleuchtung, Luftfeuchtigkeit

Am Tag mag es der Blutpython warm, die ideale Temperatur beträgt zwischen 30 und 32 ºC. In der Nacht darf es mit 26 bis 28 ºC etwas kühler werden. Ein der Größe des Terrariums angemessenes Heatpanel leistet tags wie nachts gute Dienste.

Die Beleuchtung ist für die dämmerungs- und nachtaktiven Tiere zweitrangig. Als Grundbeleuchtung für Dich und einen natürlichen Wechsel zwischen Tag und Nacht reichen Leuchtstoffröhren, T5 oder T8. Diese sollten dann 12 bis 14 Stunden am Tag Licht spenden.

Die Luftfeuchtigkeit im Blutpython-Terrarium sollte um die 80 % betragen. Dies erreichst Du durch tägliches Sprühen mit einer Sprühflasche, zweimal die Woche kannst Du den Bodengrund nochmal eigens befeuchten. Dabei immer warmes Wasser verwenden, um eine Unterkühlung zu vermeiden. Das gilt auch für die Badestelle. Ist diese sehr groß, muss das Wasser unter Umständen eigens geheizt werden, etwa mit einer Bodenheizung unter dem Becken.

Reinigung

Kot, Futter- und Häutungsreste solltest Du täglich aus dem Terrarium entfernen. Auch die Badestelle sollte immer über frisches Wasser verfügen. Einmal die Woche kannst Du die Scheiben des Terrariums mit warmem Wasser oder Dampf reinigen. Ist der Bodengrund sehr verschmutzt, musst Du ihn erneuern. Kommen Reinigungsmittel zum Einsatz, so benutze der Gesundheit der Tiere zuliebe bitte immer nur Produkte aus dem Fachhandel.

Ernährung: Das frisst der Blutpython

In freier Natur ernährt sich der Blutpython von kleinen Säugetieren, Vögeln oder Amphibien. In der Terraristik wird vor allem Frostfutter in Form von Mäusen, Vielzitzenmäusen und Ratten gefüttert.

Die Größe der Futtertiere ist der der Schlange anzupassen. Nach dem Fressen sollte eine deutliche Verdickung im Bauch zu sehen sein. Jungtiere werden alle 7 Tage gefüttert, adulte Tiere ca. zwei- bis auch nur einmal im Monat, und zwar am besten abends, zu Beginn der Aktivitätsphase. Bei Gruppenhaltung solltest Du die Schlangen einzeln außerhalb des Terrariums füttern, um Unfälle zu vermeiden.

Vor der Fütterung wird das Frostfutter aufgetaut und entweder ins Terrarium gelegt oder per Futterzange angeboten. Letzteres hat den Vorteil, dass die Beute nicht mit Bodengrund paniert ist. Bei langer Lagerung verliert Frostfutter an Vitaminen und anderen wichtigen Stoffen. Um Mangelerscheinungen vorzubeugen, kannst Du daher bei jeder oder jeder zweiten Fütterung nach dem Auftauen ein paar Tropfen eines geeigneten Vitamin- und Mineralstoffpräparates per Spritze in das Beutetier injizieren.

Möchtest Du züchten, solltest Du Dein Weibchen übrigens wie die Jungtiere durchgehend einmal die Woche füttern. Schließlich macht sie in der Trächtigkeit eine längere Fresspause.

Blutpython auf Ast

Fortpflanzung und Zucht des Blutpythons

Ob Du ein Männchen oder Weibchen hast, lässt sich relativ einfach durch Poppen herausfinden. Hast Du beides, kannst Du Dich an einer Zucht versuchen. Eine Absenkung der Temperatur während der Winternächte bereits um ein bis zwei Grad sollte die Paarungszeit einläuten. Nach ca. 60 Tagen Trächtigkeit legt das Weibchen ein Gelege aus fünf bis fünfzehn Eiern, die sie bis zum Schlupf 60-70 Tage später bewacht. Die kleinen Blutphythons häuten sich nach zwei Monaten zum ersten Mal, Männchen werden mit 2 Jahren, Weibchen erst mit ca. drei Jahren geschlechtsreif. Mit Rücksicht auf die Gesundheit der Muttertiere und auch der Jungen sollte eine Verpaarung erst ab einer Größe von 1,50-1,70 m erfolgen.

Der Kurzschwanzpython ist alles in allem ein toller Pflegling fürs Terrarium. Seine massige Struktur und mäßige Länge halten die Anforderungen an das Platzangebot überschaubar, und sogar eine Gruppenhaltung ist auf vertretbarem Platz möglich. Dabei ist der Blutpython nicht so schlecht wie sein Ruf. Die Tiere sind ihrer Statur entsprechend eher ruhig und behäbig. Allerdings nicht ganz so unerschütterlich wie etwa ein Königspython. Wer erstmal ein wenig nervös ist mit dem neuen Tier, kann sich beim Umgang mit der Schlange mit Schlangenhaken und dicken Handschuhen behelfen. Durch regelmäßiges Handling werden aber auch Python brongersmai, Python curtus und Python breitensteini zahm. Gute Voraussetzungen für ein interessantes Miteinander in den nächsten 20-30 Jahren. Trotz der Rolle, die der Blutpython nicht nur in der Terraristik, sondern leider auch im Handel mit Fleisch und Leder spielt, gilt er als nicht gefährdet. Für die Haltung werden dennoch CITES Papiere benötigt.