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Bereit für den Frühling: Das erwartet Dich nach dem Winterschlaf

Inhaltsverzeichnis

Im Frühling erwachen nicht nur unsere Geister. Die gesamte Natur belebt sich aufs Neue. Reptilien und Amphibien sind da keine Ausnahme. Zumindest alle Arten, die im Herkunftsgebiet den Wechsel der Jahreszeiten kennen, fahren im Winter ihre Aktivitäten runter. Genau das Gegenteil ereignet sich im Frühling. Längere Tage und wärmere Temperaturen beleben die Tiere. Auf die Ruhephase im Winter folgt meist die Paarungszeit, die Eiablage und der Schlupf der Jungen. Was in der Natur automatisch geschieht, bedeutet in der Terraristik Arbeit für den Halter. Und erfordert einiges an Wissen um die richtigen Verhältnisse und wie sie im Mikrokosmos Terrarium herzustellen sind. Genau diese Kenntnisse soll dieser Beitrag vermitteln. Dabei kann es in einer allgemeinen Darstellung nur um grundsätzliche Fragen gehen. Wichtige Informationen über artspezifische Bedingungen wie Temperatur, Beleuchtungsdauer, Luftfeuchtigkeit, Werte im Inkubator und Aufzucht der Jungen müssen für jeden Pflegling eigens nachgelesen werden. Einen schnellen Überblick liefern die Tierporträts auf den Seiten des Tropic Shops.

Winterstarre beenden

nach dem Winterschlaf was ist mit dem Terrarium

Bevor wir uns der Frage zuwenden, wie wir die Winterstarre richtig beenden, sollten wir einen genauen Blick darauf werfen, was die Winterstarre bei Reptilien und Amphibien genau ist, welche Funktion sie erfüllt, und wie sie idealer Weise abläuft.

Winterstarre im Unterschied zu Winterschlaf und Winterruhe

Zunächst einmal ist die Winterstarre bei Reptilien und Amphibien nicht unbedingt das, wonach es sich anhört. Denn dass die Tiere im Winter starr verharren und für alle Reize unempfindlich bleiben, ist so nicht richtig. Der Begriff ist einer von drei Bezeichnungen für die Überwinterungsstrategien von Tieren: Winterschlaf, Winterruhe und Winterstarre bezeichnen im Grunde dasselbe Prinzip, heben aber auf die Unterschiede ab, mit denen verschiedene Tiergruppen sich der kalten Jahreszeit durch Runterfahren der Aktivität anpassen.

Winterschlaf

Winterschläfer bauen sich an einem abgelegenen Ort wie einer Höhle ein Nest und verschlafen den Winter. Um möglichst wenig Energie zu verbrauchen, senken sie ihre Körpertemperatur, Atmung und Herzschlag werden verlangsamt. Die zuvor angefressenen Reserven reichen für die Aufrechterhaltung lebenswichtiger Prozesse. So überstehen sie die Nahrungsknappheit in der kalten Jahreszeit. Werden die Tiere geweckt, steigt der Energiebedarf und sie laufen Gefahr, zu verhungern. Fledermäuse, Murmeltiere und Igel gehören zu den Winterschläfern.

 

Winterruhe

Die Winterruhe funktioniert so ähnlich wie der Winterschlaf. Auch hier werden Atmung und Herzschlag reduziert, um Energie zu sparen. Allerdings schlafen die Tiere bei der Winterruhe nicht tief, sondern wachen gelegentlich auf, um das Versteck zu verlassen und zu fressen. Jedoch nehmen sie während dieser Zeit sehr viel weniger Futter zu sich als sonst. Beispiele für Tiere, die Winterruhe halten, sind etwa Eichhörnchen, Braunbär oder Dachs.

Winterstarre

Im Gegensatz zu den oben vorgestellten Säugetieren können Reptilien und Amphibien ihre Temperatur nicht kontrollieren. Sie sind wechselwarm, ihre Körpertemperatur steigt und sinkt mit den Außentemperaturen. Ist es draußen kalt, kühlt auch ihr Körper aus, wichtige Prozesse wie etwa die Verdauung können nicht mehr ablaufen. Die Tiere werden kalt und starr. So scheint es jedenfalls. Tatsächlich bleiben Reptilien und Amphibien selbst während der Winter- oder Kältestarre bewegungsfähig und auch die Sinneswahrnehmung funktioniert noch. Richtig ist, dass alle Aktivitäten durch die Kälte stark eingeschränkt sind und auch sein müssen. Denn ohne Verdauung kann keine Nahrung aufgenommen werden, selbst, wenn es sie gäbe: Sie könnte faulen! Auch Fische, Schnecken, Frösche, Kröten, Echsen und Schlangen leben während der Winterzeit von ihren Reserven.

Übrigens: Da wechselwarmen Tieren Frost zur Gefahr wird, können manche Arten aus körpereigenen Alkoholen, Zucker und Eiweißen eine Art Frostschutzmittel bilden. Das wirkt der Bildung von Eiskristallen in den Körperflüssigkeiten entgegen, die die Zellen zerstören könnten. So kommen Tiere wie der Laubfrosch zum Beispielen noch mit Temperaturen bis zu sieben Grad unter Null zurecht. Andere überleben es nicht, wenn ihr Versteck im Boden oder im Wasser vom Frost überrascht wird.

Funktion der Winterstarre

Wer sich jetzt denkt, dass er seinen Tieren im Terrarium den harten Winter erspart und ihnen einfach ganzjährig die idealen Bedingungen des Sommers bietet, muss noch einmal denken. Denn die Winterstarre hilft Reptilien und Amphibien nicht nur, kalte Temperaturen zu überleben. Die Ruhephase, die bei manchen Arten bis zu sechs Monaten dauert, hat auch eine wichtige Funktion mit Blick auf Gesundheit und Wohlbefinden der Tiere. Eine mehr oder weniger ausgedehnte Zeit verminderter Aktivität zwischen Mitte/Ende Oktober und Mitte/Ende März bietet nämlich dem Körper die Gelegenheit, sich zu regenerieren. Für das Immunsystem ist die körperliche Zwangspause ebenso wichtig wie für den Stoffwechsel und das Hormonsystem. Ein Auslassen der Winterstarre kann zu anormalem Wachstum mit Fehlbildungen, Übergewicht und Misserfolgen in der Zucht führen. Umgekehrt birgt aber auch eine falsch durchgeführte Winterruhe ihre Gefahren.

Winterruhe richtig durchführen

Frühling Terrarium einrichten

Nicht alle Amphibien und Reptilien halten eine ausgeprägte Winterruhe bzw. Winterstarre. Für Tiere, deren Verbreitungsgebiet am Äquator liegt, findet kein Wechsel der Jahreszeiten im eigentlichen Sinne statt, weder im natürlichen Habitat noch im Terrarium, das dieses nachbildet. Doch selbst diese Arten kennen Phasen verminderter und gesteigerter Aktivität, etwa die Trockenruhe oder die für die Natur insgesamt belebende Wirkung der Regenzeit. Die allermeisten Terrarienpfleglinge aber sind auf wenige Wochen bis mehrere Monate im Jahr angewiesen, in denen die Temperaturen sinken und die Beleuchtungsdauer abnimmt. Einige Arten überwintern im Terrarium oder Aquarium, andere im Kühlschrank. Man unterscheidet drei Arten der Überwinterung:

  • 1. Die kalte Überwinterung von Europäischen Landschildkröten, Rotwangen-Schmuckschildkröten, einigen Strumpfbandnattern, Mississippi-Höckerschildkröten und einheimischen Eidechsen.
  • 2. Die warme Überwinterung zum Beispiel von Bartagamen, Leopardgeckos, Kornnattern, einigen Schmuckschildkröten, Halsbandleguanen, Wüstenleguanen, Leopardleguanen, Chuckwallas, Blauzungenskinken und Malachit-Stacheleguanen.
  • 3. Die trockene Überwinterung mit Simulation der Trockenzeit wie bei Grünem Leguan, Grüner Wasseragame, Jemenchamäleon, Pantherchamäleon, Teppichchamäleon, Taggeckos, Tokeh, Tigerpython, Königspython, Abgottschlange, Rotkehlanolis, Ritteranolis, Stirnlappenbasilisken, Helmbasilisken, Stachelschwanzleguanen.

Die meisten dieser Tiere findest Du mit ihren wichtigsten Haltungsdaten in den Tierporträts auf den Seiten des Tropic Shops.

Manche Arten wie die Europäische Landschildkröte könnten aufgrund des verwandten Klimas sogar im Freien überwintern. Allerdings stellen neben Nachbars Hund und Katze dabei vor allem Temperaturschwankungen eine Gefahr dar, die unter kontrollierten Bedingungen im kühlen, dunklen Keller oder eben im Kühlschrank vermieden werden kann.

So bedrohen nicht nur zu kalte, sondern auch zu warme Temperaturen während der Winterruhe Leben und Gesundheit von Reptilien und Amphibien. Ist es zu warm, sind Leberschäden möglich, ist es zu kalt, können die Tiere Erfrierungen davontragen. Es ist deshalb unabdingbar, sich vor der Einwinterung über die genauen Anforderung seines Tieres zu informieren. In den Tierporträts auf den Seiten des Tropic Shops finden sich neben anderen Haltungshinweisen auch die wichtigsten Informationen zur richtigen Überwinterung der beliebtesten Arten. Hier erfährst Du auch, was dein spezielles Tier während dieser Zeit an Ausstattung braucht, um günstige Bedingungen herzustellen. Aufgepasst: Temperatur und Beleuchtungsdauer sind nach dem Vorbild der Natur schrittweise über einen Zeitraum von mehreren Wochen zu senken. Ein Blick in Klimatabellen zum Herkunftsland gibt schnell Aufschluss über die Entwicklung in den betreffenden Monaten. Zu große, schlagartige Schwankungen schaden der Gesundheit der Tiere.

Schlangen erwachen aus winterschalf was beachten

Und diese hat ebenfalls großen Einfluss auf den Erfolg der Überwinterung. So sollten Reptilien und Amphibien vor Einleiten der Winterruhe am besten einem spezialisierten Tierarzt vorgestellt werden. Denn für kranke, stark unter- oder übergewichtige Tiere kann eine Winterstarre gefährlich werden. Auch nicht gelegte Eier stellen eine Gefahr dar. Insbesondere muss aber eine Kotprobe auf Parasiten untersucht werden. Mit einem Kot Kit ist eine solche schnell entnommen und kann an ein spezialisiertes Labor geschickt werden. Sollte der Befund positiv sein, kann bei ausreichend Vorlauf noch behandelt werden. Ein zu großer Befall kann ansonsten während der Winterruhe zu viel Energie zu schnell verbrauchen und die Tiere verenden. Informationen zu den häufigsten Parasiten und dem Schaden, den sie anrichten, haben wir in dem Beitrag Gefahr im Terrarium: Parasiten bei Reptilien zusammengestellt. Ansonsten ist noch darauf zu achten, dass neben Temperatur und Beleuchtungsdauer auch die Nahrungsaufnahme allmählich gedrosselt wird. Gar nichts geben ist aber auch verkehrt. Die Tiere stellen in Abhängigkeit von Temperatur und Beleuchtungsdauer ihr Fressverhalten selber um. Insbesondere nach einer Behandlung gegen Parasiten sollte noch mindestens zwei Wochen gefressen, verdaut und ausgeschieden werden, damit die abgetöteten Parasiten den Darm verlassen können, bevor der seine Tätigkeit runterfährt. Alles, was sich jetzt noch darin befindet, kann während der verminderten Aktivität zu faulen beginnen.

Ob mit Deinem Tier alles in Ordnung ist, musst Du auch während der Winterruhe kontrollieren. Mindestens einmal im Monat solltest Du nach äußeren Auffälligkeiten wie roten Augen, Erfrierungen an den Gliedmaßen oder starkem Gewichtsverlust Ausschau halten. Gerade letzteres kann auf einen hohen Flüssigkeitsverlust hinweisen. Entdeckst Du Grund zur Besorgnis, solltest Du mit einem Tierarzt Rücksprache halten und die Winterruhe gegebenenfalls vorzeitig beenden. Findest Du bei der Kontrolle Deinen Pflegling aktiv und hungrig vor, ist das ein deutliches Zeichen dafür, dass die Temperaturen zu warm sind und angepasst werden müssen.

Reptilien und Amphibien auswintern: So beendest Du die Winterstarre

Winterruhe bei froeschen

Ist Dein Schützling gut durch den Winter gekommen, geht es für die meisten Arten Richtung März ans Auswintern. Dazu beschreitest Du den umgekehrten Weg wie bei der Einleitung der Winterruhe: Temperaturen und Beleuchtungsdauer werden stufenweise gesteigert. Auch hier geben wieder die Klimatabellen Aufschluss darüber, in welchen Schritten über welchen Zeitraum die Tage wieder länger und wärmer werden. Ist es dann endlich soweit und Deine Tiere sind im Frühling angelangt, solltest Du sicherstellen, dass sie gesund in ihr neues Jahr starten. Die Kontrolle des Gesundheitszustandes gehört jetzt noch einmal zum Pflichtprogramm.

Gesundheitszustand überprüfen

Gesundheitszustand nach dem Winterschlaf

Ebenso wie beim Einleiten der Winterruhe ist beim Aufheben die Kontrolle des Gesundheitszustandes Deines Pfleglings wichtig. Denn auch nach einer augenscheinlich erfolgreichen Winterruhe können Probleme auftreten. Möglicherweise erkennst Du Erfrierungen und Infektionen erst beim Aufwecken der Tiere. Manche Krankheitszustände sind auch erst jetzt erkennbar.

Gerade Schildkröten sind anfällig für durch die Überwinterung bedingte Krankheiten, etwa die posthibernale Anexorie oder die posthibernale Sepsis. Im ersten Fall verweigern betroffene Tiere die Nahrungsaufnahme, im letzteren verbreiten sich Toxine und Krankheitserreger ungehindert im Körper, was meist zum Tod führt.

Dehydration, Vitaminmangel, Unterzuckerung (Hypoglykämie), Nierenschäden mit Urinvergiftung (Urämie), Leberschäden (Fettleber) und Schock gehören zu den Komplikationen, teils aber auch zu den Ursachen solcher Erkrankungen, die in der Regel auf eine falsche Überwinterung (zu warm, zu kalt, zu trocken, zu feucht) oder die Überwinterung kranker bzw. unterernährter Tiere zurückzuführen sind.

Wenn intensive Wärme, Licht und UVB-Strahlung sowie warme Bäder in einer Elektrolytlösung keine Besserung bringen, ist der Tierarzt gefragt. Der kann auch Infektionen mit Antibiotika behandeln. Besser einmal zu viel als einmal zu wenig. Auch eine Untersuchung auf Parasiten ist jetzt noch einmal sinnvoll.

Ein sicheres Zeichen dafür, das etwas nicht stimmt, ist das Verhalten der Tiere. Sind sie apathisch und meiden die Wärme, versuchen gar, sich wieder einzugraben, musst Du genauer nachsehen. Dabei muss die Ursache für die unerwartete Reaktion nicht immer beim Tier selbst liegen. Vielleicht stimmen die Temperaturen und Beleuchtungsdauer im Terrarium nicht, Oder Dein Pflegling braucht einfach noch etwas Zeit, um so richtig wach zu werden.

Ernährung

Fütterung nach dem Winterschlaf

Nicht immer muss eine Erkrankung dahinter stecken, wenn Reptilien und Amphibien nach der Winterruhe schlecht ans Futter gehen. Immerhin muss der Körper erst wieder auf Touren kommen. Sprich: Sich aufwärmen. Und auch subjektiv scheinen manche Tiere sich schneller den neuen Bedingungen anzupassen als andere. Am besten, Du fängst nach der Winterruhe erst einmal langsam an. Lieber ein kleineres Futtertier als gleich die Maximalgröße, und gerne eine besondere Leckerei anbieten.

Bei Futterverweigerern kommt oft erschwerend hinzu, dass mit der Aufhebung der Winterruhe die Paarungszeit beginnt, in der ebenfalls viele Tiere wenig Lust auf Nahrung haben. Vielleicht ist Dir aber auch die Einstellung des Klimas nach der langen Pause nicht optimal geglückt. Ist es zu kalt, kommt die Verdauung nicht in Gang. Ist es zu warm, d.h. fehlt im Terrarium das Temperaturgefälle mit kühlen und schattigen Rückzugsorten, fallen manche Tiere in eine Sommerruhe. Gleiches gilt für das Fehlen einer Nachtabsenkung oder zu lange Beleuchtungszeiten. Auch die Luftfeuchtigkeit sollte kontrolliert werden. Hier hilft nur das konsequente Überprüfen der Werte mit Thermometer und Hygrometer und der Abgleich mit der Klimatabelle für das Herkunftsgebiets Deines Pfleglings. Stimmt etwas nicht, muss das natürlich korrigiert werden.

Manchmal hängt es aber auch schlicht und einfach am Charakter der Tiere. Auch die sind nämlich Individuen. Und während die einen sich gierig auf das Nahrungsangebot stürzen, halten sich andere erst einmal zurück. Das kann schon in der Art begründet liegen. Der Königspython etwa hat den Ruf, ein notorisch schlechter Fresser zu sein. Es einem solchen Tier recht zu machen, kann nach der Winterruhe dann besonders schwer sein. Wieder andere Tiere können nach der langen Fresspause Vorlieben und Abneigungen mit Blick auf das Futter entwickeln. So kommt es zum Beispiel häufiger vor, dass Bartagamen, deren Speiseplan sowohl Insekten als auch Grünzeug umfasst, die pflanzliche Nahrung links liegen lassen und lieber auf Beutefang gehen.

Also: Solange sich die Nahrungsverweigerung gemessen am normalen Fütterungsrhythmus nicht auffällig lange hinzieht und keine Symptome wie eingefallene Haut, deutlicher Gewichtsverlust, starke Lethargie oder die Flucht vor der Wärmelampe ins Versteck zu beobachten sind, darf erst einmal abgewartet werden. Wird dann wieder gefressen, kann es sein, dass Du die Futtermenge und die Fütterungsintervalle anpassen musst. Da beides je nach Art variiert, kann man dazu keine allgemeine Aussagen treffen. Ein paar Angaben als grobe Faustregel möchten wir Dir an dieser Stelle aber auf einen Blick mit auf den Weg geben.

Fütterung von Schlangen

Frostfutter nach dem Winterschalf

Schlangen ernähren sich so gut wie alle von Nagern und kleinen Vögeln. Allein die Wassernattern lassen sich hauptsächlich mit Fisch ernähren, der Eierschlange können wie der Name schon vermuten lässt Eier gegeben werden.

Auf Lebendfütterung sollte aus Gründen des Tierschutzes nur dann zurückgegriffen werden, wenn die Schlange ansonsten überhaupt nicht frisst. So heißt es auch im Paragraphen 1 des Tierschutzgesetzes, dass keinem Tier ohne vernünftigen Grund Schmerzen, Leiden oder Schaden zugefügt werden darf. In aller Regel wird das zur Fütterung von Schlangen auch nicht nötig sein. Gerade Nachzuchten sind an Frostfutter gewöhnt, und bei diesem gibt es eine reiche Auswahl an Mäusen, Ratten, Meerschweinchen, Kaninchen, Küken, Stinten etc. Natürlich kann die Schlange sich ihr totes Futter nicht erjagen, auch wenn man es mit der Futterpinzette anbieten und ein wenig bewegen kann. Warum Frostfutter trotzdem die beste Lösung ist, erfährst Du im Beitrag Frostfutter für Reptilien – eine gute Alternative!

Allen Schlangen gemein ist, dass sie nicht auf regelmäßige Beute angewiesen sind. Sehr große Tiere wie Anakondas und auch der Netzpython kommen gut ein Jahr ohne Nahrung aus. Das muss im Terrarium natürlich nicht sein. Generell gilt: Je größer die Schlange desto größer das Beutetier und desto länger die Verdauungszeit, sprich die Zeit bis die Tiere wieder fressen wollen. Ebenso gilt, dass Jungtiere aufgrund ihrer schnellen Entwicklung häufiger gefüttert werden müssen als adulte Tiere. Wie oft und wie viel gefüttert wird, ist von Halter zu Halter (und von Schlange zu Schlange) unterschiedlich. Je besser Du Dein Tier mit der Zeit kennenlernst, desto sicherer wird sich ein ideales Intervall mit der richtigen Menge einpendeln. Als Richtwert für ausgewachsene Tiere kann man sich folgendes merken:

  • Wassernattern alle 2-4 Tage
  • Kletternattern alle 7-10 Tage
  • Pythons alle 7- 14 Tage
  • Boas alle 2-4 Wochen

Zu beachten ist dabei, dass Weibchen häufiger gefüttert werden, zumindest dann, wenn mit ihnen gezüchtet wird. Ansonsten kann man sich auch bei ihrer Fütterung an den oberen Grenzwerten orientieren.

Auch die Frage nach der Futtermenge ist nicht pauschal zu beantworten. Das hängt maßgeblich von der Größe der Schlange ab. Während dem Königspython zwei Mäuse oder eine Ratte reichen, kann ein großer Netzpython auch schon mal ein kleines Schwein vertilgen. Dann aber lange nichts mehr. Denn die Größe des Futtertieres hat auch Einfluss auf das Fütterungsintervall. Macht Sinn, wenn man sich vor Augen hält, dass ein kleines Tier schneller verdaut ist als ein großes. So hält eine Maus oder Ratte derselben Größe bei einer Boa zum Beispiel etwa zwei Wochen vor, während nach Gabe einer wirklich großen Ratte drei Wochen bis zur nächsten Fütterung verstreichen sollten. Auch hier ist Fingerspitzengefühl gefragt, die richtige Futtergröße bzw. Futtermenge muss sich mit der Zeit einpendeln und natürlich der Entwicklung der Tiere angepasst werden. Drei Anhaltspunkte ermöglichen es Dir einzuschätzen, ob Du alles richtig machst:

  • 1. Wenn die Schlange das Beutetier quer verschlingt, war es zu klein.
  • 2. Eine kleine Beule nach der Fütterung ist in Ordnung, eine sehr große deutlich zu viel.
  • 3. Deine Schlange zeigt ein gesundes Wachstum und eine normale Gewichtszunahme. Um das zu beurteilen, musst Du Dich speziell zu Deinem Tier einlesen.

Mehr zur Fütterung von Schlangen erfährst Du in dem Beitrag Schlangenfütterung, was ist zu beachten? Auf unseren Seiten bieten wir Dir auch eine große Auswahl an Frostfutter.

Fütterung von Eidechsen

Futterinsekten Fütterung nach der Winterruhe

Eidechsen ernähren sich von Insekten wie Heimchen, Grillen und Mehlwürmern. Diese werden lebend ins Terrarium eingebracht und von den Echsen erbeutet. Das erlaubt es ihnen, den artspezifischen Jagdtrieb auszuleben. Bei Haltung mehrerer Tiere in einem Terrarium kann es allerdings sinnvoll sein, jedes einzeln mit der Futterpinzette zu füttern. So kannst Du sicherstellen, dass jeder Deiner Pfleglinge bekommt, was er braucht. Natürlich gilt auch im Falle der Eidechsenhaltung das Tierschutzgesetz und die Richtlinie, keinem Tier unnötig Schmerzen, Leiden oder Schaden zuzufügen. Auch den Futtertieren nicht. Allerdings verschmähen Eidechsen Beute, die sich nicht bewegt, so dass es keine Alternative zur Lebendfütterung gibt. Im Tropic Shop findest Du eine breite Palette von Futterinsekten, so dass man den Tieren die nötige Abwechslung bieten kann. Einige Arten ergänzen ihren Speiseplan durch pflanzliche Kost. Bartagamen etwa erhalten gelegentlich Salate, Wildkräuter und ab und an ein wenig Obst. Manche Geckoarten wie der Kronengecko lieben reifes Obst oder Obstbrei als Leckerei. Auch solche Breie gibt es bereits fertig bei uns im Shop, oft angereichert mit einer extra Portion Protein. Der einzige reine Vegetarier ist der Grüne Leguan, dessen Haltung aber nur etwas für Profis mit sehr viel Platz ist.

Auch in puncto Fütterungsintervall und Futtermenge sind Eidechsen relativ unkompliziert. Als Faustregel für adulte Tiere gilt: 2-3 x die Woche. Jungtiere erhalten auch hier aufgrund des schnelleren Wachstums häufiger, in der Regel jeden Tag. Im Allgemeinen sollten die Futtertiere nicht größer sein als der Kopf der Echse, sonst könnte es Probleme geben. Übrigens: Auch Futterinsekten sollten bis zur Fütterung ein gutes Leben haben. Das heißt, sie brauchen ein ausreichend großes Behältnis (Heimchendose), Luft, Wasser und Nahrung. Letztere ist dabei genauso für Deine Echsen wichtig: Man ist, was man frisst. Je gesünder die Futtertiere, desto nährstoffreicher für Deinen Pflegling. Gut loading nennt man mit einem englischen Begriff diese Form der indirekten Versorgung von Terrarientieren mit allen wichtigen Nährstoffen. Eine ausgewogene Ernährung für Heimchen etwa umfasst Trockenfutter wie Haferflocken, vitaminreiche Pflanzenteile wie Wildkräuter und eine Portion Protein aus Katzen-, Hunde- oder Fischfutter.

Fütterung von Landschildkröten

Landschildkröten sind die Vegetarier unter den Reptilien. Das macht sie für viele Halter besonders sympathisch. Da die Tiere in der Regel ein großes Platz- und Lichtbedürfnis haben, sollten sie in einem ausreichend großen Freigehege gehalten werden. Dort versorgen sie sich am liebsten selbst, und zwar mit Wildkräutern. Löwenzahn und seinen Blüten, Spitzwegerich, Breitwegerich, Distel und Brennnessel sind nur einige Beispiele von Pflanzen, die im Gehege nicht fehlen dürfen. Daneben solltest Du nach Bedarf und Saison zufüttern: frisches Grün im Frühling, trockene Pflanzenteile im Sommer, angewelkte Pflanzen im Herbst. Das gelegentliche Insekt für eine Portion tierisches Protein besorgt sich Deine Schildkröte ebenfalls selbst.

Winterschlaf bei Schildkröten

Fütterung von Wasserschildkröten

Wasserschildkröten sind omnivor, das heißt, sie ernähren sich von tierischer und pflanzlicher Kost. In der Regel überwiegt der tierische Anteil, der aus Futterinsekten oder Fisch wie Stinten bestehen kann. Wasserpflanzen wie Wasserlinsen zum Beispiel eignen sich gut, damit die Tiere ihren Speiseplan nach Bedarf ergänzen können. Die im Handel erhältlichen Turtlesticks sind oft mit Vitaminen angereichert und stellen schon aus diesem Grund eine Alternative da, die gelegentlich den Speiseplan bereichern sollte. Adulte Tiere erhalten im Allgemeinen zweimal die Woche tierische Nahrung, Jungtiere alle zwei Tage.

Fütterung von Spinnen und Skorpionen

Skorpione aufwecken aus WinterstarreSpinnen aus Winterstarre erwachen lassen

Spinnen und Skorpione werden in der Regel mit den üblichen Futterinsekten lebend gefüttert. Über das wie oft und wie viel gehen die Meinungen stark auseinander. Die meisten Halter füttern im Abstand von ein bis zwei Wochen ein bis zwei der Größe angepasste Tiere.

Fütterung von Fröschen, Kröten und Unken

Alle an Land lebenden Froschlurche ernähren sich von Fliegen, Würmern, Maden und Insekten sowie deren Larven. Bei großen Arten stehen auch Artgenossen, Echsen, Vögel und kleine Säugetiere auf dem Speiseplan. In der Terrarienhaltung werden alle Amphibien hauptsächlich mit lebenden Futterinsekten aus dem Handel versorgt, zum Beispiel mit Ofenfischchen, Obstfliegen, Heimchen und Grillen, Fliegen, Maden oder Regenwürmern. Diese müssen in der Größe natürlich der Größe des Pfleglings angepasst sein: Was nicht ins Maul passt, sollte auch nicht angeboten werden. Ebenfalls der Größe der Amphibien angepasst wird das Fütterungsintervall: Kleine Arten erhalten täglich, die ganz großen nur zweimal die Woche Futter.

Für alle Tiere gilt: Ein Überfüttern ist dringend zu vermeiden! Natürlich möchte niemand seinen Pflegling hungern lassen. Man sollte sich aber vor Augen halten, dass mit Ausnahme der Landschildkröten, die sich überwiegend selbst bedienen, alle genannten Tiere Jäger sind. Und der Jagderfolg in freier Natur ist nicht immer gleich. Guten Tagen folgen schlechte, und die meisten Tiere sind darauf eingestellt, auch mal längere Hungerstrecken zu überstehen. Sie sind aber genau deswegen auch darauf programmiert, zu fressen, wann und was sich ihnen bietet. In Verbindung mit zu viel gutem Willen seitens der Halter ist das eine unheilige Kombination. Die meisten Reptilien und Amphibien setzen schnell Übergewicht an. Das kann zu einer Verfettung der Organe, aber auch zu einem zu schnellen Wachstum und Verformungen führen. Auch auf die Zucht, die viele Halter durch das Powerfeeding gerade bei Schlangen zu beschleunigen hoffen, wirkt sich Übergewicht nachteilig aus. In jedem Fall sind zu viele Kilos auch bei Reptilien und Amphibien ungesund und verkürzen die Lebensdauer.

Futterinsekten Abo perfekt nach dem Winterschlaf

Ein anderer wichtiger Punkt bei der Fütterung von Reptilien und Amphibien ist die Abwechslung. Auch Du möchtest ja nicht jeden Tag dasselbe essen. Darüber hinaus sorgt ein vielfältiger Speiseplan auch für eine ausgewogene Versorgung mit allen nötigen Nährstoffen. Übertreiben brauchst Du es dabei natürlich nicht. Ein Hauptfutter, Wüstenheuschrecken, Heimchen und Grillen, als Leckerei eine gelegentliche Wachsraupe – mit drei bis vier Futtersorten ist Dein Tier gut und abwechslungsreich versorgt. Um sicher zu gehen, dass Deine Tiere auch wirklich alles bekommen, was sie brauchen, erhalten vor allem Echsen ergänzend Vitamin- und Mineralstoffpräparate, Schildkröten sind auf eine zusätzliche Kalziumquelle wie Sepiaschalen angewiesen. Wir beim Tropic Shop bieten Dir deshalb eine große Bandbreite sowohl an Frostfutter als auch an Futterinsekten. Vitamin- und Mineralstoffpräparate stehen ebenso zahlreich zur Verfügung wie Mittel für die Kalziumversorgung. Wer möchte, kann natürlich auch selber züchten. Allerdings ist die Terraristik an und für sich bereits ein zeitraubendes und teures Hobby. Wer sich auf das Wesentliche konzentrieren will, spart mit der Bestellung häufig nicht nur Zeit, sondern auch Geld. Denn die Zucht von Futtertieren verschlingt enorme Mengen an Strom, und der ist nicht billig. So wird die eigene Zucht schnell zum Verlustgeschäft. Günstiger geht es tatsächlich, wenn Du die Futtertiere nach Bedarf kaufst. Und das mit gutem Gewissen. Beim Tropic Shop kaufst Du von der Top Zucht Europas. Wir achten auf Schadstofffreiheit und im Falle von Frostfutter eine humane Haltung und Tötung der Futtertiere. Besonders bequem und günstig geht es mit einem Abo. Das bringt Dir die gewünschten Futtertiere in passender Menge zum vereinbarten Termin direkt nach Hause. Der Lieferrhythmus lässt sich individuell anpassen, die Kündigung ist schnell und unkompliziert und Du profitierst von Rabatten auf alle Waren. Einmal zusammengestellt, hast Du jederzeit eine Auswahl aller von Dir benötigten Futtermittel in ausreichender Zahl frisch auf Vorrat. Einfacher geht es nicht. Stelle jetzt Dein Futter Abo zusammen und starte gut vorbereitet in den Frühling. Deine Tiere werden es Dir danken.

Paarung, Inkubation und Aufzucht der Jungen

Nach der Winterruhe beginnt für alle Arten von Reptilien die Paarungszeit, für Amphibien fällt beides meist mit der Regenzeit zusammen. Auch wenn manche Arten sich das ganze Jahr über paaren können, ist das Erwachen der Natur nach dem langen Winter die beste Zeit, um auf Nachwuchs zu hoffen. Die Paarung sieht natürlich je nach Art immer anders aus. Ebenso wie die Tragzeit und die Eiablage.

Fortpflanzung

Und auch der Nachwuchs wird nicht überall gleich auf die Welt gebracht. Die meisten Reptilien legen Eier, sind also ovipar. Diese Eier werden meist vergraben oder an Blätter geklebt oder – bei Amphibien – in beziehungsweise über Wasseransammlungen abgelegt. Die Größe des Geleges kann wieder artspezifisch sehr variieren, von zwei Eiern bei Geckos bis zu hunderten von Eiern bei vielen Froscharten. Auch die Zahl der Gelege, die aus einer Befruchtung hervorgehen, ist bei jeder Art anders. So legt ein Königspython einmal im Jahr ein Gelege von 3-15 Eiern, Griechische Landschildkröten produzieren 2-4 Gelege pro Jahr mit 3-10 Eiern. Während Amphibien ihre Eier klumpenweise in eine Substanz ablegen, die im Wasser aufquillt, haben Reptilieneier eine pergamentartige Kalkschale, die aber weicher ist als die von Vogeleiern zum Beispiel. Die Eier nehmen Feuchtigkeit auf und geben sie ab, so dass sie anschwellen oder in sich zusammenfallen oder sogar schimmeln können.

Andere Reptilien legen zwar Eier, bebrüten diese aber bereits im Körper, die Jungen schlüpfen dann auch schon im Körper oder bei der Eiablage. Zu diesen ovoviviparen Arten gehört zum Beispiel der Blaue Stachelleguan, der nach der Tragzeit 6-18 aus dem Ei geschlüpfte Jungtiere lebend zur Welt bringt.

Wieder andere Tiere sind lebendgebärend. Die Viper trägt die sogenannte Viviparie sogar im Namen.

Nach dem Winterschlaf Eier Inkubieren

Übrigens betreiben die wenigsten Reptilien Brutpflege. Meist sind bereits die Eier sich selbst überlassen. Der Königspython zum Beispiel ist eine bemerkenswerte Ausnahme, insofern das Weibchen sich um das Nest legt und die Temperatur über Muskelzittern korrigiert. Der Südliche Felsenpython kann das nicht. Stattdessen legt sich das Weibchen immer wieder in die Sonne, um dann deutlich aufgeheizt zum Nest in einer Höhle zurückzukehren und die Eier zu wärmen. Und das noch bis zu zwei Wochen nach dem Schlupf! Bei Amphibien ist eine gewisse Art der Brutpflege noch verbreiteter. Viele Froscharten beschützen alleine oder mit dem Partner das Gelege oder helfen noch, die Larven nach dem Schlupf ins Wasser zu tragen. Spinnen und Skorpione tragen ihre Jungen sogar bis zur ersten Häutung auf dem Rücken.

Zucht

Wer nicht züchten möchte, sollte natürlich Männchen und Weibchen getrennt halten bzw. bei Einzelhaltung von vornherein darauf verzichten, die Tiere zur Paarungszeit zusammenzusetzen. Wo die Haremsgruppe zur artgerechten Haltung gehört, sollten Gelege, die nicht gezeitigt werden sollen, entfernt und für mindestens zwei Tage in die Gefriertruhe gelegt werden. Das tötet den ungewollten Nachwuchs ab. So traurig das ist, doch eine ungewollte Nachzucht, für die keine artgerechten Bedingungen geschaffen oder Abnehmer gefunden werden können, ist noch trauriger. Eier bitte auch nicht einfach in den Müll entsorgen. Im Müllhaufen herrschen, gerade im Sommer, oft Bedingungen, unter denen die Eier gezeitigt werden könnten. Dann hat man nicht heimische Arten in der Natur, die sich unter Umständen weiter vermehren und die lokalen Bestände bedrohen.

Wer hingegen züchten möchte, sollte das Gelege ebenfalls vorsichtig aus dem Terrarium entfernen und in einen Inkubator überführen. Hier werden die Eier in der Regel auf feuchtem Vermiculite oder auf einem Rost über dem komplett mit Wasser gefüllten Boden bei artspezifischer Temperatur und Luftfeuchtigkeit für eine ebenfalls artspezifische Zeit bebrütet. Die jeweiligen Werte und Zeiten sind in der entsprechenden Literatur nachzulesen und auch in den Tierporträts auf den Seiten des Tropic Shops zu finden. Viele Probleme mit Pilzbefall und Schimmel, Austrocknen oder Anschwellen der Eier haben mit zu viel oder zu wenig Feuchtigkeit zu tun. In einem solchen Fall müssen die Werte kontrolliert und nachgebessert werden, feuchtes Sphagnum Moos kann eingefallenen Eiern ein zweites Leben schenken. Die Frage, ob man jetzt oder später die Eier drehen darf oder nicht, ist umstritten. Früher galt als gesichert, dass eine Drehung des Eis nach 24 Stunden, wenn sich die Keimscheibe an der Eidecke angehaftet hat, das Ei zerstören kann. Wer also auf Nummer sicher gehen will, markiert die Oberseite der Eier mit einem ungiftigen Stift und lässt sie auch im Inkubator in derselben Position. Alles rund um das Zeitigen von Reptilieneiern im Inkubator, das Beheben von Problemen oder auch das sogenannte „Fenstern“, mit dem Neugierige den Zuchterfolg schon vor dem Schlupf kontrollieren können, kannst Du im Beitrag Reptilienzucht: Alles rund ums Ei nachlesen.

Aufzucht der Jungen

Schlupf und Pflege der Reptilien im Frühjahr

Hat die Nachzucht geklappt, müssen die Jungen natürlich versorgt werden. In der Regel brauchen sie dieselben Bedingungen wie adulte Tiere, nur oft mit etwas mehr Luftfeuchtigkeit. Und natürlich nicht auf so viel Platz. Das Behältnis darf am Anfang ruhig kleiner ausfallen – für manche Froschlarven reichen schon Filmdöschen, junge Landschildkröten brauchen bereits ein recht großes Aufzuchtbecken, komplett mit Bodengrund, Verstecken und UV- und Wärmequelle. Auch hier gilt wieder der Verweis auf die Fachliteratur für jede Art. Jedenfalls fühlen sich viele Tiere in Behältnissen, die ihrer Größe angemessen sind, sicherer. Gerade kleine Tiere finden auf begrenztem Raum auch ihr Futter schneller – was umgekehrt auch für den Halter gilt, der sein kleines Tier in einem kleinen Becken schneller findet als in einem großen. Und das ist nötig, für die regelmäßige Kontrolle von Gesundheit und Entwicklung der Jungtiere. Während man die Jungen vieler Arten zunächst gemeinsam aufziehen kann, sind manche besser alleine. Das gilt etwa für Schlangen. Da die ein oder andere Schlange ohnehin schwer ans Futter zu kriegen ist und gerade Jungtiere da keine Ausnahme bilden, hilft die Einzelhaltung, Stress zu reduzieren und Unfälle zu vermeiden. Im schlimmsten Fall könnte sonst der kleinere Bruder gleich mit gefressen werden.

Übrigens: Grundsätzlich kann man die Gelege natürlich auch im Terrarium belassen. Dann heißt es allerdings hoffen. Denn das Klima im Terrarium ist auf die Pflege der adulten Bewohner optimiert. Das muss für die Eier nicht unbedingt das ideale Umfeld sein. Allerdings suchen sich die Mütter instinktiv den besten Platz zur Eiablage. Natürlich solltest Du sie dabei unterstützen, indem Du einen guten Eiablageplatz schaffst. Für viele Arten bedeutet das, grabfähiges Substrat in ausreichender Höhe zur Verfügung zu stellen und auf ausreichende Feuchtigkeit etwa in einer Wetbox zu achten. Der Eiablageplatz ist ohnehin eine Notwendigkeit, selbst wenn Du im Inkubator zeitigst. Denn finden die Weibchen keinen geeigneten Platz für ihr Gelege, halten sie die Eier zurück. Die sogenannte Legenot führt, wenn nicht schnell vom Tierarzt eingeschritten wird, zu einem qualvollen Tod. Auch Weibchen, die nicht bei der Zucht eingesetzt werden, sollten einen solchen Ablageplatz vorfinden. Es kommt relativ häufig vor, dass sich unbefruchtete Eier entwickeln, und auch die müssen den Körper verlassen. Wer die Nachzucht der Natur überlässt und die Gelege im Terrarium belässt sollte außerdem prüfen, dass auf dem Speiseplan der gehaltenen Art keine Reptilieneier stehen. Und auch nach dem Schlupf muss man vorsichtig sein. Manche Arten fressen kleinere Artgenossen und machen auch vor dem eigenen Nachwuchs nicht halt.

Arbeiten am Terrarium

Im Frühling Terrarium reinigen

Der Frühling ist auch eine besonders gute Zeit für grundlegende Arbeiten am Terrarium. Hältst Du Tiere, die im Kühlschrank überwintern, steht das Terrarium ohnehin leer und kann vor dem Neubezug einmal gründlich gereinigt werden. Dazu bitte nur unsere speziellen Reinigungsprodukte benutzen. Doch auch, wenn Deine Pfleglinge im Terrarium überwintern, ist lange nichts gemacht worden. Bevor die Tiere wieder richtig aktiv werden, ist Gelegenheit, Terrarium, Einrichtung sowie die Technik für Beleuchtung, Heizung und Klima zu überprüfen.

Hältst Du Jungtiere, solltest Du überlegen, wie viel Wachstum Du für das vor Euch liegende Jahr erwarten kannst. Dementsprechend kann es sinnvoll sein, auf ein größeres Becken umzusteigen. Planst Du eine Zucht, müssen Inkubator und Aufzuchtbecken samt Bodengrund, Einrichtung und Technik bereitstehen.

Eine andere Frage ist, ob die Technik noch richtig funktioniert? Gerade nach der Winterruhe brauchen Reptilien und Amphibien Wärme und Licht in der richtigen Dosierung. Leuchtmittel verlieren mit der Zeit an Leistung, die Heizung kann Verschleißerscheinungen zeigen. Und die richtige Einstellung des Klimas steht und fällt mit einer funktionierenden Mess- und Regeltechnik.

Daneben ist jetzt eine gute Zeit für die Erneuerung des Bodengrundes. Denn auch wenn du pflichtschuldig jeden Tag Kot, Futter- und Häutungsreste entfernst, ist das Substrat irgendwann einfach nicht mehr frisch. Außerdem solltest Du Dir auch Verstecke und Klettermöglichkeiten näher ansehen. Sind sie noch groß genug? Sind sie noch sicher? Und ganz ehrlich: Ein neues Stück hier und da bringt nicht nur den Tieren Freude, sondern macht vor allem auch dem Halter Spaß. Schließlich kommen auch wir Menschen in Frühlingslaune und fühlen uns zu Neuem berufen. Das muss auch nicht bei der Einrichtung Halt machen. Die Zeit nach der Winterruhe ist auch ein guter Zeitpunkt, über ein neues Tier nachzudenken. Zumal in ein paar Monaten bereits Nachzuchten erhältlich sein werden!

Frühlings Erwachen im Terrarium: Cheat Sheet

  • Winterruhe schrittweise beenden: Temperatur und Beleuchtungsdauer langsam hochfahren
  • Fütterung langsam beginnen
  • Für oder gegen die Zucht entscheiden
  • Paarung ermöglichen (Männchen und Weibchen zusammenführen) oder unterbinden (getrennt halten)
  • Eier im Inkubator zeitigen oder in der Gefriertruhe abtöten
  • artgerechte Aufzucht der Jungen
  • Terrarium, Technik und Einrichtung kontrollieren und gegebenenfalls ersetzen
  • Inkubator und Aufzuchtbecken vorbereiten
  • Für geplante Neuanschaffungen Kontakt zu Züchtern suchen, Fachliteratur lesen und Ausstattung besorgen.

Hilfreiche Quellen

https://www.tropic-shop.de/blog/terraristik/reptilien

https://www.tropic-shop.de/blog/terraristik/hilfreiche-informationen

https://www.tropic-shop.de/terraristik