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Alle Schlangen besitzen Anlage für Giftzähne!

Hast Du Dich je gefragt, warum so viele Schlangen Giftzähne haben, aber andere Reptilien nicht? Der Lösung sind nun Forscher der Flinders University in Australien auf die Spur gekommen.

Gemeinsames Erbe

Die Forscher untersuchten die Entwicklung von Giftzähnen bei 26 Schlangenarten unter dem Mikroskop. Und zwar vom Beginn der embryonalen Entwicklung an. Was man bereits wusste: Die Kanäle oder Gruben für das Gift entstehen aus Mikrofaltungen des Zahnepitels, also der Zahninnenhaut. Das sogenannte Plicidentin zeigt sich unter dem Micro-CT. Die neue Technik erlaubte eine überraschende Entdeckung. Alle Schlangen, ob giftig oder nicht, haben die Minifältchen, und zwar an der Zahnbasis. Die Forscher vermuten, dass die Aufgabe der Mikrofaltung darin besteht, den Zahn im umgebenden Gewebe fest zu verankern. Dies ist also das gemeinsame Erbe, mit dem jeder Schlangenembryo ins Leben startet. Für das, was dann passiert, ist die Evolution verantwortlich.

Von Mikrofalte zum Giftzahn

Während das Plicidentin bei ungiftigen Schlangen auf diesen Bereich an der Zahnbasis beschränkt bleibt, läuft die Entwicklung bei Giftschlangen anders ab. Eine der Falten bildet sich stärker aus und zieht sich bis in die Zahnspitze. Während der embryonalen Entwicklung ist sie gut an einer Kerbe außen am Zahn zu erkennen. Erst in einem letzten Schritt lagert sich hartes Dentin darauf ab und schließt die Furche im Zahn ein. Das gemeinsame Erbe erklärt, warum sich bei verschiedenen Schlangenarten unterschiedliche und doch ähnliche Giftzähne entwickelt haben: Die Evolution ging vom gleichen Grunderbe aus! Aus dem gleichen Grund verfügen sogar die wüstenbewohnenden Krustenechsen Mittel- und Nordamerikas über vergleichbare Giftzähne.

Gemeinsamer Anfang, verschiedene Ausführung

Alle Giftzähne nehmen also ihren Ursprung in der gleichen Mikrofaltung der Zahninnenhaut. Die Evolution hat daraus dann mehrfach und voneinander unabhängig verschiedene Giftapparate für verschiedene Schlangen wie Nattern und Vipern geschaffen. Manchmal im hinteren Bereich des Mundes, manchmal ganz vorne, und manchmal sogar einklappbar. Ob Kanal oder Furche. Bei allen Giftzähnen nimmt das Gift seinen Weg von der Zahnbasis bis in die Zahnspitze, dem Weg der ehemaligen Zahnfalte folgend. So packt die Schlange beim Tötungsbiss in Sekundenschnelle ihr Opfer und injiziert ihr Gift.

Auch wenn Du also eine ungiftige Kornnatter oder einen Königspython hältst: Im tiefen Grunde ihres Herzens bzw. ihrer Zähne schlummert auch in ihnen ein potentieller Giftmörder!